Phymanthus crucifer Perlenanemone Vermehrung
Die Phymanthus crucifer Perlenanemone unter Blaulicht hat mir sofort gefallen, mit ihren farbkräftigen und bunten Farben ist sie einfach ein Hingucker.
Seit Mitte 2016 befinden sich die ersten Tiere in meiner Pflege. Ich kann sagen, daß die Haltung recht unproblematisch ist, wobei auch mir bereits ein Tier eingegangen ist.
Bei den Rockanemonen handelt es sich um eine Anemone, deren Körperscheibe vollkommen waagerecht ausgebreitet liegt, die Tentakeln bilden einen Kranz mit mehreren versetzt angelegten Tentakelkränzen die sich im Verhältnis zur Körperscheibe leicht anheben.
Einige Körperscheiben besitzen ganz leicht angedeutete Kügelchen, andere scheinen ein Streifenmuster zu besitzen und einige haben fast eine ganz einheitliche Struktur.
Tentakeln selber sind von der Form in der Regel so, wie ein ganz schmaler Weihnachtsbaum aufgebaut. Es gibt aber auch Perlenanemonen mit komplett glatten Tentakeln oder welche die beide Arten gleichzeitig besitzen.
Würde man eine Anemone gedanklich in Tortenstücke entsprechend der Tentakeln aufteilen ergäben sich jeweils einheitlich aufgebaute Tortenstücke. Bei erwachsenen Tieren habe ich es einmal gemacht und komme auf 13 – 15 Teile je nach Tier. Mache ich es bei ganz kleinen Jungtieren erhalte ich 6 gleiche Teile in denen jeweils der Aufbau identisch ist.
Die Fütterung nehme ich in der Regel mit Granulatfutter vor. Die Tiere nehmen aber auch mittlere Frostfutterarten gerne an.
Futter:
Artemia, Mysis, Gammarus
Ocean Nutrition Formula One Marine Pellets S
Ocean Nutrition Halbfeuchte Anemone Pellets 5 mm aber nur für wirklich ausgewachsene Tiere.
Neue Tiere müssen immer erst lernen, was als Futter zählt, also Geduld und Zeit nehmen.
Inzwischen habe ich den optimalen Fütterungszeitpunkt gefunden. Die einfachste und schnellste Fütterung kann ich am Morgen, noch bevor das Licht im Becken angeht mit Taschenlampe (das Zimmer ist dann auch noch abgedunkelt) und wenn die anderen Tiere noch schlafen vornehmen. In meinem Becken gibt es zurzeit keine Garnelen. (Außer nicht störende Scherengarnelen.) Diese Fütterungszeit bevorzugen auch diese Anemonen. (Für Entacmaea quadricolor ist dieser Zeitpunkt nicht geeignet, da sie dann noch in der Nachtruhe sind, hier ist die Fütterung bei vollem Licht von Vorteil.)
Am einfachsten ist es das Futter auf den Tentakelrand zu geben, dann ist sofort ein Futterreflex zu sehen und die Anemone führt das Futter recht schnell zum Mund. Das Futter in der nähe des Mundes zu geben geht auch, aber hier bleibt der Futterreflex aus und das Fressen dauert länger.
Die Fütterung sollte nicht öfter als alle 2 – 3 Tage erfolgen, da die Anemonen Gelegenheit brauchen die Überreste wieder auszuscheiden.
Die Vermehrungsfreudigkeit steigt bei guter Nahrungsversorgung.
Der Standort der Anemonen ist am Boden.
Für das einfachere Handling der Anemonen habe ich mir kleine Teelichter besorgt und versuche die Anemonen darin anzusiedeln. Oft klappt es gut, indem ich die Anemone in das Teelicht setze und warte bis sie sich festgemacht hat oder ich drücke sie leicht an. Wenn sie nicht mehr lose in der Schale ist, kommt sie ins Becken. Dann fülle ich das Teelicht vorsichtig mit feinem Sand bis zum Rand. Im Becken ist der Sand ebenfalls in Teelichthöhe.
Auf diese Art kann ich die Anemonen gut umsetzen und verschieben. Einzelne Tiere verlassen bisweilen ihr Teelicht, bleiben aber meistens in der Nähe und ich positioniere die Anderen entsprechend.
Bild während des Laichens. Dank Baggergrundeln teilweise wieder ausgegraben.
Ausgewachsene Tiere erhalten größere Gefäße die ebenfalls mit feinem Sand gefüllt werden.
Die Perlenanemone besitzt am äußeren Körper kleine Haftstellen sind, mit denen sich die Anemone zusätzlich zum Fuß im Gestein verankern kann. Diese echt starken Haftpunkte machen meinen Schnecken, die sich gelegentlich unter den Anemonen zur Tagesruhe begeben das Leben besonders schwer. Ich kann Ausfälle bei den Schnecken nicht ausschließen.
In der Literatur wird beschrieben, daß die Anemonen sich geschlechtlich und vegetativ vermehren. Die geschlechtliche Vermehrung kann ich bestätigen für die vegetative Vermehrung konnte ich keine Beobachtung machen.
Hier ist ein Link zu einer laichenden weiblichen Rockanemone:
reefbuilders.com/2017/01/02/ti…r-anemone-releasing-eggs/
Meine im Juli erstandenen Anemonen laichten bereits im Oktober.
Bevorzugt wird nach einem Wasserwechsel in der Dämmerungsphase gelaicht.
Die Männchen geben mehr oder weniger konzentriertes Sperma ab und die Weibchen geben kleine Eier in die Wassersäule oder behalten einige Eier im Körper zurück.
Die Eier die die Weibchen verlassen, haben ca. die Größe von komplett eisernen Stecknadelköpfen.
Das Laichen der Männchen fällt leichter ins Auge, da gelegentlich die Nebelschwaden zu sehen sind. Das Laichen der Weibchen ist nicht leicht zu sehen, am ehesten fällt das Verhalten der Fische auf, die geduldig in der Nähe oder direkt auf dem Weibchen nach Eiern Ausschau halten.
Vermutlich beginnen die Männchen mit der Abgabe der Geschlechtsprodukte, wenn die Beleuchtung gedämmt wird und die Weibchen laichen evtl. in der folgenden Nacht oder am frühen Morgen. (Zu diesem Schluss bin ich nach der Durchsicht meiner Aufzeichnungen gekommen, die im Einzelfall nicht jeweils komplett waren aber in der Summe diese Reihenfolge wahrscheinlich machen.)
Lediglich konnte ich sehen, wie ein großes Männchen den Anfang machte und sich weitere Männchen anschlossen.
Meine Becken werden mit Balling und Spurenelementen versorgt. Die Nährstoffe würden Andere als Überversorgung betrachten P04 0,1 bis 0,2; No3 liegt bei 10 bis 20 und höher. Auch wesentlich höhere Werte hatte mein Becken schon.
Licht in meinem Becken jeweils mit einer Blaulichtstunde morgens und abends von 10:00 bis 23:00 Uhr alles mit Dimmung.
18:00 Uhr Männchen bildet einen Hügel
19:00 Uhr zwei Männchen laichen.
Die Weibchen haben den Mund leicht geöffnet.
19.30Weitere Männchen laichen auch.
20:00 Uhr die Weibchen haben den Mund zugekniffen.
Folgetag 11:00 Uhr Die Fische interessieren sich auffällig für die weiblichen Anemonen.
2-5 Tage später können 2 mm große Anemonenjunge gefunden werden.
14 Tage später ein Weibchen entlässt ein ca. 5 mm großes Junges.
In der Regel bilden die Männchen vor dem Laichen einen spritzen Mund und bilden mit der Körperflächen einen Kegel, dann kann das Laichen beginnen. Gegen Ende des Laichens kann sich das Männchen mit dem Körper vom Boden anheben und zum Schluss eine Zwiebel mit nach unten ausgerichteten Tentakeln bilden.
Beim Weibchen ist das Verhalten ähnlich, wobei auch ein Kuppel gebildet wird, man möchte meinen um die Eier abgleiten zu lassen. Hier liegen mir aber nicht genügend Bilder vor.
Wer Rockanemonen im Becken hat sollte sich eine Blaulichttaschenlampe besorgen und in der Nähe der Alttiere in der Dunkelheit auf Nachwuchssuche gehen.
An einem Folgetag morgens nach dem Laichen der Männchen, interessierten sie die Fische besonders für die weiblichen Tieren.
Einmal ist es mir gelungen die Eier/oder entwickelte Jungtiere beim Verlassen des weiblichen Körpers direkt mit einem Luftschlauch in einen Eimer abzusaugen. Als das Laichen beendet war habe ich die so gewonnenen Eier/Larven in einen Larvenkreisel gegeben und die kleinen Anemonen waren (ich glaube) am nächsten Tag bereits befestigt.
Dies war möglich, da auch männliche Tiere im Becken waren und so entsprechend Sperma zur Verfügung stand.
Außerdem konnte ich einmal beobachten, wie eine kleine fertige Anemone (ca. 5 mm) vom Mund des Muttertieres nach außen in den Tentakelkranz wanderte.
Mutter mit Junganemone
Hiermit erklärt sich für mich das Vorhandensein von kleinen 5 mm Durchmesser besitzenden kleinen Anemonen in der Nähe von Elterntieren. In der Regel sogar unter dem Tentakelkranz lange verborgen. Hier scheint es fast so etwas wie Brutpflege zu geben. In den Abend- und Nachtstunden ist reges Treiben von Mysis und anderem Getier unter den Tentakelkränzen der Anemonen zu sehen.
Ich kann aber nicht sagen ob es hier durch die Anemönchen Jagderfolge gibt.
Diese Kleinen besitzen oft neue Farb- und Körpereigenschaften der vorhandenen Elterntiere oder ganz unbekannte Kombinationen. Es kann also nicht sein, daß sie durch Abschnürung von den vorhandenen Anemonen entstanden sind, denn dann müssten sie die gleichen Eigenschaften wie das „Mutter/Vatertier“ besitzen. Hier wurden ganz offensichtlich sichtbare und unsichtbare Gene weitergegeben.
Die Jungtiere benötigen festes Material um sich anzusiedeln. Gerne werden hierzu die Teelichter der Muttertiere, sowie Steine genommen. Diese kann ich in der Regel gut herausnehmen und die Jungen mit dem Fingernagel oder einem Zahnstocher vorsichtig lösen und sie in Teelichter in den Aufzuchtkasten setzen, hier bekommen sie dann noch eine leichte Sandschicht für den Rückzug.
Gut ist es 2 Jungtiere in einem Teelicht, dann können sie ohne umzuziehen heranwachsen.
Im Aufzuchtbecken wuseln jede Menge Mysis umher, auch tagsüber.
Neu zusammengewürfelten Ausprägungen beobachte ich auch bei den frei ins Wasser abgegebenen Eiern und dann Jungtieren.
Bereits zu einem frühen Zeitpunkt lässt sich das Potenzial der Jungtiere bestimmen, zumindest bei dem Tentakelkranz ob rot oder doch ehr weiß oder unbestimmt.
Die Anzucht der kleinen Anemonen im Kreisel ist gut zu handeln. Die Fütterung kann mit Artemien oder Staubfutter erfolgen. Hier bevorzuge ich das mit der Pfeffermühle zerkleinerte oben erwähnte Granulat. Ebenfalls haben sich die entkapselten Artemien von algova.com/aquaristik/artemiav…ekapsuliert-95-99-schlupf, welche ich vor dem Füttern in Osmosewasser aufweiche bewährt.
Nach dem Aufenthalt im Kreisel kam ich auf die Idee die Jungtiere in kleine Schälchen zu geben um sie gezielt füttern zu können. Das eingewöhnen in die Schälchen ging recht gut, einfach warten, bis sie sich festgemacht hatten und dann ins große Becken. Zur Fütterung nahm die diese heraus und fütterte mit dem keinen Granulat bis dieses aufgenommen wurde und dann zurück ins Becken.
Dies hatte einen Denkfehler, anscheinend schaffte ich es nicht die Schälchen genau identisch, wie vor der Entnahme ins Becken zu stellen. Die dadurch entstandene Strömungsänderung veranlasste die Anemönchen, sich vom Untergrund zu lösen und sich treiben zu lassen. Die als Kugel durch das Becken gleitenden Anemonen waren sehr lecker und so musste ich mir schnell etwas Anderes überlegen.
Hier danke ich besonders meinem Mann, der nach Vorgaben das Anemonenaufzuchtbecken für mich konstruierte. Dies ist ein langer Kasten mit Wassereinlauf und Anemonenabteil mit Wasserabfluss zurück ins Hauptbecken.
Für die Versorgung mit Frischwasser wurde eine regelbare kleine Pumpe angeschafft, die ständig Wasser in den Wassereinlauf gibt.
Jetzt nach Jahren habe ich mein Aufzuchtbecken gut im Griff. Zu Beginn war es lichttechnisch einfach von den Hauptbeckenleuchten versorgt und die Anemonen waren unterversorgt, sie wuchsen praktisch nur vom Futter.
Meine blau lastige LED vom Nano (Maxspect Celestial C35-F Spotlight System) wurde frei und über dem Anemonenaufzuchtbecken installiert. Nie gekanntes Wachstum setzte ein.
Zum Brühten könnte ich mir vorstellen, daß die Verweilzeit der Eier/Jungtiere im Muttertier ca. 14 Tage beträgt und im Anschluss ca. 5 mm große Jungtiere entlassen werden. Dies kann ich natürlich nicht sicher behaupten, da ich nicht weiß ob die Jungtiere dem letzten Laichvorgang entstammen oder evtl. bereits länger im Muttertier sind.
Die genannten Größen beziehen sich jeweils auf den Durchmesser eines entsprechenden festgemachten Tieres.
Außerdem ist ebenfalls ein teilen mit dem Messer möglich, aber nicht grundsätzlich erfolgreich.
Anemonengarnelen
Nachdem mir Ancylocaris brevicarpalis Partnergarnelen von einer Entacmaea quadricolor einmal alle Tentakeln abgefressen hatten, weiß ich auch nicht ob ich diese noch als Partnergarnelen empfehlen soll. Diese wurden gut gefüttert, aber das einmal begonnene Verhalten wurde nicht mehr abgelegt.
Es ist ein Verhalten, daß nicht auftreten muss, aber durchaus öfter vorkommen kann.
Von dieser Anemone wurden die restlichen Tentakeln auch noch abgekniffen. Eine Anemone ohne Tentakelkranz sieht sehr bemitleidenswert aus.
Dies ist zunächst mein Artikel über meerwasser-lexikon.de/tiere/3280_Phymanthus_crucifer.htm und ich wünsche allen viel Spaß an diesen tollen Tieren.
VG
Elisabeth
Die Phymanthus crucifer Perlenanemone unter Blaulicht hat mir sofort gefallen, mit ihren farbkräftigen und bunten Farben ist sie einfach ein Hingucker.
Seit Mitte 2016 befinden sich die ersten Tiere in meiner Pflege. Ich kann sagen, daß die Haltung recht unproblematisch ist, wobei auch mir bereits ein Tier eingegangen ist.
Bei den Rockanemonen handelt es sich um eine Anemone, deren Körperscheibe vollkommen waagerecht ausgebreitet liegt, die Tentakeln bilden einen Kranz mit mehreren versetzt angelegten Tentakelkränzen die sich im Verhältnis zur Körperscheibe leicht anheben.
Einige Körperscheiben besitzen ganz leicht angedeutete Kügelchen, andere scheinen ein Streifenmuster zu besitzen und einige haben fast eine ganz einheitliche Struktur.
Tentakeln selber sind von der Form in der Regel so, wie ein ganz schmaler Weihnachtsbaum aufgebaut. Es gibt aber auch Perlenanemonen mit komplett glatten Tentakeln oder welche die beide Arten gleichzeitig besitzen.
Würde man eine Anemone gedanklich in Tortenstücke entsprechend der Tentakeln aufteilen ergäben sich jeweils einheitlich aufgebaute Tortenstücke. Bei erwachsenen Tieren habe ich es einmal gemacht und komme auf 13 – 15 Teile je nach Tier. Mache ich es bei ganz kleinen Jungtieren erhalte ich 6 gleiche Teile in denen jeweils der Aufbau identisch ist.
Die Fütterung nehme ich in der Regel mit Granulatfutter vor. Die Tiere nehmen aber auch mittlere Frostfutterarten gerne an.
Futter:
Artemia, Mysis, Gammarus
Ocean Nutrition Formula One Marine Pellets S
Ocean Nutrition Halbfeuchte Anemone Pellets 5 mm aber nur für wirklich ausgewachsene Tiere.
Neue Tiere müssen immer erst lernen, was als Futter zählt, also Geduld und Zeit nehmen.
Inzwischen habe ich den optimalen Fütterungszeitpunkt gefunden. Die einfachste und schnellste Fütterung kann ich am Morgen, noch bevor das Licht im Becken angeht mit Taschenlampe (das Zimmer ist dann auch noch abgedunkelt) und wenn die anderen Tiere noch schlafen vornehmen. In meinem Becken gibt es zurzeit keine Garnelen. (Außer nicht störende Scherengarnelen.) Diese Fütterungszeit bevorzugen auch diese Anemonen. (Für Entacmaea quadricolor ist dieser Zeitpunkt nicht geeignet, da sie dann noch in der Nachtruhe sind, hier ist die Fütterung bei vollem Licht von Vorteil.)
Am einfachsten ist es das Futter auf den Tentakelrand zu geben, dann ist sofort ein Futterreflex zu sehen und die Anemone führt das Futter recht schnell zum Mund. Das Futter in der nähe des Mundes zu geben geht auch, aber hier bleibt der Futterreflex aus und das Fressen dauert länger.
Die Fütterung sollte nicht öfter als alle 2 – 3 Tage erfolgen, da die Anemonen Gelegenheit brauchen die Überreste wieder auszuscheiden.
Die Vermehrungsfreudigkeit steigt bei guter Nahrungsversorgung.
Der Standort der Anemonen ist am Boden.
Für das einfachere Handling der Anemonen habe ich mir kleine Teelichter besorgt und versuche die Anemonen darin anzusiedeln. Oft klappt es gut, indem ich die Anemone in das Teelicht setze und warte bis sie sich festgemacht hat oder ich drücke sie leicht an. Wenn sie nicht mehr lose in der Schale ist, kommt sie ins Becken. Dann fülle ich das Teelicht vorsichtig mit feinem Sand bis zum Rand. Im Becken ist der Sand ebenfalls in Teelichthöhe.
Auf diese Art kann ich die Anemonen gut umsetzen und verschieben. Einzelne Tiere verlassen bisweilen ihr Teelicht, bleiben aber meistens in der Nähe und ich positioniere die Anderen entsprechend.
Bild während des Laichens. Dank Baggergrundeln teilweise wieder ausgegraben.
Ausgewachsene Tiere erhalten größere Gefäße die ebenfalls mit feinem Sand gefüllt werden.
Die Perlenanemone besitzt am äußeren Körper kleine Haftstellen sind, mit denen sich die Anemone zusätzlich zum Fuß im Gestein verankern kann. Diese echt starken Haftpunkte machen meinen Schnecken, die sich gelegentlich unter den Anemonen zur Tagesruhe begeben das Leben besonders schwer. Ich kann Ausfälle bei den Schnecken nicht ausschließen.
In der Literatur wird beschrieben, daß die Anemonen sich geschlechtlich und vegetativ vermehren. Die geschlechtliche Vermehrung kann ich bestätigen für die vegetative Vermehrung konnte ich keine Beobachtung machen.
Hier ist ein Link zu einer laichenden weiblichen Rockanemone:
reefbuilders.com/2017/01/02/ti…r-anemone-releasing-eggs/
Meine im Juli erstandenen Anemonen laichten bereits im Oktober.
Bevorzugt wird nach einem Wasserwechsel in der Dämmerungsphase gelaicht.
Die Männchen geben mehr oder weniger konzentriertes Sperma ab und die Weibchen geben kleine Eier in die Wassersäule oder behalten einige Eier im Körper zurück.
Die Eier die die Weibchen verlassen, haben ca. die Größe von komplett eisernen Stecknadelköpfen.
Das Laichen der Männchen fällt leichter ins Auge, da gelegentlich die Nebelschwaden zu sehen sind. Das Laichen der Weibchen ist nicht leicht zu sehen, am ehesten fällt das Verhalten der Fische auf, die geduldig in der Nähe oder direkt auf dem Weibchen nach Eiern Ausschau halten.
Vermutlich beginnen die Männchen mit der Abgabe der Geschlechtsprodukte, wenn die Beleuchtung gedämmt wird und die Weibchen laichen evtl. in der folgenden Nacht oder am frühen Morgen. (Zu diesem Schluss bin ich nach der Durchsicht meiner Aufzeichnungen gekommen, die im Einzelfall nicht jeweils komplett waren aber in der Summe diese Reihenfolge wahrscheinlich machen.)
Lediglich konnte ich sehen, wie ein großes Männchen den Anfang machte und sich weitere Männchen anschlossen.
Meine Becken werden mit Balling und Spurenelementen versorgt. Die Nährstoffe würden Andere als Überversorgung betrachten P04 0,1 bis 0,2; No3 liegt bei 10 bis 20 und höher. Auch wesentlich höhere Werte hatte mein Becken schon.
Licht in meinem Becken jeweils mit einer Blaulichtstunde morgens und abends von 10:00 bis 23:00 Uhr alles mit Dimmung.
18:00 Uhr Männchen bildet einen Hügel
19:00 Uhr zwei Männchen laichen.
Die Weibchen haben den Mund leicht geöffnet.
19.30Weitere Männchen laichen auch.
20:00 Uhr die Weibchen haben den Mund zugekniffen.
Folgetag 11:00 Uhr Die Fische interessieren sich auffällig für die weiblichen Anemonen.
2-5 Tage später können 2 mm große Anemonenjunge gefunden werden.
14 Tage später ein Weibchen entlässt ein ca. 5 mm großes Junges.
In der Regel bilden die Männchen vor dem Laichen einen spritzen Mund und bilden mit der Körperflächen einen Kegel, dann kann das Laichen beginnen. Gegen Ende des Laichens kann sich das Männchen mit dem Körper vom Boden anheben und zum Schluss eine Zwiebel mit nach unten ausgerichteten Tentakeln bilden.
Beim Weibchen ist das Verhalten ähnlich, wobei auch ein Kuppel gebildet wird, man möchte meinen um die Eier abgleiten zu lassen. Hier liegen mir aber nicht genügend Bilder vor.
Wer Rockanemonen im Becken hat sollte sich eine Blaulichttaschenlampe besorgen und in der Nähe der Alttiere in der Dunkelheit auf Nachwuchssuche gehen.
An einem Folgetag morgens nach dem Laichen der Männchen, interessierten sie die Fische besonders für die weiblichen Tieren.
Einmal ist es mir gelungen die Eier/oder entwickelte Jungtiere beim Verlassen des weiblichen Körpers direkt mit einem Luftschlauch in einen Eimer abzusaugen. Als das Laichen beendet war habe ich die so gewonnenen Eier/Larven in einen Larvenkreisel gegeben und die kleinen Anemonen waren (ich glaube) am nächsten Tag bereits befestigt.
Dies war möglich, da auch männliche Tiere im Becken waren und so entsprechend Sperma zur Verfügung stand.
Außerdem konnte ich einmal beobachten, wie eine kleine fertige Anemone (ca. 5 mm) vom Mund des Muttertieres nach außen in den Tentakelkranz wanderte.
Mutter mit Junganemone
Hiermit erklärt sich für mich das Vorhandensein von kleinen 5 mm Durchmesser besitzenden kleinen Anemonen in der Nähe von Elterntieren. In der Regel sogar unter dem Tentakelkranz lange verborgen. Hier scheint es fast so etwas wie Brutpflege zu geben. In den Abend- und Nachtstunden ist reges Treiben von Mysis und anderem Getier unter den Tentakelkränzen der Anemonen zu sehen.
Ich kann aber nicht sagen ob es hier durch die Anemönchen Jagderfolge gibt.
Diese Kleinen besitzen oft neue Farb- und Körpereigenschaften der vorhandenen Elterntiere oder ganz unbekannte Kombinationen. Es kann also nicht sein, daß sie durch Abschnürung von den vorhandenen Anemonen entstanden sind, denn dann müssten sie die gleichen Eigenschaften wie das „Mutter/Vatertier“ besitzen. Hier wurden ganz offensichtlich sichtbare und unsichtbare Gene weitergegeben.
Die Jungtiere benötigen festes Material um sich anzusiedeln. Gerne werden hierzu die Teelichter der Muttertiere, sowie Steine genommen. Diese kann ich in der Regel gut herausnehmen und die Jungen mit dem Fingernagel oder einem Zahnstocher vorsichtig lösen und sie in Teelichter in den Aufzuchtkasten setzen, hier bekommen sie dann noch eine leichte Sandschicht für den Rückzug.
Gut ist es 2 Jungtiere in einem Teelicht, dann können sie ohne umzuziehen heranwachsen.
Im Aufzuchtbecken wuseln jede Menge Mysis umher, auch tagsüber.
Neu zusammengewürfelten Ausprägungen beobachte ich auch bei den frei ins Wasser abgegebenen Eiern und dann Jungtieren.
Bereits zu einem frühen Zeitpunkt lässt sich das Potenzial der Jungtiere bestimmen, zumindest bei dem Tentakelkranz ob rot oder doch ehr weiß oder unbestimmt.
Die Anzucht der kleinen Anemonen im Kreisel ist gut zu handeln. Die Fütterung kann mit Artemien oder Staubfutter erfolgen. Hier bevorzuge ich das mit der Pfeffermühle zerkleinerte oben erwähnte Granulat. Ebenfalls haben sich die entkapselten Artemien von algova.com/aquaristik/artemiav…ekapsuliert-95-99-schlupf, welche ich vor dem Füttern in Osmosewasser aufweiche bewährt.
Nach dem Aufenthalt im Kreisel kam ich auf die Idee die Jungtiere in kleine Schälchen zu geben um sie gezielt füttern zu können. Das eingewöhnen in die Schälchen ging recht gut, einfach warten, bis sie sich festgemacht hatten und dann ins große Becken. Zur Fütterung nahm die diese heraus und fütterte mit dem keinen Granulat bis dieses aufgenommen wurde und dann zurück ins Becken.
Dies hatte einen Denkfehler, anscheinend schaffte ich es nicht die Schälchen genau identisch, wie vor der Entnahme ins Becken zu stellen. Die dadurch entstandene Strömungsänderung veranlasste die Anemönchen, sich vom Untergrund zu lösen und sich treiben zu lassen. Die als Kugel durch das Becken gleitenden Anemonen waren sehr lecker und so musste ich mir schnell etwas Anderes überlegen.
Hier danke ich besonders meinem Mann, der nach Vorgaben das Anemonenaufzuchtbecken für mich konstruierte. Dies ist ein langer Kasten mit Wassereinlauf und Anemonenabteil mit Wasserabfluss zurück ins Hauptbecken.
Für die Versorgung mit Frischwasser wurde eine regelbare kleine Pumpe angeschafft, die ständig Wasser in den Wassereinlauf gibt.
Jetzt nach Jahren habe ich mein Aufzuchtbecken gut im Griff. Zu Beginn war es lichttechnisch einfach von den Hauptbeckenleuchten versorgt und die Anemonen waren unterversorgt, sie wuchsen praktisch nur vom Futter.
Meine blau lastige LED vom Nano (Maxspect Celestial C35-F Spotlight System) wurde frei und über dem Anemonenaufzuchtbecken installiert. Nie gekanntes Wachstum setzte ein.
Zum Brühten könnte ich mir vorstellen, daß die Verweilzeit der Eier/Jungtiere im Muttertier ca. 14 Tage beträgt und im Anschluss ca. 5 mm große Jungtiere entlassen werden. Dies kann ich natürlich nicht sicher behaupten, da ich nicht weiß ob die Jungtiere dem letzten Laichvorgang entstammen oder evtl. bereits länger im Muttertier sind.
Die genannten Größen beziehen sich jeweils auf den Durchmesser eines entsprechenden festgemachten Tieres.
Außerdem ist ebenfalls ein teilen mit dem Messer möglich, aber nicht grundsätzlich erfolgreich.
Anemonengarnelen
Nachdem mir Ancylocaris brevicarpalis Partnergarnelen von einer Entacmaea quadricolor einmal alle Tentakeln abgefressen hatten, weiß ich auch nicht ob ich diese noch als Partnergarnelen empfehlen soll. Diese wurden gut gefüttert, aber das einmal begonnene Verhalten wurde nicht mehr abgelegt.
Es ist ein Verhalten, daß nicht auftreten muss, aber durchaus öfter vorkommen kann.
Von dieser Anemone wurden die restlichen Tentakeln auch noch abgekniffen. Eine Anemone ohne Tentakelkranz sieht sehr bemitleidenswert aus.
Dies ist zunächst mein Artikel über meerwasser-lexikon.de/tiere/3280_Phymanthus_crucifer.htm und ich wünsche allen viel Spaß an diesen tollen Tieren.
VG
Elisabeth
Für künftige Meerwasseranwärter eine wichtige Frage.
Für Meerwasseranfänger enthält dieser Artikel wichtige Hinweise.
Dieser Artikel enthält einen groben Überblick, welche Vielfalt unser Hobby bietet.
Möchte ich Meerwasseraquarianer werden?
Für Meerwasseranfänger enthält dieser Artikel wichtige Hinweise.
Dieser Artikel enthält einen groben Überblick, welche Vielfalt unser Hobby bietet.
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