HOW-TO: Korallen füttern im Meerwasseraquarium | Coralaxy

Elisabeth · 11. März 2024, 22:14

HOW-TO: Korallen füttern im Meerwasseraquarium | Coralaxy

Heute möchte ich euch ein Video vorstellen, das mir aus der Seele spricht und sehr gut erklärt ist!

Ich füttere meine Korallen schon sehr lange und habe nie verstanden, warum viele der Korallenernährung so wenig Bedeutung beimessen und ihre niedrigen Nährstoffwerte im Wasser als oberstes Ziel ansehen.

Sicherlich ist eine Korallenzucht eine andere Hausnummer als unsere Aquarien denn hier geht es um Nährstoffe in ganz anderen Dimensionen.

Zum Video habe ich nur eine wichtige Anmerkung. Teilweise wird in den Erklärungen der Eindruck erweckt, dass eine tägliche Fütterung sinnvoll ist.

Das mag bei der allgemeinen Fütterung mit Schwebefutter (Broadcastfeeding) so sein, aber bei der direkten Fütterung (Targetfeeding) von LPS-Korallen mit Pellets muss auf jeden Fall eine Pause von 1-2 Tagen eingehalten werden.

Es ist zu beachten, dass die Korallen das Futter auf dem gleichen Weg wieder abgeben müssen, wie sie es aufgenommen haben. Wird immer wieder neu gefüttert und die Reste der letzten Fütterung sind noch nicht wieder ausgeschieden, kommt es zu einer Zersetzung in der Koralle, die zum Absterben der Koralle führen kann.

Besondere Vorsicht ist bei neuen Tieren geboten, da sie sich erst an die Fütterung gewöhnen müssen - also besonders wenig und selten füttern.

Der Tipp mit den Eiswürfeln ist sicher auch etwas für die leichtere Handhabung im Urlaub.

Viel Spaß mit diesem tollen Video.

VG

Elisabeth

Burkhard Ramsch · 12. März 2024, 07:11

Macht schon Spaß, den Beiden zuzuhöhren.

Harald · 12. März 2024, 12:53

Danke fürs teilen Elisabeth.

BeaGil · 14. März 2024, 19:52

Super Video!

Danke fürs Teilen!

Was ich bestätigen kann: sie stehen besser!

Wenn wir mal unterwegs sind, füttert meine Tage eher "broadcast". Das reicht zum Überleben, aber die Tubastreas und Gorgonien stehen Klassen besser, wenn ich sie gezielt füttere.

Außerdem ernährt flächendeckende Fütterung auch die Aptasias ganz prima. Denen ist allerdings das Staubfutter egal. Die gehen eher an die Artemianauplien, die besonders die Nadeln, die Röhrenwürmer und Menellas lieben.

Alles ein Wechselspiel.

Liebe Grüße Bea

Wolfgang S · 14. März 2024, 22:06

Herzlichen Dank für den Link, Elisabeth!

Zum Mixen habe ich auch noch eine kleine Anmerkung: Es muss ja nicht unbedingt der große Küchenmixer sein, der erst bei einer recht üppigen Füllmenge seine Arbeit verrichtet (und auch kein Thermomix

). Für kleine Portionen verwende ich einen Stabmixer. Ich habe mir einen angeschafft, der zwei Geschwindigkeiten hat und auf der Turbo-Stufe sehr feinsämige Ergebnisse erzielt. Wichtig ist aber, dass man ein ziemlich hohes Gefäß verwendet, wenn man nicht jedes Mal nach der Futterzubereitung die Haare waschen oder die Kleidung wechseln oder gar das Zimmer neu streichen will.

Man kann auch mit einem Küchentuch einen provisorischen Deckel auf das Gefäß machen.

Wenn ich trockene Sachen wie Pellets oder auch Trockenhefe in etwas Flüssigkeit mixe, mache ich erst einen Durchgang und lasse die Brühe dann einige Zeit stehen, damit alles gut durchweicht. Dann mixe ich noch einmal gut und lange durch. Mit dieser Methode habe ich weniger verbleibende Teilchen, die rasch absinken. Bei einem früheren Billiggerät musste ich allerdings feststellen, dass der Stabmixer nach längerem Dauerbetrieb sehr heiß wurde. Mein jetziges Gerät hat damit keine Probleme.

Zum Herstellen von feinen mehligen Materialien verwende ich eine elektrische Kaffeemühle. Damit mache ich etwa aus Haferflocken so etwas wie feinstes Hafermehl, das ich für die Zucht von Mikrowürmern einsetze.

Aber vermutlich weiß das ohnehin schon jeder und ich trage hier Eulen nach Athen.

Gruß

Wolfgang

Harald · 15. März 2024, 07:09

Wolfgang S schrieb:

Aber vermutlich weiß das ohnehin schon jeder und ich trage hier Eulen nach Athen.

Nö, wird nur nicht mehr gemacht weil zu viel Arbeit.

Hier mal meine automatische Phytotropmaschine.

Elisabeth · 15. März 2024, 10:21

Hallo Bea @BeaGil,

BeaGil schrieb:

Das reicht zum Überleben, aber die Tubastreas und Gorgonien stehen Klassen besser, wenn ich sie gezielt füttere.

dem kann ich nur zustimmen, unsere Azoo-Gorgonien bedürfen zusätzlich einer „persönlichen“ Fütterung.

Zu den Tubastraea kann man eigentlich nur sagen: „Sie sind die Raupen unter den Korallen“, nämlich reine Fressmaschinen.

Füttern kann man sie nicht nur mit Staubfutter, es müssen zusätzlich noch feste Brocken sein.

Hallo Wolfgang @Wolfgang S,

Wolfgang S schrieb:

Stabmixer. Ich habe mir einen angeschafft, der zwei Geschwindigkeiten hat und auf der Turbo-Stufe sehr feinsämige Ergebnisse erzielt. Wichtig ist aber, dass man ein ziemlich hohes Gefäß verwendet, wenn man nicht jedes Mal nach der Futterzubereitung die Haare waschen oder die Kleidung wechseln oder gar das Zimmer neu streichen will.

Im Video kam mir der Mixer für unsere Zwecke auch etwas überdimensioniert vor. Deine Bemerkung macht Sinn. Manchmal denkt man nicht über die einfachsten Sachen nach.

Es ist einfach hilfreich sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, so kommen weitere Aspekte hinzu.
Außerdem ging mir beim Anblick des Mixers auch zuerst durch den Kopf:

„Der/die Partner/in wird sich freuen“.

Ganz abgesehen davon, dass ich selbst die Küche der Tiere von der Küche der Menschen trenne.

Wolfgang S schrieb:

Zum Herstellen von feinen mehligen Materialien verwende ich eine elektrische Kaffeemühle.

Ich hatte mir auch schon eine Kaffeemühle angeschafft, um die Algen für meine Docs zu zerkleinern. Hier musste ich feststellen, dass es besonders wichtig ist, dass das Mahlgut absolut trocken ist, sonst funktioniert es nicht.

Für die Herstellung von Staubfutter ist es sicher auch gut geeignet.

Hallo Harald @Harald,

Harald schrieb:

Deine Vorrichtung zur Dauerfütterung Deiner Azoo’s kommt sicher den ständigen Bedürfnissen der Dauerfresser entgegen und man kann das ständige Füttern von Hand reduzieren.

Gute Idee zur Umsetzung.

Ich habe für mein Azoo-Becken die Variante gewählt, den Tieren für einige Stunden eine richtige Futterbrühe zur Verfügung zu stellen. Für 5 Stunden sind die Rücklaufpumpe und der Abschäumer ausgeschaltet. Das Ganze wird über zwei Zeitschaltuhren gesteuert.

Wir alle müssen uns einfach an den Bedürfnissen unserer jeweiligen Tiere orientieren und die für uns jeweils praktikable Lösung suchen.

Ambitionierte Lösungen, die sich nicht ständig umsetzen lassen, helfen unseren Tieren auf Dauer nicht.

VG

Elisabeth

Harald · 15. März 2024, 14:51

Hallo Elisabeth

Elisabeth schrieb:

Wir alle müssen uns einfach an den Bedürfnissen unserer jeweiligen Tiere orientieren und die für uns jeweils praktikable Lösung suchen.

Daher halte ich eine direkte Polypenfütterung für falsch.

Um zu vermeiden, dass die akzeptable Partikeldichte überschritten wird und sich die Polypen nicht zurückziehen, ist es vorzuziehen, die Nahrungspartikel nicht direkt über der Kolonie, sondern stromaufwärts abzugeben, wobei letztere die Polypen auf natürlichem Weg erreichen müssen. So wie du es auch geschrieben hast.

Elisabeth schrieb:

Ich habe für mein Azoo-Becken die Variante gewählt, den Tieren für einige Stunden eine richtige Futterbrühe zur Verfügung zu stellen. Für 5 Stunden sind die Rücklaufpumpe und der Abschäumer ausgeschaltet. Das Ganze wird über zwei Zeitschaltuhren gesteuert.

Wolfgang S · 15. März 2024, 16:38

Elisabeth schrieb:

Es ist einfach hilfreich sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, so kommen weitere Aspekte hinzu.

Da stimme ich dir voll und ganz zu!

Elisabeth schrieb:

Ganz abgesehen davon, dass ich selbst die Küche der Tiere von der Küche der Menschen trenne.

So halte ich es auch.

Elisabeth schrieb:

Hier musste ich feststellen, dass es besonders wichtig ist, dass das Mahlgut absolut trocken ist, sonst funktioniert es nicht.

Ja, und recht ölhaltig sollte das Mixgut auch nicht sein, sonst gibt es Schmiere-

Elisabeth schrieb:

Ambitionierte Lösungen, die sich nicht ständig umsetzen lassen, helfen unseren Tieren auf Dauer nicht.

Dieser Gedanke zieht sich durch die gesamte Aquaristik. Nur Dinge, die einfach und beständig zu handhaben sind, keinen übermäßigen Zeitaufwand erfordern und einen nur geringen Lästigkeitsfaktor haben, überstehen in der Regel die enthusiastische Probierphase.

Gruß

Wolfgang