Bohrschwamm evtl. Aka coralliphaga


Ende April 2015 kaufte ich eine Blastomussa merleti.

Da sich diese Koralle sehr gut zur Vermehrung eignet habe ich die einzelnen Polypen voneinander getrennt.


Die Ausströmöffnung ist der kleine gelbe "Rüssel".



Die Einströmöffnungen sind die netzartigen gelben Schwämmchen.



Nach dem Trennen konnte man an den einzelnen Skeletten einige gelbe Stellen erkennen.


Als ich dann die einzelnen Teile als Ableger vorbereitet habe stellte ich fest, daß der Kalk stellenweise stark abgebaut war.


Die Zersetzung des Skelettes war recht beachtlich.



Um die Koralle zu heilen, habe ich die Schwämme zunächst mechanisch von dem Skelett entfernt.

Danach habe ich die Korallen so aufgeklebt, daß sämtliche Schwammlöcher mit Korallenkleber verschlossen wurden.

Ich meine, daß die Ableger jetzt (zwei Wochen nach der Behandlung) besser stehen und sich gut entwickeln.






Heute bin ich der Meinung, daß das Fragmentieren von Korallen nicht nur der Vermehrung von Korallen dient, sondern auch zur Gesundheit unserer Tiere beiträgt.

Heute würde ich das befallene Skelett so weit wie möglich absägen und erst dann den verbliebenen Rest aufkleben und den Mörtel bis fast an das Gewebe heraufziehen.



VG

Elisabeth

Bohrschwamm Antwort

Zum Erkennen von Problemen der Korallen kann ich nur sagen, daß es äußerst schwierig ist diese zu erkennen.

Im Prinzip ist es möglich zu erkennen, ob es den Korallen gut oder schlecht geht.

Dies kommt oft auch erst in der neuen Umgebung zum Tragen.

Gerade letztens hatte ich eine Lobo gekauft, die bereits angeschlagen war.

Aufgrund des starken Glasrosenbefalls konnte ich diese auch nicht in mein glasrosenfreies Becken setzten.

Diese habe ich direkt mit der Säge zerteilt und es waren im inneren gelbe „Adern“ zu sehen, die auf einen Schwammbefall hindeuten.
Kurz, nur ein Teil der Lobo konnte gerettet werden.

Nun zum Erkennen eines Schwammbefalls.

Die Blastomussa dieses Berichtes war beim Kauf noch eine Korallenkolonie und ich hatte auch keinen Verdacht.
Wie auf den Bildern (nicht die beste Qualität – leider) zu sehen ist der Schwamm in den einzelnen Skeletten zu erkennen – wenn man weiß, worauf man Achten muss.

meerwasser-lexikon.de/tiere/7195_Aka_coralliphaga.htm

Siehe die Beschreibung und die Bilder im 1. Teil.

Die einzelnen Polypen habe ich aber für die Vermehrung getrennt, zuvor war mir der Schwamm nicht aufgefallen.

Ich kann es jetzt nicht im Einzelnen nachvollziehen, aber ich vermute der Schwamm ist wirklich nur unter Wasser und mit Lesebrille und Lupe zu erkennen, da er besonders kleine Ein- und Ausströmungsöffnungen besitzt.

Vermutlich sind die Löcher eingefallen, wenn die Koralle dem Wasser entnommen wird. Es ist also außerhalb des Wassers nicht als Schwamm zu identifizieren.

Bei Neuzugängen oder Sorgenkindern bin ich aber grundsätzlich der Meinung: Sie gehören direkt an die Aquarienscheibe und bedürfen der genauesten Kontrolle.
Wenn dies der Fall ist, sollte auch ein Befall mit dem Schwamm erkannt werden können, wenn man das Skelett einsehen kann.

Ist der Schwamm erkannt muss so viel wie möglich entfernt werden und im Anschluss daran sollten sämtliche offenen Stellen mit Mörtel verschlossen werden.

Neben dem Schwamm sind auch Bohrmuschen eine Möglichkeit einer Behinderung. Diese sind an den Öffnungen etwa entsprechend einer 8 im Skelett zu erkennen. Diese müssen nicht in jedem Fall beseitigt werden. In einem meiner Poritesteine sitzt auf jeden Fall eine. Diese stülpt ihre Mantellappen gelegentlich nach außen. Die Muschel selbst sitzt komplett eingewachsen im Stein. Die lebende Porites sitzt in einiger Entfernung von ihr.
Beispiel:
meerwasser-lexikon.de/tiere/4789_Lithophaga_lithophaga.htm

Auf dem Skelett befindliche Röhrenwürmer empfinde ich als Bereicherung!

Auch entferne ich keine Seescheiden oder aufliegenden Schwämme.

Auch Gallkrabben sind meiner Meinung nach nicht schädlich, sie haben leider das Pech besser gesehen zu werden, falls es andere Gründe für Unwohlsein gibt.

Es ist immer wieder total Spannend, welches Leben im Meer stattfindet.


VG

Elisabeth

Lobo mit Bohrschwamm
Siehe gelbe Adern

Die Stecknadel großen gefüllten Löcher sind vermutlich die Einströmöffnungen.


VG

Elisabeth

Bild eines Bohrschwammes:

inaturalist.org/observations/102206220

VG

Eklisabeth