Ostseetiere mit DDR-Ausweis!

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Ostseetiere mit DDR-Ausweis!

      Hallöchen,
      meine Laufbahn als Meeresaquarianer begann ja 1974 in Dresden. Seit den 1960er Jahren fuhren erst die Berliner und später auch auch Meeresaquarianer aus allen Teilen der DDR nach Timmendorf auf der Insel Poel. Am Anfang gings noch mit dem Motorad an die Ostsee, später mit Trabbi, Wartburg oder was sonst noch so auf den Straßen rumgurkte. Termin war immer das erste Septemberwochenende, denn da war einheitlich in der DDR Schuleinführung. So war der Zeltplatz meist ziemlich leer. Dort fingen wir dann Ostseetiere. Die meisten davon leben natürlich auch in der Nordsee, in die Ostsee wanderten aber auch viele Süßwasserfische ein. Stichlinge (drei- und neunstachlige) waren sehr häufig und die größten Hechte wurden in der Ostsee gefangen und waren oftmals über einen Meter lang.
      Wir widmeten uns aber den kleinen Tierchen und davon habe ich noch eine ganze Reihe an Dias.
      Zum Bsp. verschiedene Grundeln.


      Oder Flundern.
    • Dann Haben wir auch ein paar Wirbellose gesammelt.
      Asterias rubens war dann in der Wiswarer Bucht, wenn mal wieder dichteres Nordseewasser über die Darßer Schwelle geschwappt ist, ansonsten war er nur im tieferen Wasser.
      Strandkrabben fingen wir eigentlich immer. Aber da muß man schon ein extra Becken haben. Und Seepocken sind hochinteressant.
    • Hi Verena,
      wenn ich die Bilder hier bearbeite fallen mit immer wieder Tiere ein, von denen ich auch noch Dias habe. Da mache ich aber erst morgen weiter.

      Meine liebe Steffi,
      bitte keine diskriminierenden Äußerungen über Plattfische. :thumbup: Wenn ich ein so schiefes Mundwerk hätte, dann würde ich auch nicht besser aussehen. :lachen:
      Du mußt die Flundern mal fressen sehen! Wir haben ja früher kleine Regenwürmer gefüttert, oder Enchytraen, oder auch mal Mysis, die wir in der Ostsee gefangen und vor Ort eingesalzen haben. Frosten ging ja noch nicht. Ob die dann noch nahrhaft waren, weiß der Teufel, die wurden ja auch noch gewässert. Jedenfalls ist es jedesmal ein lustiges Schauspiel gewesen. Die Flundern haben offensichtlich Probleme die Nahrung zu fixieren und schnappen ziemlich oft daneben. Aber satt geworden sind sie schon!
      LG Helmut
    • Toller Faden, Helmut!

      Es ist wie mit den Pflanzen: Die (weit gereisten) Zimmerpflanzen kennt man, die einheimischen sind teilweise ein Buch mit sieben Siegeln. Wir haben hier in Ö zwar jetzt kein Meer, aber sind doch noch Europa ^^.
      Mittelmeer und Nord- und Ostsee sind total interessant. Schade, dass man Kühler braucht um das Wasser auf Temperatur zu halten.

      Liebe Grüße
      Theodora
    • Nicht immer hatten wir Kaiserwetter, manchmal war es Ars...kalt. Das hielt uns nicht vom Garnelenfang ab. Anfang der 1980er Jahre war die Palaemon elegans noch relativ selten. Heute fängt man fast nur noch die. In den Behältern wurde in der DDR Senf an Gaststätten ausgeliefert. Grandiose Behälter für die Aquarianer. Die hatten einen dichten Gummideckel.
    • So, vor dem Schlafengehen noch was hübsches. Schon 1965 wurden in Ostberlin die Aurelia aurita aus der Ostsee gpflegt. Die Medusen entwickelten sich aus den Polypen, die die Aquarianer aus der Ostsee mitgebracht hatten. Am Anfang wußte keiner was er da hat. Lange vom Berliner Zooaquarium glaubte ja, er habe die Quallenhaltung erfunden. Da kam er aber gut 15 Jahre zu spät!
      Der Polyp der Aurelia und die Meduse.
    • Hi,
      zum Glück haben wir den nie gefangen. Der Seewolf (Anarhichas lupus) lebt im tieferen Wasser und ernährt sich von allerlei harschaligen Tieren. Krabben, Hummer, Seespinnen, Seeigel, Muscheln und Schnecken sind seine bevorzugte Nahrung. Immerhin wird der Bursche über einen Meter groß und wird auch von Fischern gefangen. Die haben Respekt vor den Fischen. Immerhin sind die in der Lage einen Stiefel duchzubeißen, in dem vielleicht noch ein Bein steckt. Allerdings fallen dem armen Tier im Winter die Zähne aus. Das Fleisch soll sehr gut schmecken (ich esse eher keinen Fisch) und kommt enthäutet und ohne Kopf als Steinbeißer oder Karbonadenfisch in den Handel. Wie immer bei den meisten Ostseetieren gibts auch den in der Nordsee.
      LG Helmut