Isochrysis galbana

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Isochrysis galbana

      Hallo zusammen,
      ich habe jetzt einen Kompromiss mit meinem Mann getroffen. :saint: Ich opfere ein paar Orchideen und kann dann einen Reaktor für Phytoplankton auf die Fensterbank stellen. Besser als nix ;)
      Da ja, wenn ich es nicht völlig falsch verstanden habe, Isochrysis galbana das Plankton ist, was ich für meine Brachionus (für die Clownfischlarven) am besten ist, möchte ich das also nun gerne kultivieren. Nach dem was ich bis jetzt so gefunden habe, würde ich mir also einen Liter davon bei Aquacopa bestellen. Dazu den Phytodünger nach Walnes. Der Reaktor würde mit einer Luftpumpe von Hobby belüftet und mit einer Pflanzen-LED umwickelt. Die Raumtemperatur liegt in dieser Jahreszeit so zwischen 20 und 22°C. Da ich kein weiteres Phytoplankton habe, besteht ja keine Gefahr, dass was anderes da rein kommt.
      Würde das so funktionieren, oder muss ich noch was beachten?

      Kann ich dann, wenn ich die Alge erfolgreich vermehrt habe, die Brachionen und Copepoden einfach aus ihrem bisherigen Wasser raus nehmen und das dann durch das Plankton ersetzen? Oder nur ein bisschen was von dem Plankton dazugeben?

      Darf das Wasser von den Clownfischlarven dann mit Isochrysis eingegrünt werden? Bzw. das ist ja dann ein einbräunen..

      Sollte ich von der Menge her was übrig haben, ist das doch sicher für die Korallen auch nicht schlecht...

      Fragen über Fragen. Danke schonmal für eure Tipps. :danke:
    • Hallo

      Nimm als Lampe eine LED in kaltweiß.

      Fürs Zooplankton zu kultivieren, nimmst Du zB. einen halben Liter Salzwasser in dem Die Cops

      schwimmen, und gibst 50-100ml Phyto dazu, sobald das Wasser wieder hell wird, nachfüllen.

      Kannst Du auch zum "eingrünen" verwenden.

      Korallen mögen es auch.

      Bei regelmäßiger Anwendung im Becken gedeit auch das Zooplankton im Aquarium sehr gut.
      Gruß
      Ewald : :duck:
    • Moin,

      Ewald schrieb:

      Nimm als Lampe eine LED in kaltweiß.
      ich habe die Erfahrung gemacht, dass Phytoplankton keinen hohen Blauanteil mag. Mit Warmweiß habe ich die besten Ergebnisse gehabt. Hast Du da andere Erfahrungen, Ewald?

      skuschi schrieb:

      Da ich kein weiteres Phytoplankton habe, besteht ja keine Gefahr, dass was anderes da rein kommt.
      Das kommt auch aus dem Aquarium oder wer weiß wo her (von draußen). Irgendwann ist jede Kultur verunreinigt. Aber ein Luftfilter bringt nach meiner Erfahrung auch keinen Vorteil, kannst Du Dir also ruhig sparen ;)
      Gruß, Robert
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      I) 460l Miniriff
      Algenrefugium, 180W LED (DIY), Mondphasen- und Strömungssimulation, DIY-Wavebox, Balling, DIY-Aquariencomputer
      II) 240l Nord-/ Ostsee / Mittelmeer - Anemonenaquarium
      35g/l Salz, je nach Jahreszeit 10...20°C, gekühlt über Erdleitung, 30W LED
      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Hallo Robert

      efyzz schrieb:

      Irgendwann ist jede Kultur verunreinigt.
      Mit was verunreinigt ?(

      efyzz schrieb:

      Aber ein Luftfilter bringt nach meiner Erfahrung auch keinen Vorteil
      Vielleicht wenn man nur eine Kultur der gleichen Alge hat, bzw. über die Möglichkeit Phyto gänzlich in anderen Räumen getrennt zu kultivieren.

      skuschi schrieb:

      oder muss ich noch was beachten?
      Beachten musst du auf jeden Fall eine sehr saubere Arbeitsweise, man glaubt ja nicht wie schnell Zooplankton in die Kulturen gelangt.

      Wissen solltest du auch noch das Isochrysis sehr empfindlich ist was Scherkräfte angeht. also nie mit einer Pumpe umwälzen sondern nur mit Luftblasen und gerade so viel das sich das Phyto nicht auf dem Boden absetzen kann. Wissen solltest du auch das Isochrysis sehr viel DHA hat aber nur sehr wenig EPA (Omega3 Fettsäuren). Dies könnte man wie Bernd schreibt mit Tetraselmis ausgleichen.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Henning schrieb:

      Hallo Bernd

      Die Gründe darfst du hier aber trotzdem nennnen.
      Würde mich sehr Interessieren. ;)
      Hallo Henning,

      klar doch ! Wollte hier keine Geheimniskrämerei machen. War nur knapp mit der Zeit.

      Tetraselmis ist die wahrscheinlich beste Alge für die Eingrünung von Larvenbecken, weil sie eine bakterienunterdrückende Wirkung hat und sehr lange klar bleibt und sich lange nicht absetzt, auch wenn das Wasser nicht bewegt wird.
      Isochrysis verhält sich geradezu gegenteilig. Sie fördert das bakterielle Leben. Deshalb sollte man sie nur zu einem geringen Prozentsatz im Larvenbecken einsetzen.
      Warum man sie überhaupt einsetzt liegt an den Inhaltsstoffen. Wie Harald schon schrieb ist in der Isochrysis ein hoher Anteil DHA, aber fast kein EPA. Bei der Tetraselmis, wie auch bei der Nannochloropsis, ist es umgekehrt. Die Fischlarven brauchen diese essentiellen ungesättigten Fettsäuren auf jeden Fall beide. Und es ist fast wie ein Rechenexempel:
      wenn Du davon nicht regelmäßig genug in die Larven kriegst, ist spätestens bei der Meta Schluss. Deshalb ist es besonders gut eine Kombi aus beiden Algen (viel Tetra und etwas Iso)
      zum Eingrünen zu nehmen. Tetra alleine funktioniert aber bei einfacheren Arten auch. Schwierigere gehen leichter, wenn man etwas Iso dazu tun kann.
      Hängt aber auch davon ab, welche Futtertiere man einsetzt.

      Isochrysis als Alleinfutter für Brachionus halte ich auch nicht für gut, wegen der schnell aufkommenden Bakterien. Tetraselmis funktioniert da meiner Meinung nach besser.
      Wenn man nicht beide Algen füttert, muss man Brachionus auf jeden Fall anreichern, damit sie wiederum EPA und DHA beinhalten.

      Isochrysis für benthische Copepoden (Thisbe, Tigriopus etc. )funktioniert, weil sie das Bakterienleben fördert und diese Copepoden hauptsächlich räuberisch von diesen Bakterien und nicht etwa von der Alge leben. Aber das geht ja auch mit einfacheren Mitteln (Trockenfutter, Gemüsesaft etc.)

      Isochrysis für pelagische Copepoden (Parvocalanus, Acartia etc.) funktioniert solange man die Alge in vitalem Zustand verfüttert. Besser nach meiner Erfahrung mit einem kleinen Zusatz Tetraselmis. Hier muss man aber mit der Dosierung beider Algen sehr zurückhaltend sein. Sobald sich eine nennenswerte Zahl Bakterien entwickeln bricht die Kultur zusammen.

      Will hier keinen langweilen, aber vielleicht kann sich der ein oder andere ja doch Infos daraus ziehen, die er noch nicht kannte.

      Beste Grüße
      Bernd
    • Ich habe direkt am Samstag bestellt. Muss ich mal sehen, ob ich noch Platz für ein zweites Phytoplankton finde. Aber vielen Dank für die Erklärungen Bernd. Langweilig ist das in keinster Weise. Aber sehr komplex.
      Heißt ja, wenn ich das richtig verstehe, dass die Copepoden die ich ja bereits bei mir am Mikroskop gesehen habe mit Isochrysis gut klar kommt. Aber auch in denen würde dann das EPA für die Larven fehlen, richtig?
    • skuschi schrieb:



      Heißt ja, wenn ich das richtig verstehe, dass die Copepoden die ich ja bereits bei mir am Mikroskop gesehen habe mit Isochrysis gut klar kommt. Aber auch in denen würde dann das EPA für die Larven fehlen, richtig?
      Ja, die kommen, wie alle Copepoden mit Isochrysis gut klar. Und das EPA würde nicht fehlen. Copepoden sind ja schon sehr komplexe Tierchen (eben Ruderfußkrebse). Da ist alles dran, was Fisch-Larven brauchen. Du musst nur aufpassen, wenn Du Tigriopus drin hast, weil sie ja sehr groß und räuberisch sind, dass sie Dir nicht an die Larven gehen.

      Bei den Brachionus ist das anders, weil sie ja sehr einfache Strukturen sind, quasi ein Körpersack mit Einstrudelorgan. Bei denen ist immer nur das drin, was Du fütterst. Also brauchst Du bei denen entweder 2 Algen oder einfacher Du reicherst sie an.

      LG.
      Bernd
    • Ich habe gestern das erste Mal etwas von dem Isochrysis geerntet. So dunkel wie das, was ich geliefert bekommen habe, ist es zwar nicht, aber ich denke das sollte gehen.

      In der Nacht vom 18. auf den 19. sind ein paar wenige Clowns geschlüpft. Eine Larve war dabei, die extrem dünn und klein aussah. Ich hatte die Vermutung, dass es evtl. eine Larve von den Gelbschwanzdemoisellen ist. Allerdings kann ich sie nun nicht mehr finden. Seit dem Schlupf ist eine einzige Larve gestorben. Ich hoffe jetzt mal, dass das so bleibt.
      Ich habe ein paar Kleinigkeiten geändert. Ich habe dieses Mal den Deckel auf dem Becken. Warum ich selbst nicht auf die Idee gekommen bin... Klar hab ich immer versucht, das verdunstete Wasser nachfüllen. Aufgrund des Jobs war das aber immer nur einmal am Tag. Jetzt kommt das meiste schon gar nicht raus aus dem Becken.
      Des Weiteren habe ich 20 ml von dem Isochrysis in das Wasser gegeben. Das ist zwar nicht viel, aber ich wollte lieber vorsichtig sein.
      Außerdem habe ich mich bei dem Lebendfutter weniger auf Brachionus konzentriert und mehr die kleinsten Copepoden ausgedient und ins Babybecken tropfen lassen. Heute Abend sollte dann eine kleine Portion an Nauplien schlüpfen. Ich habe ganz bewusst nur eine winzige Menge angesetzt, damit ich nicht wer weiß wie viele hab, die ich wieder wegsaugen muss.
      Bislang würde ich sagen schwimmen die Kleinen im Moment schöner als zuvor. Ich hoffe das bleibt so.
      Ich hänge mal noch ein Foto von dem geernteten Plankton an.