Rote Chamäleon-Krabbe (Metasesarma aubryi)

Da ist mal wieder jemand "schwanger"


Heute früh beim füttern lief sie mir etwas schwerfällig über den Weg, gleich rausgefangen und in einer Kunststoffbox mit Brackwassertümpel separiert. Schätzungsweise eine Woche noch, Brachionus sind von einer Bekannten aus unterwegs
Eigentlich wollte ich die drei ja verkaufen, jetzt bleiben sie doch erstmal *seufz*

Für die, die es verpasst haben, es ist eine landbewohnende Krabbenart, die aber vom Primitivtyp sind und die Larven wachsen im Meerwasser heran.

Ich habe ja noch ein 2. Terrarium mit Vampirkrabben Ich wollte einfach etwas kürzer treten.
Mal gucken, ob's diesmal weiter als die Megalopa geht.

Ja, werde ich. Ansonsten hätte ich sie auch nicht separieren müssen

Heute nacht geht's -denke ich- los... Die Larven sehen fertig aus.



Normalerweise versteckt sie sich tagsüber unter Moos, aber gerade eben saß sie in der Sonne und hat Eier durchsortiert. So bunt wie sie ist, sieht man sie auch durch den milchigen Deckel
Die Brachionus haben sich schön vervielfältigt, Nauplien stehen auch bereit, es kann los gehen
Ich heize die Vase dann schon mal auf

Wenn man die Fotos von vor 10 Tagen betrachtet, sieht man, warum sie Chamäleonkrabbe heißt. Sie ändert in Abhängigkeit ihrer Stimmung die Farbe zwischen schwarzbraun und rot, nur die Scheren sind immer rot und der Carapax hinten drauf ist in der Mitte dunkel.

Gerade hat's in der Box "platsch" gemacht, sie entlässt aber noch nicht, nur mal die kleinen anfeuchten...

Und wieder eine andre Farbe

Es gab nicht viele Larven, um die 30-40 Stück Wo die anderen Tausend geblieben sind, keine Ahnung. Sie hat alles entlassen, in der Schale war auch nix totes. Kann sein, dass sie das meiste gefressen hat (sie hat aber immer ein All-you-can-eat-Buffet).
Egal, die Kandidaten sind ausreichend.
Sie haben jetzt etwas Algenmix ins Wasser bekommen (Grotech Plankto Marine), Brachionus und frische Nauplien. Unters Mikroskop lege ich keine, sind eh nicht viele und sehen ja aus wie beim letzten mal.



Das Schwänzchen wird zum gasgeben ausgeklappt, ansonsten sind's kleine Kugeln.
Auf Foto 3 ein Größenvergleich zur Nauplie und einem Brachionus.

Hier noch mal das "Setup":


Vase in einem 10-Liter-Dennerle, das dient nur zum Beheizen. Im Dennerle: Kranenberger, in der Vase ein Mix aus Nordseewasser und Emder Kranenbergr (ist recht hart und kupferfrei). Der Salzgehalt sollte ca. 25g/l betragen, damit hatte ich die besten Erfahrungen gemacht.
Über ReefApp.net komme ich bei 26° so auf eine Dichte von 1,016 (ich kippe die Wassersorten so lange zusammen, bis es stimmt ).
Das ganz steht auf der Heizung vor meinen Hermetosphären (zugeschraubte Pflanzgläser) und bekommt so gut Licht, die Gläser werden bis spät abends künstlich beleuchtet.

Die Vase ist mit einem Kunststoffdeckel mit Durchführung für das Luftröhrchen abgedeckt, um zu arge Verdunstungsverluste zu vermeiden.
Außerdem mit an Bord: der Söll Ammoniak-Alarm. Sobald der sich von gelb weg verfärbt, wird Wasser gewechselt. Funktioniert immer wieder prima!