Was ist das für ein Verhalten ?

    • Was ist das für ein Verhalten ?

      Hallo

      Mein erster Fisch war der Centropyge bispinosa - Streifen-Zwergkaiser. Er war bis jetzt der grösste Fisch im Becken und der unangefochtene Chef.
      Seit einer Woche ist ein Zebrasoma flavescens - Zitronenflossen-Doktorfisch im Becken.

      Am Anfang hat der Bispinosa immer mal wieder Schnappattacken probiert (2-3 Tage lang). Die Rückenflosse vom Hawaii Doktor hatte auch gnaz leicht was abbekommen was jetzt aber irgendwie wieder verheilt ist.
      Jetzt ist mir aufgefallen das sie eigentlich immer zusammen am gleichen Ort sind und habe schon beobachtet das sie in zwei verschiedene Richtungen schauen und ihre Schwanzflossen aneinander halten und sich bewegen. Sieht ein bisschen so weis wie ein mehrmaliges Highfive.

      Habt ihr das auch schon gesehen ? Was machen die ?

      LG Manu
    • Hallo Manu,
      Zwergkaiser sind Haremstiere, vielleicht verhält er sich deswegen gegen den Doktor so. Dazu kommt sicher, dass der Doktor einen Schlafplatz braucht, den der Zwergkaiser für sich beansprucht. Eventuell ist die vertikale Zonierung für den Zwergkaiser nicht ausreichend.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Manu,
      es sollte für die Zwergkaiser unter anderem ein Bereich oberhalb des Substrates von etwa 50cm freier Schwimmraum vorhanden sein. Unter vertikaler Zonierung sind Bereiche gemeint, die ein deutlich gestuftes Höhenprofil mit Höhlen aufweisen und hinterschwommen werden können ohne von der Frontseite einsehbar zu sein. Dr. Roland Kiesinger hat in unserer Fachgruppe einen sehr interessanten Vortrag zur Pflege von Zwergkaiser- und Lyrakaiserfischen gehalten. Er konnte unter anderem Paracentropyge zum ablaichen bringen und wie Du sicher weisst, ist das sehr schwierig überhaupt zu steuern. Roland hat einen Teil seines Vortrages auf unserer Website veröffentlicht:
      fg-meeresbiologie.de/meeresbio…s/dvor_favoriten_bio.html

      Unter Punkt 6 sind die wesentlichen Voraussetzungen zusammengefasst.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar

      Vielen Dank für den Link.
      Habe im Anhang noch zwei Fotos meines Beckens.
      Es ist alles komplett umschwimmbar oder unterschwimmbar.
      Ich wollte schon einen Zwergkaiser nachsetzen aber hab davon gelesen das es abzuraten sei ?
      Habe in deinem Link jetzt gelesen man sollte einen jüngeren nehmen der kleiner ist. hmmmm....

      LG Manu
    • Hallo Manu,
      es sollte ein deutlicher Größenunterschied bestehen. Damit minimiert man beim Nachsetzen Dominanzkämpfe. Wenn ein zweites oder besser noch ein drittes Tier dieser Art eingesetzt ist, wird sich das Verhalten der Tiere verändern. Du wirst damit viel Freude haben.
      Prinzipiell ist eine Paar- oder Gruppenhaltung von Tieren nach Möglichkeit anzustreben, auch bei Doktorfischen. Allerdings ist es besser Tiere gleichzeitig einzusetzen, damit der Stressfaktor so niedrig wie möglich bleibt. Wenn nachgesetzt werden soll, kommen bei mir die Raufer zuletzt.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Manu schrieb:

      Ich wollte schon einen Zwergkaiser nachsetzen aber hab davon gelesen das es abzuraten sei ?


      Das kann schwierig sein, muss aber nicht. Wie Dietmar schon schrieb am besten ein deutlich kleineres Tier nachsetzen.
      Am besten gleich zwei; in der Natur leben bispinosas in kleinen Haremsverbänden mit 1 Männchen und 2-3 Weibchen. Grundsätzlich sind das auch Hermaphroditen; stirbt der Haremsführer wandelt sich i.d.R. das dominate Weibchen des Harems in ein Männchen um. Daher auch kleinere Tiere nachsetzen, damit klar ist, wer Chef wird. Eine Rückwandlung vom Männchen zurück in ein Weibchen ist m.W. nach nicht möglich.
      Ich habe bispinosa schon erfolgreich nachgesetzt; das gab zwei Tage Krach im Becken und dann war Ruhe, da die Fronten geklärt waren.
      Ich habe den nachzusetzenden zwei Tage in einen Ablaichkasten gesetzt, so dass die größten Aggressionen schon mal abgebaut werden konnten.
      Das steht mir jetzt auch nochmal bevor, da mein Weibchen es vorgezogen hat, beim Balzen aus dem Becken zu springen ;(
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen! (Aristoteles)
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      Salzige Grüße
      Achim
    • Hallo Manu,
      was mir noch einfällt, ist die Beleuchtung beim nachsetzen zu dimmen. Grelles Licht ist für diese Tiere eher unangenehm. Ganz deutlich konnte ich das beobachten, als die HQI Beleuchtung durch LED ersetzt wurde. Da waren die Tiere viel öfters zu sehen und es gab kein hektisches Schwimmen mehr und das hat für deutliche Entspannung gesorgt.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg