Wie umgehen mit Gänsefuß-Seesternen

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  • Wie umgehen mit Gänsefuß-Seesternen

    Beispiel

    https://www.meerwasser-lexikon.de/tiere/1816_Asterina_sp_01.htm
    https://www.meerwasser-lexikon.de/tiere/14249_Aquilonastra_colemani.htm


    Ich kann mich noch genau an den ersten Gänsefuß-Seestern erinnern, den ich im frisch übernommenen Aquarium fand - Freude!

    Inzwischen habe ich 12 Jahre Erfahrung mit Meerwasseraquarien.

    Wie die Erfahrenen unter uns sicher vermuten, hat sich meine Meinung zu den verschiedenen Gänsefußarten geändert.

    Einzelne Gänsefuß-Seesterne sind kein Problem. Leider vermehren sich diese niedlichen Tierchen sehr stark.



    Es sind auch keine Jungtiere, die sich irgendwann zu schönen Seesternen auswachsen. Bei unserem „Glück“ würde es sich dann wohl auch um weniger geeignete Tiere für ein Riffaquarium handeln.

    Versteht mich nicht falsch. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Schäden erst nachgewiesen sein müssen. Ich betrachte unbekannte Tiere die in meinem Becken auftauchen zunächst als Bereicherung der Beckenfauna.

    Im Falle einer Überpopulation ist jedoch ein Eingreifen notwendig!

    Leider habe ich auch schon Tiere entfernt, deren Schadenspotential nur vermutet, aber nicht bewiesen war. Ich bedauere das rückblickend und es tut mir leid.

    meerwasser-lexikon.de/tiere/38…milie_von_Gallkrabben.htm

    Es waren Gallkrabben, wie sie in meerwasser-lexikon.de/tiere/683_Catalaphyllia_jardinei.htm oder meerwasser-lexikon.de/tiere/632_Trachyphyllia_geoffroyi.htm leben.

    Diese Tiere sind harmlos.

    Es ist eher so, dass sie vielen erst auffallen, wenn die Koralle aus anderen Gründen schwächelt oder abstirbt.

    Der Übeltäter ist dann schnell gefunden.

    In meinem Becken lebt seit Jahren einer dieser Krebse, ohne dass es die Koralle beeinträchtigt, vielleicht profitieren sogar beide von dem kleinen Bewohner.

    Zurück zu den Gänsefuß-Sternen.

    Bei zu starker Vermehrung der keinen Sterne kann es zu Fraß-Schäden kommen.

    SPS werden angeknabbert.

    Krusten werden angedaut und aufgefressen.

    meerwasser-lexikon.de/tiere/5915_Anthocauli.htm

    Anthocaulibildung bei Fungien findet nicht statt. (Die Gänsefuß-Seesterne finden die Versuche der gestorbenen Fungia-Skelette, neue Polypen zu bilden, viel besser als wir und sind zur Stelle.)

    Angeschlagene LPS werden schonungslos gefressen.

    Gorgonien werden angefressen.



    Handlungsmöglichkeiten

    meerwasser-lexikon.de/tiere/860_Hymenocera_picta.htm

    sind eine Möglichkeit, Hilfe zu finden.



    Die Frage ist nur, ob man sich mit diesen Tieren nicht das nächste Problem ins Becken holt.

    1. Es muss sichergestellt sein, dass sich keine erwünschten Seesterne im Becken befinden! Es macht keinen Sinn, sie von den Garnelen fressen zu lassen. Zum Beuteschema gehören auf jeden Fall normale Seesterne!

    Auch die beliebten grabenden Seesterne stehen auf ihrem Speiseplan.

    Es kann sein, dass sie nicht an Schlangensterne gehen. Dafür kann ich aber keine Garantie übernehmen. Nur weil sie bei mir nicht, an meine Schlangensterne gegangen sind, muss es nicht generell so sein!!!

    2. So klein die Picta auch sind, ihr Appetit ist riesig! Ein 400 Liter Becken ist in einem Monat geleert!

    3. Die Beschaffung von Futterseesternen ist sehr schwierig! Eventuell auch verwerflich.

    4. In kurzer Zeit ist ein neues Zuhause für die kleinen Helfer nötig, oder man hat selbst viele überbevölkerte Becken.

    meerwasser-lexikon.de/tiere/707_Nardoa_galatheae.htm

    das ist die zweite Möglichkeit der Hilfe.

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    Eigentlich das gleiche Problem wie vorher. Es ist zusätzlich mit Angriffen auf andere Artgenossen zu rechnen.

    Als in meinem 1.500 Liter Becken 4 Sterne dieser Art waren, konnte ich einmal beobachten, wie einer der Vier, der angeschlagen war, angefressen wurde und dies trotz Trennung nicht überlebte.

    Diese Sterne habe ich nun schon seit Jahren. Die Haltung über diesen langen Zeitraum ist aber nur möglich, weil ich die Sterne gut beobachte und mit Zusatzfutter zur Stärkung versorge.

    Die Arme der Nardoa müssen immer schön rund aussehen und sobald sich wieder einer an eine Koralle vergreift, kommt die Zufütterung der Drei zum Einsatz.

    Die Zufütterung erfolgt in einer Guppyaufzuchtbox, die in das Becken eingehängt wird. Dies ist notwendig, da die Sterne langsame Fresser sind. Nur im Aufzuchtbecken macht ihnen niemand das Futter streitig. Ich kann die restlichen drei zusammensetzen, wenn ich sie finde.

    Als Futter verwende ich Trockenfutter in Granulat- oder Flockenform, jeweils für die Fleischfresser.

    So habe ich immer Arbeit mit meinen Helfern und muss sie gut im Auge behalten.

    Ich sehe es auch als meine mangelnde Aufmerksamkeit an, wenn sie wieder Korallen fressen müssen. Korallen sind nicht ihre Lieblingsspeise.

    Nach meinen Beobachtungen würde ich sagen, dass maximal 1 Nardoa pro 500 Liter mit Zufütterung gehalten werden kann.







    Selbst ist die Frau/ der Mann

    Wenn man bedenkt, dass die Helfer wieder Aufwand erfordern, stellt sich die Frage, ob man das Problem nicht auch selbst lösen kann.

    Mein Lösungsvorschlag - den ich wegen meiner Nardoa im Moment nicht ausprobieren kann.

    Meine Täubchenschnecken habe ich so in den Griff bekommen. (Sie mussten weichen, weil sie sich ständig in den Pumpen verklemmt hatten).

    Eine Woche wählen, in der kein Besuch kommt. In dieser Zeit die Scheiben nicht putzen. (evtl. länger)

    Ab dem dritten Tag sind viele Algen auf den Scheiben, die von den Gänsefußkrebsen als Weide benutzt werden.

    Jetzt morgens und abends die ganze Herde absammeln.

    Dazu mit drei Fingern bis zu 5 Gänsefüßchen zusammenschieben und mit den Fingernägeln abheben und herausnehmen. Es ist etwas Arbeit und die Optik lässt zu wünschen übrig, aber unterm Strich sollte der Aufwand nicht größer sein als mit den Helfern!



    Viel Erfolg ohne Asterina!



    Elisabeth
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    • MVI_8360.MOV

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    Für künftige Meerwasseranwärter eine wichtige Frage.
    Für Meerwasseranfänger enthält dieser Artikel wichtige Hinweise.
    Dieser Artikel enthält einen groben Überblick, welche Vielfalt unser Hobby bietet.

    Möchte ich Meerwasseraquarianer werden?

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Kommentare 4

  • Datura -

    Anmerkung.....leider gibt es die Harlekingarnelen nicht als Nachzucht....eigentlich erwerbe ich nur Nachzuchten oder aus Beckenauflösungen...

  • Datura -

    Liebe Elisabeth, danke für Deinen ausführlichen Bericht. Jetzt habe ich die Qual der Wahl, es ist schon eine ordentliche Population an Asterinas im Becken vorhanden. Tatsächlich entferne ich die, die morgens an der Scheibe kleben händisch. Ich habe Riffkeramik im Becken und erst bei ganz genauem hinsehen entdeckt man wirklich Mengen an Seesternchen. Fraßschäden kann ich noch nicht feststellen. Ich denke eine Harlekingarnele wäre tatsächlich eine Lösung. Seesterne habe ich nicht im Becken ausser die kleinen Schlangenseesterne, die möchte ich eigentlich nicht opfern....
    Herzliche Grüße
    Martina