Seesternhaltung allgemein (ohne Schlangensterne) füttern

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Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

  • Seesternhaltung allgemein (ohne Schlangensterne)

    Die Seesternhaltung im Aquarium ist allgemein ein schwieriges Thema.

    Die Nahrung der Seesterne ist weitgehend unbekannt.

    Die Haltung in frischen Becken (jünger als ein Jahr) ist nicht zu empfehlen.

    Es gibt zwei gründe für den Einsatz von Seesternen in ein Aquarium.

    • Es gibt Probleme im Becken.
    • Es gibt wunderschöne Sterne die unser Interesse wecken.

    • Zunächst einmal zu den Problemlösen.
    Als erstes sind hier die grabenden Seesterne zu nennen. Bodenreinigungstrupp.

    meerwasser-lexikon.de/tiere/4580_Archaster_typicus.htm
    meerwasser-lexikon.de/tiere/720_Archaster_angulatus.htm







    Es ist eine völlig falsche Herangehensweise die Sterne in ein neues Becken zu setzen. In dem Fall sind die Sterne zum Hungertod verurteilt.

    Wir Menschen neigen dazu den Sand als besonders Gehaltvoll zu beurteilen, wenn es einen leichten farbigen Belag auf unserem weißen Sand gibt. Für die Grabenden hat der Sand aber erst einen Wert, wenn es Mengen von Bakterien, Kleinstlebewesen und angesammeltem Material gibt – also frühestens nach einem Jahr.

    In meinem Becken hatte ich die Grabenden zu früh eingesetzt und sie haben leider nicht überlebt. Mein Becken steht jetzt 9 Jahre und ich musste mich wegen meiner Nardoa (Beschreibung folgt) gegen sie entscheiden und habe eine andere Lösung zur Sandpflege gefunden.

    In älteren Becken sind die Sterne aber durchaus hilfreich, aber auch hier sollte der Ernährungszustand gelegentlich gescheckt werden.
    Zur Fütterung schreibe ich später noch.

    Asterinaplagen, Gänsefuß-Seesterne (Anscheinend gerade umbenannt in Aquilonastra)
    meerwasser-lexikon.de/tiere/14249_Aquilonastra_colemani.htm
    meerwasser-lexikon.de/tiere/14064_Aquilonastra_anomala.htm
    meerwasser-lexikon.de/tiere/13914_Aquilonastra_cepheus.htm
    usw.

    Hier ist einer dieser kleinen Gesellen, die wir vermutlich ganz zu Beginn unserer Meerwasserzeit einmal toll fanden. Das ausgestülpte Verdauungsorgan ist hier sehr gut zu erkennen. Rechts oben über ihm kann man sehen, daß der Biofilm gut gemundet hat.

    Hier können folgende Sterne evtl. helfen:
    meerwasser-lexikon.de/tiere/707_Nardoa_galatheae.htm
    evtl.weitere Nardoa








    Hier ist aber ganz wichtig zu wissen!!!

    Bei den Nardoa handelt es sich um „Kannibalen“.

    Soll heißen sie haben Seesterne zum fressen gern. Sie fallen also von vorneherein aus, wenn andere weitere Seesterne im Becken sind oder später gehalten werden sollen. Vermutlich werden Schlangenseesterne nicht als Nahrung angesehen. (eigene Erfahrung) Meine Nardoa sind von 2016 bis jetzt 2022 in meinem Becken. Also bisher 6 volle Jahre – 4 Sterne habe ich eingesetzt und lediglich einer wurde, nachdem er unbemerkt hungerte von seinen Artgenossen gefressen.

    Außerdem haben die Nadoa eine weitere unangenehme Eigenschaft, sie fressen in höchster Not auch Korallenpolypen. Dies dürfte sie für viele Becken ausschließen.

    Um einen Anhaltspunkt zu haben schlage ich für einen Nardoa ein Beckenvolumen von mind. 500 Liter vor, bei dieser Größe und mit guter Beobachtung des Sternes kann eine Haltung der Nardoa in Betracht gezogen werden.

    Sobald die Arme der Nardoa schlanker werden, sollte zugefüttert werden. Auf der Speisekarte der Ersatznahrung stehen auf der Beliebtheitskala zuerst Montipora, SPS, angeschlagene LPS usw.

    Im Anbetracht der zu erwartenden Komplikationen schlage ich eine andere Bekämpfung der Gänsefüße vor:

    Die Aquarienscheiben veralgen lassen 3 - 10 Tage. Am besten ist ein Zeitraum ohne zu erwartenden Besuch. Das Aquarium abends und morgens in der Dämmerung genau beobachten. Es wird sich ein Zeitraum finden lassen, an dem die Scheiben stark von Asterina bevölkerst sein wird. Genau dann ist unser Einschreiten gefragt. Wird das Einsammeln an mehreren Tagen gewissenhaft durchgeführt, dann sind 90 % der Bedrohung in 10 Tagen gegessen und es braucht keine Jahrelange Rücksichtnahme auf kleine Helfer.

    Die kleinen Kerle werden vorsichtig zusammengeschoben und eingesammelt. Mit ein bisschen Übung gelingt es dann ganz gut, mit ein wenig Glück finden wir sogar dankbare Abnehmer für den Fang. Es ist immer gut, als Aquarianer gut vernetzt zu sein.

    meerwasser-lexikon.de/tiere/860_Hymenocera_picta.htm

    Besitzer der Harlekingarnele sind dankbar, wenn ihre Lieblinge nicht verhungern. Es kann auch sein, daß der Zoohandel sie gerne nimmt um diese Garnele gut zu versorgen.

    Mein Fazit zu den Nardoa ist, daß ich für die Bekämpfung der Asterinas, das Prinzip selbst ist der Mann/ die Frau auf Dauer die leichtere Lösung ist.

    • Wunderschöne Seesterne

    Da es hier lediglich um unser Interesse geht, sollten wir uns wirklich überlegen, ob wir den Tieren ein gutes Zuhause bieten können. Gerade in diesem Zusammenhang müssen wir uns der Überlegung aus Sicht der Sterne stellen „Kann es ein Zuhause für mich sein?“.

    • Ist das Becken älter als ein Jahr?
    • Handelt es sich um ein klinisch reines Becken mit sehr wenig Nährstoffen im Kreislauf oder ist es evtl. ein Becken mit belebten Ecken mit Kleinstfauna, Bakterien und Biofilm?
    • Füttere ich viel oder wenig?
    • Handelt es sich um SPS- oder NPS-Becken? (NPS, nicht photosynthetische Korallen oder Azoos)
    • Bin ich bereit falls nötig – sehr aufwändig zu füttern?
    • Erkenne ich den Ernährungszustand eines Seesternes?



    Seesternfütterung

    Hier wird es schwierig, da es keine Hinweise auf die tatsächliche Nahrung der einzelnen Sterne gibt. Biofilme lassen sich ja auch kaum analysieren.
    Es ist schwierig den Sternen Futter anzubieten ohne sie zu verschrecken.

    Es handelt sich grundsätzlich um Wildfänge, bis auf ganz wenige Ausnahmen, die auch kaum zu bekommen sind.

    So stelle man sich einen Seestern vor, der von der Natur in unser Becken einzieht.

    Wir versuchen also, ihn mit unserem Futter, welches er absolut nicht gewohnt ist über die erste schwere Zeit zu bringen. Als Vergleich würde ich wählen, jemand der sich biologisch ernährt, den man nun zwingt sich mit Fast-Food zu ernähren.

    Es ist also ein riesiges Umstellen und Lernen, was essbar und genießbar ist.

    Es ist Kreativität gefragt. Einen Stern der gerade an der Aquarienscheibe klebt ist praktisch nicht zu Füttern.

    Diesen Stern können wir aber leicht in einen Guppy-Einhängekasten geben und eine Fütterung mit Flockenfutter versuchen. Dies hat bei meinen Nardoa sehr gut geklappt. Weitere Versuche mit diversen weiteren Futterarten sind gut möglich.




    Grundsätzlich gilt, weiches Futter wird leichter angenommen als harte Pellets.

    Fütterung bei Nacht/Dunkelheit ist erfolgversprechender als in der Helligkeit und mit Futterkonkurrenz.

    Den Seestern nach Möglichkeit dabei unter Wasser umsetzen.

    Es ist auch immer gut, durch bewegen des Kastens die Futterreste zu entfernen.

    Spätestens nach 2 Tagen lasse ich den Seestern wieder frei.
    Besser nach einigen Tagen wiederholen.

    Die normalen Seesterne fressen, indem sie ihre Verdauungsorgane nach Außen stülpen, im Guppykasten kann es gut gesehen werden.
    Dies kann man auch recht gut beobachten, wenn die kleinen Gänsefussseesterne die Aquarienscheibe von Aufwuchs befreien. (Lupe)
    Nardoa fressen auf gleiche Art Krusten und Korallen. (Bei Überbesatz.)
    Wenn ein Seestern frisst, saugt er sich am Untergrund fest. Dies gilt vermutlich nicht für einen grabenden Seestern.

    Füttern mit einer Futterpaste.

    Wenn sich ein Seestern auf einem festen Untergrund befindet, kann man mit einer Futterpaste eine Fütterung versuchen. Hier den Seestern auf keinen Fall berühren, sondern die Paste zu einer sehr kleinen Kugel formen und in die Nähe auf den festen Untergrund drücken.

    Herstellbar mit: shop-meeresaquaristik.de/Fisch…tick-70-Gramm::18172.html

    Siehe: ig-meeresaquaristik.de/index.p…eikle%2BFische#post158685

    Fertig: shop-meeresaquaristik.de/Fisch…ick-40-EMTK40::24793.html

    meerwasser-bartelt.de/Grotech-NutriVital-Paste-Artemia
    Ich habe gerade gesehen, hiervon gibt es eine weitere Variation.

    Für Sterne, welche sich auf/im Sand aufhalten gibt es noch die Möglichkeit Futter in der Nähe in den Sand einzubringen, hierzu diverse Futterarten probieren.

    Eine Emulsion von Futter und Beckenwasser mit einer Pipette aufziehen und in den Sand in der Nähe des Seesternes einbringen. Wenn der Seestern frisst, kann man beobachten, daß er sich hier besonders eingräbt. Ich kann mir vorstellen, daß einkapselte Artemiaeier oder Staubfutter gut genommen werden.

    Vermutlich sind wiederholte Versuche, auch mit dem selben Futter jeweils nötig, da der Stern sich die neue Futterart erst erschließen muss.

    Ernährungszustand
    Alle Seesterne müssen immer gut beobachtet werden. Sobald die Arme dünner aussehen oder der Stern schrumpft ist mit einer Mangelernährung zu rechnen und ein Einschreiten ist nötig. Bei einsetzendem Appetit auf Korallen gilt das gleiche.

    Wenn der Seestern beginnt sich zu zersetzen ist er nicht mehr zu retten.

    Die Haltung von Seesternen ist leider kein leichtes Vorhaben. Vor der Anschaffung bitte die Gegebenheiten und die eigene Einsatzbereitschaft abklären.

    Ich wünsche allen mit ihren Seesternen eine lange und erfolgreiche Haltung in Aquarium.

    VG

    Elisabeth
    Für künftige Meerwasseranwärter eine wichtige Frage.
    Für Meerwasseranfänger enthält dieser Artikel wichtige Hinweise.
    Dieser Artikel enthält einen groben Überblick, welche Vielfalt unser Hobby bietet.

    Möchte ich Meerwasseraquarianer werden?

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