Guten Abend Elisabeth,
ich habe seit Jahren ein fleißig laichendes und pflegendes Paar Amphiprion black. Natürlich mögen sie nicht, wenn direkt in ihrer Laichecke jemand stört, aber aggressiv sind beide überhaupt nicht. Sie haben mich auch noch nie gebissen oder die anderen Beckenbewohner verletzt. Da scheint es von Paar zu Paar unterschiedliche Charaktere zu geben. Ich habe Glück mit meinen zwei und möchte sie nicht mehr missen. Ich habe aber auch schon von anderen Erfahrungen gehört.
lg von Siglinde

Bedauerlicherweise träumen immer mehr Aquarianer von Anemonenfischen OHNE Anemone, was für mich eher ein Albtraum ist.

Gruß

Wolfgang

Nunja.. Grundsätzlich hängt ja auch viel vom Charakter der Tiere ab. Nicht nur dem der Fische, sondern auch dem der Anemone. Darf ich vorstellen… das hier ist Bonny. Sie wird jetzt in diesem Jahr 20 Jahre alt. Sie war vom ersten Tag an ein mega a…. tier. Schon als winziges Fischchen hat sie alles gebissen. Die ersten 5 Anemonen hat sie innerhalb eines Tages zerlegt. Ihr Männchen hat aber nie auch nur im geringsten etwas gemacht. Auch ihr heutiger Partner (is gerade in einer Höhle am brüten) ist absolut umgänglich. Nach 20 Jahren Beißerei weiß man auch wie man mit ihr umgehen muss. Man muss sie aber immer wieder erinnern, wer hier das Wasser wechselt!

Ich hatte in der Zeit mehrere Anemonen. Auch einige E. Quadricolor. Viele haben echt Ärger gemacht. Bis mir jemand eine angedreht hat, die Aquarientauglich sein soll. Optisch war sie kaum von den anderen zu unterscheiden. Charakterlich aber schon. Ab c.a. 15cm teilt sie sich zuverlässig. Auch hat sie seit nun über 10 Jahren ihren Stein nicht verlassen. Die Ableger wandern auch nie weit weck.

Daher würde ich die Aussage pauschal nicht bestätigen. Es kommt absolut auf die Tiere an!

Ich hab auch schon E. quadricolor mit nem halben Meter Durchmesser gesehen.

moin,

unser schwarzes ocellarispärchen lebt seit jahren in einer kleinen crassacolonie.

sie sind so friedlich, dass ich in direkter wohnumgebung arbeiten kann, ohne jemals gebissen worden zu sein.

ansonsten nun mein hinweis auf die kupfernen:

es gibt solche, die nicht groß werden aber permanent teilen und solche, die sich nie (kaum) teilen und zu riesigen teilen heran wachsen.

warum - weis bislang niemand.

evtl. sind es ja verschiedene arten!?

sollte mal untersucht werden.

Hallo Joe,

im Meer ist das Thema bereits untersucht und geklärt Blasenanemone – Wikipedia

"Sie bilden im Meer zwei Formen. Im flachen Wasser leben kleine, nur 5 bis 10 Zentimeter große Exemplare, die sich durch Teilung vermehren und große Kolonien genetisch gleicher Exemplare bilden. In tieferem Wasser leben große Solitärexemplare, die einen Scheibendurchmesser von 40 Zentimetern erreichen..."

Aus einer russischen Studie aus 2017: "Eine große klonale Gruppe der obligat symbiotischen Seeanemone Entacmaea quadricolor....in Vietnam. Diese Klongruppe befand sich in einer Tiefe von 4 m auf felsigem Boden, umgeben von Sand, hatte eine Fläche von etwa 15 m² und bestand aus Hunderten von Seeanemonen...."

Wenn die kleinen vermehrungsfreudigen Klone in ein und demselben Becken wie die großen Exemplare mit wenig Vermehrungspotential vorkommen, dann braucht man tatsächlich eine Erklärung, die ich auch nicht habe, wobei im groben Ansatz kann man das ein bisschen nachvollziehen

lg von Siglinde

Hallo Siglinde,

hier nur ein Gedanke zu deiner Schlussfolgerung im letzten Absatz: Sind unsere Becken - Großaquarien mal ausgeschlossen - nicht alle "Zwerge" im Vergleich zu den Meeren? Und die Wassertiefe ist in jedem Fall nur mit Flachwasser vergleichbar. Tiefenunterschiede von 30 cm bis 1m werden sich wohl kaum auf die Vermehrungsmöglichkeiten auswirken. Ich tippe ebenfalls auf unterschiedliche Unterarten oder auf eine Auswirkung der Kombination von Beleuchtung und Strömung.

Schöne Grüße

Christian

Hallo Christian,
ja, klar. Oben steht ja, dass auch 4m Tiefe für die Wissenschaftler in Vietnam als Flachwasser gelten. Da versteht sich dein Satz von selbst. Vielleicht habe ich mich bisschen unglücklich ausgedrückt

Die ganz großen Anemonen mit 40 cm Scheibendurchmesser im tieferen Wasser vermehren sich geschlechtlich über Abgabe von Eier und Spermien und daraus entwickeln sich Larven, von denen sich die Überlebenden einen neuen Platz suchen, wo sie halt "anlanden". Deshalb sind die ganz großem Exemplare solitär. Die Anemonen aus dem flacheren Wasser vermehren sich massenhaft durch Klone und die sitzen dann dicht an dicht, so wie es auch in Aquarien bei dem einem oder anderen vorkommt.

Natürlich spielen auch Aquarienbedingungen eine Rolle bei der Größe und Anzahl, wie du schon richtig schreibst, aber am Vermehrungsprinzip änder sich nichts. Was mich überzeugen würde, wäre, wenn jemand ein Beispiel für geschlechtliche Vermehrung der Blasenanemone im Aquarium beobachtet und dokumentiert hat. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Verschiedene Arten gemäß WoRMS - World Register of Marine Species - Entacmaea Ehrenberg, 1834, mmmh viele gibts lt. Worms nicht, die bekannt sind, aber natürlich ist nichts unmöglich

Ich selbst habe wie Joe, die sogenannten Crassa für meine Anemonenfische, die aber keine Crassa ist (vermutlich Entacmaea sp.), aber der Name hat sich halt so in der Aquaristik eingebürgert. Benutze ich auch, da weiß jeder was gemeint ist

lg von Siglinde