Tjaaaa, ich bin mir nicht ganz sicher, wo ich diesen Beitrag hinsetzen soll, daher probiere ich das mal hier und hoffe darauf, daß die Forenadmins den nach eigenem Gutdünken verschieben mögen, wohin er eigentlich gehört.
Hallo,
als ich mich vor kurzem hier selbst vorstellte, wurde ich gebeten mal etwas zu meinen Endlern im Meerwasser zu schreiben, die ich erwähnte.
So soll es dann sein.
Also vorab:
Bitte nicht eifach versuchen irgendwelche Süßwasserfische auf Meerwasser umzustellen. Nur wenige Arten sind in der Lage ihren Körper entsprechend umzustellen.
Wie das Ganze begann:
Ich sprach mit einem Freund darüber, welche Fische es für Brackwasser gibt und irgendwann meinte er, daß man Endler auf Brack- und sogar auf Meerwasser umstellen kann und diese im natürlichen Lebensraum unter anderem auch in den Flußmündungen vorkommen und dort bei stärkeren Strömungen durch Regen auch mal ins Meer gespült werden und teilweise dort bleiben... bis sie gefressen werden :-).
Also mußte ein Versuchsaufbau her. Ich nahm ein 20l Becken und füllte es mit 5l Süßwasser aus dem Endlerbecken.
Als Pflanzen wählte ich Hornkraut, Javafarn, Wasserlinsen und Mooskugeln und als Bodengrund Strandsand. Gegen Algen habe ich noch ein paar Brackwassertaugliche Schnecken mit reingesetzt: Faunus ater, Melanoides tuberculata, Clithon corona (Er hat CORONA gesagt! )
Endler rein und fertig.
Ab nächsten Tag begann dann das Aufsalzen.
Die zu verwendende Salzmenge von 175g (5 * 35) habe ich abgewogen und mir einen Löffel genommen auf den ca. 12g passten, da mein Plan war das Wasser über 14 Tage hinweg aufzusalzen, ich habe dann aber entschieden die Zeit zu verdoppeln, also die Salzdosen halbiert (die Endler hätten es sicher nicht gebraucht).
Gesagt, getan. Ab jetzt nahm ich jeden Morgen ein Marmeladenglas Wasser aus dem Becken, gab das Salz hinein, schüttelte es, bis es aufgelöst war und ließ es dur einen dünnen Silikonschlauch wieder ins Becken zurück laufen.
Gefüttert habe ich weiter mit meinem Guppyflockenfutter.
Die Endler und die Schnecken schien das ganze nicht besonders zu beeindrucken.
Trotzdem habe ich dann ab ca. 14ppt deutlich gemerkt, daß die Pflanzen Probleme bekamen. Zumindest Hornkraut und Wasserlinsen. Das Hornkraut wuchs nicht mehr weiter und bekam bräunliche Stellen.Die Wasserlinsen bekamen immer kürzere Wurzeln.
Ich habe noch bis 17ppt weiter gemacht, was aus den Wasserlinsen fast wurzellose Zombies machte (sie "leben" aber auch jetzt nach Monaten noch, die gefürchteten Vermehrungsraten sind fast auf Null herunter) und das Hornkraut ist in zum Hades hinübergewechselt.
Da nun Javafarn und die Mooskugeln umgestellt waren, ich sie aber nicht umbringen wollte, habe ich ein weiteres Becken angelegt, einen Großteil des Wassers, Endler und ein paar Schnecken mit rüber genommen und dort weiter gemacht, das Becken mit den Mooskugeln und dem Javafarn habe ich dann für meine Halocaridina rubra eingerichtet :-).
Also ging es dann in dem anderen Becken ab 17ppt weiter. Als Sauerstofflieferant dienten ab jetzt ein paar Ulva lactuca aus der Ostsee. Versuche mit anderen Makroalgen aus meinem Meerwasserbecken schlugen noch fehl. Zudem habe ich noch ein paar Palaemon varians mit reingesetzt.
So ging es dann weiter bis ich meine 35g/l im Becken hatte. Wie Endler so sind, haben sie sich brav weiter vermehrt. Beziehungsweise schon vorher angeschobenen Nachwuchs unter den neuen Bedingungen bekommen.
Jetzt nach ein paar Monaten kann ich sagen, daß die Vermehrungsraten nicht schlechter sind, als in meinem Süßwasserbecken. Da der Salzgehalt jetzt meinem Meerwasserbecken entsprach, habe ich ein paar Endler rüber gesetzt. Läuft.
Dazu muß ich sagen, daß ich vor zwei Jahren mit einer Cyano-Massenvermehrung (fast) alles Leben in meinem Meerwasser verloren habe. Ein braun-lila Film überzog alles und bei der Rückkehr aus dem Urlaub gab es nichts mehr zu retten. Als die Endler in mein Meerwasserbecken einzogen gab es immer noch einige Cyanos, ein paar Makroalgen, eine Septifer bilocularis und ein paar Kalkrotalgen. Inzwischen habe ich die Cyanos fast los, die Endler leben mit ein paar Xenia umbellata, Capnella sp., Lobophytum sp. und ein paar nicht näher bestimmten Krustenanemonen vor sich hin und sorgen für genügend Nährstoffe.
Ich werde gleich nochmal ein paar Fotos anhängen, aber aufgrund meiner mäßigen Fähigkeiten die scharf hinzubekommen braucht ihr ein wenig Fantasie :-).
Gruß,
Lars
Hallo,
als ich mich vor kurzem hier selbst vorstellte, wurde ich gebeten mal etwas zu meinen Endlern im Meerwasser zu schreiben, die ich erwähnte.
So soll es dann sein.
Also vorab:
Bitte nicht eifach versuchen irgendwelche Süßwasserfische auf Meerwasser umzustellen. Nur wenige Arten sind in der Lage ihren Körper entsprechend umzustellen.
Wie das Ganze begann:
Ich sprach mit einem Freund darüber, welche Fische es für Brackwasser gibt und irgendwann meinte er, daß man Endler auf Brack- und sogar auf Meerwasser umstellen kann und diese im natürlichen Lebensraum unter anderem auch in den Flußmündungen vorkommen und dort bei stärkeren Strömungen durch Regen auch mal ins Meer gespült werden und teilweise dort bleiben... bis sie gefressen werden :-).
Also mußte ein Versuchsaufbau her. Ich nahm ein 20l Becken und füllte es mit 5l Süßwasser aus dem Endlerbecken.
Als Pflanzen wählte ich Hornkraut, Javafarn, Wasserlinsen und Mooskugeln und als Bodengrund Strandsand. Gegen Algen habe ich noch ein paar Brackwassertaugliche Schnecken mit reingesetzt: Faunus ater, Melanoides tuberculata, Clithon corona (Er hat CORONA gesagt! )
Endler rein und fertig.
Ab nächsten Tag begann dann das Aufsalzen.
Die zu verwendende Salzmenge von 175g (5 * 35) habe ich abgewogen und mir einen Löffel genommen auf den ca. 12g passten, da mein Plan war das Wasser über 14 Tage hinweg aufzusalzen, ich habe dann aber entschieden die Zeit zu verdoppeln, also die Salzdosen halbiert (die Endler hätten es sicher nicht gebraucht).
Gesagt, getan. Ab jetzt nahm ich jeden Morgen ein Marmeladenglas Wasser aus dem Becken, gab das Salz hinein, schüttelte es, bis es aufgelöst war und ließ es dur einen dünnen Silikonschlauch wieder ins Becken zurück laufen.
Gefüttert habe ich weiter mit meinem Guppyflockenfutter.
Die Endler und die Schnecken schien das ganze nicht besonders zu beeindrucken.
Trotzdem habe ich dann ab ca. 14ppt deutlich gemerkt, daß die Pflanzen Probleme bekamen. Zumindest Hornkraut und Wasserlinsen. Das Hornkraut wuchs nicht mehr weiter und bekam bräunliche Stellen.Die Wasserlinsen bekamen immer kürzere Wurzeln.
Ich habe noch bis 17ppt weiter gemacht, was aus den Wasserlinsen fast wurzellose Zombies machte (sie "leben" aber auch jetzt nach Monaten noch, die gefürchteten Vermehrungsraten sind fast auf Null herunter) und das Hornkraut ist in zum Hades hinübergewechselt.
Da nun Javafarn und die Mooskugeln umgestellt waren, ich sie aber nicht umbringen wollte, habe ich ein weiteres Becken angelegt, einen Großteil des Wassers, Endler und ein paar Schnecken mit rüber genommen und dort weiter gemacht, das Becken mit den Mooskugeln und dem Javafarn habe ich dann für meine Halocaridina rubra eingerichtet :-).
Also ging es dann in dem anderen Becken ab 17ppt weiter. Als Sauerstofflieferant dienten ab jetzt ein paar Ulva lactuca aus der Ostsee. Versuche mit anderen Makroalgen aus meinem Meerwasserbecken schlugen noch fehl. Zudem habe ich noch ein paar Palaemon varians mit reingesetzt.
So ging es dann weiter bis ich meine 35g/l im Becken hatte. Wie Endler so sind, haben sie sich brav weiter vermehrt. Beziehungsweise schon vorher angeschobenen Nachwuchs unter den neuen Bedingungen bekommen.
Jetzt nach ein paar Monaten kann ich sagen, daß die Vermehrungsraten nicht schlechter sind, als in meinem Süßwasserbecken. Da der Salzgehalt jetzt meinem Meerwasserbecken entsprach, habe ich ein paar Endler rüber gesetzt. Läuft.
Dazu muß ich sagen, daß ich vor zwei Jahren mit einer Cyano-Massenvermehrung (fast) alles Leben in meinem Meerwasser verloren habe. Ein braun-lila Film überzog alles und bei der Rückkehr aus dem Urlaub gab es nichts mehr zu retten. Als die Endler in mein Meerwasserbecken einzogen gab es immer noch einige Cyanos, ein paar Makroalgen, eine Septifer bilocularis und ein paar Kalkrotalgen. Inzwischen habe ich die Cyanos fast los, die Endler leben mit ein paar Xenia umbellata, Capnella sp., Lobophytum sp. und ein paar nicht näher bestimmten Krustenanemonen vor sich hin und sorgen für genügend Nährstoffe.
Ich werde gleich nochmal ein paar Fotos anhängen, aber aufgrund meiner mäßigen Fähigkeiten die scharf hinzubekommen braucht ihr ein wenig Fantasie :-).
Gruß,
Lars