Die Ungeliebten im Azoo-Becken

    • Die Ungeliebten im Azoo-Becken

      Die Ungeliebten im Azoo-Becken


      Wie es immer so ist im Leben, es gibt Geliebte und Ungeliebte, auch in unseren Becken.

      Das Eine sind die Tiere oder Pflanzen die wir gerne haben möchten und Tiere oder Aufwuchs, welcher den geliebten Lebewesen das Leben schwer machen.

      Manches ist offensichtlich und bei einigen kommen wir erst sehr spät auf die Idee, daß die jeweilige Lebensform doch abträglich für unsere gewünschte Lebensgemeinschaft ist.

      So ist es immer gut den „Feind“ zu kennen.

      Es ziehen neue Beckenbewohner ein und wir freuen uns!

      Doch genau an dieser Stelle ist Aufmerksamkeit gefragt!

      Bevor ein Tier ins Becken einzieht, müssen wir überlegen, ob wir das Risiko eingehen möchten.

      Gerade in Azoo-Lebensgemeinschaften haben unerwünschte Lebewesen eine tolle Voraussetzung das gesamte Becken zu übernehmen.

      In NPS-Becken wird stark und im Prinzip ungesteuert gefüttert. Nebelschwaden von Staubfutter, Planktonfutter, Artemien, Artemieneier ……….. werden praktisch unkontrolliert ins Becken gegeben.

      Auch wenn wir versuchen unsere Tiere mit Pipette direkt zu füttern geht ein sehr großer Prozentsatz in die Wassersäule.

      Direkt an dieser Stelle greifen die Ungeliebten zu und wir sind hilflos.

      Wir haben praktisch nur eine Chance, wenn wir den Beckenzutritt mit einer sehr guten Gesichtskontrolle – „Du kommst hier nicht rein“ beschränken.

      Hierzu müssen wir genau wissen, wem wir Zutritt gewähren und welche Kontrolle wir ausüben wollen.

      Es hat sich bewährt, die Tiere die ins Becken kommen sollen, eine Zeitlang zu beobachten bevor sie ins Becken kommen.

      Als zweiter Schritt ist es gut, die Neuzugänge nicht ins hinterste Eck zu stellen, sondern direkt an die Scheibe und auch eine tägliche Kontrolle des „Beifanges“ vorzunehmen.

      Wer sehr sicher gehen möchte sollte nur Zweige von Tieren ins Becken nehmen und diese selber auf unverdächtige Steine kleben.

      Röhrenwürmer bedürfen einer genauen Kontrolle der Röhren, und evtl. des Sandes hier ist ein gutes Versteck.

      Ein Stein mit meerwasser-exikon.de/tiere/766_Filogranella_elatensis.htmist eine Wundertüte und sehr Reizvoll, stellt man diesen aber in ein gut laufendes Azoo-Becken, so ist er auch ein großes Risiko.

      Schön sind auch https://www.meerwasser-Lexikon.de/tiere/2376_Paguritta_gracilipes.htmhier ist da Risiko nicht ganz so groß aber auf jeden Fall ebenso gegeben.

      Aber, was sollen wir machen, wir müssen immer Abwägen. Im Meerwasser gibt es keine Garantien und ganz ohne Risiko bekommen wir auch keine manchmal schönen Zugaben.

      Schließlich machen die für uns, die immer noch recht unbekannten Lebensformen im Meer einen Großteil der Faszination für unser Hobby aus.

      So, das war der allgemeine Teil.

      VG

      Elisabeth
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    • Krustenanemone (Nicht bestimmbar, aber recht sicher – Kruste.)



      Ich habe sie lange nicht beachtet und sie auch wohl unterschätzt.




      Im Allgemeinen heißt es oft in der Meerwasseraquaristik, wenn die Tiere nur im Schatten wachsen schaden sie den Korallen nicht.

      Den Satz würde ich für ein Riffbecken auch unterschreiben.

      Leider ist mein Azoo-Becken fast flächendeckend von diesen Krusten überwachsen und ich sehe im Moment keine Möglichkeit gegen sie vorzugehen.


      Zwar besitze ich eine Schnecke meerwasser-lexikon.de/tiere/742_Scutus_unguis.htm welche diese Krusten gelegentlich frisst aber sie ist inzwischen wohl sattgefressen.


      Außerdem überlege ich evtl. eine meerwasser-lexikon.de/tiere/435_Acreichthys_tomentosus.htm einzusetzen, aber ich schrecke vor den Nebenwirkungen noch zurück. Ob die Feile auf die Kruste steht, ist auch ungewiss.


      Das Problem bei den Krusten ist, daß sie soweit an Korallen heran wachen, daß diese beginnen an den Rändern abzusterben und sich die Krusten dann weiter ausbreiten können.


      Also dieser Kruste auf jeden Fall den Zutritt verwehren.


      Bei neuen Korallen, den Stein auf kleine, fast durchsichtige Kügelchen untersuchen, die kleine Sandanhaftungen besitzen.




      Bei geöffnetem Zustand machen sie den Eindruck eine ganz feinen Glasrose.


      Bitte seht euch die Bilder genau an und versucht sie aus euerem Becken zu halten.



      Viel Erfolg!



      Elisabeth
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    • Scheibenanemone Corynactis

      Dies kleinen Scheibenanemonen meerwasser-lexikon.de/tiere/10079_Corynactis_annulata.htmsind eigentlich nicht so ein großes Problem und in Riffbecken treten sie sporadisch auf.



      In Filtriererbecken können sie aber eine gewaltige Population bilden und es wird ihnen zu eng.

      Wenn es den kleinen schattenliebenden Anemonen zu eng wird, suchen sie sich einen neuen Lebensraum.

      Sie gehen das Risiko ein, sich treiben zu lassen, mit zu einem unkalkulierbarem hoffentlich besserem Leben.

      So sehe ich sie des Öfteren morgens in den Tentakeln meiner meerwasser-lexikon.de/tiere/768_Swiftia_exserta.htm, ob dies, die Gorgonie beeinträchtigt kann ich nicht sagen, habe aber noch keine Beschädigungen feststellen können.




      Für meine Meerhand meerwasser-lexikon.de/tiere/572_Alcyonium_acaule.htmkonnte ich letztens einen guten Platz im Becken finden. Sie benötigt eine ständige leichte, laminare Strömung an einer ehr schattigen Stelle. Diese Koralle hat mir Jürgen zu Verfügung gestellt – vielen Dank Jürgen!

      Neuerdings weiß ich, daß es noch einen Grund gibt, warum die Meerhand nicht aufgeht. Sie bleibt geschlossen, sobald eine Corynactis auf ihr Platz genommen hat.

      Diese muss mit einem Zahnstocher entfernt werden und sie geht dann in der nächsten Nacht wieder auf Planktonfang.
      Wird die Anemone nicht entfernt bleibt die „Tote Meerhand“ geschlossen und verhungert.


      Einmal befreit von Ablagerungen durch schütteln und die Anemonen wurden entfernt.

      VG

      Elisabeth

      Die Links sind hier als Beispiel zu sehen, es gibt in den Tiergruppen sehr viele verschiedene, die genaue Bestimmung traue ich mir nicht zu.
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    • Wurmschnecken



      Die Wurmschnecken sind uns aus der Meeresaquaristik bekannt und wenn sie nicht direkt Korallen stören, dann können sie auch zur Bereicherung der Fauna im Becken beitragen.

      Die Wurmschnecken in Riffaquarien fallen meist auch nicht ins Auge, da ihre Aktivität vermutlich oft in der Dunkelheit stattfindet und die benötigte Futterdichte tagsüber nicht gegeben ist.

      Aber es gibt sie, die sehr kleinen dünnen Röhrchen auf dem Gestein, an abgestorbenen Korallenstöcken oder in Korallen eingewachsen.

      Besonders beliebt sind die unteren Teile von Euphyllia, Caulastraea oder Tubastraea.

      Es gibt sie mit einem Durchmesser von unter 1 mm, aber im Lexikon ist auch eine Art mit 2,5 cm Röhrendurchmesser vertreten.

      Solange keine Korallen gestört werden, was oft im Riffbecken der Fall ist, gibt es keinen Handlungsbedarf.



      Besitzen wir aber ein Becken mit Filtrierern, die täglich oder sogar mehrfach am Tag mit Staubfutter/Kleinstfutter verschiedenster Art gefüttert werden, dann dürfte eine rechtzeitige Bestandskontrolle sinnvoll sein.

      In diesen Becken fallen diese Schnecken auch recht bald auf, mit ihren kleinen Fischernetzen.

      Sobald Futterschwaden durch das Becken treiben und duften, werden die Schnecken aktiv und schicken ihre Netze aus.

      Bei der Mahlzeit.

      reefbuilders.com/2012/07/23/vermetid-snail-stony-corals/

      Zur Vorsorge schlage ich hier erst einmal die kleinen meerwasser-lexikon.de/tiere/1139_Engina_mendicaria.htm als Standardbesatz vor. Ihnen wird nachgesagt die kleinen „Fischer“ zu fressen.


      Einige Bespiele der Wurmschnecken.

      meerwasser-lexikon.de/tiere/2519_Ceraesignum_maximum.htm

      meerwasser-lexikon.de/tiere/2665_Dendropoma_sp.htm

      meerwasser-lexikon.de/tiere/2087_Thylacodes_sp01.htm

      meerwasser-lexikon.de/tiere/13040_Thylacodes_squamigerus.htm




      Die Schnecke schaut oben aus ihrer senkrechten Wohnröhre hervor. Unten auf dem Gestein liegt dann der Schneckenförmige Teil des harten Gehäuses auf. Diese Röhre ist 0,1 - 1 cm breit und kann mit einem kleinen Deckel verschlossen werden.

      Das Gespinst ist oft nicht zu sehen. Bei einer Fütterung mit Staubfutter o.ä. produziert die Schnecke dieses "Spinnennetz" und holt es wieder ein, wenn sich genug Nahrung darin verfangen hat. Dabei wird das komplette Netz wieder verspeist. (Recycling) Eigentlich ein sehr interessanter Vorgang.



      Die besonders kleinen haben ein beeindruckendes Vermehrungspotenzial. Sie sitzen oft im Schatten von Korallenköpfen oder unter Gestein, aber auch oft in der Nähe von allen möglichen Korallen.

      Die größeren (0,3 -0,5 cm) Wurmschnecken haben nach meinen Beobachtungen nicht die gleiche Vermehrungsrate wie die sehr Kleinen. In meinem Becken gibt es eine Variante, die bei genauerem Hinsehen mit ihrer roten Zeichnung als schön bezeichnet werden kann.

      Große Schnecke bedeutet aber zugleich großes Netz.

      Wenn die Fäden der Schnecke andere Lebewesen zu sehr stören kann es nötig sein die Schnecke zu entfernen.

      Dies kann einmal der Fall sein, wenn sehr viele kleine Schnecken oder eine größere ihr Netz in Korallen treiben lässt.

      Falls ein Tier im Becken kümmert, sollte man einmal nach verschiedensten Röhren in der Nähe Ausschau halten. Aber Vorsicht, nicht im Übereifer Röhrenwürmer ausmerzen! Immer erst beobachten, wer Besitzer der Wohnhöhle ist.

      Für die Beseitigung benutze ich bevorzugt einen Schraubendreher, mit dem ich das Schneckenförmige Gehäuse seitwärts abschiebe. Dabei ist darauf zu achten, daß auch das Tier aus dem Becken entfernt wird.
      Es schmiegt sich manchmal ganz nah an den Stein oder lebt sogar im Stein.

      Wenn das Abschieben nicht möglich ist gibt es noch die unschöne Methode, das Röhrchen zu verkleben.

      Nachtrag
      2023 habe ich eine Knochenzange aus dem medizinischen Bedarf im Netz bestellt. Diese Zangen gibt es mit etwas Suche sehr günstig aus Bundeswehrbeständen. Die Zangen sind zum Teil sehr alt, erfüllen aber ihren Zweck im Meerwasser sehr gut.

      Sie eignen sich besonders gut zur Herstellung von Korallenablegern und zum Entfernen von unerwünschten Belägen, aber auch zum Entfernen von Wurmschnecken.

      VG

      Elisabeth
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