Hallo,

hier kommt meine Story und ich muss euch vorwarnen: ich erzähle sehr gerne Geschichten, und nicht nur „nackige“ Fakten.

Außerdem habe ich feststellen müssen, dass meine Art der Aquarienpflege bei manchen Leuten Kopfschütteln auslöst. Denn ich benutze Leitungswasser, wenig Technik und bin ein Mess-Muffel.
Trotz allem läuft mein Becken! Klopf,klopf, klopf. :wink:

aber gerne doch...

Die Vorgeschichte

Am 29.12. 2011 habe ich mit der MW-Aquaristik begonnen, da habe ich das erste Stück Lebendgestein in einem 20l Cube versenkt. Es sollte nicht mehr als ein Low-Budget Versuch werden, angeregt von dem Buch von Daniel Knop Nano-Riffaquarien mit Lufthebefilter.

Ich wollte beobachten, was sich da entwickelt draus, so als Experiment um mich vom stetigen Ableben meiner Zwerg-Garnelenstämme zu erholen. :bad: Und weil ein leeres Becken so was von traurig aussieht!

Als ich noch ein paar Brocken mehr LS wollte, stieß ich auf eine Gruppe in Erlangen, wo ich günstig welches bekam. Der „Haken“ an der Sachen war, dass es mit Korallen bewachsen war, Xenien, Keniabäumchen, Scheibenanemonen etc.
Und schon war ich mitten drin...

Aus dem 20 l wurden innerhalb von Wochen ein 30 l Cube, Monate später ein 60 l Cube. Da war ich längst schwer infiziert von der Salzanrührerei.

Im Sommer 2012 war klar, ich möchte ein größeres Becken, und nicht wieder ein Würfel, sondern mit besserer Stellfläche. Machbar erschien mir vom Pflegeaufwand und Budget ein Volumen um die 120 l.

Die Nanos zuvor standen an meinem Bettende, da sollte auch das neue hin, quasi als Raumteiler. Dabei musste ich eine Dachschräge berücksichtigen. Je höher das Becken sein würde, umso mehr müsste es in den Raum gerückt werden. Und umso blöder würde es aussehen...Ein Standard-Becken kam also nicht in Frage!

Ich erinnerte mich aber gerne an einen Bericht über ein flaches und breites Becken, ein sogenanntes Shallow Reef. Eine Suche über Kleinanzeigen nach so einem Glaskasten brachte mich nicht weiter. Preise einholen bei Aquarienbauern war ernüchternd.

Dann kam mir der Zufall zur Hilfe, im September 2011 las ich in einem Garnelenforum, dass jemand anbot, Becken auf Maß zu bauen. Übergabe auf der Messe Fisch und Reptil in Sindelfingen Anfang November. Der Preis, den er mir nannte war sensationell, also habe ich schnell zugesagt.

Das von mir bestellte Maß war 80 cm lang, 50 cm tief und nur 30 cm hoch. Festgelegt habe ich dies nach vielen Versuchen mit zurechtgeschnittenen Kartons. Es sollte nicht zu sehr im Weg stehen und nicht den Blick auf das Aqua-Regal verdecken.

Jetzt hieß es bis November warten. Ich kann aber nicht so lange still halten.
Auf der Suche nach LS stieß ich auf ein Angebot von Bernd Roesler, sehr günstige Steine. Leider hatte ich Pech, die Lieferung ist wohl heruntergefallen, musste unterwegs neu verpackt werden und kam in schlechten Zustand bei mir an.

Ich war total frustriert, denn die Steine waren sehr vielversprechend gewesen mit all dem Aufwuchs.

Ich versenkte es voller Hoffnung in einem Standard 80 cm Becken. Aber statt Leben entwickelte sich modriger Geruch, ich musste mehrfach alles abschrubben, Wasser wechseln und neu starten.

Zur Unterstützung bestellte ich mir gebrauchte Steine. Aber erneut – nach 10 Tagen kam ein demoliertes Paket mit völlig ausgetrockneten Steinen an. :shout:

Als Trost konnte ich Anfang November auf der Messe Fisch und Reptil mein neues Becken übernehmen.

Ein gebrauchter Aquarienschrank diente als Basis für einen passenden Schrank für mein ganz individuelles Becken. Nebenbei schrubbte ich immer wieder meine Steine, wechselte Wasser, schleppte Plankton und Baks an, bekam hysterische Anfälle und rappelte mich wieder auf.

Im März 2013 pendelte sich dann endlich alles ein. Hilfe waren kleinere Menge weiterer Steine und Baks (vermutlich). Selten hat sich jemand so über die erste Glasrose gefreut...

Hi,

und noch ein paar Bilder

Hallo,

oh ja, die Beckenmaße haben mich wegen der tollen Standfläche gereizt. Volumenmässig wie ein Standard-80 cm-Becken, aber viel Raum.

Bei den Würfeln war es schnell schwierig die Scheiben zu putzen. Da muss man halt "hochstapeln" um was unterzukriegen.

Da ich ein Fan von Aquascaping bin, dem Schaffen von Landschaften/Abbildern der Natur in einem Aquarium, wollte ich in Anlehnung daran endlich meine Idee von zwei oder drei Steingruppen verwirklichen. Aufgrund der Steinmaße sind es zwei Gruppen geworden. Und da ich immer wieder der Versuchung erliege, ist es inzwischen völlig zugestellt, ähem. Ich fürchte, das wird sich auch bei einem größeren Becken nicht groß ändern.

Meine MW-Becken standen auch zuvor so, das ich von drei Seiten reinschauen konnte. Das ist auch mit dem aktuellen so. Jemand der das Becken nicht kennt, muss also von allen drei Seiten schauen, also die Bewohner richtig entdecken. Auch ich habe also stets nur einen Ausschnitt im Blick. Das muss man halt mögen.

Hier ist mal ein aktuelles Bild von der einen Längsseite. Die Wanne ist voll...

Hallo,

dadurch hatte ich ein lustiges Erlebnis vor ein paar Tagen: meine erst vor kurzem eingezogene grüne Quadri konnte ich sowohl an der einen Längsseite in einer größeren Höhel sehen alsauch an der anderen Längsseite. Ich musste zweimal gucken, ehe ich sicher war, dass ich nicht schiele und sie sich bereits geteilt hat. :Ich bin so fröhlich:

Ich habe mich auf Weichkorallen und einfach zu pflegende LPS eingeschossen, SPS sind nicht mein Fall. Es ist ein sehr farbenfroher und abwechslungsreicher Mix, verschiedener Strukturen, Wuchsformen. Zwischen zwei hohen passt dann gut was niedrigers usw., sehr praktisch. :smile:

Trotzdem wird es jetzt bedrohlich eng, weil ein paar von meinen Lieblingen Tentakeln mit erstaunlicher Länge haben. :stick:

hier sollte ein langer text stehen. leider habe ich nicht "eingeloggt bleiben" aktiviert. nu is alles wech! :fool2:

Hallo,

danke für die Blumen! Nachdem mir im Cube mal einiges an Steinen zusammengekracht ist und ich mühselig meine Nano-Ableger wieder freilegen musste, bin ich auch froh drüber.

Edwin schrieb:

vieleicht noch ein paar mehr Farbkleckser

Was stellst du dir darunter vor? Welche mit Flossen? :biggrin:

Ich habe heute einen zweiten A. occelaris geholt, da mein kleiner "Friedrich" leider Single geworden ist. Der Neue ist noch kleiner und noch garnicht richtig typisch ausgefärbt. Ein hübscher, munterer gelboranger Farbkleks. Beide sind deutsche Nachzuchten, ich habe sie daher Friedrich und Schulz genannt. :smile:

Und dann noch der "Keks" mit der kleine blaue Kruste, die ich mir zusätzlich gegönnt habe, wunderbarer Farbkleks.

Oder der Farbkleks unten auf dem Bild, so ein Glaskasten, an einer Seite blau?
Das ist der Nachfolger meines Beckens, steht schon in den Startlöchern. Maße sind 105 cm lang x 50 cm tief x 40 cm hoch. Also ein klein wenig höher geht es dann schon.
Im Sommer kommen dann noch einige schwimmende Farbklekse dazu. Bisher hatte ich sehr viel Pech mit Fischen im MW.

Hi,

Mitte März 2013 wurde ein 70 l MW-Becken in einer Kleinanzeige angeboten. Das Aqua war arg vernachlässigt und mit 2 A. Occelaris und einem Knallkrebs besetzt.

Die Steine waren alle auf einer Seite aufgestapelt ohne große Zwischenräume und bis 10 cm unterhalb der Wasseroberfläche. Oben drauf wuchs ein undurchdringliches Gewirr aus Caulerpa und Fadenalgen. In der anderen Hälfte 33x30x40 cm hielten sich die Fische auf. Ansonsten waren nur noch eine winzige Korallenanemone und eine Kaurischnecke drin. Die Fische hätten alles totgekuschelt.

Recht unüberlegt habe ich das Gesamtpaket aus Mitleid mitgenommen. Das Gescheiteste wäre es gewesen, darauf zu setzen, dass jemand mit mehr Erfahrung das Becken abholt und aufpäppelt.

Ich hatte mir gedacht, das Becken noch einige Zeit weiterlaufen zu lassen bis die Tiere in mein Flachriff ziehen könnten. Aber der Sand war so versifft, ein schonender Eingriff war nicht möglich. Einer der Fische und der Knallkrebs starben.

Um den anderen Clownie, das Weibchen, zu retten, setzte ich alles auf eine Karte.
In einer Hauruck-Aktion zogen alle Steine, Korallen und der Sand aus meinem 60l Cube in das große Becken. Mit den dort bereits eingebrachten LS ordnete ich zwei Steingruppen an.

Vom Aufbau habe ich keine Fotos. Ich war damals nicht in der Stimmung alles zu fotografieren. Die Sache mit der schiefgelaufenden Rettungsaktion hat mich ziemlich fertig gemacht.

Ein paar Fotos von dem Clowni-Becken habe ich aber, man kann ahnen, wie es stank. Und noch Bilder von den Korallen, die einzogen und von meinem Cube. Da sieht man die beiden Türme und auch, dass es vollgepackt ist bis sonst wo.