Hallo zusammen,
nachdem Ewald dankenswerter Weise uns sehr ausführlich über seine Selbstbau-Planktonreaktoren informiert hat, ruft das ja geradezu nach Nachbau!
[ig-meeresaquaristik.de/index.p…ngung-Licht-etc/?pageNo=1
ig-meeresaquaristik.de/index.p…hlight=reaktor#post126110]
Als langjähriger Züchter von Phytoplankton in 5L-Wasserkanister sehe ich folgende Vorteile:
- geringeres Risiko die Kultur zu kontaminieren
- einfach zu reinigen
- einfache Luftzufuhr
- einfache Skalierbarkeit der zu züchtenden Menge (d.h. Start mit 500ml und dann auf minimum 10L heranziehen)
- positive Berichte auch bei "schwierigeren" Phytos
- einfacher, schneller, unkomplizierter Nachbau ohne Spezialteile und Spezialwerkzeug (was man als Privatperson nicht bekommt)
- übersichtliche Kosten (der Aufwand (d.h. Zeit) wird nicht eingerechnet - soll ja auch Spaß machen...)
und hab mal Material bestellt und den ersten zusammen gebaut.
Baummaterial:
- 3mm Acrylrohre: da gibt es extreme Preisunterschiede! Achtung: das spätere Volumen hängt vom Quadrat des Radius ab(!), d.h. der Preisvergleich ist nicht ganz intuitiv (ich habe 150mm 200mm und 250mm Durchmesser für den Start genommen)
- 8mm PVC Hartschaum und 10mm Integralschaum: ersterer für den Deckel, der letzte (ein wenig festere) für den Boden - ich Vergleich zu den anderen Baumaterialien ist der PVC-Schaum sehr günstig...
- Kugelhahn (und passendes PVC Rohr): Ewald hat die guten rot-weißen (und teuren) Hähne von R.E. genommen, ich habe einfache "PVC-U Kugelhahn HDPE/EPDM 1fach Überwurf 2fach Klebemuffe 20mm"-genommen, um den Auslass flexibel zu gestalten (und Geld zu sparen) - dafür benötige ich noch 20mm PVC Rohr zum Einkleben in den Acrylzylinder
- Kleber für PVC und Acryl: PVC-Kleber (z.B. Coraplax) und Acrifix 1R0192 (da gibt es quasi keine Auswahl)
- Entfetter (wie Dichlormethan) habe ich nicht benutzt: einfach nicht mit den "Fettfingern" auf die Klebefläche fassen und man braucht diese extrem ungesunden Lösungsmittel nicht - Staub wird regelmäßig mit dem Staubsauger entfernt
Werkzeuge:
- Halbrundfeile
- Schleifpapier
- Stufenbohrer (die letzte Stufe sollte passend zum Kugelhahn sein) und Spiralbohrer (zum vorbohren für den Stufenbohrer und den Mittelpunkt für den Fräszirkel) und eine passende Bohrmaschine
- Oberfräse mit 4mm Nutfräser und Fräszirkel : das habe ich mir in der Tat neu kaufen müssen, aber für die Bearbeitung von Kunststoff reichen da auch einfache Modelle für zusammen alles deutlich unter € 100 (und ich fand das schon immer mal interessant ;- ) und um schon mal vorzugreifen: es ging sehr einfach
- ein PVC-Rohrschneider und Rohrentgrater für PVC Rohre helfen Zeit zu sparen - Schleifpapier reicht aber auch
und natürlich eine einfache Werkbank, Staubsauger, Lineal/Meßhilfsmittel wie Schiebelehre, Stifte usw...
- Säge (wenn die PVC-Schaumteile noch getrennt werden müssen)
PVC und Acryl sind zwei äußert dankbare Werkstoffe: einfach zu bearbeiten, einfach zu kleben, nicht gefährlich (z.B. kein scharfe Gratkanten...). Bei 3mm Acryl muss beim Bearbeiten auch nicht gekühlt werden.
Acrifix härtet unter UV-Licht im Gegensatz zum PVC-Kleber so aus, wie er aufgetragen wurde (d.h. er schrumpft nicht, durch das Verdunsten von Lösungsmittel - d.h. hier hilft viel auch viel ;- )
Profis wie Ewald haben einen Gesichtsbräuner (z.B. von bei eBay), ich klebe Acryl mit Öko-Sonnenlicht ;- ) Der Acrifix 1R0192 ist quasi (sehr) flüssiges Acryl und polymerisiert unter UV-Licht sehr schnell: wir sprechen über 10-20min.
Unten die Bilder im zeitlichen Ablauf - alles unspektakulär:
- erst den Deckel fräsen um den Fräszirkel präzise einzustellen (beim Deckel macht es nichts, wenn die Nut breiter ist...)
- die Nuten und das Acrylrohr mit Schleifpapier etwas entgraten
- die Klebemuffe des Kugelhahns so mit der Halbrundfeile anpassen, dass er etwa auf den Außendurchmesser des Acrylrohres passt (den Rest erledigt viel Acrifix)
- ein 18mm Stück Rohr (Durchmesser 20mm) abscheiden und in die Klebemuffe des Kugelhahns einkleben (vorher prüfen, ob das Ende auch in das ins Acrylrohr gebohrte Loch passt...)
- nach dem Aushärten des PVC Kleber mit einem Spiralbohrer seitlich durch die Klebemuffe des Kugelhahn mit eingeklebten 20mm Rohr ein Loch bohren, so dass der 90°-Winkel für die Luft reinpasst und diesen mit PVC Kleber einkleben (Achtung: den Kleber nur an den 90°-Winkel machen und nichts ins Bohrloch, sonst schiebt man den Kleber in den Winkel rein und er ist "luftdicht"...!)
- die Zentrierlöcher für den Fräszirkel habe ich mit Acrifix gefüllt und in der Sonne aushärten lassen (unten Klebesteifen drunter und dann auffüllen)
Erkenntnisse bisher:
- mehrere Rohre sind an einem (sonnigen) Wochenende zu schaffen, aber der PVC-Kleber verzögert bei ungeschickter Bearbeitungsreihenfolge etwas...
- der 20mm Stufenbohrer bohrt exakt 20.0mm, das PVC Rohr hat aber ca. 20.3mm Durchmesser --> Schleifpapier
- bis auf das Kugelventil war alles auf Anhieb dicht (musst am Überwurf nachgezogen werden)
- den Kugelhahn habe ich etwas schräg eingeklebt, d.h. nach Öffnen und Schließen bleibt ein Rest im Ausfluss stehen... (--> beim nächsten Rohr drauf achten, dass der Kugelhahn etwas schräg nach unten eingeklebt wird)
So, jetzt muss nur noch hochwertiges Phytoplankton rein - ich bin für Samstag vorbereitet ;- )
nachdem Ewald dankenswerter Weise uns sehr ausführlich über seine Selbstbau-Planktonreaktoren informiert hat, ruft das ja geradezu nach Nachbau!
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Als langjähriger Züchter von Phytoplankton in 5L-Wasserkanister sehe ich folgende Vorteile:
- geringeres Risiko die Kultur zu kontaminieren
- einfach zu reinigen
- einfache Luftzufuhr
- einfache Skalierbarkeit der zu züchtenden Menge (d.h. Start mit 500ml und dann auf minimum 10L heranziehen)
- positive Berichte auch bei "schwierigeren" Phytos
- einfacher, schneller, unkomplizierter Nachbau ohne Spezialteile und Spezialwerkzeug (was man als Privatperson nicht bekommt)
- übersichtliche Kosten (der Aufwand (d.h. Zeit) wird nicht eingerechnet - soll ja auch Spaß machen...)
und hab mal Material bestellt und den ersten zusammen gebaut.
Baummaterial:
- 3mm Acrylrohre: da gibt es extreme Preisunterschiede! Achtung: das spätere Volumen hängt vom Quadrat des Radius ab(!), d.h. der Preisvergleich ist nicht ganz intuitiv (ich habe 150mm 200mm und 250mm Durchmesser für den Start genommen)
- 8mm PVC Hartschaum und 10mm Integralschaum: ersterer für den Deckel, der letzte (ein wenig festere) für den Boden - ich Vergleich zu den anderen Baumaterialien ist der PVC-Schaum sehr günstig...
- Kugelhahn (und passendes PVC Rohr): Ewald hat die guten rot-weißen (und teuren) Hähne von R.E. genommen, ich habe einfache "PVC-U Kugelhahn HDPE/EPDM 1fach Überwurf 2fach Klebemuffe 20mm"-genommen, um den Auslass flexibel zu gestalten (und Geld zu sparen) - dafür benötige ich noch 20mm PVC Rohr zum Einkleben in den Acrylzylinder
- Kleber für PVC und Acryl: PVC-Kleber (z.B. Coraplax) und Acrifix 1R0192 (da gibt es quasi keine Auswahl)
- Entfetter (wie Dichlormethan) habe ich nicht benutzt: einfach nicht mit den "Fettfingern" auf die Klebefläche fassen und man braucht diese extrem ungesunden Lösungsmittel nicht - Staub wird regelmäßig mit dem Staubsauger entfernt
Werkzeuge:
- Halbrundfeile
- Schleifpapier
- Stufenbohrer (die letzte Stufe sollte passend zum Kugelhahn sein) und Spiralbohrer (zum vorbohren für den Stufenbohrer und den Mittelpunkt für den Fräszirkel) und eine passende Bohrmaschine
- Oberfräse mit 4mm Nutfräser und Fräszirkel : das habe ich mir in der Tat neu kaufen müssen, aber für die Bearbeitung von Kunststoff reichen da auch einfache Modelle für zusammen alles deutlich unter € 100 (und ich fand das schon immer mal interessant ;- ) und um schon mal vorzugreifen: es ging sehr einfach
- ein PVC-Rohrschneider und Rohrentgrater für PVC Rohre helfen Zeit zu sparen - Schleifpapier reicht aber auch
und natürlich eine einfache Werkbank, Staubsauger, Lineal/Meßhilfsmittel wie Schiebelehre, Stifte usw...
- Säge (wenn die PVC-Schaumteile noch getrennt werden müssen)
PVC und Acryl sind zwei äußert dankbare Werkstoffe: einfach zu bearbeiten, einfach zu kleben, nicht gefährlich (z.B. kein scharfe Gratkanten...). Bei 3mm Acryl muss beim Bearbeiten auch nicht gekühlt werden.
Acrifix härtet unter UV-Licht im Gegensatz zum PVC-Kleber so aus, wie er aufgetragen wurde (d.h. er schrumpft nicht, durch das Verdunsten von Lösungsmittel - d.h. hier hilft viel auch viel ;- )
Profis wie Ewald haben einen Gesichtsbräuner (z.B. von bei eBay), ich klebe Acryl mit Öko-Sonnenlicht ;- ) Der Acrifix 1R0192 ist quasi (sehr) flüssiges Acryl und polymerisiert unter UV-Licht sehr schnell: wir sprechen über 10-20min.
Unten die Bilder im zeitlichen Ablauf - alles unspektakulär:
- erst den Deckel fräsen um den Fräszirkel präzise einzustellen (beim Deckel macht es nichts, wenn die Nut breiter ist...)
- die Nuten und das Acrylrohr mit Schleifpapier etwas entgraten
- die Klebemuffe des Kugelhahns so mit der Halbrundfeile anpassen, dass er etwa auf den Außendurchmesser des Acrylrohres passt (den Rest erledigt viel Acrifix)
- ein 18mm Stück Rohr (Durchmesser 20mm) abscheiden und in die Klebemuffe des Kugelhahns einkleben (vorher prüfen, ob das Ende auch in das ins Acrylrohr gebohrte Loch passt...)
- nach dem Aushärten des PVC Kleber mit einem Spiralbohrer seitlich durch die Klebemuffe des Kugelhahn mit eingeklebten 20mm Rohr ein Loch bohren, so dass der 90°-Winkel für die Luft reinpasst und diesen mit PVC Kleber einkleben (Achtung: den Kleber nur an den 90°-Winkel machen und nichts ins Bohrloch, sonst schiebt man den Kleber in den Winkel rein und er ist "luftdicht"...!)
- die Zentrierlöcher für den Fräszirkel habe ich mit Acrifix gefüllt und in der Sonne aushärten lassen (unten Klebesteifen drunter und dann auffüllen)
Erkenntnisse bisher:
- mehrere Rohre sind an einem (sonnigen) Wochenende zu schaffen, aber der PVC-Kleber verzögert bei ungeschickter Bearbeitungsreihenfolge etwas...
- der 20mm Stufenbohrer bohrt exakt 20.0mm, das PVC Rohr hat aber ca. 20.3mm Durchmesser --> Schleifpapier
- bis auf das Kugelventil war alles auf Anhieb dicht (musst am Überwurf nachgezogen werden)
- den Kugelhahn habe ich etwas schräg eingeklebt, d.h. nach Öffnen und Schließen bleibt ein Rest im Ausfluss stehen... (--> beim nächsten Rohr drauf achten, dass der Kugelhahn etwas schräg nach unten eingeklebt wird)
So, jetzt muss nur noch hochwertiges Phytoplankton rein - ich bin für Samstag vorbereitet ;- )
Grüße,
Markus
Markus