Koralle Ausgabe 103 2017

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Koralle Ausgabe 103 2017

      Hallo Ihr Lieben,
      Aquariengestaltung ist der Aufmacher der letzten Koralle Ausgabe. Eigentlich ein Thema für mich, weil ich ein Aquarium vorbereite. Kann mir hier geholfen werden?
      Es geht, Gott sei Dank, nicht nur um den Geschmack des Betrachters oder besser gesagt, dem von Herrn Knop. Ästhetik ist sicher ein nicht zu unterschätzendes Argument aber so richtig zufrieden bin ich nur mit Ellens Beitrag. Aus dem Grund, weil sie versucht den Bedürfnissen der Tiere zu entsprechen und einige wichtige Hinweise zur Haltung gibt. Man muss nur genau oder möglicherweise mehrmals lesen- setzt sie doch viele Dinge als bekannt voraus. Ich kann ihren Standpunkt verstehen und geht man von den sicher nicht immer die Vorstellungen treffenden Voraussetzungen für Volumen aus, ergibt sich ein positives Bild. Und die Praxis? Der Trend zur "Nano" - "Aquaristik" kann man dem gerecht werden? Ich habe da so meine Bedenken wenn ich eine erfolgreiche praktische Umsetzung zu erkennen versuche.
      Nehmen wir als Beispiel die Zwergseepferdchen und denken dabei nicht nur an die Zucht derselben. Gibt es auch nur ein Aquarium, in dem die Tiere entsprechend den Erfordernissen die sie für eine erfolgreiche Haltung benötigen und unter dem Aspekt der Aquariengestaltung aus dem Knopschen Leitartikel entspricht? Sieht man von Linda aus Österreich einmal ab, die es wenigstens versucht einen einigermaßen entsprechenden Lebensraum zu gestalten, kenne ich kein Aquarium was gemäß der Thalerschen Projektion auch nur annähernd ausgerichtet ist. Sicher mag dieses Beispiel vielleicht als Extrem hingestellt sein. Ich frage mich immer ob das Aquarium (in meinem Fall) nach den besten Erkenntnissen zur Tierhaltung projektiert und konzipiert ist. Wenn ich allein das Volumen betrachte sicher nicht. Gehe ich von Knops Ästhetik aus vielleicht ja, aber ob das reicht für die Tiere - wenigstens im Ansatz? Wenn ich mir dann Fiedlers Aufnahmen aus der Karibik betrachte, meine Güte, das ist das doch eher was ich anstrebe und mir wünsche. Anhand der Naturaufnahmen einen Versuch, genau das im Aquarium umzusetzen zu wagen, ist eine anspruchsvolle Herausforderung.
      Mit nachdenklichen Grüßen,
      Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar

      Aquariengestaltung ist eine Sache, in der Ausgabe geht es aber speziell um das Scaping, also dem künstlichen gestalten nach gewisssen ästhetischen Anhaltspunkten.
      Die artgerechte Einrichtung eines Aquariums (sofern wir denn überhaupt in der Lage sind, festzulegen was denn nun artgerecht ist) ist wieder eine völlig andere Sache.

      Das Scaping ist übrigens auch nicht Daniels persönliche Überzeugung, klar er hat sich sein Aquarium nach gewissen ästhetischen Grundlagen eingerichtet aber er hat sich auch intensiv Gedanken zum Besatz als solchem gemacht.
      Zufällig weiß ich dies, weil ich kurz nach der Einrichtung seines Aquariums bei ihm war und wir recht ausgiebig über die künftige Fischgesellschaft diskutiert haben.

      Grundsätzlich schaffen wir immer eine künstliche Landschaft in unseren Aquarien, manchen gelingt dies hervorragend und bei anderen schaut man lieber wieder weg.
      Es ist auch ein Unterschied ob jemand sein Aquarium hauptsächlich wegen Korallen einrichtet, weil er eben mehr daran Spaß hat und die wenigen Fische dann nur hübsches Zierwerk sind oder ob jemand hauptsächlich Fische halten will und die Korallen dann eben eher im Hintergrund stehen.
      Das perfekte Aquarium gibt es vermutlich eh nicht.

      Für den Großteil der Aquarienbesitzer soll ein Aquarium schlicht hübsch anzusehen sein. Damit kann ich leben, wenn keine groben Besatzfehler vorhanden sind.

      Für mich persönlich muß ein Aquarium in erster Linie so eingerichtet und gestaltet sein, dass der geplante Besatz auch vermehrungswillig ist und die benötigten Bedingungen hierzu vorfindet.
      Es soll dabei auch schön anzusehen sein, aber meine Priorität liegt da erstmal auf dem geplanten Besatz.

      Ich empfinde ein Aquarium als besonders gelungen, wenn der Besatz in sich stimmig ist, die Tiere Laichmöglichkeiten haben und die Einrichtung schön anzusehen ist.

      Wer es perfekt nach dem Vorbild der Natur machen will, muß entweder Artaquarien für den Hauptakteur aufbauen oder Biotopaquarien, die ein entsprechendes Habitat möglichst exakt widerspiegeln hinstellen.


      Für alle gilt aber nach wie vor, VOR dem Aufbau den Besatz planen und nicht erst wenn die Kiste mit Steinen drin schon steht.


      MfG Torsten
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