Snail-Farm-in-a-Box

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Snail-Farm-in-a-Box

      Sali Zämä

      Inspiriert von der Aeolidiella Stephanieae Zuchtanlage beschrieben im Buch "Breeding Berghia Nudibranches" von Dene Banger, der nach eigenen Angaben eine Weile lang vom Verkauf dieser Schnecken gelebt hat, habe ich mir eine ähnliche Zuchtanlage auf Basis von Kunststoffboxen gebaut.

      Das Prinzip ist, dass die Elterntiere, die Gelege, die Larven und Jungschnecken in einem Becken gehalten werden. Dies ist möglich, da die Tiere nicht kannibalisch sind. Um das Fortspülen der Schneckenlarven zu verhindern, dient ein Sandbett als Trennung zwischen Zuchtbecken und dem Rest der Anlage. Das Zuchtbecken steht in einer etwas grösseren Box, die für konstanten und definierten Pegelstand sorgt. Darin ist eine kleine Springbrunnenpumpe, welche Wasser in das Zuchtbecken fördert. Über einen Überlauf fliesst Wasser in die grosse Kiste, welche als Technikbecken dient. Im Original ist dieses ausgestattet mit Abschäumer, Nachfüllanlage und halbautomatischem Wasserwechsel, bei mir derzeit nur mit Heizstab und einer weiteren Springbrunnenpumpe, welche als Rückförderpumpe dient.

      Heute Abend habe ich ein Schneckenpaar eingesetzt und bin gespannt, ob die Anlage funktioniert. Vieles ist noch improvisiert (z.B. der orange Gurt, der verhindert, dass sich die Box durch den Wasserdruck verformt) aber wenn der Ansatz grundsätzlich funktioniert, möchte ich dieses weiter verbessern.

      Bisher habe ich erste Zuchterfolge gemacht mit dem Ausbrüten und Aufziehen der Schneckenlarven in 250ml Bechergläsern. Das Handling mit dem Salinitätsausgleich und Wasserwechsel mit Spritze ist etwas arbeitsintensiv bei nunmehr 12 Gläsern mit verschiedenen Stadien der Schneckenentwicklung.

      Wer ist ausser mir auch daran Stephanieae zu züchten und hat Interesse an einem Erfahrungsaustausch?

      Liebe Grüsse
      Andreas

      Das Herzstück ist das Zuchtbecken
      ig-meeresaquaristik.de/index.p…58c437700873f4085254a5f98


      Die Anlage im Gesamtüberblick
      ig-meeresaquaristik.de/index.p…58c437700873f4085254a5f98
      120x120x70cm mit TB im Keller, Triton-Methode, 4 AI Sol Blue ,1 Hydra 52 LED, Bubble King 250, Theiling Rollermat Vliesfilter, Abyzz A200, Grotech TEC III NG/EP II, Vertex Deluxe Puratek 200. 3 Zuchtbecken im Bypass und 280 Liter Zuchtanlage mit 4 Becken und 3 Kreiseln. Zucht von A. Ocellaris. L. Wurdemanni und A. Stephanieae. Entwicklung von Zubehör für Aquarianer und Züchter.​​
    • Sali Henning

      Gute Frage: Da eine ausgewachsene Schnecke pro Tag eine Glasrose verputzt, wird die Verfügbarkeit von Glasrosen rasch zum limitierenden Faktor in der Zucht von Aeolidiella Stephanieae. Im Moment habe ich ausreichend Glasrosen im Technikbecken und im Ablaufschacht vom Riffaquarium. Auch im Technikbecken der Zuchtanlage fühlen sich diese Biester ziemlich wohl. Ich habe angefangen ein Becken speziell für Glasrosen einzurichten: Es ist ca. 50x50x50cm gross, ich habe groben Korallenbruch drin (damit ich da einzelne Glasrosen rauspicken kann), einen Luftheber für etwas Strömung und eine alte T5 Leuchte darübergehängt. Allerdings vermehren sich die Glasrosen in dem Becken nicht sonderlich gut, da muss ich noch optimieren. Ist doch irgendwie komisch: Alle wollen Glasrosen loswerden und ich mache mir Gedanken, wie ich diese vermehren kann... :new russian:

      Im Buch von Banger habe ich gelesen und kann das aus eigener Erfahrung bestätigen: Wenn man Glasrosen stresst, sei es mechanisch oder in dem man sie zB. mit Osmosewasser übergiesst, dann geben sie bei Einbruch der Dunkelheit Gameten ab. Die sehen aus wie Mini-Glasrosen mit dickem Stiel, vielleicht 3-5mm gross und schweben in der Wassersäule und erinnern an Quallen. Mit diesem Trick kann man gezielt die Glasrosen vermehren. Da ich aber im Moment noch mehr als genug Glasrosen habe, bin ich noch nicht auf gezielte Vermehrung aus.

      Ich habe einen Haufen PVC-U Fittinge in meinem Technikbecken liegen und da kann ich täglich einen "ernten" weil sich da eine Glasrose daran oder darin festgemacht hat.

      Für die gesunde Ernährung der A. Stephaniae solle man die braunen Glasrosen nehmen und nicht die Durchsichtigen, d.h. man muss die Glasrosen gezielt beleuchten. An das Regal mit meinen Stephanieae Bechergläsern habe ich zwei Nano-LED-Leuchten geklemmt und tatsächlich werden ursprünglich durchsichtige Glasrosen nach ein paar Tagen schön braun und lecker.

      Die A.Stephanieae lagern das Nesselgift der Glasrosen in ihren Hautzotteln ein. Eine gut ernährte Schnecke wird dann leicht bräunlich: Sind sie schneeweiss, sind sie kurz vor dem Verhungern. Wenn man eine Stephanieae zu grob anfasst, dann wirft sie diese Zotteln ab und diese bewegen sich noch eine Weile lang wie Würmer (keine Ahnung warum und wie die das machen. Ich bin voll darauf hineingefallen und habe diese in ein Becherglas getan um sie zu vermehren, sie haben sich aber nach einem Tag aufgelöst). Wenn also ein Fressfeind in eine Schnecke beisst, dann hat er den Mund voll mit diese nesselnden Zotteln und wird sich wohl künftig zweimal überlegen, ob er sich zum Frühstück so eine Schnecke holt.

      Interessante Tiere, sowohl die Schnecken, wie die Glasrosen, wenn man sich etwas mit ihnen beschäftigt; diese putzigen Kerlchen sind mir schon fest ans Herz gewachsen :blush:

      Gruss
      Andreas
      120x120x70cm mit TB im Keller, Triton-Methode, 4 AI Sol Blue ,1 Hydra 52 LED, Bubble King 250, Theiling Rollermat Vliesfilter, Abyzz A200, Grotech TEC III NG/EP II, Vertex Deluxe Puratek 200. 3 Zuchtbecken im Bypass und 280 Liter Zuchtanlage mit 4 Becken und 3 Kreiseln. Zucht von A. Ocellaris. L. Wurdemanni und A. Stephanieae. Entwicklung von Zubehör für Aquarianer und Züchter.​​
    • Hallo Andreas

      Da ich auch Schnecken züchte und auch das Buch hier liegen habe
      Und auch schon so ein System gebaut habe .
      Kann ich nur sagen ,bei mir hat es nicht funktioniert.
      Aber das soll nichts heißen,
      denn was bei den einen funkt das muss bei den andern noch lange nicht klappen.

      Was hast du für eine Sandkörnung?

      MfG Sylvio
      Dem Tatendrang immer eine Spur voraus
    • Sali Sylvio

      Ich habe Sand aus meinem Riffbecken genommen, den ich seinerzeit als Pink Samoa gekauft habe, keine Ahnung wie dessen Körnung ist. Entgegen der Anleitung im Buch habe ich den Sand auch nicht sterilisiert und einen Abschäumer habe ich auch nicht im Technikbecken. Sollte es bei mir auch nicht klappen, kann ich immerhin nicht dem Autor vorwerfen, dass seine im Buch beschriebene Methode nicht funktioniere.

      In den Bechergläsern habe ich in knapp 2 Monaten immerhin schon etwa 10 Schnecken aufziehen können. Es ist aber so, dass sich nur in 2 von 12 Gläsern die Schnecken voll entwickelt haben und in den anderen Gläsern hat es zwar kitzekleine, staubkorngrosse, lebende Schneckenlarven an der Oberfläche, welche sich aber, trotz Vorhandensein von Glasrosen, nicht zu Schnecken entwickeln wollen.

      Ich finde die Aufzucht von A. Ocellaris einfacher als die Schneckenzucht: Immerhin bekommt man da relativ rasch das Feedback, wenn man was falsch macht. Bei den Schnecken muss man jeweils 2-4 Wochen warten um zu sehen, ob sich da was entwickelt hat oder nicht.

      Liebe Grüsse
      Andreas
      120x120x70cm mit TB im Keller, Triton-Methode, 4 AI Sol Blue ,1 Hydra 52 LED, Bubble King 250, Theiling Rollermat Vliesfilter, Abyzz A200, Grotech TEC III NG/EP II, Vertex Deluxe Puratek 200. 3 Zuchtbecken im Bypass und 280 Liter Zuchtanlage mit 4 Becken und 3 Kreiseln. Zucht von A. Ocellaris. L. Wurdemanni und A. Stephanieae. Entwicklung von Zubehör für Aquarianer und Züchter.​​
    • Hi Andreas

      Es ist schon ziemlich lange her als ich für unser 1700L Riff, die Schnegglis gezüchtet hatte. Damals habe ich die Erwachsenen Schnecken in 5dl Bechern gehalten ohne jegliche Technik und die Gelege in 2dl Bechern gezeitigt, das ganze in einem BrutSchrank bei 24°C mit Umluft.
      Ich habe damals einen Bericht geschrieben in einem anderen Forum, kann diesen aber leider nicht mehr finden.
      Ich habe damals mein 1700L Riff total Glasrosen verseucht clean bekommen mit etwa 100 Schnecken.

      Da ich mit Bechern gearbeitet habe konnte ich immer mit der Stereolupe kontrollieren wie es den Gelegen geht. Mit frisch angesetztem Salzwasser hatte ich nie einen Schlupf. Mit Wasser aus dem Aquarium hatte es gut geklappt.
      Wichtig war wenn die kleinen sich entwickeln und man Bewegung in den Eiern sieht, sie mit Glasrosen zu triggern, sprich ein zwei mini Glasrosen 1-5mm in den Becher zu setzten, irgendwie hat sie das zum weiter entwickeln und schlüpfen angeregt.
      Manchmal habe ich auch Schlüpfhilfe geleistet indem ich die Gelege Gallerte mit einer Pipette angeblasen habe so, dass die kleinen Schnegglis entweichen konnten. Dann sind sie für kurze Zeit freischwimmend mit Häuschen... 1-2 Tage später werfen sie die Häuschen ab und sind klitze kleine Nacktschnecken.
      Dann war es wichtig für genügend Futter zu sorgen. Den besten Erfolg hatte ich indem ich kleine Glasrosen mit einer Rasierklinge ganz fein gehackt hatte. Mit Nur einer grossen Glasrose im Becher hat es meistens nicht geklappt. Oder wie Du geschrieben hast mit den mini Glasrosen die die Ausgewachsenen Glasrosen entlassen.

      Probleme hatte ich mit Gelegen die mit heftigen Dichteschwankungen ausgesetzt waren, Probleme gab es auch wenn Flohkrebse oder Asternia-Seesterne in den Bechern waren, diese haben die Gelege gefressen!
      Das Abwerfen der Zotteln habe ich auch beobachtet, ist dann wohl wie wenn Eidechsen ihren Schwanz abwerfen und der Räuber Stürzt sich auf den Bewegenden Schwanz. Das gleiche kann man auch bei den Stomatella Schnecken beobachte, wenn man diese zu forsch anpackt lassen sie einen Teil des Fusses abfallen und der zuckt dann wie blöd rum.
      Ob sie wirklich Nesselzellen einlagern weiss ich nicht, ich vermute, dass die Zotteln auch Verdauungsorgane sind in denen die Zooxanthellen der Glasrosen verdaut werden.
      Ich konnte auch beobachten, dass wenn die Schnegglis nicht vorsichtig genug sich den Glasrosen näherten, sie schnell zurück zucken, als ob sie selber genesselt werden.
      Einmal ist mir eine Schnecke direkt in eine grosse Glasrose getrieben und wurde sofort von der Glasrose gefressen ;)

      Mit so einem System wie deinem habe ich keine Erfahrung, hoffe aber dass es gut klappen wird und drücke Dir die Daumen!
      Grüsse Mäge
    • Hoi Andreas

      Kermit65 schrieb:

      Es ist ca. 50x50x50cm gross, ich habe groben Korallenbruch drin (damit ich da einzelne Glasrosen rauspicken kann), einen Luftheber für etwas Strömung und eine alte T5 Leuchte darübergehängt. Allerdings vermehren sich die Glasrosen in dem Becken nicht sonderlich gut, da muss ich noch optimieren.

      Lichtrasterplatten kannst du wunderbar in ein Becken Stellen, Durchströmen lassen und jedes Mal wenn du eine Erntest sie so wegnehmen, das der Fuss noch auf dem Raster bleibt.
      Habe diese Technik zur Vermehrung von Glasrosen an zwei Orten bei Züchtern schon so gesehen.
      Alles andere hat sie nicht ans Ziel gebracht.

      Kermit65 schrieb:

      Ist doch irgendwie komisch: Alle wollen Glasrosen loswerden und ich mache mir Gedanken, wie ich diese vermehren kann...

      Keinen Kommentar :phat:

      @Mäge
      Danke für deine Ergänzungen und Erfahrungen zu Zucht.
      Wie hast du dies mit der Glasrosenzucht seinerzeit Sichergestellt?
      ><((((º> <º)))) ><

      Salzige Grüsse
      Henning
    • Hi Hennig

      Da ich ein verseuchtes 1700 Liter Becken hatte war das Züchten von Glasrosen für mich kein Thema, ich habe aber als ich die vielen Nachzuchten ins grosse entlassen hatte, probiert Glasrosen in einem Nano zu züchten.
      Das hat leider nicht sehr gut geklappt. Oder anders gesagt wenn mann erst mit der Zucht anfängt wenn schon Gelege da sind ist es meistens zu spät. Den Schlupf haben bei mir meisten so 40-60 überlebt und gross bekommen habe ich pro Gelege so 15-20 Schnegglis.
      Und die Futtern so einiges weg. Ein Geheimtipp war gut eingefahrenes Nano, stabile Werte ( wie in einem LPS Aquarium) und täglich mit Artemia-Nauplien füttern. Und die Glasrosen Stressen ;) also Siedlungs Substrat eignen sich auch besonders gut Ton Scherben von Blumentöpfen.
      Grüsse Mäge
    • Hallo zusammen,


      also ich kann nur sagen, imho das Grundproblem ist und bleibt die Glasrosenversorgung der Tiere. Keine Ahnung welche XXL Glasrosenanlage man betreiben muss, um dauerhaft diese Schnecke in Verkaufsmengen zu züchten, aber als Normalsterblicher ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit. Die Pilgerfahrten zu Händlern um Glasrosen zu schnorren, reichen da leider nicht aus.

      Darum muss man sich einen Kopf machen, nicht um die Haltung und Vermehrung der Schnecken. Die ging zumindest bei mir in einem kleinen 0815 Aquarium + Luftheber und einer angehängten, aber nicht angeschlossenen Box für die Eier.
      Schöne Grüße
      Karin
    • Hallo Karin

      Karin schrieb:

      Keine Ahnung welche XXL Glasrosenanlage man betreiben muss, um dauerhaft diese Schnecke in Verkaufsmengen zu züchten,

      Bei mir in der Nähe gibt es einen Züchter, der dies schon über ein paar Jahre macht.
      Er hat sich hierfür ein Becken von 2.00x0.60x0.60m nur für die Glasrosenzucht eingerichtet. Dies wurde mit Lichtrasterplatten bestückt.
      So kann er den Bedarf für die Nachzucht knapp abdecken.
      ><((((º> <º)))) ><

      Salzige Grüsse
      Henning