Themanabend Karibik

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Themanabend Karibik

      Hallo Freunde,
      auch der Themenabend Karibik unserer Fachgruppe war wieder ein besonderes Erlebnis. Dr. Achim Kormann referierte in seiner angenehmen sächsischen Art und Weise und unnachahmlichen Art über die Lebensräume und Tiere. Ganz besondere Beziehungen hatte die DDR damals nach Kuba und es konnten mehrfach Tiere aus dieser Region beschafft werden. Unter anderem ist ein Teil der bei Expeditionen gesammelten Exponate heute im Berliner Naturkundemuseum zu sehen, welches nach zwei Sammelreisen entstand.

      ig-meeresaquaristik.de/index.p…b722bfcbb52360adbce6b2839

      Vielleicht kennen einige von Euch dieses Buch? Darin wurde diese Sammelreise gut beschrieben und auch wie schwierig das war.

      Leider ist nur ein Film von Helmut Hermann fehlerfrei auf die Homepage gelangt, an den Bilder arbeiten wir noch.
      fg-meeresbiologie.de/meeresbio…es/dvor_karibik_2015.html

      In dem Bericht ist auch auf die Devisen eingegangen, die damals für den Kauf von Tieren erforderlich war... Heute kann man sich das gar nicht vorstellen!
      Viel Spass beim lesen und Video schauen.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Harald,
      ja nicht nur der Pilz; fast alle Venusfächer hatten zudem ihre Lieblingsschnecke... Wir haben darüber diskutiert; Achim Kormann hatte vor einiger Zeit eine solche Schnecke versucht in Kultur zu halten. Das ist ihm nicht gelungen, sie scheinen extrem an bestimmte Wirte gebunden zu sein. Auch die Steinkorallen, speziell die Hirnkorallen zeigen Schädigungen was man gut im Video sehen kann. Besonders gut geht es den Korallen nicht. Im Video sind überwiegend Strand nahe Tiere und Lagunenbereiche gefilmt. Da herrschen durch die Gezeiten und bisweilen durch Süsswassereinträge sehr schwierige Lebensvoraussetzungen für Korallen. Ja und möglicherweise sind durch Menschen in die Gewässer eingebrachte Bakterien, Öle (Pflegeprodukte) usw. mit daran schuld. Wie wir wissen sind Pilze nicht ohne die Korallen zu schädigen zu entfernen. Solche Schäden können über Jahrzehnte die Habitate verändern und die Diversität negativ beeinflussen. Man erinnere sich an den Pilz, der in der Ost- und Nordsee ganze Bestände an Seegras vernichtete und zum Erlöschen von Fischpopulationen führte.
      Man gibt sich dennoch große Mühe die Habitate zu erhalten. Angefangen von Mangrove und Küstenschutz bis Beschränkungen. So gibt es einen Beitrag im Internet über Castros geheimes Privatdomizil und die Tierwelt unter Wasser, die auf Grund von Zutrittsverbot und Beschränkungen keine Schäden hat.
      Achim gab noch den Hinweis, dass man versucht die Acropora palmata künstlich anzusiedeln, in dem man beim Korallenablaichen große Sammler einsetzt. Übrigens ist diese Acropora wohl nie im Handel anzutreffen.
      Den Film habe ich erstmals 2010 gesehen wenn ich mich recht entsinne. Helmuts Filme sind ja immer sehenswert und sein Wissen ist fabelhaft.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Dietmar schrieb:

      fast alle Venusfächer hatten zudem ihre Lieblingsschnecke...

      Hallo Dietmar

      Die Eischnecken sind aber nicht das Problem in der Karibik, die ernähren sich zwar von Gorgonien, aber können sie nicht nachhaltig schädigen, das kann natürlich im Aquarium ganz anders aussehen. Nämlich so.



      Die weitaus größere Gefahr geht von der Schnecke Tritonia hamnerorum aus.



      Man hat bis zu 1700 Schnecken auf einer einzigen Gorgonie gefunden. Jene Schnecke hat sich dann zu kilometerlangen Fraßfronten zusammengeschlossen und weidete systematisch ganze Gorgonienstöcke ab.

      Und so sieht es dann im Aquarium aus. Das geht bei den Schnecken ratz fatz.



      Achim Kormann hatte vor einiger Zeit eine solche Schnecke versucht in Kultur zu halten. Das ist ihm nicht gelungen, sie scheinen extrem an bestimmte Wirte gebunden zu sein.

      Richtig, an Gorgonien eben. :wink: und in einem Artenbecken kann man dann durchaus auch diese Schnecke halten, aber auf Kosten der Gorgonien.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Dietmar schrieb:

      Da herrschen durch die Gezeiten und bisweilen durch Süsswassereinträge sehr schwierige Lebensvoraussetzungen für Korallen. Ja und möglicherweise sind durch Menschen in die Gewässer eingebrachte Bakterien, Öle (Pflegeprodukte) usw. mit daran schuld.

      Gerade noch vergessen Dietmar.

      Zitate aus einem meiner Berichte:

      Aber wie kommt der Pilz ins Meer?

      Der Pilz wird durch Sporen verbreitet, und Sporen sind bekanntlich Dauerstadien von Pilzen und auch Bakterien, die wesentlich unempfindlicher gegen Hitze, Trockenheit, Chemikalien usw. sind. Nachgewiesener Weise gelangte der Pilz mit der Wüstenstaubverfrachtung von der nordafrikanischen Trockenzone nach Westen über den Atlantik bis in die Karibik. Das er hier zu solchen Schäden führen kann liegt nach Meinung der Wissenschaftler an den zunehmenden ökologischen Qualitätsverlusten. Das Auftreten scheint mit der langfristigen Erwärmung , mit extremen Klimaphänomenen(EL NINO), menschlichen Einflüssen wie Umweltverschmutzung usw. in Zusammenhang zu stehen.

      Das dieses nicht unterschätzt wird, berichten Wissenschaftler und Meeresbiologen über "neue Krankheiten", sie kommen durch altbekannte Erreger in Kombination mit neuen Wirten im Meer zustande, z.B.Epizootien bei Robben und Delphinen(war da nicht was mit Staupeviren an Seehunden in der Nordsee?), Herpesviren in Sardinen, Gorgoniensterben durch Aspergillus, Colibakterien an Acropora palmata usw.

      Der Pilz verursacht Nekrosen. (Wenn einzelne Zellen oder Zellgruppen im lebenden Organismus zugrunde gehen, spricht man von Nekrose. Typisch dabei ist die Schädigung des umliegenden Gewebes), und dann löst sich das Gewebe auf. Die Nekrosen erscheinen zuerst als farbliche Veränderung des befallenen Gewebes. Zum Verständnis - Die Sporen lassen sich auf der Korallenoberfläche nieder. Es folgt ein Durchdringen des Korallengewebes Der Gewebezerfall beginnt dann von innen nach außen. Bemerkenswert ist auch, das auch das Skelett massiv geschädigt wird. Die Gorgonie ist verloren. Durch das sich lösende Gewebe, was dann im Wasser driftet, werden andere Gorgonien angesteckt.





      Und ich habe Bilder von der Privatinsel Cayo Piedra gesehen, längst nicht alles im grünen Bereich.

      Dietmar lade doch Achim Kormann und Helmut Hermann hier in das Forum ein. Könnte mir eine lebhafte Diskussion vorstellen. :yes:
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Hallo Ihr Lieben,
      jetzt sind die Bilder auch hochgeladen.
      fg-meeresbiologie.de/meeresbio…es/dvor_karibik_2015.html

      Viel Spass beim schauen. Die Bildunterschriften bitte nicht ganz so ernst nehmen.
      @Harald, vielen Dank für Deine Diskussionsbeiträge. Ich kann mir vorstellen, dieser Abend wäre auch für Dich interessant gewesen.
      Helmut und Achim ins Internet zu holen wird schwierig. Ich lasse mir da mal was einfallen, ob wir vielleicht einmal einen festen Diskussionsabend machen. Also die FG und das Forum. Gib mir ein paar Tage Zeit, ich will mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen, wie das am besten zu machen ist.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg