Keimbelastung von Zooplankton

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Keimbelastung von Zooplankton

      Hallo Ihr Lieben,

      ich habe heute das erste Mal Artemiazysten entkapselt - zum Üben natürlich "minderwertige" benutzt und bin nun gespannt ob daraus auch noch was schlüpft. Bisher ist es mir nicht gelungen, die Nauplien über die ersten Tage zu bringen, das Kulturwasser war immer am 2. Tag trüb und dann konnte ich die Ansätze auch bald verwerfen.
      Jetzt wollte ich es mal mit entkapselten Zysten probieren.
      Ich habe schon oft gelesen, dass Zoo-Züchter den Ansätzen auch Desinfektionsmittel zusetzen um die Verkeimung bei Artemien zu vermindern.

      Wie ist das dann eigentlich bei Copepoden, gibt es da ähnliche Beobachtungen? Ich habe bei meinen Cops die Erfahrungen gemacht, dass bei manchen Ansätzen die Phytozugabe am 2. Tag gelb wird und sich das Wasser dann eintrübt. Bei manchen Ansätzen passiert das nicht aber die Vermehrungsrate ist bei den "Getrübten" ungleich höher und wenn es dann noch anfängt zu müffeln noch höher. Ich nehme an es entwickelt sich eine Bakterienblüte von denen die Cops profitieren. Werden diese jedoch dann verfüttert besteht dann möglicherweise auch eine Infektionsgefahr für die Konsumenten?
      Märkische Grüße

      Anke :bye:

      FG Meeresbiologie Berlin
    • Anke schrieb:

      Jetzt wollte ich es mal mit entkapselten Zysten probieren.

      Hallo Anke

      Bei mir war das immer Käse, habe da mehrere ausprobiert. Auch selber entkapseln habe ich probiert....... Ergebnis ;( vielleicht hilft dir der Bericht von Karin Helwig.

      Zu den Cops kann ich dir berichten, dass ich das bisher mit einer Bakterienblüte noch nicht erlebt habe, auch das Phyto ist bei mir stabil. Einmal in der Woche grüne ich das Wasser leicht ein, und eben in einer Woche ist das Wasser von den Cops. klar gefressen.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Hi Sylvio

      Danke für die Erinnerung. :)

      Jetzt habe ich aber noch mal eine Frage, ich ziehe meine Artemien ja in so einer Blubberflasche mit Salzwasser auf. Diese habe ich heute gereinigt, und auch so einen Schmierfilm an der Wand festgestellt. Das ist dann schon mal nicht so gut, wie ich gerade gelesen habe. Ich gehe dann auch davon aus, das die Artemien belastet sind. Inwieweit ist das dann für Erwachsene oder fast erwachsene Fische schädlich, oder besser können diese krank werden.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Hallo Harald

      Das Zünglein an der Waage ,
      da wo sich jeder Meerwasseraquarianer bewegt.

      Da wir nicht wissen was für Bakterien sich im laufe der Zeit etablieren kann auch keiner Auskunft geben ob
      es den Fischen schadet oder nicht.

      Das kann nur ein Labor.

      Aber von der Praxis her weiß man ,haben die Artemias gutes Futter ist die Kultur auch gesund

      Ich selber schau mir die Artemias vor dem füttern an

      Koten sie krümlig ist es okay ,ziehen sie Kotfäden lass ich es.

      Ein Restrisiko besteht immer, aber wo gibt es das nicht.

      MfG Sylvio
      Dem Tatendrang immer eine Spur voraus
    • Hallo Harald und Sylvio,

      Eure Berichte kannte ich schon. :thumbsup: Trotzdem danke fürs Linken. Karin zum Beispiel setzt auch dem Kulturwasser von Artemien Desamar zur Desinfektion zu. Artemien sollen ja vor allem schon in den Zysten Keime in sich tragen, die z.B. Vibrioneninfektionen hervorrufen können. Steht auch so in Sylvios erstem Link.

      Bei Copepoden ist das so weit ich weiß noch nicht so publiziert worden. Davon abgesehen leben die ja zum Teil auch von Bakterien, eine Desinfektion wäre da wohl eher kontraproduktiv.

      Scheinbar scheint die Rhodomonas-Kultur das oder ein Zünglein an der Waage zu sein. Aber die Kultur traue ich mir nicht zu. Mein Phyto ist so weit zum Glück auch stabil, ich habe nur immer zuviel davon und muss erst mal Pause machen und meine Ansätze in den Kühlschrank in den Urlaub schicken.
      Märkische Grüße

      Anke :bye:

      FG Meeresbiologie Berlin
    • Hallo Anke,
      bei Copepoden ist eine sterile Kultur nur sinnvoll, wenn es sich um calanoide handelt. Calanoide Bakterien leben allerdings in Gebieten, die von Hause aus nur wenig mit Keimen belastet sind und profitieren zusätzlich von antibiotischen Stoffwechselprodukten von Algen...Harpactide leben auf Substraten, die mit Biofilmen bewachsen sind, denn sie ernähren sich davon. Anders als Artemia, bei denen sich Vibrionen durchaus als Problem herausstellen können. Hier sollte desinfiziert werden, vor allem die Behälter und ein Wasserwechsel empfiehlt sich je nach Menge der Artemia. Bei einer Kultur im Freiland unterstützt die Sonnenstrahlung die Desinfektion erheblich. Bei Moina ist es wieder anders, die benötigen etwas Mulm und da können selbst die von Algen abgegebenen Wirkstoffe tödlich sein, da man die Nahrungsgrundlage entzieht. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass jedes Futtermittel Träger von Bakterien, Pilzen und Vibrionen ist. Lebende Algenkulturen schützen sich durch ihre Stoffwechselprodukte, tierische Kulturen haben nur die Chance durch ihren Verdauungsapparat sich zu schützen. Ein Schutz durch externen Befall geht durch regelmäßige Häutung vor sich oder/und mit probiotischen Bakterien.
      Bei der Desinfektion von Behältern ist auf eine kurze Trocknungszeit zu achten. Ich habe das so gemacht dass ich die Kulturgefäße mit heißem Wasser ausgespült habe, danach das Desinfektionsmittel einwirken lasse und zum Schluss mit heißem Wasser ausspüle. Danach werden die Behälter innerhalb weniger Minuten trocken, was aus meiner Sicht sehr wichtig ist. Die Behälteröffnung steht dann auf einem desinfizierten Tuch. Bakterien benötigen Oberflächen um sich zu etablieren, darum ist die Geräte Desinfektion wichtig. Man sollte aber beachten, dass die Körperoberfläche der Nährtiere ebenfalls ein Siedlungssubstrat darstellt.
      Welches Desinfektionsmittel man benutzt ist im Prinzip egal, ich achte auf Trinkwassereignung oder benutze Alkohol. Wobei letzteres wieder mittels heißem Wasser ausgespült werden muss weil es eine Kohlenstoffquelle und somit Nahrung für Bakterien ist.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Also bei Sagrotan Hygienespray bin ich mir nicht sicher, aber viele dieser Produkte haben einiges an Parfum intus.
      Die 0815 Haushaltssprays auch noch zusätzlich Tenside.
      Ich nutze das von SOS, allerdings nur für Flächen und Hände. Meine Behälter reinige ich mit Essig- oder Zitronensäure. Gelegentlich auch mal "ordentlicher" mit Chlorbleiche.
      Schöne Grüße
      Karin
    • Hi, ich nehme auch Klorix und in die Algenbehälter packe ich 1-2 Corega Tabs rein, ob das gleichzeitig desinfiziert weiß ich nicht, ^^ jedenfalls lassen die sich danach ganz einfach ausschrubbern.

      Wie oft wechselt Ihr das Waser bei Euren Kulturen eigentlich? Meine Algen siebe ich einmal wöchentlich durch, wenn sie "satt" sind und dann werden sie gleich geteilt. Bei den Copos... naja sprechen wir nicht drüber. :mocking: eigentlich bislang auch nur wenn ich sie teile. Aber ich habe den Eindruck je sauberer das Wasser ist umso schlechter vermehren die sich. Wird das Wasser gelb und trüb expoldiert die Kultur quasi und es sind plötzlich unzählige...


      Meine entkapselten Artemien sind heute übrigens geschlüpft - in Masse - :thumbsup: hat also funktioniert und das Wasser ist immer noch glasklar. :thumbsup:

      @ Dietmar: Meine Salina wirkt ja nun nicht gerade antibiotisch... :whistling:
      Märkische Grüße

      Anke :bye:

      FG Meeresbiologie Berlin
    • Nein, habe ich bisher noch nicht gemacht. Hatte ich ja auch geschrieben einmal in der Woche wird es leicht eingegrünt, und in dieser Woche fressen sie die Cops. das Wasser klar. Es ist sonst auch keine Technik verbaut. Nur ein Blubber, oder besser ein Blub pro Sekunde.

      Unten das kleine Becken, da wohnen die Cops.

      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Das ist mein "Labor". Links die mit Blub, rechts die ohne. Oben druff die Alge. So probiere ich das eine oder andere.... :rolleyes:

      Algen habe ich irgendwie immer zuviel. :S 5 Liter stehen schon im Kühlschrank...
      Märkische Grüße

      Anke :bye:

      FG Meeresbiologie Berlin