Diskussion Futterzucht

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Diskussion Futterzucht

      Hallo Ihr Lieben,
      hier dürft Ihr endlich Eure Fragen stellen- ich bemühe mich schnellstmöglich Antworten zu finden. Mit dem zweiten Teil gehts an die Technik und Methoden, die ich anwende, im geplanten dritten Teil wird mehr auf Futtertiere und Phytoplankton eingegangen bezüglich Inhaltsstoffe, Zusammensetzung usw. und falls ich es schaffe Nahrungsergänzungsmittel für Lebendfutter und eine Auflistung der Bezugsquellen, falls das erwünscht ist. Da gibt es besonders bei den Naturentnahmen einige Besonderheiten.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Karin,
      bitte etwas Geduld, aus dem Blickwinkel Zuchtlei(d)tfaden gesehen sind einige Dinge aus meiner Sicht zu wichtig als sie weglassen zu können. Aber die geläufigen Dinge sind wie ich weiss, durchaus nicht so selbstverständlich. Da Du das schon kennst, darfst Du getrost Teil 1 und 2 weglassen... Oder soll ich erst den Teil 3 schreiben?
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • ich weiß nicht, ob das hier rein passt.

      Bezüglich Lebendfutter habe ich gelesen (schreibst du ja auch), dass man einiges direkt aus der Ostsee fischen kann. Mein Problem dabei: Ich weiß nicht wonach ich suchen soll. Wie klein sind z.b. mysis. womit fange ich sowas am besten. als taucher komme ich ja nun auch an verschiedene orte und bin nicht ans abfischen an der wasseroberfläche gebunden
    • Julian schrieb:

      Mein Problem dabei: Ich weiß nicht wonach ich suchen soll. Wie klein sind z.b. mysis. womit fange ich sowas am besten.

      Hallo Julian,

      mit Mysis ist kein Problem die zu erkennen. Suche Dir im Flachwasser einen bewachsenen Stein. Bei gutem Sonnenlicht tauchst Du da herum. Dann kannst Du diese Schwebegarnelen sehr gut ausmachen, die wuseln da zu Hauf herum (natürlich auch anderer). Sie sind ca. 2 cm lang, 2 mm dick und sehr durchsichtig. Am besten lassen sie sich dann mit einem Kinderkescher fangen. Nicht die mit den groben Maschen, sondern die mit den Fliegengaze ähnlichem.

      Für kleineres Plankton kannst Du Planktonnetze verwenden. Entweder selber bauen oder fertig kaufen, einfach einmal nach googeln. Das ist aber nicht selektiv, was die Arten betrifft. Da müßtest Du dann einzelen Tiere sortieren und in Petrischalen gezielt vermehren, bis Du eine Reinkultur hast. Ich hatte auch irgendwann einmal einen Link zu einer wissenschaftlichen Ausarbeitung zur Planktonvermehrung gepostet. Ich glaube das war noch im alten Forum. Bei Interesse einfach melden... ist aber alles in englisch.

      Gruß Oliver
    • Sie sind ca. 2 cm lang, 2 mm dick und sehr durchsichtig.


      ok dann hab ich die schon gesehen :)

      Das ist aber nicht selektiv, was die Arten betrifft. Da müßtest Du dann einzelen Tiere sortieren und in Petrischalen gezielt vermehren, bis Du eine Reinkultur hast.


      Will man das unbedingt? Ich bin ganzjährig fast wöchentlich im Wasser und könnte also immer wieder Nachschub holen. Ich überleg gerade, ob es sich lohnt an unserem künstlichen "Riff" einen Eimer mit Deckel aufzustellen und ein paar Steine reinzulegen. Einfach nach 1-2 Wochen den Deckel drauf und den Eimer mit an Land. Steine raus und das Ostseewasser durch ein feinmaschiges Sieb kippen. Die Überreste sollten sich dann doch gut im Becken machen..
    • Hallo Karin,
      als langjähriger Nichtzüchter weiss ich, dass ich mich gewaltig aus dem Fenster lehne! Ich verspreche mein bestes zu geben und vielleicht- mehr werde ich möglicherweise auch nicht erreichen- Denkansätze für Lösungsvorschläge und Kreativität zu fördern. Jeder kann züchten!
      Hallo Julian,
      ich würde auch gerne mehr an der Küste wohnen wollen (komisches Deutsch) denn da bieten sich Möglichkeiten, die eigentlich brach liegen. Ist schon seltsam dass kaum jemand auf die Idee kommt sich das zu erschließen. Zu Deiner Frage wie man an das Plankton kommt- nun, dazu muss man nicht unbedingt ins Wasser steigen und stundenlang keschern. Ein Planktonsammler tut es auch, ich wollte ihn schon zur letzten OSEX vorführen. Leider haben die Pumpen nicht das gemacht, wofür sie gebaut wurden und so habe ich das im Auto liegen gelassen.
      So wie Oliver schreibt, findet man an Buhnen und Gestein oder auch im Hafen, an der Mole - also überall, an Festsubstraten sind hohe Anzahlen an Organismen vorhanden. Die reinen Sandflächen bieten weniger Nahrung und sind daher auch nicht so dicht besiedelt. Auch die Seegraswiesen sind Bereiche mit hoher Diversität. Wie man da rankommt und sich das nutzbar machen kann, werde ich im dritten Teil der Futterzucht genau vorstellen.
      Sandflächen selbst sind nicht unbelebt- hier findet man nur eine anders zusammengesetzte Lebenswelt, sie ist artenärmer aber hinsichtlich der Planktonproduktion und Fang durchaus in Erwägung zu ziehen. Wie ich schon erwähnte, Vielfalt ist ausschlaggebend. Artenarmut bedeutet nicht Armut an Individuen- im Gegenteil diese kann ausgesprochen hoch sein.
      Oliver schreibt dass man beim Plankton keschern ein Mischplankton erbeutet. Das ist richtig, die anschließende Selektion für die Futterzucht ist unbedingt erforderlich. Aber als Zusatznahrung für das Aquarium selbst kann man Mischplankton direkt verwenden. Einige Besonderheiten gibt es freilich zu beachten, denn es befinden sich nicht nur Futtertiere da drin sondern möglicherweise auch Parasiten und Krankheitserreger. In der Zucht muss man die Frischfänge in Quarantäne nehmen, denn die Futtertiere dienen oftmals als Zwischenwirte der Parasiten. Dieses Problem ist aber lösbar- sogar ohne Medikamente. Darauf werde ich auch noch genauer eingehen müssen.
      Aus der Vielzahl der Nährtiere habe ich ganz wichtige Organismen noch gar nicht benannt- die Hefen und Pilze, die wir im Naturwasser haben und deren Stoffwechselprodukte. Leider ist mein Wissen und der Zugang zur Fachliteratur für mich einfach zu begrenzt und vieles ist auch nicht untersucht um genau Auskunft zu geben. Nur soviel, wenn man Ostseewasser in das tropische Aquarium so wie es ist zugibt, erkennt man an den Tieren, dass es gut ist. Sie leben auf und entfalten sich als ob man einen Schalter umlegt. Ich mache das so oft ich kann.
      Hallo Achim, ich danke Dir für die positive Resonanz auf den Artikel.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Kannst du deinen Lebendfutterautomaten nochmal genauer beschreiben? ich verstehe irgendwie nicht wie der funktioniert.

      Wenn ich das richtig sehe, dann läuft wasser durch den zulauf in den Vorratstank. Wenn ein bestimmter füllstand überschritten wird, dann läuft das Wasser in den "Futtertank" und dieser wird irgendwann plötzlich entleert. Aber wie genau funktioniert das? hast du vielleciht Fotos?

      Gruß
      Julian
    • Hallo Julian,
      das Prinzip hast Du richtig erkannt, zwei getrennte Kammern, ständige Frischwasserzufuhr, Umwälzung. Die Entleerung des Behälters geht so: Durch den steigenden Wasserstand im Futtertank wird das Ablaufrohr mit gefüllt bis das Wasser abläuft. Das hört erst auf, wenn in dem Behälter der Pegel so weit sinkt, dass an der Ansaugseite Luft eindringen kann. Der Ansaugpunkt liegt einige Zentimeter höher als der Wasseraustritt. Damit nun nicht auch der Vorratsbehälter entleert wird, ist da ein Schott eingebaut. So kann man im Vorratsbehälter eine Wasserumwälzung machen, die das Festsitzen von harpactiden Copepoden und auch der Strudeltiere begrenzt. Das sorgt zudem dafür, dass in den zweiten Behälter Futtertiere durch Wasserbewegung eingespült werden. In dem Vorratsbehälter kann man zusätzlich noch eine gezielte Anreicherung der Futtertiere vornehmen: Phyto, Hefen, Vitamin usw. Beim Einsatz am "Normalaquarium" wird für viele Filtrierer für eine bessere Versorgung möglich und man vermeidet weitestgehend Stofffreisetzungen wie sie bei Trockenfutter und Frostfutter unvermeidlich sind. Ein weiterer Aspekt ist das Vermeiden von zu vielen Futtertieren die durchaus eine Fresshemmung auslösen können, da sie oft Schwärme bilden. Im Aquarium mit seinen Verwirbelungen sicher nicht das Problem aber in kleinen Aufzuchtbehältern kann das durchaus vorkommen. Auch einige Fische sind mit dieser Fütterung besser versorgt, zum Beispiel Kardinalbarsche, Zwergkaiser, Lyrakaiser und auch die Anthias. Gerade wenn man berufstätig ist, hat man Probleme mit der Fütterung, ganz besonders bei Planktonfressern.
      Übrigens ist dieser Automat Teil eines modularen Systems welches ich derzeit aufbaue. Was mir noch einfällt, man kann die Menge des Wassers in der Ablaufkammer einfach regulieren, in dem man das Volumen verkleinert (Glasmurmeln reinlegen, die sind billig). Die Fütterungsintervalle werden dann verkürzt. Normalerweise sind das etwa 80 ml bei einer Entleerung. Der gesamte Behälter sollte regelmäßig gereinigt und gelegentlich desinfiziert werden. Oft genügt das abduschen mit heißem Wasser oder der Geschirrspüler. Das Ablaufrohr reinige ich bei Bedarf mittels Pfeiffenreiniger aus dem Tabakladen...
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Julian,
      ich habe im Vorratsbehälter netto etwas über 1,5 Liter; das ist ausschließlich für die Versorgung meines Aquarium. Es reicht für die Versorgung über 24 Stunden völlig. Die Behälter für die Futterstation baue ich mit einem Volumen von max. 1 Liter; diese Größe genügt völlig. Es sind mehrere Behälter und eine zu hohe Futterdichte kann wie schon geschrieben nachteilig sein. Viel wichtiger ist der permanente Wasserwechsel bei den Futtertieren und im Aufzuchtbehälter der Larven.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar

      Nachdem ich das nun auch verstanden habe muss ich sagen: genial einfach! Warum hast du das nicht vor zwei Jahren schon gepostet? Eine Frage noch, welcher Durchmesser (Rohr) für den Ablauf hat sich als optimal erwiesen oder ist das egal?

      Lg Marco
    • Hallo Marco,
      es ist das Rohr, wo die normalen Luftschläuche aufsteckbar sind. Warum postet man solche Dinge nicht eher? Nun ja ich habe die Züchterei einige Zeit ruhen lassen, mir keine Gedanken gemacht und durch den FG Vortrag von Fred Gabel mit der Zucht auf dem Küchentisch bin ich drauf gekommen. Bis dahin ist mir ist der Groschen eben nur Pfennigweise gefallen.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • das klingt alles echt gut. Aber wie muss ich mir das in der Praxis vorstellen. Wo steht die Box bei dir? Irgendwie muss ja wasser in den Vorratsbehälter und der Ablauf ins Becken. Hast du die Box über dem Becken? oder im Schrank über dem Technikbecken? Von wo entnimmst du das Wasser für den Vorratsbehälter und wie gelangt es da rein.. fragen über fragen :)
    • Hallo Dietmar

      So dünn nur, erstaunlich. Mich ärgert nur, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin :D . Dein Automat entspricht ja im Prinzip einem CSD (Carson Surge Device), falls du den kennst und damit hab ich mich in der Vergangenheit zumindest in der Theorie auch schon beschäftigt