zu viel Rotes Licht beeinträchtigt negativ Gesundheit der Steinkorallen

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Hallo Henning,

      auf jeden Fall ein interessanter Artikel.
      Allerdings stimmt die Überschrift zu diesem Thread hier nicht ganz .... es sollte heißen "zu viel Rotes Licht beeinträchtigt ...." ;)

      So wie ich das verstehe, verwenden die Korallen bzw. die Zooxanthellen das rote Spektrum zum bestimmen der Lichtintensität und
      richtigen dann quasi (einfach gesprochen) die Photosynthese-Rate durch das reduzieren des Chlorophyll A danach (was ist mit B?).

      Was mich interessieren würde, wäre die Intensität der einzelnen Wellenlängen über den ganz Tag hinweg z.B. in einem Flach-Riff.
      Ich finde da leider nicht wirklich was brauchbares, meist lediglich die Gesamtbreite. Hast Du da was brauchbares?

      Grüße
      Skaarj
      LED-Calculator.de - Calculator für (DIY) LED Meerwasserbeleuchtung
    • Hallo zusammen,

      @Ronny: danke für die Links, interessante Informationen, allerdings nicht bezüglich des Tagesverlaufs

      @Henning: ja, mit dem Spektrum über den Tag hinweg ist es wohl wirklich nicht möglich was sinnvolles zu finden :(

      Daher habe ich mir mal wieder :D ein paar Gedanken gemacht und versucht mit gesunden Menschenverstand ein paar Daten zu interpretieren. ;)
      Wobei ich hier gleich mal die provokate Frage stellen möchte: "Beleuchten wir eigentlich richtig?"
      Bei fast allen gibt es ja die bekannte und gewollte Blaulicht-Phase am Abend. ;)

      Wenn man sich jetzt aber mal anschaut, wie die Farbtemparatur über den Tag hinweg verläuft, gibt das schon mal gute/andere Ansatzpunkte:

      Morgens: 3000k
      bis zum Mittag steigt: > 6000k
      zum Abend hin wieder abnehmend: 3000k

      3000K: ig-meeresaquaristik.de/index.p…4b391bd97dc5841f025f7945e || 6000K: IMG_0317.JPG

      Das Spektrum zeigt, bei niedriger Temperatur ist der Anteil des langwelligen Lichts sehr viel höher, also vor allem der Rotanteil!
      Bei steigender Farbtemperatur kommt dann der blaue Anteil (neben anderen) immer stärker zur Geltung.

      Jetzt noch ein Blick auf die Intensität der verschiedenen Lichtwellenlängen:
      IMG_0319 (2).JPG

      Man erkennt deutlich, dass der rote Bereich eine geringere Intensität aufweist, als die relevanten anderen Bereiche UV, violett, blau und cyan.
      Mit diesen Daten habe ich mal eine entsprechende Kurve für genau diese Farben mit folgenden Überlegungen zu skizzieren:

      - am Morgen dominiert der langwellig Rotanteil (trotz einer geringen Intensität)
      - im Laufe des Vormittags bis zum Mittag gewinnen die anderen Farben an Stärke hinzu
      - allerdings muss hier auch die verschieden hohe Intensität beachtet werden!
      >> dies bedeutet, dass der Blauanteil überproportional steigt, und selbst UV/violett/cyan mehr steigen als rot (da niedrigste Intensität)

      IMG_0075.jpg

      Die letzte Überlegung spiegelt sich dann auch in der Überschneidung des Blauanteils im Diagramm wieder.
      Ebenso steigen die Farben (absteigend stark) cyan,violett und UV höher als der rote Anteil im Gesamtspektrum durch die unterschiedliche Intensität.

      Was nebenbei eine interessante These ermöglicht zum Thema "rotes Licht":

      Wenn das rote Licht als Messgröße für die Tiere über das gesamte zur Verfügung stehende Lichtspektrum gilt, und zum Scheitelpunkt (12 Uhr) jedoch
      die anderen Farben dann eine teils deutlich höhere Intensität aufweisen, erklärt sich vielleicht, warum die Versuchstieren ausgeblichen sind.
      Durch die Bestrahlung mit hauptsächllich roten Licht wäre das (zu erwartende) Ergebnis (für das Tier), dass letztendlich extrem viel Licht zu
      Verfügung stehen wird/würde und somit die zur Verfügung stehende Lichtmenge viel mehr als ausreichend wäre .... was zum abstossen der überzähligen
      Zooxanthellen führen würde .....

      Ob das jetzt alles so ist, kann ich natürlich nicht mit wissenschaftlichen Daten belegen. ;)
      Aber, ich werde mal meine neu bestückte Lampe entsprechend dem Diagramm umprogrammieren und weiter beobachten. :)

      Viele Grüße
      Skaarj

      edit: Bild korrigiert
      LED-Calculator.de - Calculator für (DIY) LED Meerwasserbeleuchtung

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Skaarj ()

    • Hi.
      Ja wir beleuchten falsch. Und deine Idee ist gut aber ganz so einfach ist es leider nicht,
      wiki.iao.fraunhofer.de/index.p…d_Display_am_Arbeitsplatz
      Da geht's zwar um den Arbeitsplatz, aber man bekommt mal ein Gefühl für die Komplexität des Themas.
      Einfach rot oder blau ist mist. Logisch.
      Der beste künstliche sonnenersatz ist momentan die Plasma.
      Das Problem das alle LEDs haben ist immer ein fehlender nm Punkt.
      Die Mischung muss passen.........
      Ich hatte mal was dazu geschrieben. Licht und Farben. Kann der Harald oder Henning mal verlinken.
      LG ronny
    • So. Die Leute die mich kennen wissen das mir dieses Thema keine Ruhe lasst.
      newport.com/Einf%C3%BChrung-in…/411919/1031/content.aspx
      Also um auf den Tagesablauf. Bezug zu nehmen müssen wir erst mal die Kennzahlen ändern.
      Heisst Web mit Jelzin, her mit nm.
      Um das tatsächliche leistungspotenzisl zu haben brauchen wir Dan wieder w/m
      Ich habe meinetwegen eine asfangsleistung von 5000m/w bei von mir aus 5000k praktisch bei 700nm rot blau 400 nm Usw.
      (Alles nur erdachte Zahlen).
      Der Winkel der Sonne verändert sich im laufe des Tages. Von mir aus +- 1,4 dazu die Entfernung Sonne g Erde. Das bestimmt die wahrgenommene lichtfarbe.
      Dan dazu die lihtbrechung im Wasser.
      Was sagt uns das ?
      Ich habe da wenig Lust um zu rechnen.
      Aber der Faktor 1 zb blau verstärkt sich mit jeder Stunde. Faktor rot verringert sich Dan immer um die 1,4.
      Plus brechung des Lichts...,,.....
      Und Dan den rattenscharf auf w/m zurückrechnen um ein gesamt Diagramm zu haben. :minigun:
      LG Ronny
    • Hi zusammen,

      hab mir grad das Paper schnell durchgelesen. Da ich letzte Woche meine DIY LED verlötet habe und auch einen Kanal mit "Deep red" belegt habe, finde ich das Thema sehr interessant...
      So wie ich das sehe, darf man den Artikel nicht falsch verstehen und auf unsere Aqurienbeleuchtung anwenden. Die Studie wurde gemacht um zu sehen ob Korallenwachstum und Zooxanthellendicht von blauem Licht angeregt oder von Rotem reprimiert werden. Dazu wurden, wie im Abstract schon steht, Korallen mit Blauem, Rotem, 50%50% blau/rot und zur Kontrolle weißem Licht beleuchtet.
      Ich finde das Paper interessant, da ich aber nicht glaube, dass ein Aquarianer auf die Idee kommt, sein Aquarium rein rot oder auch nur 50/50 rot/blau zu beleuchten finde ich die Studie, für den normalen Aquarianer, nicht sonderlich bedeutsam.
      Dass die Korallen rein unter rein roter Beleuchtung nicht gut wächst/abstirbt, würde ich nach einem Blick auf das Lichtspektrum für die Photosynthese bei Korallen erahnen. Da eigentlich nur Chlorophyll a überhaupt Licht im roten Spektralbereich absorbiert und das nicht das Hauptspektrum ist, die Photopigmente nicht nur aus Chlorophyll a bestehen und Korallen sonst nur bis 5m vorkommen könnten, ist es ja eigentlich logisch?!

      Wenn jemand das anders sieht, ich das Paper falsch verstanden habe könnt ihr mich gerne korrigieren.
      Ich finde das Paper (plosone.org/article/info%3Adoi…71%2Fjournal.pone.0092781) deutlich verständlicher. In dem Artikel habe ich auch nicht gesehen, dass es sich um reine rot und 50/50 Beleuchtung gehandelt hat.

      lg Adrian
    • Hi Adrian.
      Genau so she ich das auch.
      Wie man ein necken beleuchtet steht da michts. Nur rotes light korallen kaputt.
      Aber den versuch gab es schon vor 30 jahren MIT folien gab
      LG ronny
    • Hallo zusammen,

      Ronny schrieb:


      Da geht's zwar um den Arbeitsplatz, aber man bekommt mal ein Gefühl für die Komplexität des Themas.

      Das dieses Thema sehr komplex ist, sollte klar sein. ;)
      Aber gerade bei sowas macht es ja Sinn (und wird auch in vielen Bereichen so gehandhabt), dass man
      das Thema so weit möglich vereinfacht. Also erst mal z.B. Gradzahlen zum Sonnenstand etc. weg lässt. ;)

      Ronny schrieb:


      Der beste künstliche sonnenersatz ist momentan die Plasma.

      Das mit dem Plasma ist mir nicht ganz so klar (Du schreibst ja auch in einem anderen Thread dies ...).
      ig-meeresaquaristik.de/index.p…4b391bd97dc5841f025f7945e

      Wenn ich mir das Spektrum so anschaue, finde ich nicht, dass es wirklich so toll ist!
      Es mag zwar den gesamten Bereich abdecken, und bei Tageslicht am Ap ist das toll, aber für
      unsere Tiere im Becken ist das nicht allzu zielführend. Schon allein wenn ich sehe wie der
      Bereich 500 - 630nm teilweise extrem übermäßig versorgt wird! Das braucht keine Koralle. ;)

      Mir ging es ja einfach auch darum, wenn ich schon die Möglichkeit habe die einzelnen Wellenlängen
      meiner LEDs separat anzusteuern, dies bestmöglich zu nutzen.

      Daher habe ich "mein" Tages-Spektrum noch bissle korrigiert (rot in der Spitze weniger) und werde
      das so mal ein paar Wochen laufen lassen. Zumindest das Update der Lampe war, was man so
      bereits bei den Weichen sieht, schon mal ein Erfolg. :)



      Viele Grüße
      Skaarj
      LED-Calculator.de - Calculator für (DIY) LED Meerwasserbeleuchtung
    • Hi.
      Deswegen mag ich das Thema ja. Tausend Meinungen und keine ist falsch.

      Sicher ist dein weg für dich der richtige.
      Aber nimm mal die 4.01 von gavita :)
      Da sieht's gleich änderst aus.
      Ich bin einfach mal auf Ergebnisse von dir gespannt.
      Warum ich so auf das vollspektrum behare?
      Nun weil es in der Natur so ist.
      LG ronny
    • Hallo,
      ich habe Anfangs reine blau weiß Beleuchtung über meinem Aquarium. Den Korallen hat es gefallen, mir nicht so richtig. Ich habe dann 2 WW LED Spot (3x1W) rüber gemacht und das gefällt mir schon besser. Aber es sind einzelne Spot, nicht die aus der Kette, wie ich sie aus einem anderen Fred zeigte.
      Vor einigen Jahren hatte ich mit langwelligen Keramikbrennern experimentiert; einige SPS konnte ich darunter gut halten und sie sind auch gewachsen. Aber der Rotanteil im Aquarium war unangenehm hoch und der Vergleich mit dem unteren Ende der Laterne ist nicht von der Hand zu weisen. Das war auch nicht mit mehr (doppelter Anteil blau) auszugleichen. Das für mich angenehmste Licht ist immer noch das daylight HQI mit blauen Leuchtstofflampen und Aquarien die zusätzlich mit Naturlicht von oben ausgeleuchtet sind. Die Farbigkeit der Tiere ist großartig und auch anders als ein Blick durch die Seitenscheibe...
      @Henning, ich denke die Aussage von zuviel rotem Licht und Schäden an Steinkorallen ist falsch interpretiert. Beide Referenzkorallen zeigen in diesem Experiment keinerlei Wachstumsspitzen oder signifikante Unterschiede - weder unter blau noch unter rot. Natürlich werden Korallen ihre Zooxanthellen wechseln (wenn sie können), wenn sie für den Stoffwechsel nicht nutzbar sind und wir wissen, welche Wellenlängen an Licht benötigt werden. Ich halte die Aussage dieses Experimentes nicht für fundiert oder seriös und Hand aufs Herz, wer leuchtet sein Aquarium so extrem aus?
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Da ist man mal 1 Woche nicht am Start und da geht es wieder Rund :D

      Alles in allem sehr interessant- einen Punkt möchte ich einbringen:
      in der "Praxis" spielt die Filterung durch das Wasser eine sehr bedeutende Rolle.

      Zur "Berechnung" der Spektralen Verteilung sollte also die Dämpfung des Wassers Berücksichtigung finden.
      Wer ruhig leben will, der darf
      nicht alles sagen, was er weiß und
      nicht alles glauben, was er hört.
      (aus China)
    • Holger schrieb:

      Da ist man mal 1 Woche nicht am Start und da geht es wieder Rund

      Hi Holger
      Mir geht es da gleich. Habe auch viel zu wenig Zeit im Moment ;(

      Holger schrieb:

      Zur "Berechnung" der Spektralen Verteilung sollte also die Dämpfung des Wassers Berücksichtigung finden.

      Hier musst du mir aber auf die Sprünge Helfen was du mit deiner "Dämpfung des Wassers" meinst.
      ><((((º> <º)))) ><

      Salzige Grüsse
      Henning
    • Ich hab da mal ne Frage...passt jetzt nicht unbedingt 100% unter die Überschrift aber ich probiers mal.
      Ich habe jetzt schon häufig bei Händlern und bekannten, die mit LED beleuchten oder auf LED umgestiegen sind, beobachtet, dass die Korallen (vor allem SPS) sehr blass und eher farblos waren. Wenn ich die unter meiner T5 so stehen hätte, würde ich von einem baldigen Tod der Tiere ausgehen, bei LED scheint es nicht so zu sein.
      Habt Ihr die Erfahrung auch gemacht oder denke ich das nur? Kennt jemand die Ursache oder kann mir sagen, wie ich dem entgegenwirken kann?
      Meine Überlegung war, dass die Tiere zeit brauchen, sich an das neue Licht anzupassen und u.U. auch die Zusammensetzung der Photosynthesepigmente ändern. Da sich die Farbe der Tiere bei einem Bekannten nach 6 Monaten noch nicht geändert hat habe ich diese Idee verworfen.

      lg Adrian