Riffpfeiler mit zentralem Luftheber

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Riffpfeiler mit zentralem Luftheber

      In meiner Vorstellung hatte ich es ja schon angedroht, hier nun also der Thread zu meinem Becken.

      Das Becken ist ein 90 Liter Blau Panoramic, also das Becken mit den 2 runden Ecken.
      Ich habe es als Riffpfeiler mit zentralem Luftheber gestartet, wie es Knop in seinem ersten Buch beschrieben hat.
      Auch wenn er bei der Neuauflage des Buches von dieser Art Aquarium abgerückt ist und auch für Kleinaquarien klassische Technik empfiehlt, habe ich daran festgehalten, weil es meiner Vorstellung nach einem Becken mit minimalster Technik und Aufwand am nächsten kommt.

      Inzwischen steht das Becken fast 5 Jahre und ging durch einige Höhen und Tiefen.
      Die letzten 1,5 Jahre habe ich es aus verschiedenen Gründen extrem vernachlässigt und praktisch gar nicht mehr gepflegt.
      Als ich es kürzlich leerräumen wollte merkte ich, dass es hinter den dick veralgten Scheiben gar nicht so schlecht aussah und noch einiges an Leben vorhanden war.

      Deshalb entschied ich mich für einen Neustart mit nochmals angepassten Bedingungen.

      Hier mal zur Einstimmung 2 Bilder aus der Zeit, als es richtig gut gelaufen ist.
      Man sieht das Rohr des Lufthebers und das Kabel des Heizers, beides gibt es nach dem Neustart nicht mehr, aber dazu später mehr :)





      Meine Erfahrung ist, dass unter diesen Bedingungen LPS und SPS erstaunlicherweise am Besten gedeihen, mit Weichen und Zoas hatte ich keinen Erfolg.
      Deshalb setze ich jetzt beim Neustart auf Montiporas, Chalice, Cyphastreas und ähnliche, die in der Vergangenheit bei mir schon gut gewachsen sind.

      Bisher habe ich das Becken mit Bodengrund gefahren, auch weil nach Knop das Wasser durch den Bodengrund als biologischen Filter gesaugt werden soll.
      Nachdem ich den völlig verschlammten Grund entfernt hatte war meine erste Idee das Becken als bare bottom zu fahren, wovon ich inzwischen aber wieder abgekommen bin.
      Der Debris auf dem Glasboden sieht nicht wirklich schön aus, mein Plan ist nun aus zerbrochenem Lebendgestein, einen dünnen, groben und lockeren Bodengrund einzubringen, der auch wieder der Besiedlung durch Kleinstorganismen dient aber dennoch beim Wasserwechsel einfach durchgesaugt werden kann.

      Zukünftig werde ich auch auf einen Heizer verzichten.
      Einmal aus optischen Gründen, weil er mich in dem kleinen Becken immer gestört hat.
      Außerdem hört man immer wieder von defekten Heizern, die das Becken überhitzt haben.
      Der Raum in dem das Becken steht wird im Winter geheizt und im Sommer gekühlt, die Temperatur bewegt sich immer zwischen 22" und 26°, was meiner Meinung nach passen sollte.

      Auch den Luftheber habe ich nochmal massiv umgebaut sprich vereinfacht.
      Früher hatte ich einen Ansaugfilter, damit keine kleinen Steinchen aus dem Bodengrund angesaugt werden. Dadurch wurde die Förderleistung natürlich eingeschränkt, denn der Filter war immer dicht und natürlich unter dem Riffpfeiler nicht zu reinigen.
      Nun fahre ich ohne Filter und sauge auch nicht mehr direkt am Boden an sondern ca. 5cm darüber.

      Bisher hatte ich oben eine Art Ausströmer, welcher das Wasser ringsum in alle Richtungen parallel zur Wasseroberfläche umleitete.
      Auch dadurch habe ich Förderleistung verloren.
      Den Ausströmer habe ich nun auch gestrichen und das Rohr endet einfach auf Höhe des Riffpfeilers, ist also selbst nicht mehr zu sehen.
      Die letzten 10 cm bis zur Oberfläche sieht man die Luftblasen aufsteigen.

      Das ist strömungstechnisch ein extremer Fortschritt, es ist sehr viel Bewegung im Becken und erinnert schon fast an eine Wellenmaschine :)
      Der Luftheber ist durch die Umbauten nun auch praktisch geräuschlos geworden.

      Hier mal einige Videos dazu.
      Hier habe ich gerade die Scheiben gereinigt wodurch man schön die Wasserbewegung im Becken sehen kann.
      Nicht zu viel aber auch nicht zu wenig.

      youtube.com/watch?v=Kki02Ul-bmA

      Hier sieht man, was an der Wasseroberfläche abgeht:

      youtube.com/watch?v=Y6rqVhXjCBQ

      Und nochmal von der Seite:

      youtube.com/watch?v=et5FKp1W5oE

      In den letzten 2 Wochen habe ich die Korallen eingesetzt.
      Im Moment sieht natürlich alles noch sehr steril aus, aber das wird schon werden...
      Hier mal die 4 Ansichten des Beckens, die einzige Technik ist der Luftschlauch sowie die ATI Straton über dem Becken :)







      Diese Korallen sind eine Mischung aus Arten, von denen ich mir aufgrund meiner Erfahrungen vorstellen kann dass es funktioniert.
      Dennoch rechne ich mit Ausfällen und werde dann den Besatz entsprechend der robusteren Arten anpassen.

      Beim letzten Start konnte ich mich leider nicht beherrschen und habe doch irgendwann wieder Fische eingesetzt, die gefüttert werden mussten und viel Nährstoffe ins Becken brachten.
      Dieses mal soll mir das auf keinen Fall passieren, ich möchte es als reines Biobecken mit Korallen, Einsiedlern, Schnecken, Muscheln etc. betreiben.
      Insbesondere für Filtrierer sind in so einem Becken beste Bedingungen.
      Ein Pärchen Boxerkrabben ist geplant und nächste Woche bekomme ich einige kleine Pumila Schlangensterne.
      Nach Asterinas will ich auch noch Ausschau halten.

      Ich möchte auch versuchen Tiggerpods im Becken zu etablieren.
      Da ich immer etwas Staubfutter für die Korallen gebe könnte das viellicht funktionieren, mal sehen...

      Aktuell sehe ich nachts sehr viele Gammarus in allen Größen durchs Riff huschen.
      Diese Anzahl hätte ich gar nicht erwartet, ich dachte der Großteil lebt im Bodengrund.
      Anscheinend finden sie aber im porösen Lebendgestein genügend Lebensraum.

      Wenn sich das alles wie erhofft etablieren sollte überlege ich wieder 2 Griessinger Grundeln einzusetzen, die sich dann durch die Beckenfauna selbst versorgen könnten.
      In meinem ersten Nano hatte ich diese wunderschönen Tiere schon einmal über einen langen Zeitraum ohne Zufütterung gepflegt.

      youtube.com/watch?v=UejYMB662vA

      Eine Option wäre vielleicht auch ein Pärchen Blaustreifen Seenadeln, mal sehen wie sich alles entwickelt ...

      Auf keinen Fall möchte ich Tiere / Fische die auf eine regelmässige Zufütterung angewiesen sind.
      Mit ein Grund für diese Art Becken ist für mich, dass es auch mal 1-2 Wochen ohne Bedienereingriff auskommt.

      So, das wars erstmal zum Einsteig, ich werde regelmäßig über die Fortschritte berichten.

      Grüße Jochen
    • Hallo Burkhard,

      ich fahre die Sangokai Einstellungen auf 50%, da die Lampe nicht sehr hoch hängt.

      Apropos Sangokai, bisher hatte ich das Becken mit Sangokai Nano versorgt, bin jetzt aber auf Ready2Reef umgestiegen.
      PO4 und N dosiere ich bei Bedarf von Hand nach.
      Alle 4 Wochen gibt es 25% Wasserwechsel

      Ich habe hier einige Hanna Checker, wobei die inzwischen ja zu Briefbeschwerern geworden sind.
      Mal sehen, wie ich das löse?

      Ansonsten nutze ich auch gerne die Aquavital Marine-Test 5in1 Teststreifen, wobei die halt kein PO4 können.

      Grüße Jochen
    • :wow: tolle Aquariumvorstellung. :danke:

      ArsMachina schrieb:

      Im Moment sieht natürlich alles noch sehr steril aus, aber das wird schon werden...
      Viel Erfolg.

      ArsMachina schrieb:

      ich möchte es als reines Biobecken mit Korallen, Einsiedlern, Schnecken, Muscheln etc. betreiben.
      Insbesondere für Filtrierer sind in so einem Becken beste Bedingungen.
      Interessanter Ansatz. An was für Filtrierer hast du gedacht?
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Harald schrieb:

      Interessanter Ansatz. An was für Filtrierer hast du gedacht?
      Hallo Harald,

      mit einigen Exoten bin ich in der Vergangenheit schon gescheitert, also werde ich es nicht übertreiben.
      Je nach Angebot werde ich aber sicher die ein oder andere Muschel, Seescheide und verschiedene Schwämme probieren.

      Was ich auch unbedingt wieder haben möchte ist eine Porites mit bunten Weihnachtbaum Röhrenwürmern.

      Aktuell sind noch einige Muscheln sowie Röhrenwürmer im Becken, welche die harte Zeit überlebt haben und aus dem jetzt 5 Jahre alten Lebendgestein stammen.
      Auch Kolonien von Kranzquallen haben sich erhalten.

      Hier eine der Muscheln:



      Hier 2 wunderschöne, rote Kalkröhrenwürmer, die Kronen vielleicht 2mm groß.
      Davon hatte ich mal eine ganze Kolonie, die leider nicht überlebt hat, aber an verschiedenen Stellen sind jetzt einzelne Tiere aufgetaucht:



      Und hier eine winzige Seescheide, vielleicht 3mm lang:



      Grüße Jochen
    • ArsMachina schrieb:

      Je nach Angebot werde ich aber sicher die ein oder andere Muschel, Seescheide und verschiedene Schwämme probieren.
      Bin gespannt Jochen. : nicken :

      An was bist du denn gescheitert? Gerade in deinem Riffpfeiler könnte ich mir gut eine Tubastrea vorstellen.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Gescheitert bin ich z.B. am Trikentrion flabelliforme

      youtube.com/watch?v=kK7GmGUvfCE

      Oder der Filogranella Kolonie, von denen sich aber wie gesagt einzelne Exemplare im Becken gehalten haben:



      Aber auch die schönen blinkenden Feilenmuscheln haben sich nicht sehr lange gehalten.

      Und auch diese Seescheide war für mich nicht haltbar, ich denke sie war zu gross und bekam nicht genügend Futter:

      youtube.com/watch?v=Jw63_sYtHf0

      Tubastreas gefallen mir wirklich sehr gut, aber ich möchte wie gesagt keine Tiere halten, die ich regelmässig aktiv füttern muss.
      Tubastreas sind da ja leider besonders pflegeintensiv

      Grüße Jochen
    • Ganz kurz noch etwas zu dem von mir verwendeten Luftheber, weil sich hier ja noch einige Lufthaberfreunde tummeln und das Thema auch durch eventuell drohende Blackouts aktuell ist.

      Wenn man sich mit Lufthebern befasst landet man schnell bei den tschechischen Lufthebern.
      Sucht man noch etwas weiter findet man eventuell auch die GN Luftheber, welche noch mehr Leistung haben und vor allen zuverlässiger, wartungsärmer und leiser sind.
      Hier der Link zum Hersteller:

      gn-luftheber.eu

      Ich verwende die 25mm Variante die satte 900 Liter pro Stunde fördert.
      Mein Lebendgestein habe ich einfach mit einem 25mm Bohrer durchbohrt und die 3 Brocken auf das Rohr des Lufthebers "aufgefädelt"
      So lässt sich der Riffpfeiler bei Wartungs- und Reinigungsarbeiten auch einfach wider zerlegen und zusammensetzen.

      Ich habe den Luftheber jetzt beim Neustart nach fast 5 Jahren ausgetauscht und den alten mal zerlegt um ihn mir anzusehen.
      Es gab keinerlei Ablagerungen oder Krusten, die auf der Webseite angepriesene Selbstreinigung scheint also wirklich zu funktionieren.,

      Grüße Jochen
    • Zu den GN Lufthebern kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die Reinigung der kleinen Modelle Tricky ist. Der offensichtliche Weg den Luftheber "aufzuklipsen" führt gerne dazu das die Halteklips brechen. Hier besser auf Bürste/Ultraschallreiniger ausweichen. Ob das auch auf die Größeren Durchmesser zutrifft weiß ich nicht, für meine 20l Becken wäre ein 25mm Luftheber ein bisschen viel ;) . Ansonsten haben die wirklich eine sehr gute Leistung und ein langes Wartungsintervall

      Bei den kleinen funktioniert die Selbstreinigung bei mir nicht vollständig, muss die schon etwa jährlich einmal reinigen. Mag auch an den verwendeten sehr feinen Filterschwämmen und dem dadurch reduziertem Durchfluss liegen.
      Gruß

      Menne
    • Hallo Menne,

      ich kenne nur die 20mm und 25mm Versionen, wobei ich den 20mm nur wenige Wochen genutzt habe und dann gleich auf 25mm umgestiegen bin.

      Da ich ein gerades Rohr ohne Biegung benutzte kann ich den Antrieb auch von oben mit einer kleinen Flaschenbürste reinigen, was ich ab und an gemacht habe aber nicht nötig war respektive nichts gebracht hat, weil das Problem im Vorfilter lag.

      Diese Clips sehen wirklich nicht sehr vertrauenserweckend aus, ich denke auch, dass man die nicht oft öffnen kann bevor sie brechen.
      Eine Reinigung mit Bürste oder noch besser Ultraschall ist da vorzuziehen.

      Ich habe mir damals 10 der Antriebe gekauft, weil ich befürchtete die Dinger gibt es nicht mehr sehr lange.
      Jetzt habe ich in 5 Jahren einmal tauschen müssen, das ist eigentlich ein guter Wert :)

      Grüße Jochen
    • Hier mal noch ein paar Detailbilder vom aktuellen Stand

      Die Korallen sind ja erst seit 2 Wochen im Becken und ich werde jetzt erstmal keine Veränderungen oder Ergänzungen machen um zu sehen, welche Arten zurechtkommen und welche nicht.

      Die Auswahl basiert auf meinen farblichen Vorlieben für Rot/Grün/Blau sowie den Erfahrungen was bisher in diesem Becken gut geklappt hat.
      Ich hatte zwar auch eine gut wachsende Acro, bin aber nicht so der Acro Fan, deshalb dieses mal ohne :)

      Die Lepastrea hier im Hintergrund iat Altbestand, sie hat die 1,5 Jahre ohne Pflege und mit wenig Licht überstanden, wenn auch lädiert.
      Sie hat sich in den letzten 2 Wochen schon wieder gut erholt und ich würde sagen, etwas robusteres gibt es nicht :)



      Rote Gonios mit gelbem Zentrum liebe ich sehr, sie sind aber auch heikel und zickig.
      Dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen wieder eine einzsetzen...



      Das Hauptaugenmerk liegt auf Monties, die haben sich bei mir als recht unkompliziert erwiesen und es gibt sie in "meinen" Farben :)



      Auch Cyphastreas mag ich sehr, Chalice sowieso :)



      Und eine Torch muss natürlich auch wieder ins Becken, zum Glück gefallen mir die günstigen am Besten :)



      Bisher wirkt das noch sehr steril aber ich denke in ein paar Monaten wird sich das ändern.

      Grüße Jochen