Berghia stephanieae und mein Rosengarten - meine Pflegeerfahrung

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Berghia stephanieae und mein Rosengarten - meine Pflegeerfahrung

      Liebe Glasrosenfreunde,

      hier möchte ich meine Erfahrungen zur Pflege der Schnecke Berghia stephanieae mitteilen. Hier im Forum selbst gibt es ja jede Menge an Berichten der Zucht von Berghia stephanieae vorhanden, mal sehen ob ich es auch so weit schaffen werde. Im MWL steht ja auch einiges, was mich dazu veranlasst hat, hier ein wenig zu berichten.

      Gestern war es soweit, ich bekam von einem privaten Züchter eine größere Anzahl der Schnecken geliefert, nachdem der erste Versuch leider durch einen Verpackungsfehler schief lief. Ich habe auch ein paar Shops per Mail angeschrieben, das Ergebnis
      - Nemo-Aquaristik - keine Antwort erhalten
      - wunschkoralle - Mail, leider derzeit nicht verfügbar
      - Make Reef - Mail, ich soll nochmals in 3 Wochen nachfragen
      2. Mail - keine Antwort
      Auf allen 3 Shops sind auch derzeit keine Schnecken verfügbar, leider.

      Zurück zu meinen Schnecken, sie kamen per DHL Express mit 2 Headpacks an, da es in der Nacht bis -7°C hatte. Das Wasser hatte bei Ankunft 21°C und eine Dichte von 1.025. Ich will auf Nummer sicher gehen und habe 2 kleine 30x20x20 Becken vorbereitet und zur Hälfte mit Wasser befüllt, leider war bei mir die Dichte knapp über 1.022. Die Anpassung dauerte dann gefühlt ewig. Die beste Hilfe bekam ich vom Buch von Markus Poersch "Die Glasrosenkiller-Fibel: Haltung und Vermehrung von Berghia Schnecken". Die Größe der Schnecken war von 7 bis 15 mm, ein paar weiße und ein paar bräunliche waren dabei. Die beiden kleinen Behälter kamen jeweils in ein Becken, leider machten die Schnecken keine Anstalten ihren Behälter zu verlassen. Also beschwerte ich die Becher und lies sie über Nacht im Becken, heute früh haben zumindestens ein paar den Weg aus dem Becher gefunden und saßen einfach ohne Bewegung da. Alle Schnecken waren weiß, was bedeutet sie haben Hunger. :rolleyes:

      Die erste Fütterung stand auf dem Plan, in meiner Anlage gibt es derzeit leider genügend Glasrosen und somit waren gleich 20 kleinere geerntet. Ich habe die Glasrosen mit einer Pipette in die Nähe der Schnecken entlassen und schon gab es die ersten Aktivitäten, auch die noch in den Bechern befindlichen Schnecken haben nach ca. 30 Minuten den Wegen heraus gefunden. Die Schnecken haben sich dann schnell über die Glasrosen hergemacht, allerdings nicht alle und somit habe ich jetzt weiße (die haben Hunger) und bräunliche (die haben Glasrosen gefressen). ;)

      Weiterer Plan, heute am Spätnachmittag werde ich nochmals Glasrosen ernten, da die Schnecken ja Nachaktiv sind und somit auch genügend Futter zur Verfügung steht.

      Ein Kontrollblick hat mich noch erfreut, ich habe eine ca. 2 cm lange Laichschnur entdeckt, werde diese aber nicht weiter verarbeiten. Einen Schritt nach dem anderen.

      Rosige Grüße

      Klaus
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

      Nachzuchten vor Wildfängen

      Meine ganze Freude
    • Hi Harald,

      ist nur "eine" Laichschnur.

      Wie geschrieben, erstmal Pflege und Fütterung in den Griff bekommen, weil der größe Feind meiner kleinen Schnecken sind die größeren Glasrosen. Für die ganz kleinen Schnecken kann dies schon eine Gefahr darstellen. Die großen Schnecken haben schon solche Rosen heute verputzt. Jetzt muss der Plan her für eine einfach Rosenernte, da jede Schnecke pro Tag eine Rose verputzt. Natürlich kann auch eine große Rose zerkleinert werden, damit möchte ich aber noch etwas warten, bis die Schnecken zwischen 15 und 20 mm groß sind und weil dadurch das Wasser stärker verschmutzt wird.

      Aber nachdem es jetzt schon eine Laichschnur gab, habe ich auch schon mal mit den Vorbereitung für die Zucht gestartet. Weckgläser aus Mamas Regal beim heutigen Besuch mitgenommen samt Glasdeckel. Die restlichen Untensilien lt. Buchliste habe ich soweit ich mich erinnere, muss morgen noch nachsehen. Außerdem muss ich mir noch ein Zuchtprotokoll in Excel am PC anlegen, damit ich dann eine Vergleichbarkeit der einzelnen Gläser habe.

      Rosige Grüße
      Klaus
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

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      Meine ganze Freude
    • Ewald schrieb:

      Laichschnüre sind das leichteste bei der Sache, Larven das Zweite und die Aufzucht derJungschnecken die Dritte.
      Ich habe alleine in einem Durchgang aus ein paar Alttieren über 200 Jungschnecken herangezogen, bis sie über 1 cm Länge hatten. So schwierig war das nicht. Aber das eigentliche Problem trat nachher auf. Ich habe sie nach und nach in ein Riffbecken mit Unmengen Glasrosen gesetzt - und sie sind alle rasant verschwunden. Ich gehe davon aus, dass sie auf dem Speiseplan von glasrosenfressenden Garnelen stehen und ich hatte L. boggessi und L. seticaudata im Becken sowie sehr große Flohkrebse. Zumindest das mit den Garnelen ist auch erklärbar, wahrscheinlich schmecken die Schnecken selbst nach Glasrosen, sind also so etwas wie eine glasrosengefüllte Schneckenroulade für die Garnelen. Wenn man bedenkt, welche Werte die Krabbler da vernichtet haben... X(

      Gruß

      Wolfgang
      Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!
    • Hallo Glasrosenfreunde,

      für mich ist der erste Schritt, die Schnecken am Leben zu halten - so sehe ich das.
      Die kleinen Schnecken wachsen, leider bleiben ein paar zurück, auch wenn ich ihnen ganz kleine Rosen serviere.

      Gestern wurde ein Wasserwechsel durchgeführt, in den kleinen Becken waren ca. 7 Liter, 50% kamen raus und je Becken jeweils 5 Liter frisches Wasser kam hinein über die Tröpfchen-Methode. Die 5 Liter wurde in ca. 1 Stunde aufgefüllt.

      Zur Fütterung bin ich wie folgt vorgegangen:
      Ernte der kleinen Rosen, an den Scheiben komplett abgeschabt, die Größe war zwischen 8 und 20 mm, nach dem Einsetzen haben sie sich schnell erholt und warten bis sie auf der Speisekarte waren. Außerdem habe ich noch 2 größere Rosen eingesetzt, die via Rasierklinge mehrfach zerschnitten wurden, diese Rosenteile wurden jedoch ignoriert und waren dabei sich aufzulösen.

      Da ich 2 Becken habe, kann ich direkt vergleichen und das ist mein Fazit:

      Fütterung ganze Rosen
      Vorteil:
      Rosen warten im Schneckenbecken darauf gefressen zu werden, können jederzeit nachgefüllt werden ohne ein Problem, sollten nur die richtige Größe haben. Keine Verschmutzung des Wassers
      Nachteil:
      Die Schnecken benötigen mindestens eine Rose pro Tag entsprechend der Größe der Schnecken angepasst. Passende Größe und Stückzahl finden

      Fütterung zerteilte Rosen
      Vorteil:
      Große Rosen gibt es in meinen Becken in größerer Stückzahl und sind an den passenden Stellen für die Ernte.
      Nachteil:
      Zerteilte Rosen verschmutzen das Wasser sehr schnell, deshalb muss mindestens alle 2 Tage ein größerer Wasserwechsel durchgeführt werden. Zusätzlich zur Ernte muss auch noch die Rose zerschnitten werden.

      Rosige Grüße
      Klaus
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

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      Meine ganze Freude
    • Liebe Glaosrosenfreunde,

      das ist jetzt mein 4. und auch letzter Eintrag hier, wie in der Überschrift schon geschrieben, geht es hier um meine Pflegeerfahrungen.

      Als Fazit kann ich nur sagen, dass es sehr wichtig ist, für die passende Größe der Schnecken, die passende Größe und Stückzahl an Glasrosen für jede Schnecke mehrfach zur Verfügung zu haben bzw. in Reserve.
      Die meiste Arbeit besteht darin die passenden Glasrosen zu finden und zu verfüttern, das Zerteilen ist nicht so meine Sache.

      Ich habe verschiedene Größen an Schnecken und anfangs gab es weiße und bräunlich, jetzt sind alle bräunlich und alle wachsen soweit ich das erkennen kann. Vielleicht war auch das Aquarium am Anfang zu groß gewesen oder das passende Futter fehlte. Jetzt steht auf dem Aquariumboden gefühlt alle 3 cm eine Glasrose und somit ist der Tisch reichlich gedeckt. :rolleyes:

      Mittlerweile gab es jetzt jeden Tag eine Laichschnur, aber das wird vielleicht ein eigener Thread.

      Schneckige Grüße, weil den Rosen geht es an den Kragen.

      Klaus
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

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      Meine ganze Freude
    • Hallo Harald,

      ja - vielleicht - weil, ich kann nur das o. g. Buch empfehlen. Hier wird alles Schritt für Schritt beschrieben, was mir dort fehlte war die allgemeine Pflege, deshalb hier beschrieben.

      Jetzt werde ich nach der Buchbeschreibung vorgehen.

      Es gibt ja hier im Forum schon zwei Beschreibungen
      Berghia 1 von Ewald
      Berghia 2 von Henning
      mehr kann ich auch nicht schreiben.

      Viele Grüße
      Klaus
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

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    • coffeebox schrieb:

      Hallo zusammen,

      morgen werde ich die ersten Laichschnüre von Berghia stephanieae ernten.

      Vielleicht noch eine Hilfe wie ich die Rosen "sortiert" bzw. geerntet habe und jetzt kann ich die passenden Glasrosen heraussuchen und ins Schneckenbecken überführen.
      Hallo Klaus,
      es ist interessant zu lesen wie akribisch du vorgehst. Wie ich ja schon in meinem Beitrag,Mein 750 L Aquarium, erwähnt hatte , habe ich ja Berghias in mein Becken eingesetzt , 5 von 10 , die anderen 5 in ein Zuchtbecken oben drauf. In der Abstellkammer habe ich ein 10L Becken aufgestellt für Glasrosen Zucht für später. Naja irgendwann waren keine Schnecke mehr zu sehen , ich dachte sie sind irgendwie in das Hauptbecken gekommen . Also den Stein aus dem Aufzuchtbecken in das Glasrosen Zuchtbecken gelegt. Einige Zeit später bemerkte ich das dort die Glasrosen weniger wurden, und beim genauen hinsehen (muss erwähnen das der komplette Boden mit Korallenbruch ausgelegt ist um die Glasrosen besser raus zu bekommen) erspähte ich dies......


      Nun ja von da an traute ich mich nicht mehr so richtig einen Wasserwechsel durchzuführen oder auch nur sauber zu machen, weil man sieht sie einfach nicht wenn sie ganz klein sind.Also ließ ich das Becken in Ruhe und habe immer nur Glasrosen rein getan, egal welche Größe :whistling:
      Das schon mal als Entschuldigung für das nächste Foto , weil es ist wirklich ein "Drecksbecken", aber sie vermehren sich, sodas ich ab und zu welche in das 750L Becken setzen kann.


      Soviel erst einmal zu meiner Erfahrung. :thumbsup:
    • Von mir noch 2 Warnhinweise. Ich kopiere der Einfachheit halber 2 Beiträge von mir aus 2011 bei der IFMN hier hinein:

      Ich schrieb:

      In Verdacht habe ich L. boggessi oder L. seticaudata und vor allem sehr große Flohkrebse, die in dem Becken waren. Es gibt auch aus den USA Meldungen, dass Flohkrebse sich über die Schnecken hermachen können.In Verdacht habe ich L. boggessi oder L. seticaudata und vor allem sehr große Flohkrebse, die in dem Becken waren. Es gibt auch aus den USA Meldungen, dass Flohkrebse sich über die Schnecken hermachen können.
      Das wurde mir von verschiedener Seite betätigt. Ich verlor so gut 200 Schnecken. Es gibt aber auch Becken mit den genannten Garnelen, in denen die Schnecken überleben und sich sogar vermehren.Tangfeilenfische fressen übrigens auch gerne Berghias. Vermutlich kann man davon ausgehen, dass vor allem glasrosenfressende Tiere potentiell auch Glasrosenschnecken fressen.


      Und der GAU meiner Zucht war:

      Ich schrieb:

      Ein weiteres Problem waren in den Zuchtbehältern mit der Zeit winzige (Borsten-?)Würmer, die sich in die Laichspiralen fraßen und dort Ei für Ei verputzten. Die muss ich mit Glasrosen aus dem großen Becken eingeschleppt haben, eine andere Erklärung habe ich nicht dafür.
      Die Würmchen waren so klein, dass sie komplett in die Laichspirale passten. Es haben mich aber auch Berichte erreicht, wonach auch größere Borstenwürmer sich am Schneckenlaich vergreifen.

      Gruß

      Wolfgang
      Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!