Lysmata amboinensis

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Lysmata amboinensis

      Hallo @all,
      hat irgendwer von Euch die Information, ob die L. grabhami schon im Indopazifik vorkommt? Ich habe beim aufräumen einen Beitrag in der DATZ (März 2013) gefunden, der sich "Killergarnelen?" nennt und sich damit beschäftigt, dass sich die L. amboinensis im Aquarium regelmäßig auf zwei Tiere reduziert. Die Redaktion meint aber, dass die Garnele im Riff sowohl paarweise als auch in Gruppen von bis zu hundert Exemplaren vorkommt. Wenn überhaupt, dann habe ich immer nur zwei L. amboinensis gesehen. Die atlantische L. gabhami allerdings lebt in größeren Gruppen. Da beide schwer zu unterscheiden sind, halte ich es für möglich, dass letztere es nun auch in den Indopazifik geschafft hat. Die Schifffahrt sorgt ja durch Balastwasser für die Verbreitung vieler Meerestiere. Die Rotfeuerfische im Südwestatlantik und die kleine Felsengarnele in der Ostsee sind nur zwei Beispiele.
    • Helmut schrieb:

      Wenn überhaupt, dann habe ich immer nur zwei L. amboinensis gesehen
      Guten Abend Helmut,

      das hast du garantiert richtig gesehen. Ich habe auf die Schnelle eine wiss.Studie aus 2007 durchgeschaut und hier ein paar Auszüge:

      Aus einer wissenschaftlichen Studie 2007:
      " Density-dependent effect on reproductive behaviour of Lysmata amboinensis
      and L. boggessi (Decapoda: Caridea: Hippolytidae)"
      Article in Journal of the Marine Biological Association of the UK · April 2007:

      Lysmata amboinensis kommt in tropischen Gewässern bei geringer Populationsdichte vor....

      Einfluss der Dichte/Lebensraumgröße:
      Bei Lysmata amboinensis wegen aggressivem Verhalten und Paargebundenem Leben (Fiedler, 2000; D. Zhang, persönlich Beobachtung) wurde der Dichteeffekt nicht getestet. Stattdessen Paarung
      Verhalten im 75-l-Tank beobachtet ....

      Lysmata amboinensis wird oft in isolierten Paaren in getrennten, geteilten Hohlräumen gefunden
      mit Aalen und anderen Reinigungswirten in freier Wildbahn (Fiedler, 2000)."

      Fazit: Die Lysmata amboinensis ist eine max. paarweise lebende Garnele - zumindest laut wiss. Studie, falls sich an ihrem Verhalten nichts geändert hat.

      Lg von Siglinde
      Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken,
      sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt. (Konfuzius)

    • Danke Siglinde,
      so ist mir das auch bekannt. Es hätte aber sein können, dass die L. grabhami in den Indopazifik eingeschleppt wurde. Es scheint aber keine Beobachtungen darüber zu geben. Dass die L. amboinensis ihr Verhalten ändert ist ja eher unwahrscheinlich. Also bleibt die Information der DATZ-Redaktion im Dunkeln.
      LG Helmut
    • Helmut schrieb:

      Beitrag in der DATZ (März 2013)
      Hallo Helmut,
      ich kenne die Ausgabe/den Artikel nicht. Wird das so einfach behauptet oder gibt es ein Bild mit "großer Putzerstation" oder ähnlichem? Die Aussage muss sich ja auf irgend einen Fakt stützen.

      lg von Siglinde
      Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken,
      sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt. (Konfuzius)

    • Den Artikel kann man auch online lesen mit Literaturangaben. datz.de/meerwasser/469-killergarnelen

      Literatur
      WONG, J. W. Y., & N. K. MICHIELS (2011): Control of social monogamy through aggression in a hermaphroditic shrimp. – Frontiers in Zoology 8: 30. DOI: 10.1186/1742-9994-8-30.

      frontiersinzoology.biomedcentr…es/10.1186/1742-9994-8-30
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Danke Dir Harald für den Link. Bewiesen ist mit dem Bild tatsächlich nichts. Ich habe das Internet durchgeschaut, finde bisher keinerlei Belege das L.amboinensis und auch nicht L. grabhami überhaupt mit mehr als zwei Tiren an einem Ort in der Natur vorkommen. Ich sehe nur Fotos von einzelnen Tieren oder eben paarweise.

      Hier ein interessanter übersetzter Auszug aus einem wiss. Paper von 2009. Da geht es zwar prinzipiell um ein anderes Thema, aber das nachfolgende passt gut zu den Bildern, die ich bisher finden konnte:

      Wiss.Studie 2009 "Molecular systematics of peppermint and cleaner shrimps: phylogeny and taxonomy of the genera Lysmata and Exhippolysmata (Crustacea: Caridea: Hippolytidae)

      Vielfalt der Lebensstile:

      1. Zum Beispiel sind viele Arten farblich unauffällig und treten in dichten Ansammlungen auf. Sie leben frei zwischen Felsen oder Seegräsern (z. B. Lysmata wurdemanni, Lysmata seticaudata, Lysmata californica und Lysmata nayaritensis).
      2. Andere Arten leben in kleinen Gruppen und können symbiotische Assoziationen mit größeren sessilen Wirbellosen entwickeln (Lysmata ankeri und Lysmata pederseni bewohnen Seeanemonen bzw. Schwämme).
      3. Wenige Arten haben eine auffällige Färbung, leben in monogamen Paaren und bieten Reinigungsdienste für Fische (z.B. Lysmata splendida, Lysmata debelius,Lysmata amboinensis und Lysmata grabhami).
      Egal was und wo ich lese und gucke. Ich finden keinen Beleg für Gruppen-Putzerstationen von L.amboinensis und auch nicht von L.grabhami.

      Beispiele:

      inaturalist.org/taxa/121385-Ly…amboinensis/browse_photos
      inaturalist.org/taxa/363940-Lysmata-grabhami/browse_photos

      Das Foto in der Zeitschrift ist kein wiss.Beleg. Nach der Größe der Glasrosen und der Mitra-Schnecken zu urteilen, handelt es sich für mich um Lysmata Jungtiere und ob im Becken dauerhaft Friede-Freude-Eierkuchen war und wie sich Jungtiere überhaupt verhalten, weiß ich nicht.

      Falls jemand einen sicheren Belege für ein Gruppenleben von Lysmata amboinensis hat, immer her damit.

      Danke dir Helmut für die interessante Frage und das Hinterfragen von Dingen. Ich habe auch viel zum Thema dazugelernt.

      lg von Siglinde
      Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken,
      sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt. (Konfuzius)

    • Hallo,
      in meinem langen Aquarianerleben habe ich ja viele Dinge anders erlebt, als sie in Büchern geschrieben wurden. Vieles wird ja abgeschrieben und verbreitet sich dann. Ich erinnere mich an die Aussage, dass "Dascyllus-Arten friedliche Schwarmfische" (keine Namen) sind. Das Problem ist eben, dass das viele Aquarianer ernst nehmen und eben mal sechs der Fische ins Aquarium setzen. Oder eben bei den L. amboinensis.
      Weil Du fragst Siglinde: ich habe die Garnele ganze zwei mal im Roten Meer gesehen. Einmal bei den Giftun-Inseln und zwei mal am Ras um Sid Plateau. Zwei Jahre hintereinander und ich glaube, das waren dieselben Tiere.
      Die L. grabhami habe ich mal in einem Film von den Kanaren gesehen. Das war tatsächlich eine größere Gruppe in einer Höhle. Mal sehen, ob ich was darüber finde.
      LG Helmut
    • Hallo

      Vor etlichen Jahren hab ich mir 10 Jungtiere von L. amboinensis in mein 1000 Liter Becken gesetzt, nach etwa 2-3 Monate fing es an, das immer
      wenn ich eine Haut vom Häuten gefunden habe, das es eine Garnele weniger war, was ich am Anfang auf mein Lippfische geschoben hatte, was aber die
      Garnelen selbst waren.

      Das Selbe konnte ich auch bei L.debelius feststellen.
      Gruß
      Ewald : :duck:
    • Hallo,
      ich muß das nochmal vorholen. Mir fiel ja ein, daß ich noch ein paar Bücher im Regal stehen habe und auch über Krebse. Also habe ich heute mal gestöbert.
      In: Debelius, Helmut (1983): Gepanzerte Meeresritter, Kernen- Verlag. Stuttgart - wird die Lysmate grabhami gar nicht erwähnt. Die L. amboinensis soll in allen Weltmeeren vorkommen. Erst in: Patzner, Robert A. und Helmut Debelius (1984): Partnerschaft im Meer, Engelbert Pfriem Verlag, Wuppertal-Elberfeld wird zwischen der atlantischen L. grabhami und der indoazifischen L. amboinensis unterschieden. Bei ersterer ist der Streifen über den Rücken bis zum Schwanzende durchgehend. Bei L. amboinensis ist der Streifen am Ansatz des Schwanzfächers unterbrochen. In beiden Büchern sind die gleichen Fotos von L. amboinensis als Paar beim putzen des Ghana-Falterfisches (Chaetodon robustus) bei den Kapverden / Atlantik.
      Bei: Debelius, Helmut (2000): Krebsführer, Jahr-Verlag, Hamburg werden beide Arten abgebildet. Einmal eine L. grabhami auf einem Pomacanthus ciliaris und die L. amboinensis als Gruppe von fünf Tieren auf einem Zackenbarsch, Debelius erwähnt, daß die Garnelen paarweise oder in Gruppen bis zu hundert Tieren vorkommen sollen.
      Also - alles klar? ?(
      LG Helmut :lachen:
    • Helmut schrieb:

      Bei ersterer ist der Streifen über den Rücken bis zum Schwanzende durchgehend. Bei L. amboinensis ist der Streifen am Ansatz des Schwanzfächers unterbrochen.
      Nun dann habe ich wohl seit 7 Monaten 4 L. amboinensis zusammen mit 4 Kardinals Garnelen, und es sind auch noch alle da :thumbsup:
      Mal so als Beitrag :whistling:
    • Horst schrieb:

      Nun dann habe ich wohl seit 7 Monaten 4 L. amboinensis zusammen mit 4 Kardinals Garnelen, und es sind auch noch alle da
      Mal so als Beitrag
      Hallo Horst,
      sehr interessant und absolut ungewöhnlich! Wäre super, wenn du über deine Lysmata noch ausführlicher berichten könntest. Wie verhalten die sich. Futtern sie zusammen, lassen sich in Ruhe, besondere Beckengestaltung oder was auch immer.

      Ich habe noch keinen Bericht über die Wohnabstände im Meer gesucht/gefunden und weiß nicht, ob und ab welcher Beckengröße mehrere gehalten werden können. Ich hatte 3 L.amboinensis, die meine Hammerkoralle wie die Irren zerlegt, jeder Anemone Futter aus dem Mund gepuhlt haben und jedem Tier im Becken auf die Nerven gingen. Nach einem 14 tägigen Urlaub waren alle drei verschwunden und sind es auch geblieben, worüber ich nicht böse war. Satt füttern machte auch keinen Sinn, denn ich glaube diese Garnelen kennen kein Sättigungsgefühl.

      Bin schon gespannt, was zu zu berichten hast.

      lg und allen ein schönes Wochenende,
      Siglinde
      Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken,
      sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt. (Konfuzius)

    • Horst schrieb:

      Helmut schrieb:

      Bei ersterer ist der Streifen über den Rücken bis zum Schwanzende durchgehend. Bei L. amboinensis ist der Streifen am Ansatz des Schwanzfächers unterbrochen.
      Nun dann habe ich wohl seit 7 Monaten 4 L. amboinensis zusammen mit 4 Kardinals Garnelen, und es sind auch noch alle da :thumbsup: Mal so als Beitrag :whistling:
      Hallo Horst

      bist Du sicher, das Du die Amboinensis und nicht die Grabhami hast.
      Gruß
      Ewald : :duck:
    • Ewald schrieb:

      Hallo Horst

      bist Du sicher, das Du die Amboinensis und nicht die Grabhami hast.
      Hallo Ewald,
      Sicher bin ich mir bei unserem Hobby sehr selten :thumbsup: , es war einfach die Schlussfolgerung aus dem was Helmut geschrieben hat. Hab mal versucht es im Foto festzuhalten.