Caulerpa einmal anders

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Caulerpa einmal anders

      Zurzeit wachsen in einem Aquarium bei uns sehr viele Caulerpa (habe ich mal unter dem Begriff Plagegeister eingeordnet). Aber was macht man jede Woche mit ca. 5 Litern überschüssige Algen? Sie müssen ja entfernt werden, um einerseits ihren Bestand nicht kollabieren zu lassen und andererseits die Niederen Tiere nicht zu behindern. Außerdem sollen durch die regelmäßige Biomasseentnahme die überschüssigen Nährstoffe Nitrat und Phosphat aus dem System genommen werden.
      Gestern beim Frühstück ist mir so eine Idee gekommen:

      Kaviarersatz mal vegetarisch. Schmeckt ganz gut und ist nicht so salzig wie gepökelte Fischeier.
      LG Burkhard
    • Hi,
      das ist ein interessantes Thema! Vorweg gesagt, aus meinem Aquarium würde ich weder Algen noch was anderes essen. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden ^^

      Habe mal kurz im Inet nachgelesen. Schon erstaunlich, was es alles so gibt, wovon man bis eben noch keine Ahnung hatte. Danke Burkhard fürs Anschubsen...!

      Hier ein Auszug aus dem Internet:
      "In der indopazifischen Region sind einige Arten der grünen Algengattung Caulerpa .... aufgrund ihres köstlichen Geschmacks und ihrer knusprigen Textur, die dem Gaumen gefällt, und aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile als menschliche Nahrung sehr beliebt.
      Caulerpa enthält: Proteine, Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und bioaktive Antioxidantien. Der Verzehr dieser Algen ist in den lokalen Traditionen gut etabliert. Aus diesem Grund wurden mehrere Algenfarmen eingerichtet oder werden derzeit geprüft, um den lokalen Gemeinschaften zusätzliche Einkommensquellen zu bieten und ihren Lebensunterhalt zu sichern.
      Derzeit werden Caulerpa-Arten hauptsächlich in freier Natur gesammelt und auf den Märkten verkauft. Farmen können jedoch eine Reihe von Kulturtechniken anwenden, z. B. Off-Bottom-Kultur, schwimmende Anlagen oder landgestützte Anlagen.... dann folgt ein Überblick über die traditionellen Konsum- und Nährwerte von Caulerpa im indopazifischen Raum und die verschiedenen Anbaumethoden für die Caulerpa-Kultur."

      lg von Siglinde
      Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken,
      sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt. (Konfuzius)

    • Als ich als Kind mal auf einer Freizeit auf Sylt war, haben wir Meersalat gesammelt und daraus einen leckeren Salat gemacht. Am Watt sammele ich öfter Queller, den lege ich süß-sauer ein, auch lecker.
      In Asien werden ja sehr viele Algen gegessen. Ab und an hole ich mir beim Asialädchen auch Wakamesalat, ist auch köstlich!
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • Lustig, und sehr spannend :)

      Stickstoff und Phosphat sind wahrscheinlich eher nicht das Problem, denn, wie weiter oben schon gesagt, das braucht ja jede Pflanze, egal ob im Wasser oder and Land, zum Wachstum und der Stickstoff und das Phosphat sind ja dann eingelagert / verstoffwechselt in all den guten Inhaltsstoffen, die Siglinde oben aufgezählt hat.

      Aber auf allem, was ich an Mittelchen ins Aquarium gebe, beim Lanthan-haltigen Phosphat Remover angefangen bis hin zum KH oder Calcium Pulver oder anderen Sachen, auf allem steht irgendwas mit "nicht zur Produktion von Nahrungsmitteln geeignet". Also je nachdem, was Du, Burkhard, in Deinem Becken anwendest, kann das natürlich auch in der Caulerpa landen. Aber vielleicht wendest Du auch nichts Unbekanntes oder Bedenkliches an?

      Jedenfalls ne coole Idee :)
      LG, Pat
    • Hallo Pat,

      dass dieser thread einmal ernsthaft diskutiert wird, hätte ich mir nicht gedacht. Aber in der Tat sollte vorher eine Risikoanalyse gemacht werden. Aus Aquarien, die mit Medikamenten oder Substanzen behandelt wurden, deren Eigenschaften nicht gut bekannt sind, würde ich auch nicht zum Selbstversuch neigen. Z.B. Lanthan: nehmen Algen diesen Stoff auf?
      Bei unseren Systemen bin ich mir aber sicher, welche Stoffe von uns zudosiert werden - kein Wunder, stellen wir ja auch selbst her. Die allermeisten Additive sind harmlos: Kalkgestein, CO2 (zusammen Kalkreaktor), KH- oder Calcium-Pulver, Spurenelemente, Vitamine u.s.w.. Auch wenn auf den Packungen steht "nicht zur Produktion von Nahrungsmitteln geeignet". Dieser Schriftzug bedeutet nur weniger Vorschriften. Seriöse Hersteller benutzen sowieso nur Chemikalien die zumindest "Nahrungsmittelqualität" haben oder im DAB bzw. PhEur stehen. Bei Exoten wie Spurenelemente gibt es fast ausschließlich nur die Qualität "pro analysis" oder besser (Nahrungsmittelqualität ist echt dreckig dagegen). Bei solchen Aquarien wird die Qualität der geernteten Algen wahrscheinlich besser sein, als bei denen direkt aus dem Meer.
      Dass einige Aquarien "sauberer" sind als das Original hat auch unser Versuch gezeigt, bei dem wir einen Abschäumer mal im Roten Meer ausprobiert haben. So schnell, wie der kleine Zwerg angefangen hat abzuschäumen, hat mir zu denken gegeben. Den Spruch "zu viel abschäumen kann man nicht" lasse ich seitdem.

      aquacare.de/index.php/aquarist…areflotor-rotes-meer.html
      LG Burkhard
    • Das ist ganz einfach oder ganz kompliziert zu beantworten.
      Die einfache Variante: abschäumbare Substanzen.
      Die komplizierte: eine Vielzahl von Stoffen, die wohl noch niemand näher identifiziert hat. Sicher ist nur, dass die Art und Menge der abschäumbaren Substanzen sich stark vom Aquarienzustand verändern. Das merkt auch jeder Aquarianer. Farbe und Geruch, sogar die Konsistenz des Schaums schwanken im Laufe des Betriebes, abhängig davon, was gerade im Aquarium los ist. Im Roten Meer wird sich die Zusammensetzung des Schaums vom Flotat eines Aquariums unterscheiden - das Rote Meer riecht anders als das heimische Aquarium.

      Und Steffi: Nanos, in denen nur ganz wenig ist, was gefüttert werden muss, laufen ohne Abschäumer hervorragend . Sie sind wahrscheinlich vom Kleinstleben her gesehen noch interessanter. (Und das von einem Abschäumerhersteller...)
      LG Burkhard