Parvocalanus sp.

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Parvocalanus sp.

      Hallo zusammen

      Für meine blaustreifen Seenadelzucht habe ich versucht, Parvocalanus zu züchten. Leider ist nach fast zwei Wochen fast keine Copepode mehr zu sehen. Die Kultur wird wohl vollständig zusammenfallen. Neue Cops sind aber bereits bei Bernd bestellt :)

      Damit ich aber in den nächsten zwei Wochen nicht wieder alle Cops verliere, würde ich gerne mit euch analysisieren, was ich falsch gemacht haben könnte.
      Die Parvos, welche ich erhalten habe, habe ich in zwei Liter frisch angesetztem und abgeckochtem Salzwasser angesetzt. Danach ein bisschen Isochrysis hinzugegeben, bis das Wasser sich ganz leicht gelblich färbte und das Ganze durch einen Luftschlauch belüftet. Der Behälter wurde zuvol mit Alkohol gereinigt.

      Anbei noch ein Bild des Setups. In den beiden linken Gefässen ist das Isochrysis und im Behälter ganz rechts sind die Parvos drin. Im Filmchen seht ihr, wie stark ich die Parvos belüfte.

      Ich habe erhlich gesagt keine Ahnung, warum mir die Kultur zusammengebrochen ist... :/

      Liebe Grüsse
      Jaqueline
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      Liebe Grüsse
      Jaqueline
    • Hallo Jaqueline und alle die an Parvocalanus interessiert sind.

      Wie ging es denn nach dem Ansetzen weiter? Hast Du nochmal gefüttert oder alles so gelassen ?
      Sind die Bilder von jetzt oder gleich nach dem Ansetzen ?

      Wenn wir nach Gründen für das Scheitern suchen, müssen wir auf jeden Fall bedenken, dass der Toleranzspielraum bei allem was wir machen bei Parvocalanus (genauso wie bei Acartia) viel enger ist als bei den verbreiteten benthischen Cops (Tigriopus, Thisbe etc.) Auch Apocyclops sind diesbezüglich viel härter im nehmen.
      Trotzdem meine ich, dass jeder der eine Isochrysis schafft auch die Parvocalanus hinkriegen kann.
      Ich gehe mal die Punkte durch, die so für mich zu erkennen sind.
      Parvocalanus sind sehr empfindlich gegen Bakterien. Wenn Du das Gefäß mit Alkohol reinigst, solltest Du es danach mit Reinstwasser ausspülen. Reste von Alkohol sind ein fantastisches Futter für Bakterien.
      Kulturen, die man mit Isochrysis füttert sind viel anfälliger für Bakterien als solche, die nur mit grünen Algen gefüttert werden.
      Die Kultur auf Deinem Bild ist deutlich zu stark gefärbt, also zuviel gefüttert oder die Futteralge ist weiter gewachsen. Außerdem scheint sie trüb und damit ziemlich sicher voller Bakterien zu sein.
      Vielleicht kannst Du sie trotzdem noch retten.
      Setz neues Salzwasser an, ein paar Stunden belüften. Wenn Du saubere Gefäße benutzt musst Du nicht unbedingt erhitzen.
      Dann siebe die Kultur durch ein Sieb nicht feiner als ca. 50 micron.
      Dabei verlierst Du die Nauplien (wenn überhaupt noch welche da sind).
      Beim Durchsieben das Wasser nicht direkt auf die Gaze sondern schräg gegen die Siebkante laufen lassen. Sonst brechen leicht die empfindlichen Fühler und die Tiere sind nicht mehr fortpflanzungsfähig.
      Tiere aus dem Sieb in das neue Wasser geben in einem frisch gereinigten Gefäß. Altes Wasser komplett verwerfen.
      Füttere dann nicht mehr als 1ml Isochrysis pro Liter Kultur 2x täglich. Wenn Du auch Tetraselmis hast, nimm Isochrysis und Tetraselmis ca. im Verhältnis 70:30.
      Beobachte ob in den nächsten Tagen Nauplien auftauchen. Solange Du lebende Tiere hast, hast Du Chancen, dass es weitergeht.
      Wiederhole das Neuansetzen alle 3 Tage bis die Kultur gut läuft. Dann erweitere das Intervall auf eine Woche. Später kannst Du auf 14 Tage gehen.
      Tauche das Sieb vor der Arbeit ein paar Minuten in sehr heisses (fast kochendes) Wasser.
      Wenn die Kultur dichter wird, geh auf bis zu 2 ml Futteralgen pro Liter 2x täglich.
      Achte darauf, dass die Kultur kein starkes Licht bekommt. Steht auf dem Foto neben Iso wahrscheinlich zu hell. Das fördert die Bakterien.
      Ich züchte in Salzeimern mit Plexiglasabdeckung an einer Stelle mit ziemlich wenig Licht.
      Belüftung in Video ist prima.
      Temperatur ist am besten deutlich über 20 grad. 23 - 24 klappt sehr gut, unter 20 wird's stockend.

      Viel Erfolg
      Bernd
    • Hallo Bernd

      Vielen herzlichen Dank für deine sehr ausführliche Antwort! <3

      Ich musste gleich mal lachen. Wir haben praktisch alles falsch gemacht. :dash: :lachen:
      Du hast definitiv recht, das Wasser, wo die Parvos drin sind, ist definitiv milchig trüb. Das war sie schon ziemlich bald und laut deiner Beschreibung könnte das sehr gut wegen dem Alkohol sein :| Gefüttert habe ich auch viiiel mehr als deine Empfehlung. Und ja, die Isochrysis wurden 24h am Tag beleuchtet. Die Parvos wurden so auch mit beleuchtet. Ich hätte nicht gedacht, dass das eine negative Auswirkung auf die Parvos haben kann.
      Das neue Wasser für die Parvos würdest du also nicht durch Kochen sterilisieren? Und das Gefäss also besser ohne Alkohol sondern nur mit Hahnenwasser ausputzen? Reicht als Reinstwasser Osmosewasser oder muss es noch reiner sein? Und warum darf ich die Nauplien nicht mit aussieben?
      Tetraselmis habe ich (glaube ich) keines da. Aber ich habe noch eine Kultur von Nannochloropsis am laufen. Kann ich davon auch ein bisschen was hinzugeben?

      Fragen über Fragen :S

      Ich werde es noch mit den restlichen Parvos versuchen. Du kannst mir aber gerne trotzdem einen neuen Kulturansatz schicken. Dann lasse ich die beiden Kulturen parallel voneinander laufen und falls ich meine Kultur nicht mehr retten kann, habe ich gleich noch die von dir :)
      Liebe Grüsse
      Jaqueline
    • Jaqueline schrieb:

      Und ja, die Isochrysis wurden 24h am Tag beleuchtet. Die Parvos wurden so auch mit beleuchtet. Ich hätte nicht gedacht, dass das eine negative Auswirkung auf die Parvos haben kann.
      es schadet nicht direkt den Parvocalanus, aber es fördert die Bakterien.


      Jaqueline schrieb:



      Das neue Wasser für die Parvos würdest du also nicht durch Kochen sterilisieren? Und das Gefäss also besser ohne Alkohol sondern nur mit Hahnenwasser ausputzen? Reicht als Reinstwasser Osmosewasser oder muss es noch reiner sein?
      Ich setze das Wasser in Kanistern an, die ich nur dafür benutze und belüfte mit Luftröhrchen, die ich auch nur dafür nehme.
      Ich erhitze das Wasser nicht.
      Die Kulturgefäße reinige ich mit verdünntem DanKlorix (blaue Flasche ! ) Achtung Schutzhandschuhe nötig ! Danach spül ich mit Leitungswasser aus. Dann neutralisiere ich eventuelle Reste mit Essig-Essenz (25% Essigsäure), spüle nochmals mit Leitungswasser aus und trockne mit Papiertüchern ab. Du bekommst beides im Supermarkt.


      Jaqueline schrieb:

      Und warum darf ich die Nauplien nicht mit aussieben?
      Tetraselmis habe ich (glaube ich) keines da. Aber ich habe noch eine Kultur von Nannochloropsis am laufen. Kann ich davon auch ein bisschen was hinzugeben?
      um die Nauplien auszusieben brauchst Du ein Sieb zwischen 20 und ca. 40 micron.
      Je feiner Du das Sieb wählst, desto mehr Bakterien wirst Du in den neuen Ansatz rübernehmen. Bakterien sind zwar viel kleiner, aber trotzdem verhält es sich so, dass bei feineren Sieben vielmehr hängen bleibt.
      Du wirst zwar ohnehin einen Teil der Bakterien nicht gleich los, aber wenn Du den Vorgang mehrmals wiederholst, kannst Du es schaffen.
      Nannochloropsis würde ich nicht reintun.
      Isochrysis allein funktioniert auch, aber mit Tetraselmis würdest Du die Bakterien leichter los.
      Nochmals toi, toi, toi
      Bernd
    • Guten Morgen Bernd

      Ok, das macht alles Sinn für mich danke :)
      Ein paar Fragen habe ich noch:
      1. Kann die Isochrysis Kultur wegen den Bakterien nicht auch zusammenbrechen?
      2. Was mache ich, wenn mein Isochrysis schon voller Bakterien ist?
      3. Und warum verwendet man nicht nur Tetraselmis für die Parvos?
      4. Kann ich eine Tetraselmis Kultur im gleichen Raum wie das Isochrysis starten? Man sagt ja, dass Isochrysis auch sehr einfach über die Luft mit anderem Phytoplankton kontaminiert werden kann.
      Liebe Grüsse
      Jaqueline
    • Hallo Bernd,

      da schließe ich mich Jayueline an.

      aquabernd666 schrieb:

      Beim Durchsieben das Wasser nicht direkt auf die Gaze sondern schräg gegen die Siebkante laufen lassen. Sonst brechen leicht die empfindlichen Fühler und die Tiere sind nicht mehr fortpflanzungsfähig.
      Wäre das Durchsieben nicht einfacher, wenn ich in das Sieb (bei mir ca.10 cm Durchmesser) eine kleine PVC Platte oder Petrischale mit ca. 4 / 8 cm Durchmesser reinlege und hier den Wasserstrahl darauf richte ? :huh:
      Damit würde ich doch wesentlich weniger Verletzungen riskieren oder?

      Viele Grüße

      Klaus
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

      Nachzuchten vor Wildfängen

      Meine ganze Freude
    • Jaqueline schrieb:

      Guten Morgen Bernd

      Ok, das macht alles Sinn für mich danke :)
      Ein paar Fragen habe ich noch:
      1. Kann die Isochrysis Kultur wegen den Bakterien nicht auch zusammenbrechen?
      2. Was mache ich, wenn mein Isochrysis schon voller Bakterien ist?

      Wenn Deine Iso gut läuft, die richtige Farbe hat und den richtigen Duft, dann ist kein Grund zur Besorgnis. Ab und an mal unters Mikroskop legen ist trotzdem nicht verkehrt.
      Ganz steril arbeiten können wir eh nicht, d.h. wir werden immer wieder auch fremde Plankter reinkriegen. Also nach dem Motto:
      die "Guten" unterstützen und die "Bösen" behindern reicht meist aus.


      Jaqueline schrieb:

      3. Und warum verwendet man nicht nur Tetraselmis für die Parvos.


      4. Kann ich eine Tetraselmis Kultur im gleichen Raum wie das Isochrysis starten? Man sagt ja, dass Isochrysis auch sehr einfach über die Luft mit anderem Phytoplankton kontaminiert werden kann.
      man kann nicht jeden Copepoden mit jeder Alge füttern. Das hat verschiedene Gründe. Sehr wichtig sind dabei die essentiellen Fettsäuren von denen die Iso hauptsächlich die DHA enthält und die Tetraselmis die EPA enthält.

      Ich halte die beiden Algen seit Jahren nebeneinander. Trennung der Luftzufuhr durch Filter oder getrennte Pumpen und nicht an beiden Algen gleichzeitig arbeiten ist dabei wichtig. Equipment wie Trichter, Siebe etc. am besten für jede Alge extra haben ist auch sinnvoll.

      LG.
      Bernd
    • coffeebox schrieb:

      Hallo Bernd,

      da schließe ich mich Jayueline an.

      aquabernd666 schrieb:

      Beim Durchsieben das Wasser nicht direkt auf die Gaze sondern schräg gegen die Siebkante laufen lassen. Sonst brechen leicht die empfindlichen Fühler und die Tiere sind nicht mehr fortpflanzungsfähig.
      Wäre das Durchsieben nicht einfacher, wenn ich in das Sieb (bei mir ca.10 cm Durchmesser) eine kleine PVC Platte oder Petrischale mit ca. 4 / 8 cm Durchmesser reinlege und hier den Wasserstrahl darauf richte ? :huh: Damit würde ich doch wesentlich weniger Verletzungen riskieren oder?

      Viele Grüße

      Klaus
      Hallo Klaus,

      gute Idee. Müsste funktionieren.
      LG.
      Bernd
    • Hallo zusammen

      coffeebox schrieb:

      hatte der Rettungsversuch nach den Beschreibungen von Bernd Erfolg?
      so weit sieht es gut aus.

      Inzwischen tummeln sich ziemlich viele Parvos in meinem Zuchtgefäss. Insgesamt habe ich jetzt 5 Liter. ^^
      Vor allem die Zugabe von Tetraselmis scheint enorm geholfen zu haben.

      Danke jedenfalls an Bernd für die Hilfe und die tollen Tipps! <3
      Liebe Grüsse
      Jaqueline
    • Hallo zusammen

      Die Parvos sind immer noch da. Mittlerweile habe ich zwei 5 Liter Behälter, in denen ich versuche, eine grosse Dichte hinzubekommen.
      Anscheinend habe ich in einem Behälter zu viel Tetraselmis gefüttert. Das Wasser wurde nämlich von selber immer grüner, ohne dass ich weiter Tetraselmis zugefüttert habe. Den Parvos hat es anscheinend geschmeckt, denn die ausgesiebten Exemplare waren auch alle grünlich. Trotzdem habe ich gestern einen 100% Wasserwechsel gemacht.
      Auf der Facebook Seite der Marine Breeding Initiative habe ich von Chad Vossen gelesen, dass Parvos keine Kinder mögen. Sprich, sie vermehren sich weniger, wenn es viele Nauplien im Zuchtbehälter hat und man erhält eine grössere Produktivität, wenn man die Nauplien aus der Zucht entfernt. Das habe ich dann mit einem 100µm und 40µm Sieb versucht, da meine Parvo Zucht irgendwie nicht wirklich dicht werden will... Im 100µm Sieb blieben ganz viele Parvos hängen aber im 40µm Sieb habe ich keine einzige gesehen. Sind die Nauplien so klein, dass man diese von blossem Auge nicht mehr sieht? 100µm sollte doch gross genug sein, dass da noch ordentlich was durchfällt. Oder nicht?
      Liebe Grüsse
      Jaqueline
    • Hallo Jaqueline,
      wenn Du die Dichte verbessern willst, möchte ich Dir empfehlen mehrere Kulturen laufen zu lassen. Dann kannst Du ein oder zwei Kulturen erstmal so weiterlaufen lassen.
      Denn es gelten zwei Sätze:
      1.Never change a running system (außer Du bist Dir gaaaanz sicher)
      2.Die Steigerung von dicht ist dichter, dann folgt Absturz.

      Ansonsten natürlich richtig möglichst dichte Kulturen zu erreichen.
      Zur Anweisung von Chad Vossen musst Du im Auge behalten:
      Parvocalanus braucht vom Nauplius bis zum fortpflanzungsfähigen Alter 8 Tage. Der gesamte Lebenzyklus beträgt nur 12 bis 15 Tage. Wenn Du also 4 bis 7 Tage immer die Nauplien entfernst, hast Du die Kultur ziemlich sicher liquidiert.

      Wollte Dir das schonmal schreiben, damit Du nicht eine böse Überraschung erlebst.
      Hab grad keine Zeit mehr zu schreiben.
      Kommt aber spätestens am Sonntag mit Ideen die Kulturdichte zu verbessern.

      LG. Bernd
    • aquabernd666 schrieb:

      Die Steigerung von dicht ist dichter, dann folgt Absturz.
      Ja das ist so, und nicht nur bei den Parvocalanus.

      aquabernd666 schrieb:

      Kommt aber spätestens am Sonntag mit Ideen die Kulturdichte zu verbessern.
      Bin schon sehr gespannt Bernd. : nicken :
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Hallo Jaqueline und alle, die an Parvocalanus interessiert sind.

      Hier also ein paar Gedanken, warum Deine Kultur vielleicht nicht optimal läuft und was eventuell helfen könnte.
      Wenn man eine größere Dichte bei der Parvocalanus Kultur erreichen will, sollte man erst einmal sehen, dass die Kultur lm Prinzip intakt ist. D.h. dass Nauplien und Adulte in ausgewogenem Verhältnis da sind.
      Ich nehm dazu ein kleines Gläschen aus der Kultur, das ich dann leicht gegen das Licht halten kann oder mit einer Taschenlampe durchleuchten kann, eventuell auch mit Lupe betrachten kann.
      Ja, Jaqueline, man kann die Nauplien als kleine Pünktchen erkennen die sich ruckartig bewegen. Die Adulten sind länglich, größer und mit der Lupe sieht man auch die langen Fühler.
      Wenn Du tatsächlich im 40er Sieb nichts hattest, ist Dein 100er Sieb zugesetzt oder Du hast tatsächlich keine Nauplien. Dann mach unbedingt mal die oben beschriebene Sichtkontrolle. Am Anfang hab ich das täglich gemacht, jetzt ca. einmal die Woche.
      Wenn es der Kultur ein paar Tage nicht gut geht, sterben Tiere von bestimmtem Alter ab und dann hast Du eine Zeitlang immer eine schubweise Vermehrung. Wird mit der Zeit aber wieder normal.

      Jaqueline schrieb:

      Anscheinend habe ich in einem Behälter zu viel Tetraselmis gefüttert. Das Wasser wurde nämlich von selber immer grüner, ohne dass ich weiter Tetraselmis zugefüttert habe. Den Parvos hat es anscheinend geschmeckt, denn die ausgesiebten Exemplare waren auch alle grünlich.
      Das zuviele Füttern mit Tetraselmis könnte der Grund sein, wenn eine Vermehrung stockt. Wenn Du meinst, dass es den Parvos geschmeckt hat, heisst das nicht, das es gut für sie war. Sie brauchen unbedingt viel DHA und das ist hauptsächlich in der Isochrysis.
      Außerdem vermute ich, dass Du noch zuviel Licht drauf hast, denn sonst würde die Tetraselmis nicht einfach weiterwachsen.
      Wenn Du (wieder) eine normale Relation von Adulten und Nauplien hast, kannst Du mit folgenden Ansätzen die Dichte beeinflussen:

      Kontrolliere Deine Futteralgen unter dem Mikroskop, ob sie optimal beweglich sind.
      Je schlechter sie sich bewegen desto häufiger musst Du füttern, also die tägliche Futtermenge in Portionen verteilen.
      Wenn nur die Isochrysis sich schlecht bewegt, dann ist das vor allem ungünstig.
      Wenn Du dann nur einmal täglich fütterst,
      sinkt sie ab und die Copepoden hungern den Rest des Tages.

      Erhöhe die Temperatur bis auf 25 Grad C.

      Wenn die Kultur stabil ist, kannst Du auch vorsichtig die Futtermenge erhöhen.
      Aber beim Futter gilt: besser die Qualität der Algen als die Menge verbessern.

      Entferne Nauplien, aber mit Maß.
      Gib täglich nicht mehr als 10% der Kultur durch 100er und 40er Sieb und gib die Adulten zurück in die Kultur.

      Gutes Gelingen ;) und herzliche Grüße
      Bernd
    • Hallo zusammen

      Vielen Dank Bernd für deine sehr informative Rückmeldung. Ich hatte letzte Woche nicht wirklich Zeit eine Antwort zu geben aber habe deine Tipps umgesetzt. Die Dichte der Copepoden ist nun taschlich höher und ich sehe Copepoden in jeder Grösse herumschwimmen. Im 40er Sieb sehe ich aber immer noch nichts. Daher tippe ich darauf, dass deine Aussage zum 100er Sieb stimmt und es verstopft ist. Muess es mal reinigen und dann nochmals versuchen.
      Zum Mikroskop: Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Kannst du ein gutes empfehlen?
      Liebe Grüsse
      Jaqueline
    • Hier zwei Bilder meiner Parvo, Isochrysis und Tetraselmis Zucht.
      Wie ihr sehen könnt, hat sich dank eurer und vorallem Bernds Hilfe meine Parvo Zucht vergrössert. Die ersten Blaustreifenseenadel Larven werden bereits damit gefüttert. Es ist erst der zweite Tag nach Schlupf, darum kann ich noch nicht so viel dazu berichten. Aber es sieht nicht schlecht aus.
      Heute kommen hoffentlich noch die Gobiodon okinawae Larven dazu.
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      Liebe Grüsse
      Jaqueline