Lido 120 - Mein kleiner Neuanfang

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Hallo zusammen

      Zeit für ein Update.

      Wo fange ich an?
      Es ist viel passiert, die Leute welche mit mir per Facebook oder Whatsapp verbunden sind, haben es ja die ganze Zeit über schon mitbekommen.
      Ich hatte ein paar recht ungewöhnliche Ablaichvorgänge, die man auch nicht alle Tage sieht und zum Teil ist noch gar nicht ganz eindeutig geklärt was ich da als Larve vor die Linse bekommen habe.

      Fangen wir mit den ungeklärten Gameten mal an:

      Die waren sehr klein, schwammen plötzlich unter der Wasseroberfläche als winzige Kügelchen und hatten sich auch selbstständig bewegt.

      Da hier mit der Kamera nicht mehr herauszuholen war musste ich tatsächlich mein Mikroskop herauskramen und habe versucht Bilder zu machen.


      Momentan gehe ich davon aus, dass es sich hierbei am ehesten um Gameten von Röhrenwürmern handeln könnte, das wäre nach dem Ausschlußverfahren und Rücksprache mit Till Deuss der derzeitige Stand der Dinge.

      Wo ich das Mikroskop gerade auf dem Tisch hatte, habe ich mir auch gleich noch ein paar Copepden angeschaut:

      Ist kein besonderes Bild aber irgendwie finde ich es grafisch einfach ansprechend. ^^

      Dann finde ich in letzter Zeit immer wieder kleine Gelege im gesamten Becken verteilt, eines davon war an der Frontscheibe und ich hatte es mir extra markiert um es weiter beobachten zu können:


      Leider war es nach drei Tagen plötzlich weg, ohne das ich eine Entwicklung beobachten konnte. Ich vermute aber ein paar Schnecken als Erschaffer dieser kleinen Gelege.

      Deutlich größere Larven haben die Einsiedler Clibanarius tricolor entlassen:




      Der Aufzuchtversuch ist mir nach ein paar Tagen leider mißlungen, da ich zuviel Futter eingebracht hatte und am nächsten morgen alle Larven tot waren. :(
      Die laichen aber regelmäßig ab, von daher werde ich da bestimmt nochmals einen Zuchtversuch starten können.


      Dann war da noch diese Ferkelei:






      Innerhalb weniger Minuten war das Becken ganz milchig und der Abschäumer hatte gut zu tun.

      Völlig unerwartet überrascht hat mich dann dieser Ablaichvorgang:





      Das Spektakel und noch mehr gibt es auch in bewegten Bildern auf Facebook zusehen, schaut einfach auf meinem Profil vorbei:
      facebook.com/thor.smith.7311

      Momentan konzentriere ich mich mehr darauf solche Dinge auch als Video festzuhalten, das ist ein prima Ergänzung zu den Bildern.
      Mal sehen wie sich die filmerei in Zukunft noch entwickelt und wie ich das Material verwerte.

      Damit endet dieses kleine Update nach dem Motto:
      Make love, not war! :D

      MfG Torsten
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    • Hallo zusammen

      Zeit hier mal wieder was zu schreiben.

      Um auf die Frage von Harald einzugehen, bei den Einsiedlern hatte ich bislang noch keinen Erfolg.
      Aktuell läuft wieder ein Versuch aber da sich da neben den Einsiedlern noch weitere Jungtiere in dem Aufzuchtbecken befinden, mache ich mir da auch keine all zu großen Hoffnungen auf einen Durchbruch.
      Wobei ich dieses mal schon weiter bin als bei den letzten Versuchen:


      Das Bild kennt ihr ja schon aus dem aktuellen Monatswettbewerb.


      Zum Thema Seepferdchennachwuchs, da ging etwas gewaltig in die Hose! :(

      Aber von vorne, der Zuchtversuch lief eigentlich hervorragend in dem Einhängekasten und die Einsiedler waren in einem zweiten Einhängekasten untergebracht:


      Es waren 9 Pferdchen die ich in dem Kasten aufgezogen hatte und die nun an Frostfutter gewöhnt werden sollten:

      (zwei sind da grad nicht zu sehen)

      Bis dahin hatte ich meine tägliche Routine mit Fütterungen und auch entsprechenden Reinigungsarbeiten.
      Dann kam ein mehrwöchiges Praktikum im Naturkundemuseum, wo ich mal so richtig intensiv und mit voller Begeisterung in die Berufsaquaristik eintauchen konnte, inkl. eigenem Zuchtauftrag etc. .
      Das war natürlich extrem spannend, hatte aber zur Folge das mir nun die Zeit für mein Aquarium etwas gefehlt hatte und ich da nur noch die allernotwendigsten Arbeiten gemacht hatte.
      Dabei ist die Hygiene in dem kleinen Aufzuchtkasten leider etwas zu kurz gekommen.
      Bis ich es richtig realisiert hatte war die Katastrophe leider schon in vollem Gange, bei den Jungtieren wurden zunächst die Schwanzspitzen weiß und es breitet sich dann immer weiter aus, dies endete für 7 Stück leider tödlich.
      Da wurden mir nun auch die Einhängekästen direkt im Aquarium zum Verhängnis, denn leider setzte sich dies dann auch bei den zwei ausgewachsenen Männchen fort und endete für sie ebenfalls tödlich.

      Daraus resultierte dann der Aufbau eines separaten Aufzuchtbeckens, mit den verbliebenen zwei Jungtieren:


      Leider hatte es das kleinere Jungtier von den beiden später dann doch nicht geschafft.


      Unterm Strich war das für mich natürlich sehr bitter und hat mir mal wieder gezeigt wie wichtig Zeit und Aufmerksamkeit bei Seepferdchen einfach sind.

      Nach dieser Aktion war mir jedenfalls eines klar, als Berufsaquarianer brauche ich privat kein Seepferdchenbecken.
      Sollte das jemals passieren, gebe ich höchstwahrscheinlich die Seepferdchen dann ab.

      Immerhin hatte bis dahin wenigstens ein Jungtier überlebt und es war bereit in absehbarer Zeit ins große Becken zu Mama und Bruder zurück zu dürfen, ohne Einhängekasten.

      Da muß ich jetzt aber erstmal noch Bilder durchsichten, hatte in letzter Zeit vor allem mit dem Handy geknipst und da herrscht gerade etwas Chaos. :whistling:


      Aktuell habe ich noch drei Pferdchen und es geht ihnen zum Glück ganz gut, aber das Becken hat mittlerweile eine etwas andere Richtung eingeschlagen.
      In meinen Augen eine sehr gute und vor allem interessante, denn ich hätte das nicht für möglich gehalten.
      Allerdings bin ich auch schon lange im Zwiespalt mit mir ob ich hier wirklich darüber berichten soll, es sprengt die üblichen Ansichten was den möglichen Beibesatz bei Seepferdchen angeht.
      Daher habe ich die letzten Monate hier auch nichts mehr geschrieben aber nun kann ich auf einen längeren Erfahrungszeitraum zurückblicken und ein erstes vorsichtiges Fazit ziehen.
      Mal sehen.


      MFG Torsten
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    • Hallo Torsten

      :danke: für das Update, freut mich sehr.

      Torsten81 schrieb:

      Wobei ich dieses mal schon weiter bin als bei den letzten Versuchen:
      Das ist doch schön zu lesen, jeder kleinste Fortschritt ist auch ein Erfolg. ;)

      Torsten81 schrieb:

      Bis ich es richtig realisiert hatte war die Katastrophe leider schon in vollem Gange, bei den Jungtieren wurden zunächst die Schwanzspitzen weiß und es breitet sich dann immer weiter aus, dies endete für 7 Stück leider tödlich.
      Auch daraus lernt man Torsten. : nicken :

      Torsten81 schrieb:

      In meinen Augen eine sehr gute und vor allem interessante, denn ich hätte das nicht für möglich gehalten.
      Da bin ich schon gespannt was du berichtest. Aber ist ja kein Muss wie du selber schreibst.

      Torsten81 schrieb:

      Allerdings bin ich auch schon lange im Zwiespalt mit mir ob ich hier wirklich darüber berichten soll, es sprengt die üblichen Ansichten was den möglichen Beibesatz bei Seepferdchen angeht.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Hallo Torsten,

      schön wieder von dir zu lesen.
      Da hast du ja eine bewegte Zeit hinter dir, positiv wie negativ.
      Solche Erfahrungen zeigen uns doch immer wieder, das wir Tiere pflegen die einen mehr oder weniger Pflegeaufwand bedürfen. Manchmal macht mal leider dann solche Erfahrungen.
      Ich denke wenn du im Naturkundemuseums einen Job bekommen würdest, bist du eh ausgelastet und kannst dich dort austoben, ich drücke dir die Daumen.
      Bin schon auf deine weiteren Berichte gespannt.

      Gruß
      Berthold
    • Hallo zusammen

      Ich muß euch noch berichten wie es mit dem einen verbliebenen Jungtier weiter ging.

      Hier ein Bild wie es mit Mama (Mitte) und Bruder (rechts) munter im Aquarium unterwegs ist:


      Jetzt ist es so, dass ich im Becken schon recht früh einige kleine Korallenanemone der Gattung Corynactis hatte.
      Die sind mit ca. 1cm im Durchmesser recht klein, sind tagsüber auch gerne mal offen aber entfalten sich Nachts eigentlich erst so richtig und sind hübsch anzusehen:


      Wenn sie zusammengezogen sind, sind es unscheinbare kleine Häufchen, wie dieser hier:


      Im Gegensatz zu allen anderen hat er aber einen sehr kräftig ausgefärbten Fuß und das wiederum hat mich neugierig gemacht.
      Leider war er auf einem Brocken Lebendgestein immer auf abgewandten Seite unten und so kaum von mir zu sehen. Nur wenn ich den Brocken von Algen befreien musste hatte ich ihn in der Hand und konnte das rote Häufchen sehen. Umdrehen ging eigentlich nicht, weil auf der anderen Seite eine Steinkoralle anfing zu wachsen und ich lieber diese beobachten wollte und sie natürlich auch das Licht benötigte.

      Mich lies meine Neugierde aber nicht so richtig in Ruhe, denn irgendetwas war anderst mit dieser Korallenanemone.
      In der Nacht kamen mir ihre Tentakel größer vor als bei allen anderen:


      Ich setzte daher die winzige SPS auf einen Ablegerstein und konnte somit den Stein umdrehen um diese eine besondere Korallenanemone besser beobachten zu können.
      Das sollte ich bitter bereuen, denn jetzt war die Anemone in der Strömung welche von den Pferdchen gern genutzt wird, wenn sie sich mal im Becken treiben lassen.
      So kam es, wie es kommen mußte. Ich hatte die Größe der Anemone noch nicht richtig einschätzen können, bis mich morgens dann der Schlag traf:



      Da fehlten mir die Worte, mit so etwas hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet. Ausgerechnet das letzte Pferdchen vom zweiten Wurf mußte so enden. Alles war gut gewesen, bis ich den Stein in die Strömung gedreht hatte.

      Gegen Mittag war das Festmahl dann beendet und das Pferdchen wurde ausgespuckt:


      Ich hatte mich von dem unscheinbaren roten Klecks gewaltig täuschen lassen. Noch dazu ist diese Anemone nur Nachts in voller Größe geöffnet und schließt sich recht zügig sobald es auch nur ein klein wenig hell wird.
      Damit den nun verbliebenen beiden Pferdchen nicht das selbe Schicksal drohte, wurde der Stein umgehend ins Technikbecken verbannt.
      Dort konnte ich die Anemone dann auch zum ersten mal in voller Pracht fotografieren:


      Nach langer Suche und Dank des Hinweises eines Freundes aus Panama, habe ich nun herausgefunden das ich hier sehr wahrscheinlich eine in der Aquaristik recht seltene Pseudocorynactis caribbeorum habe, die etwa 5-10cm groß wird.
      Mein Prachtexemplar liegt mittlerweile bei rund 6cm.

      Diese Anemone hat mich schwer getäuscht!
      Ihr unscheinbares Aussehen in Verbindung mit dem schlecht einsehbaren Standort und die vielen weiteren kleinen harmlosen Corynactis Anemonen haben mich sehr lange diese Gefahr nicht erkennen lassen.

      Was ich mit der Anemone in Zukunft mache, weiß ich noch nicht so genau.
      Vorerst bleibt sie in der Verbannung aber ich finde es eigentlich schade dass sie da unten leben muß.
      Ins Pferdchenbecken kommt sie aber auf keinen Fall zurück!
      Vielleicht irgendwann mal in ein spezielles Nano, von Waterbox gibt es da was nettes... :saint: .


      MfG Torsten
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    • Moin Torsten,
      ;( , das arme Pferdchen....

      Corynactis sind allgemein recht heftig, was sie verspeisen können. Ich hatte auf meinem allerersten Lebendgestein auch Corynactis, aber nur die in der 6-8mm-Klasse und die haben ganz ordentliche Beutetiere verputzt. U.a. von meinen sehr großen Gammarus oceanicus, das sind sehr große Gammarus. Und auch kleinere Futtergarnelen verschwanden in ihren. Man sollte sie echt nicht unterschätzen.
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • Torsten81 schrieb:

      Gegen Mittag war das Festmahl dann beendet und das Pferdchen wurde ausgespuckt:
      Heftig Torsten ;(

      Torsten81 schrieb:

      haben mich sehr lange diese Gefahr nicht erkennen lassen.
      Daran sieht man leider das Natur und Aquarium zwei paar Schuhe sind.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald