DIY Upstream Algae Scrubber

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • DIY Upstream Algae Scrubber

      Hallo zusammen,

      dank eines Threads von Marco hier im Forum, bin ich auf die Algenfilter gestossen. Und zwar nicht die Algenrefugien, sondern die sog.Algae Scrubber. Diese werden in den USA sehr erfolgreich zur Nährstoffbeseitigung u.a. in NPS-Aquarien. Die Idee ist nicht neu (kommt aus den 1970er-Jahren), wurde jedoch jetzt wieder neu entdeckt und speziell für die Aquarientechnik immer weiter optimiert. Es gibt eine spezielle Website, welche sich nur mit dem Bau der Algae Scrubber beschäftigt. Die Auslegung des Filters geschieht dabei nicht nach Wasservolumen des Beckens, sondern nach Futtereintrag.

      Ich habe dort ein wenig herumgestöbert und habe dort u.a. zwei Italiener gefunden, die ein Mittelmeer-Becken mit einen Algae Scubber erfolgreich betreiben. Diese Filterung scheint also auch für Kaltwasser-Meerwasserbecken zu funktionieren. Ich habe mich deshalb entschlossen dies einmal auszuprobieren um meiner Cyanoplage Herr zu werden.

      Ich habe versucht meinen UAS (Upstream Algae Scrubber) danach zu dimensionieren. Habe allerdings keine entsprechende ESL in der Wattleistung gefunden. Ich habe dafür eine spezielle Pflanzenwuchs ESL verwendet und in einen Baustrahler eingebaut). Werde mir wohl noch ein paar rote LED bestellen und dies mit LED beleuchten (wieso, weshalb, warum kann auf der oben verlinkten Website detailiert nachgelesen werden. Mein UAS läuft jetzt seit zwei Tagen. Ich wollte hier kurz den Bau und den bisherigen "Erfolg" zeigen. Werde das alles versuchen zu dokumentieren. Muss jetzt noch neue Wassertests kaufen und regelmäßig Phosphat und Nitrat messen.

      Zum Bau:

      Bild 1.: Mit Kabelbindern werden Saugnäpfe an eine Sortierbox aus PS (sehr gut meerwasserbeständig) gestrapst.
      Bild 2.: Das sieht dann so aus...
      Bild 3.: Dann wird das Kunststoffgitter mit einem Cutter ausgeschnitten und anschließend...
      Bild 4.: ... mit einem scharfen Feinsägeblatt in allen Richtungen aufgeraut (kreuzweise darüberkratzen)
      Bild 5.: Das sollte ungefähr so aussehen, damit Algen das Substrat besiedeln können

      Neuere Konstruktionen verwenden mittlerweile Calcit, welches eingeklebt wird.
    • Das Kunststoffgitter wird dann mit Kabelbindern in der Box angebracht. Unten in die Box kommt ein kreuzgeschlitzter Luftschlauch oder Ausströmer. Den Kasten mit den Saugnäpfen von innen an die AQ-Scheibe, dann ordentlich Luft drauf und Licht an (18h / Tag, deshalb die Alufolie, damit der Rest vom Becken nicht beleuchtet wird).

      Bild 6.: Der Baustrahler, provisorisch befestigt
      Bild 7.: Algenwachstum nach zwei Tagen
      Bild 8.: ...in größer.

      Der Aufbau ist wie gesagt nur provisorisch und ein Test. Sollte das alles soweit funktionieren (entsprechedes Algenwachstum und Nährstoffentzug), sollten die Algen geerntet werden können. So geschieht dann der Nährstoffaustrag. Ohne Filtermaterial wechseln, kein Verschleiß (Lampen abgesehen)... mal sehen was wird. Das soll dann alles in einen professionelleren Zustand versetzt werden.

      Gruß Oliver
    • Hoch interessant, was Du Dir wieder bastelst!
      Bin gespannt.

      Du hast noch immer ein Cyano-Problem?
      In meinem Seenadelbecken habe ich auch ordentlich Cyanos. Ich weiß aber auch warum: Durch das CL, das ich ja auch mit wenig Durchfluß-Leistung betreibe, setzt sich einfach zu viel Futter ab. Da die Seenadeln ja extrem langsam fressen, aber trotzdem häufig gefüttert werden müssen, bleibt einfach zu viel ungenutzt und gammelt auf dem Boden oder im Filter... Da kommen auch die Felsengarnelen irgendwann nicht mehr mit der Reinigung nach. Mehr Strömung würde helfen, aber das machen die Seenadeln ja nicht mit...

      Könnte mir vorstellen, dass das Problem bei Dir ähnlich gelagert ist?!
      Gruß, Robert
      __________________________________________________________________________
      I) 460l Miniriff
      Algenrefugium, 180W LED (DIY), Mondphasen- und Strömungssimulation, DIY-Wavebox, Balling, DIY-Aquariencomputer
      II) 240l Nord-/ Ostsee / Mittelmeer - Anemonenaquarium
      35g/l Salz, je nach Jahreszeit 10...20°C, gekühlt über Erdleitung, 30W LED
      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Dietmar schrieb:

      Hallo Oliver,
      hoffentlich werden keine Sporen in das Aquarium freigelassen. Hast Du da noch eine Filtermatte dazwischen?
      LG Dietmar
      Hallo Dietmar

      Die Sporen kommen ja aus dem Aquarium! Die Algen haben in dem Algae scrubber einfach optimale Wachstumsbedingungen. Wenn die vorher nicht im Becken gewachsen sind, warum sollten sie es jetzt tun?

      Lg Marco
    • Hallo Marco,
      über das Wasser was zurückläuft werden Sporen verteilt. Deshalb meine Frage nach der Matte.
      Ich hatte so ein Ding und Algen auf einen Perlonstrupf gehalten, der war über eine Lichtrasterplatte gezogen. Danach kam der Abschäumer bevor das ins Aquarium zurücklief. Mit der Zeit wurde das Aquarium dennoch besiedelt.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar

      Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Klar kommen Sporen von den Algen ins Becken. Das wirst du auf Dauer auch nicht mit einem Schwamm verhindern. Einzig ein Zwangsdurchfluss durch eine starke UV-Anlage könnte das vermutlich verhindern. Was ich meinte, das Gitter wird von Algen besiedelt, die bereits im Becken sind. Die werde ja nicht aktiv eingebracht. Daher meine Aussage, dass die schon vorhanden sind.
      Wie waren übrigens deine Erfahrungen? Perlonstrumpf erscheint mir nicht unbedingt geeignet, da zu wenig rau um den Algen genügend Halt zu geben.

      Lg Marco
    • Hallo Marco,
      ursprünglich war das so auch nicht geplant! 2005 gab es den Begriff Algae Scrubber noch nicht und so habe ich das aus versehen praktiziert. Ich müsste mal ein Bild rauskramen, wie das Ding besiedelt wurde und das üppig. Wenn Oliver nix dagegen hat?
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Marco,
      na dann wage ich es mal.
      Das erste Bild ist ein Ausschnitt aus meinem damaligen Refugium, was sich zu einem ganz phantastischen Aquarium entwickeln sollte. Das ist auf dem ersten Bild noch nicht erkennbar. Die Lichtrasterplatte wurde als Kasten konstruiert, aus dem die Pumpe das Wasser zum Abschäumer fördert.




      Kurz nach der Einrichtung (und mit Livesand) gab es eine Phase, in der Blaualgen aufkamen. Das änderte sich innerhalb kurzer Zeit und eine Grünalge bewuchs das Gebilde. Und das in einer dichten Matte. Das zweite Bild zeigt diesen Zustand; ich habe das Originalbild nicht mehr und musste es aus einer Powerpoint rekonstruieren.




      Wie schon geschrieben, war das nie als Algenfilter konzipiert sondern sollte verhindern, dass meine Quallen da durchgezogen werden.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo zusammen,

      schön das euch das Thema gefällt! Wenn ich Erfolg mit dem Scrubber habe, werde ich mal ein Arbeitsblatt dazu erstellen. Man kann beim Bau solch eines Algae Scrubbers jede Menge Fehler machen. Habe schon in einem anderen Forum Abenteuerliche Umsetzungen gesehen / gelesen, die können nicht funktionieren, da sich nicht an die Empfehlungen gehalten wird... und dann wird das System verteufelt. Ich muss gestehen, dass ich mich momentan auch nicht an die Empfehlung bzgl. der Beleuchtung halte,aus Mangel an geeignetem Leuchtmittel. Bisher wächst es in meinem UAS noch gemäß den Erwartungen. Sollten später die falschen Algen wachsen, muss ich was am Leuchtmittel ändern.

      @Robert: Das mit dem Zuviel an Futter könnte passen, ich füttere ja auch immer Plankton für die Seenelken, Krusten und Muscheln. Habe derzeit erhöhtes Makroalgenwachstum, da ich die Beleuchtungszeit wieder erhöhe. Die Cyanos scheinen jetzt langsam zurück zu gehen. Ich habe meinen UAS für 2 Würfel Frostfutter pro Tag ausgelegt.

      @Dietmar: Kein Problem, habe nichts dagegen dass du hier Bilder von dir einstellst. Vielleicht kann man so etwas auch irgendwie adaptieren. Zur Funktion: Also die Algen finden wegen der Belüftung und Beleuchtung im UAS ideale Bedingungen vor und können an dieser Stelle besser wachsen als an anderen Stellen im AQ. Wenn die Algen groß genug sind, nimmt man eine EC-Karte oder ähnliches und kratzt die Algen runter (nicht komplett). So werden die Nährstoffe ausgetragen. Die Ernte findet alle 7-10 Tage statt und der Nährstoffaustrag ist dann entsprechend groß. Idealerweise benutzt man dann zwei Screens (= Gitter) die zeitversetzt gestartet werden. Dann kann sich ein Gitter schon wieder regenerieren, während das andere schon weiter Nährstoffe aufnimmt. Meine Anlage ist - wie gesagt - erst einmal ein Test. Würde das dann später in einem anderen Becken unter dem Hauptbecken installieren wollen.

      Hier dann jetzt das Update...
    • Hallo Oliver,
      machst Du das jetzt am Kaltwasser?
      Was mir an dem Ding gut gefällt, ist die enorme Besiedlung der Algen durch Kleinstlebewesen und somit die Funktion als Futterspender. Aber ob das bei so kurzen Erntefristen auch funktioniert? Bevor die Algen abgeschabt werden, das Teil in einem Eimer ausschütteln. Kannst Du das mal ausprobieren und schauen ob sich das lohnen würde?
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar,

      ja, das Ding hängt am KW-Becken. Das mit der Besiedlung von Kleinstlebewesen und als quasi "Lebendfutterspender" ist mit einer der Vorteile des Systems. Deshalb wird es zunehmend von den NPS-Haltern eingesetzt, da die Kleinkrebse prima Futter für die nicht photosynthetischen Korallen sind.
      Das mit dem Ernten kann bei einem Gitter schon gut sein, deshalb soll beim "richtigen" UAS auch ein zweites Gitter eingesetzt werden.

      Gruß Oliver
    • Update Tage 6 bis 11...

      Hallo zusammen,

      habe leider beruflich derzeit sehr knapp Zeit, die Updates kommen deshalb unregelmäßig. Neue Testtropfen für PO4 und Nitrat habe ich bisher noch nicht gekauft, daher keine Wasserwerte. Der UAS ist jetzt bald soweit für die erste Ernte. Soll nach 14 Tage soweit sein. Bisher läuft alles nach Plan, obwohl die Beleuchtung theoretisch zu gering ist. Hier die Bilder...
    • ...der größte Wachstumsschub kam zwischen 10. und 11. Tag. Die Belüftung des UAS funktioniert nicht (mehr) richtig.Muss mir wohl einen Sprudelstein einhängen, mit dem geschlitzten Schlauch funktioniert es nicht richtig. Gut, im Originalsollte es Silikonschlauch sein, den hatte ich nicht hier. PVC ist wohl für diese Anwendung wohl nicht geeignet.

      Hier die Bilder, Ernte die nächsten Tage nicht unwahrscheinlich...