Permanenter Wasserwechsel

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Burkhard Ramsch schrieb:

      Bei einmal Wasserwechsel stimmt das - mathematisch vollkommen korrekt. Aber der regelmäßige WW verhindert, dass sich ein Stoff mit der Zeit hoffungslos anreichert.
      Ein regelmäßiger Wasserwechsel verhindert leider nicht daß sich ein Stoff, wenn es einen regelmäßigen Eintrag gibt, sich nicht stetig anreichert.
      Die gezeigten Diagramme sind zwar zwar ganz schön und und zeigen zumindest den Trend sind aber völlig realitätsfern.
      Es wird von einem gleichbleibenden Eintrag ausgegangen und andere Maßnahmen zur Reduzierung der Stoffe werden werden nicht berücksichtigt.
      Nehmen wir einen wöchentlichen Wasserwechsel von 50 Prozent und einen wöchentlichen Eintrag von 100 Einheiten an.
      Wie erhöht sich dann der Schadstoffgehalt.



      WocheSchadstoffbestandplusSchadstoffeintragminusAustrag durch WWgleichBestand
      10 + 100 -50 =50
      250 + 100 -75 =75
      375 + 100 -87,5 =87,5
      487,5 + 100 -93,75 =93,75
      593,75 + 100 -98,44 =98,44
      698,44 + 100 -99,21 =99,21
      799,21 + 100 -99,6 =99,6



      Wie zu sehen nähert sich der Schastoffgehalt dem wöchentlichen konstanten Schadstoffeintrag an.
      Das sind aber nur theoretische Werte die der Realität so nicht vorkommen.
      Der Schadstoffeintrag ist von Woche zu Woche unterschiedlich entsprechend Futtermenge und Futterart.
      Das einzelne Futter selbst ist unterschiedlich stark belastet.
      Die Wirkung von Ozon, Abschäumung, Licht, Pflanzen und Phytoplankton wird nicht berücksichtigt.

      Unabhängig davon ist ein regelmäßiger Wasserwechsel auf jeden Fall sinnvoll und notwendig. Meerestiere sind in der Regel kaum
      plötzlichen größeren Veränderungen der Wasserqualität ausgesetzt. Demzufolge können sie damit nicht besonders gut umgehen.
      Deshalb sind kleinere und häufigere Wasserwechsel verträglicher als größere Wasserwechsel in längeren Abständen.
      Aber das ist nur meine persönliche Auffassung :)
      LG
      Ralf

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tenrek () aus folgendem Grund: Die erste Tabelle war nicht zu sehen

    • Hallo Ralf,

      tenrek schrieb:

      Wie zu sehen nähert sich der Schastoffgehalt dem wöchentlichen konstanten Schadstoffeintrag an.

      Das gilt nur für Deinen speziellen Fall mit 50% WW/Woche. Bei z.B. 5%WW ist das natürlich nicht mehr so.
      Da gilt allgemein im Gleichgewicht (d.h. nach vielen Wochen) natürlich :

      Schadstoffeintrag pro WW-Intervall = Schadstoffaustrag durch WW

      Mit ein wenig Algebra ergibt sich dann ganz allgemein für den sich einstellenden Schadstoffgehalt:

      Schadstoffgehalt (vor dem WW) = 100 x Schadstoffeintrag (pro Wasserwechselintervall) / WW (in Prozent)

      In Deinem Fall z.B. 50 % WW; Eintrag 100 folgt Schadstoffgehalt vor WW : 200 bzw. 100 nach WW

      Bei 10% WW pro Woche ergäbe sich ein Schadstoffgehalt von 1000 (vor WW; 900 nach WW).
      Wenn man jetzt nur alle 5 Wochen dafür aber 50% WW macht ergibt sich (fast) das gleiche: Schadstoffgehalt vor WW: 1000, nach WW 500


      Und die Moral von der Geschicht:

      - für konstante Bedingungen sind kleine WW in kurzen Abständen sinnvoll
      - für die schnelle Reduktion kritisch hoher Werte sind wenige, aber große WW sinnvoll

      Und Beides ist jetzt auch nicht soooo neu und bestätigt genau Deine Erfahrung. 8)

      Beste Grüße
      Bernhard
    • Hallo Bernhard

      Das duch hier Radgeber Meerwasserchemie ist Top für solche Fragen und andere Infos.
      Das beste ist immer noch ins Aquarium zu schauen, wenn alles ok ist und sich alles wohlfült dann ist alles gut, Werte hin Werte her : gruebel :
      RED SEA REEFER 250

      Beleuchtung ATI Hybrid
      Abschäumer Nayos 120 + Atemkalk
      1 mal ATI SOW8
      Red Dragon X 40Watt
      ATI Dosieranlage



      Güsse Stefan :getwell:
    • Stefan P schrieb:

      Hallo Bernhard

      Das duch hier Radgeber Meerwasserchemie ist Top für solche Fragen und andere Infos.
      Das beste ist immer noch ins Aquarium zu schauen, wenn alles ok ist und sich alles wohlfült dann ist alles gut, Werte hin Werte her : gruebel :
      Hallo Stefan,

      Da gebe ich dir recht so mache ich das auch!
      Wachsen die Tiere und sehen alle super aus, dann braucht man sich keine Sorgen zumachen.
    • Moin Foto vom Buch sieden raus genommen man weiß ja nie genau ob das ok ist
      Bilder
      • 20190307_181529.jpg

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      Güsse Stefan :getwell:
    • Stefan P schrieb:

      Hallo Bernhard

      Das duch hier Radgeber Meerwasserchemie ist Top für solche Fragen und andere Infos.
      Das beste ist immer noch ins Aquarium zu schauen, wenn alles ok ist und sich alles wohlfült dann ist alles gut, Werte hin Werte her : gruebel :

      Ohmannoman,
      Das Buch steht natürlich in meinem Schrank... man sollte die Bücher auch bis zum Ende lesen !

      Beste Grüße und vielen Dank
      Bernhard
    • tenrek schrieb:

      Wie zu sehen nähert sich der Schadstoffgehalt dem wöchentlichen konstanten Schadstoffeintrag an.

      Deep_blue schrieb:

      Das gilt nur für Deinen speziellen Fall mit 50% WW/Woche. Bei z.B. 5%WW ist das natürlich nicht mehr so.
      Stimmt bei 10% Wasserwechsel übersteigt der Schadstoffgehalt nach relativ kurzer Zeit den Schadstoffeintrag. Das hatte ich nicht beachtet. :(

      Deep_blue schrieb:

      Da gilt allgemein im Gleichgewicht (d.h. nach vielen Wochen) natürlich :
      Was für ein Gleichgewicht? : gruebel :


      Deep_blue schrieb:

      Schadstoffeintrag pro WW-Intervall = Schadstoffaustrag durch WW
      ??????????

      Deep_blue schrieb:

      Mit ein wenig Algebra ergibt sich dann ganz allgemein für den sich einstellenden Schadstoffgehalt:

      Schadstoffgehalt (vor dem WW) = 100 x Schadstoffeintrag (pro Wasserwechselintervall) / WW (in Prozent)

      In Deinem Fall z.B. 50 % WW; Eintrag 100 folgt Schadstoffgehalt vor WW : 200 bzw. 100 nach WW

      Bei 10% WW pro Woche ergäbe sich ein Schadstoffgehalt von 1000 (vor WW; 900 nach WW).
      Wenn man jetzt nur alle 5 Wochen dafür aber 50% WW macht ergibt sich (fast) das gleiche: Schadstoffgehalt vor WW: 1000, nach WW 500
      Boah,das war ein Treffer. In welchem Universum? :ironie:


      Deep_blue schrieb:

      Bei z.B. 5%WW ist das natürlich nicht mehr so.
      Da gilt allgemein im Gleichgewicht (d.h. nach vielen Wochen) natürlich :
      Nein da irrst du.

      Noch einmal meine Ausgangswerte.

      Die Anzahl der je Intervall erzeugten Stoffmenge wird mit 100 Einheiten angenommen.

      (es könnte auch jeder andere Wert angenommen werden)

      Beim Wechselwasser wird angenommen daß die Stoffmenge Null ist.

      Der Ausgangswert ist ebenfalls Null.

      Damit ergibt sich je Intervall

      Anfangswert plus Eintrag gleich Intervallendwert

      Intervallendwert mal %WW (aber dezimal)gleichAustrag

      Intervallendwert minus Austrag gleich Wert nach Wasserwechsel und damit Anfangswert des nächsten Intervalls



      Bei 50% Wasserwechsel

      Intervall 1

      0+100 = 100 (Intervallendwert)

      100 * 0,5 = 50 (Austrag)

      100 – 50 = 50 (Wert nach Wasserwechsel und damit Startwert für Intervall 2)



      Intervall 22

      100+100 = 200(Intervallendwert)

      200 * 0,5 = 100 (Austrag)

      200 – 100 = 100(Wert nach Wasserwechsel und damit Startwert für Intervall 23)



      Bei 10% Wasserwechsel

      Intervall 1

      0+100 = 100 (Intervallendwert)

      100 * 0,1 = 10(Austrag)

      100 – 10 = 90(Wert nach Wasserwechsel und damit Startwert für Intervall 2)



      Intervall 22

      801,5229 + 100 = 901,5229 (Intervallendwert)

      901,5229 *0,1 =90,1523(Austrag)

      901,5229 - 90,1523 = 811,3706(Wert nach Wasserwechsel und damit Startwert für Intervall 23)




      Deep_blue schrieb:

      Bei 10% WW pro Woche ergäbe sich ein Schadstoffgehalt von 1000 (vor WW; 900 nach WW).
      Wenn man jetzt nur alle 5 Wochen dafür aber 50% WW macht ergibt sich (fast) das gleiche: Schadstoffgehalt vor WW: 1000, nach WW 500
      Echt?
      Bei mir komme ich beim Ausgangswert von Null und einem wöchentlichen Eintrag von 100 Einheiten und 10% wöchentlichem Wasserwechsel
      auf rund 368 Einheiten.
      Wenn ich jetzt nach 5 Wochen, beim Ausgangswert von Null und einem wöchentlichen Eintrag von 100 Einheiten, 50 % WW durchführe komme ich auf 250 Einheiten.
      Oder wo liegt mein Gedankenfehler?

      Deep_blue schrieb:

      Und die Moral von der Geschicht:

      - für konstante Bedingungen sind kleine WW in kurzen Abständen sinnvoll
      - für die schnelle Reduktion kritisch hoher Werte sind wenige, aber große WW sinnvoll
      Die Moral von der Geschicht ist doch eher:
      Wasserwechsel sind hilfreich aber allein bewirken sie sehr wenig. Kleine WW lassen die Schadstoffkonzentration , unter Umständen, weit über den Eintrag je Periode ansteigen. Große WW bewirken zwar eine schnelle Reduktion der Werte, belasten aber unter Umständen die Tiere stark.
      Also muß man Augenmaß bewahren. Zusätzlich zum Wasserwechsel ist es wichtig die Schadstoffeinträge zu minimieren und vorhandene Schadstoffe durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.

      Aber wie schon geschrieben, das sind alles theoretische Berechnungen die mit der Realität wenig gemein haben.
      Denn, wir haben nie den gleichen Eintrag je Intervall, den Austrag durch die verschiedensten Maßnahmen haben wir auch nicht beachtet
      (können wir auch nicht da die Daten schwer zu erfassen sind)

      LG
      Ralf
    • Sangokai wird ja von Jörg Kokott auch als System ohne WWW propagiert.
      Die neuen Analyseverfahren geben natürlich wesentlich bessere Ergebnisse und Einblicke in die Wasserqualität. Ob da alles erfasst wird, kann ich nicht beurteilen. Es kann aber für größere Becken preisgünstiger sein, engmaschigere Analysen durchführen zu lassen und nur im Bedarfsfall größere Wasserwechsel, so als Reset, durchzuführen. Bei den heutigen Qualitätssalzen ist ein 50%iger WW ohne weiteres möglch. Das habe ich selbst schon ausprobiert und 3x40% an drei aufeinander folgenden Tagen gemacht.
      Rein theoretisch steht einem Betreiben eines gut funktionierenden Riffbeckens ohne WW nichts im Weg. Es ist vielleicht ein etwas größerer Analyseaufwand und ein gutes Auge notwendig.

      Dem Argument, dass die Korallen nach einem 5-20%igen WW besser da stehen, könnte man entgegenhalten, dass dann im Altwasser des Beckens bestimmte Stoffe fehlen, seltener ein Zuviel vorhanden ist. Ein Zuwenig kann mit einer Analyse und der Zugabe von Stoffen ohne WW ausgeglichen werden. Ein Zuviel von Stoffen sollte in einem vernünftig gefahrenen Riffbecken nicht vorkommen, bzw. lässt auf einen Fehler im System schließen.
      Gruß
      Burkhart