Phytoplanktonarten

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • So noch mal grob und nur nach Gattungen zusammengefasst. Spannweite kommt von den unterschiedlichen Arten, Zuhtbedingungen und Wachstumsphasen

      Jeweils in % vom Trockengewicht

      Chaetoceros
      EPA
      von 3,4-8,5%
      DHA
      von 1,6-4,66%

      Isochrysis
      EPA
      von 0,3-0,9%

      DHA
      von 8,2- 20% (82 auf 8,2 korrigiert der berühmte Eisenfehler und der obere Wert auch auf 20% angepasst)

      Nannochloropsis
      EPA
      von <1-7,6%
      DHA
      von 0-20% (Unterer Wert angepasst da manche Arten nur unter Extrembedingungen DHA produzieren Oberer Wert ist aber bestätigt)

      Rhodomonas
      EPA
      von 3,74-9,15 %
      DHA
      1,85-5%

      Tetraselmis
      EPA
      3,4-8,49%
      DHA
      1,84-
      von <1-4,38%

      Was die Werte vor allem deutlich machen. Wenn nur von den Gatttungen gesprochen wird ist eine konkrete Aussage kaum möglich und es gibt viele Parameter die die Zusammensetzung massiv beeinflussen.

      Edit: Die roten Textstellen habe ich aus Bernhards Korrekturen weiter unten übernommen und hier aktualisiert. Steffi
      Viele Grüße
      Bernhard : gruebel : :thumbup: : Seepferd : :Krabbe:
    • Bernhard Quirbach schrieb:

      So noch mal grob und nur nach Gattungen zusammengefasst. Spannweite kommt von den unterschiedlichen Arten, Zuhtbedingungen und Wachstumsphasen

      Jeweils in % vom Trockengewicht

      Chaetoceros
      EPA
      von 3,4-8,5%
      DHA
      von 1,6-4,66%

      Isochrysis
      EPA
      von 0,3-0,9%

      DHA
      von 82- 15%

      Nannochloropsis
      EPA
      von <1-7,6%
      DHA
      von 10-20%

      Rhodomonas
      EPA
      von 3,74-9,15 %
      DHA
      1,85-5%

      Tetraselmis
      EPA
      3,4-8,49%
      DHA
      1,84-
      von <1-4,38%

      Was die Werte vor allem deutlich machen. Wenn nur von den Gatttungen gesprochen wird ist eine konkrete Aussage kaum möglich und es gibt viele Parameter die die Zusammensetzung massiv beeinflussen.
      Hallo Bernhard,

      ich vermute bei Isochrysis Schreibfehler:
      nicht 82 sondern 8,2.

      Aber könntest Du die Zahlen von Nannochloropsis bitte nochmal prüfen.
      DHA von 10 bis 20 % wäre ja traumhaft und widerspricht allem, was ich je gehört hab.
      Hab auf die schnelle keine guten Quellen gefunden.
      In Wittenrichs Breeder's Guide ist der Hersteller Reed Mariculture zitiert:
      "Nannochloropsis oculata
      EPA 37 %
      DHA 0 % "

      Du weisst darauf hin, dass sich die verschiedenen Kulturparameter auf den Gehalt auswirken. Gerade deshalb nützen uns auch nur Zahlen, die wir mit unseren Möglichkeiten erreichen können, bzw. interessant ist
      welche Proportionen sich ergeben mit unseren Kulturmethoden. Wir haben da nicht soviel Spielraum, z.B. nutzen ja handelsübliche Dünger etc.
      Aber vielleicht kann man ja kleine Dinge verbessern.
      LG.
      Bernd
    • aquabernd666 schrieb:

      Bernhard Quirbach schrieb:


      Hallo Bernhard,
      ich vermute bei Isochrysis Schreibfehler:
      nicht 82 sondern 8,2.

      Aber könntest Du die Zahlen von Nannochloropsis bitte nochmal prüfen.
      DHA von 10 bis 20 % wäre ja traumhaft und widerspricht allem, was ich je gehört hab.
      Hab auf die schnelle keine guten Quellen gefunden.
      In Wittenrichs Breeder's Guide ist der Hersteller Reed Mariculture zitiert:
      "Nannochloropsis oculata
      EPA 37 %
      DHA 0 % "

      Du weisst darauf hin, dass sich die verschiedenen Kulturparameter auf den Gehalt auswirken. Gerade deshalb nützen uns auch nur Zahlen, die wir mit unseren Möglichkeiten erreichen können, bzw. interessant ist
      welche Proportionen sich ergeben mit unseren Kulturmethoden. Wir haben da nicht soviel Spielraum, z.B. nutzen ja handelsübliche Dünger etc.
      Aber vielleicht kann man ja kleine Dinge verbessern.
      LG.
      Bernd
      Hallo Bernd

      Kommafehler und zwei weitere Punkte korrigiert.

      Die oberen Werte bei Nannochloropsis stimmen nach unten gibt es aber wie schon in den Tabellen zu sehen auch 0 Werte.

      Die von dir benannten Werte stimmen auch für Nannochloropsis oculata weitestgehend, auch da läßt sich mit hohen Stickstoffwerten und geringen Temperaturen noch was machen.
      Bei den 20% DHA der Trockenmasse ging es um Nannochloropsis oceanica (eigentich Nannochchloropsis sp. und wurde erst im Nachgang als N. oceanica bestimmt). Daher ist es auch immer wieder wichtig zu wissen von welcher Art und nicht nur von welcher Gattung gesprochen wird.

      Parametern

      Wie sicher kann man sich sein eine bestimmte Alge wenn möglich in Reinkultur zu haben. Eigentlich so gut wie gar nicht. Ehrliche Händler weisen mittlerweile auch darauf hin, dass man meist eine Mischung bekommt und solange eher auf Liter als auf Qualtät zB Disks geachtet wird , wird sich da so schnell auch nichts ändern.

      Beim Dünger geht es weiter. Die meisten Aquarianer lassen es sich gefallen, dass die Dünger nicht vorschriftsmäßig deklariert sind und geben sie auf gut Glück zu den Algen(mischungen). Die Dünger müsen nach der ChemVO vollständig deklariert sein. Einfach einfordern und wenn es genug machen werden die Händler auch es entsprechend handhaben müssen. Einflaschenlösungen wundern mich auch immer wieder. An sich müßten die Nährlösungen aufgrund der Inhaltsstoffe in mind 3 oder teilweise 4 Flaschen aufgeteilt sein. Härtebildner MG und Ca mit Makronährstoffen, Mikronährstoffe, Vitamine und chelatierte Nährstoffe.
      ( Ich selbst habe leider für die Aquaristik noch keine Rückmeldung aus Norwegen bekommen)

      Kohlenstoffquellen. Bei den meisten Ansätzen sehe ich keinen Eintrag von CO2 (außer der aus der Umgebungsluft mit dem Luftheber) oder den Einsatz einer anderen Kohlenstoffquelle.

      Licht. Weiß ist gerade bei LED nicht tageslichtweiß. Der (zusätzliche) Einsatz von Pflanzen-LEDs wirkt oft schon Wunder.
      Beleuchtungszeiten. Eher in Intervallen und bis zu 12 h als Dauerbeleuchtung. Blitzlichteffecte wäre eine Stufe weiter.

      N:P Ratio. Müssste öfter sauber gemessen und angepasst werden. N wird stärker verbraucht als P. Bei starkem Ungleichgewicht kann es zu Wachstumhemmungen kommen.

      Salinität. Sollte eher am unteren möglichem Bereich gefahren werden. Hohe Salinitäten werden idR eingesetzt, um Zooplanktonverunreinigungen zu vermeiden.

      Temperatur. Niedrige Temperaturen sorgen für eine Verschiebung von weniger Aminosäuren zu mehr Fettsäuren.

      Die meisten Punkte führen jeweils zu Veränderungen im Bereich von 1-2 % die Summe und die Kombination macht es aber.
      Viele Grüße
      Bernhard : gruebel : :thumbup: : Seepferd : :Krabbe:
    • Hallo Bernhard
      besten Dank für Deine sorgfältige Antwort.

      Ich möchte auch einmal ausdrücklich sagen:
      Bitte, bitte verlinke weiter wissenschaftliche Quellen, egal ob auf englisch oder was auch immer, auch wenn die Verständlichkeit und die Sprache manchmal kritisiert wird. Ich lese oft darin, verstehe zwar nicht alles, aber auch immer etwas mehr.
      Und schließlich sind wir hier verschiedene Menschen im Forum und mit gegenseitiger Hilfe wird ein Schuh draus.
      Wir brauchen eben die Erkenntnisse der Wissenschaft sonst probieren wir ja nur blind rum.
      Nun ein paar Nachfragen zu Deinen Erläuterungen.
      Hast Du die Möglichkeit uns Reinkulturen zugänglich zu machen ?
      Früher konnte man auch als Privatmann bei der Uni Göttingen in der Algensammlung kaufen. Jetzt muss man erstmal angeben was für eine Institution man ist und welches Forschungsvorhaben etc. Schade ! Es ist eben auch nicht leicht an andere Algenarten zu kommen um eben nicht nur die "üblichen 4 Verdächtigen" zu züchten.
      Ich selbst suche schon länger nach einer Möglichkeit Pavlova zu bekommen.
      Es gibt Hinweise, dass sie bei der Zucht schwierigerer Decapoden geholfen hat. Ich hoffe ich finde den Artikel nochmal.

      Wie weit könnte man versuchen mit der Salinität herunterzugehen und in welchen Schritten ohne die die Kultur zu gefährden ?

      Temperatur werde ich gerade etwas reduzieren können (ca. 2 Grad C), weil ich mit dem Phyto in einen anderen Raum ziehe.

      Dünger und CO2 stell ich jetzt erstmal zurück.
      Eine Stellschraube nach der anderen...

      Nochmals danke und LG
      Bernd
    • aquabernd666 schrieb:

      Hallo Bernhard
      besten Dank für Deine sorgfältige Antwort.

      Ich möchte auch einmal ausdrücklich sagen:
      Bitte, bitte verlinke weiter wissenschaftliche Quellen, egal ob auf englisch oder was auch immer, auch wenn die Verständlichkeit und die Sprache manchmal kritisiert wird. Ich lese oft darin, verstehe zwar nicht alles, aber auch immer etwas mehr.
      Und schließlich sind wir hier verschiedene Menschen im Forum und mit gegenseitiger Hilfe wird ein Schuh draus.

      Wir brauchen eben die Erkenntnisse der Wissenschaft sonst probieren wir ja nur blind rum.


      Nun ein paar Nachfragen zu Deinen Erläuterungen.
      Hast Du die Möglichkeit uns Reinkulturen zugänglich zu machen ?
      Früher konnte man auch als Privatmann bei der Uni Göttingen in der Algensammlung kaufen. Jetzt muss man erstmal angeben was für eine Institution man ist und welches Forschungsvorhaben etc. Schade ! Es ist eben auch nicht leicht an andere Algenarten zu kommen um eben nicht nur die "üblichen 4 Verdächtigen" zu züchten.
      Ich selbst suche schon länger nach einer Möglichkeit Pavlova zu bekommen.
      Es gibt Hinweise, dass sie bei der Zucht schwierigerer Decapoden geholfen hat. Ich hoffe ich finde den Artikel nochmal.

      Wie weit könnte man versuchen mit der Salinität herunterzugehen und in welchen Schritten ohne die die Kultur zu gefährden ?

      Temperatur werde ich gerade etwas reduzieren können (ca. 2 Grad C), weil ich mit dem Phyto in einen anderen Raum ziehe.

      Dünger und CO2 stell ich jetzt erstmal zurück.
      Eine Stellschraube nach der anderen...

      Nochmals danke und LG
      Bernd
      Hallo Bernd
      Gern geschehen.

      Ich hoffe, dass das mit der gegenseitigen Hilfe so ist.

      Mit der Wissenschaft sah man hier aaO gestern etwas anders (nicht du)

      Im Moment finde ich die floridaaquafarms.com/shop/microalgae-disks/ ganz gut zumal die auch Nannochloris (sic) mit anbieten (Dei in SiFi beim Vortrag waren wissen was ich meine.) Die Disk gibt es oft auch bei Ebay oder eine Sammelbestellung wäre auch möglich.
      Ich selbst kann im Moment nur Süßwasserarten wirklich rein anbieten oder auch nur die kommerziellen Preise der Algenbanken durchreichen (ist eine rechtliche Sache). Bei den Salzwasserarten mache ich noch mal eine Selektion im Sommer.

      Bei der Salinität kommt es auf die Art an. Bei den reinen Salzwasserarten ist die Untergrenze meist bei 20ppt. Schritte zum Absenken idR 2-3 ppt pro Tag. Kaliumwert beachten.
      Viele Grüße
      Bernhard : gruebel : :thumbup: : Seepferd : :Krabbe:
    • MIKROALGEN-SCHEIBEN
      Willst du eine garantierte Live-Alternative für nicht so lebende flüssige Hobby-Algenkulturen? Dann sind unsere „Micro Algae Disks“ die Antwort. Praktische lebende Impfstoffe gegen Mikroalgen, die bei Bedarf einsatzbereit sind. Unialgal, Petrischalen-Kulturen von Mikroalgen, die speziell für eine längere Haltbarkeit versiegelt wurden. Einfach bei normaler kühler Raumtemperatur in einem dunklen Bereich lagern. „Micro Algae Disk ™“ - Kulturen können 6+ Monate überleben. (mit Ausnahme der Isokrysis, die wir innerhalb von zwei Monaten vorschlagen) Keine Flüssigkeiten beteiligt, klein, kompakt, leicht, einfach und kostengünstiger zu transportieren. Scheiben machen flüssige Substarterkulturen im Labor überflüssig. Die Kosten für eine Festplatte sind günstiger als für die Hobby-Flüssigkultur. Legen Sie steriles Kulturwasser auf die Scheibe, decken Sie es ab, sorgen Sie für mäßiges Licht, 12 bis 24 Stunden lang, reiben Sie dann die Zellen mit einem sterilen Q-Tip aus Baumwolle ab, geben Sie 250 - 500 ml Kulturwasser hinzu (Isocrysis enthält verschiedene Anweisungen), düngen Sie (siehe unsere) Mikroalgen wachsen), belüften und 7-10 Tage bei 16-24 Licht inkubieren und dann als Impfmittel für größere Kulturen verwenden. Sechs beliebte Salzwasserarten verfügbar. Nanochloropsus (japanische Chlorella), Nannochloris (oculata), Chlorella (vulgaris) und Dunaliella können entweder in Salzwasser oder in Süßwasser gezüchtet werden. (Unsere Kulturen und Scheiben werden alle mit Salzwasser gezüchtet, wenn Sie in Süßwasser wachsen möchten. Wir empfehlen, die Anweisungen in Plankton Culture Manuel zu befolgen die wir verkaufen) Andere tolerieren niedrige Salzgehalte, aber das beste Wachstum, das normalerweise bei 18 bis 30 ppt erzielt wird. Die angezeigten Größen sind maximal. Nanochloropsus, Tetraselmis und Isocrysis (Galbana) gelten als die wichtigsten Algen bei der Kultivierung von Zooplankton wie Rotiferen und Ciliaten. Tetraselmis, Dunaliella und Isocrysis sind bewegliche Algen. Alle Algenarten werden normalerweise zur Kultivierung von Rotifern, Artämie, Muscheln, Austern und Larvengarnelen verwendet.




      Bernhard habs mal mit Google übersetzt :thumbsup: EXTRA für Ewald :lachen:

      :danke: für den Link :thumbup:

      LG Dieter : Seepferd :
    • Hallo Bernd,

      um welche genaue Art Pavlova handelt es sich hier?
      Ist diese Alge in USA regelmässig in Shops erhältlich?

      aquabernd666 schrieb:

      Ich selbst suche schon länger nach einer Möglichkeit Pavlova zu bekommen.
      Es gibt Hinweise, dass sie bei der Zucht schwierigerer Decapoden geholfen hat. Ich hoffe ich finde den Artikel nochmal.
      Hast du vieleicht auch noch einen besonderen Copepoden, der noch einen Versuch Wert wäre?

      Viele Grüße
      Klaus

      @aquabernd666
      langsam ist sicher ;) + sicher ist schnell :thumbsup:

      Nachzuchten vor Wildfängen

      Meine ganze Freude
    • coffeebox schrieb:

      Hallo Bernd,

      um welche genaue Art Pavlova handelt es sich hier?
      Ist diese Alge in USA regelmässig in Shops erhältlich?

      aquabernd666 schrieb:

      Ich selbst suche schon länger nach einer Möglichkeit Pavlova zu bekommen.
      Es gibt Hinweise, dass sie bei der Zucht schwierigerer Decapoden geholfen hat. Ich hoffe ich finde den Artikel nochmal.
      Hast du vieleicht auch noch einen besonderen Copepoden, der noch einen Versuch Wert wäre?
      Viele Grüße
      Klaus

      @aquabernd666
      Hallo Klaus,
      es handelte sich, glaube ich, um Pavlova lutheri. Sie ist in den meisten Shops nur als Konzentrat zu bekommen, was uns als Kulturansatz wohl nichts nützt.
      UTEX ist eine Algenbank der University of Austin, Texas. Die haben sie auf jeden Fall. Weiss nicht, wie die Bedingungen für Kauf sind.

      Ein Copepode, den ich gern ausprobieren würde, wäre Euterpina acutifrons. Das ist einer der wenigen freischwimmenden Copepoden aus der Ordnung der Harpacticoidae und ziemlich klein.
      AlgaGen hat ihn im Sortiment, verkauft aber ins Ausland normalerweise nur über Distributor. Soviel ich weiss, haben sie zur Zeit keinen in Europa.
      LG.
      Bernd
    • Harald schrieb:

      aquabernd666 schrieb:

      Ich hoffe ich finde den Artikel nochmal.
      Eventuell dieser hier Bernd: dbu.de/OPAC/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-28183.pdf
      Hallo Harald,
      nein, das ist nicht der Artikel, den ich meine. Aber hier steht auch interessantes über Pavlova. Sicher eine lohnende Alge, wenn man allein mal die EPA und DHA Werte ansieht.
      In dem Bericht, den ich meine, ging es um Lysmata grabhami oder amboiensis.
      LG.
      Bernd