Hallo Foris,
das Thema Positivlisten hatte vor einiger Zeit hohe Wellen geschlagen und wurde glücklicherweise nicht umgesetzt. Natürlich kocht das ganze weiter und momentan werden neue Versuche unternommen, Import Beschränkungen oder noch lieber Verbote durchzusetzen. Für uns Meeresaquarianer würde das unabsehbare und wie ich meine, drastische Folgen nach sich ziehen. Dass wir nicht allein damit stehen und welche Ausmaße das Ganze hat, wurde u.a. auf der Grünen Woche in Berlin vom VDA diskutiert. Nun kann man fragen was geht mich der VDA an- ich denke hier sollte man sich Argumente durch den Kopf gehen lassen und versuchen mal nicht Vereins belastet zu denken. Ich hänge Euch mal ein Video mit ran damit sich jeder ein Bild machen kann, worum es geht: www.youtube.com/watch?v=3NU3ZaDbk6E&feature=youtu.be
Die Meeresaquaristik ist ein großer Importeur von Organismen und Zubehör (z.B. Sand usw.) und hier sehe ich eine Möglichkeit, dass nicht nur Aquarianer sondern auch Händler an einem Strang ziehen, um Verbote zu unterbinden. Argumente für die Importe müssen natürlich auch Haltungsberichte und erfolgreiche Vermehrung von Organismen sein und hier ist jeder Aquarianer gefragt, seine Erfahrungen zu veröffentlichen. Das es viele positive Entwicklungen gibt kann sehr gut belegt werden, auch wenn es Defizite bei einigen Tieren gibt. Wenn möglich nicht nur auf Foren beschränken; die Zeitschriften sind eine gute Plattform und haben einiges an Gewicht, um Wünschen und Forderungen Nachdruck zu verleihen. Eigentlich löst ein Importverbot kein einziges der bestehenden Probleme die mit der Riffzerstörung und Artensterben zu tun hat, hier müssen andere Ansätze gemacht werden. Siehe Plastikmüll und viele andere Themen, die auch hier im Forum angesprochen wurden.
Ich kann mich noch an die Importbeschränkungen erinnern, die zur Zeit der Teilung Deutschlands viele Jahre den Osten Deutschlands betroffen hatte und insbesondere deren Auswirkung auf die Meeresaquaristik. Wenn das wiederkommt, wird es die Aquaristik zwar nicht kaputt machen, den Interessenkreis aber erheblich begrenzen. Und da sind nicht nur die Pfleger betroffen.
LG Dietmar

Hallo Achim,
vielen Dank für Dein Feedback. Also zunächst der Artikel:
vda-aktuell.de/index.php/compo…erluste-an-dr-gebhart-cdu

Was mir noch in dem Zusammenhang einfällt, wäre mal ein Vergleich der Importeure weltweit heranzuziehen. Deutschland dürfte da nur eine verschwindend kleine Rolle in der Rangliste spielen? Leider habe ich keine aktuelle Statistik hierfür zur Hand und ältere sind eben alt.
Die Diskussion zu sterbenden Tieren bei Importen ist gerade in der Seewasseraquaristik immer ein "heißes" Eisen und unerklärliche Ursachen finden oft die abenteuerlichsten Erklärungen. Sicher gibt es in erster Linie die Händler Erfahrungen und ich kann mich da an einen Fachvortrag erinnern, der in der damaligen ZAG Meeresbiologie von Torsten Luther gehalten wurde. Sehr positiv, denn solche Dinge werden gern unter Verschluss gehalten.
Mittlerweile sind 20 Jahre ins Land gezogen und vieles hat sich zum positiven verändert und neue Erkenntnisse zu Haltung und Eingewöhnung von Importen lassen Rückschlüsse auf die Bedingungen zu, unter denen das geschieht. Freilich wird es immer Ausnahmen geben aber der Druck der Aquarianer auf den Händler nach gesunden Tieren darf man nicht unterschätzen und das hat viel dazu beigetragen. Sicher wird ein Aquarianer mit einigen Jahren Erfahrung eher vor dem Kauf bestimmter Fische und Arten die Finger lassen, als ein unerfahrener Aquarianer. Die Kenntnisse der Haltungsbedingungen von Tieren haben sich in den letzten Jahren erheblich erweitert und das ist gut. Sowas geht nicht, wenn man Verbote erlässt sondern durch Wissensvermittlung. Es ist noch gar nicht lange her dass die Beschränkung zur Haltung von Großkaisern und Falterfischen in Deutschland aufgehoben wurde. Natürlich muss man jetzt nicht alles importieren, was in den Kescher gelangt. Aber wenn, dann ist natürlich jeder Hinweis zu den Tieren herzlich willkommen.
Allerdings muss ich auch sagen, dass trotz Literaturangebot leider vieles in Vergessenheit gerät oder beiläufig zur Kenntnis genommen wird.
Ich führe die Bibliothek unserer FG und liste akribisch jeden Artikel der irgendwo veröffentlicht wurde und wenn ich sehe wie oft davon Gebrauch gemacht wird...
LG Dietmar