Nitratfilter (Kaltwasser)

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Hallo!

      Ewald,
      über Redox den Durchfluss oder die Wodka-Zufuhr?

      Helmut,
      das sind rund 13l, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Naja, ich habe immerhin 5l.

      Bernd, Burkhard,
      da liegt genau das Problem. Weniger Wodka geht nicht mehr, ist ja jetzt schon fast Null ^^ Und sobald ich den Durchfluss minimal erhöhe, kommen gleich wieder Nitrit und Nitrat raus. :cursing:
      Oder kann man bei mehr Wodka tatsächlich auch den Durchfluss erhöhen?! Das würde ja bedeuten, dass mit Wodka auch mehr Sauerstoff verbraucht wird. ?(
      Gruß, Robert
      __________________________________________________________________________
      I) 460l Miniriff
      Algenrefugium, 180W LED (DIY), Mondphasen- und Strömungssimulation, DIY-Wavebox, Balling, DIY-Aquariencomputer
      II) 240l Nord-/ Ostsee / Mittelmeer - Anemonenaquarium
      35g/l Salz, je nach Jahreszeit 10...20°C, gekühlt über Erdleitung, 30W LED
      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Burkhard Ramsch schrieb:

      Weniger Wodka geht: einfach mit Umkehrosmosewasser verdünnen (die Lösung hält sich aber nicht lange).
      Mehr Wodka bei gleicher Nitratkonzentration erfordert einen höheren Durchfluss, um nicht in den Schwefelwasserstoffbereich zu kommen.
      Habe bereits 0,7l Wodka mit 4,3l Wasser verdünnt.

      Das bedeutet also tatsächlich, dass ich bei Schwefelgeruch auch den Durchfluss erhöhen kann, anstatt den Wodka zu reduzieren? Aber wenn dann wieder Nitrat raus kommt, ist es ja wohl eindeutig zu viel Durchfluss?!
      Gruß, Robert
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      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
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    • efyzz schrieb:

      Burkhard Ramsch schrieb:

      Weniger Wodka geht: einfach mit Umkehrosmosewasser verdünnen (die Lösung hält sich aber nicht lange).
      Mehr Wodka bei gleicher Nitratkonzentration erfordert einen höheren Durchfluss, um nicht in den Schwefelwasserstoffbereich zu kommen.
      Habe bereits 0,7l Wodka mit 4,3l Wasser verdünnt.
      Das bedeutet also tatsächlich, dass ich bei Schwefelgeruch auch den Durchfluss erhöhen kann, anstatt den Wodka zu reduzieren? Aber wenn dann wieder Nitrat raus kommt, ist es ja wohl eindeutig zu viel Durchfluss?!
      Schwefelgeruch heisst für mich zunächst Durchfluss erhöhen. Die Bakterien arbeiten und haben nicht genug Nitrat, deshalb Durchfluss erhöhen. Aber immer gaaaaanz langsam. Wenn Du zuviel aufdrehst und danach denkst das war jetzt zuviel und reduzierst wieder, hast Du vielleicht schon zuviel O2 in den Filter gebracht und misst dann wieder NO2 oder NO3 am Ausgang. Dann musst Du wieder warten...Passiert bei kleinen Filtern sehr schnell.

      Der Nitratfilter
      Ein Geduldsspiel für einen Spieler mit guten Nerven ;)
    • OK, danke euch!

      Dann werde ich mal wieder Wodka etwas erhöhen und den Durchfluss erhöhen, sobald es nach Schwefel riecht.
      :thumbsup:

      Ewald schrieb:

      Hallo Robert

      wie lange läuft den Dein Nitratfilter schon ? : gruebel :
      Laut Post #10 habe ich den Filter am 04.11. gestartet.
      Gruß, Robert
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    • Interessanter Thread.
      ein paar Gedanken:
      a) Kaltwasser.
      12° ist kalt. Ich habe bei der Arbeit ein 450 l-Becken mit 8-12° (je nach Jahreszeit). Bakterien brauchen bei den Kühlschranktemperaturen ewig. Fast 5 Monate lang war Nitrit mit etwa 0,2 - 0,4 mg/l nachweisbar.
      Da die Fische offensichtlich kein Unwohlsein zeigten, machte ich einfach knappe 10% WW/täglich. (Mache ich auch heute noch um Kot abzusaugen)

      b) Nitratfilter.
      Wenn Du ein Redox-Messgerät rumliegen hast, setze es im Dauerbetrieb im Filter ein. Wenn ich mich richtige erinnere setzt die Nitratatmung bei etwa -150 mV ein, die Sulfat-Veratmung bei etwa -250 mV.
      Nächstes Ding: Die Bakterien knacken das Nitrat (und Sulfat) erst, wenn nicht nur kein freier Sauerstoff, sondern auch genug Nahrung ("Kohlenstoffquelle" - hier Alkohol) vorhanden ist.
      Flüssigfutter bei Filtern für kleine Anlagen ohne Redox-gesteuerte Dosierpumpe ist echt kniffelig, wie Du gemerkt hast.
      Es gibt Dimensionen, wo das keine Rolle spielt. Bei einem Nitratfilter-Workshop habe ich Aquakultur-Betreiber kennen gelernt, die 7 Nitratfilter am laufen haben, die mit jeweils 200 l Melasse (mehr Kohlenstoff als vergleichbare Menge Alkohol, für die Bakterien aber schwerer knackbar, dafür deutlich billiger) täglich befüttert werden. Jeden Tag wird ein Filter ausgekärchert, weil das Bakterienwachstum den Durchfluss zu sehr behindert. Etwa 3 Stunden nach jeder Reinigungsaktion liefern die Filter wieder Nitrat-freies Wasser.
      In kleinem Massstab und ohne Regelung habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen mit Filtermaterial gemacht, das von den Bakterien gefressen wird. aquamedic hat Biobälle aus einem hellen Kunststoff, die abgebaut werden und lediglich ein oder zweimal im Jahr nachgefüllt werden.
      Erstaunlich gute Erfahrungen habe ich auch mit einem aeroben Fliessbettfilter mit einer Füllung aus kugelförmigem Filtermaterial (Reefpearls? Das Zeug, daß ich habe, ist von Fauna MArin, die gibt's aber auch tropimarin und vielen anderen Herstellern) aus einem Kunststoff auf Milchsäurebasis, der so feinporig ist, daß er innen besiedelt wird und anaerobe Zonen bietet. Mit einem halben Liter von dem Zeugs habe ich fst ein Jahr lan den PO4 und NO3-Gehalt in einem 600 l-Becken aufgehalten, in dem ein Rochen-Jungtier täglich satt gefüttert wird. Jetzt ist nur noch etwa 15% übrig und ich muss nachfüllemn.
      Vorteil bei dem Zeug ist, daß im Schwebebett überschüssige Bakterien abgerieben und ausgetragen werden.
      In den 80ern und 90ern "state of the art" waren die Nitratfilter von Deltec. Da war ein Membranbeutel drin, der mit Methanol gefüllt wurde, das durch die Membran hindurch diffundierte und alle lediglich alle paar Wochen nachgefüllt werden musste. Ich weiss nicht, ob es die noch gibt ....

      Es macht übrigens immer Sinn, den Auslauf vom Nitratfilter zum Abschäumer zu leiten -> Entfernung von Bakterien und Sauerstoff-Anreicherung.

      Und noch ein übrigens: in professionellen Kaltwasseranlagen werden Nitratfilter beheizt um vernünftige Leistung zu bieten. Der niedrige Durchfluss im vergleich zum Gesamtsystem ist in der Temperaturbilanz zu vernachlässigen.


      ... vielleicht hat das ja geholfen. :D

      Alles Gute vom Deich!

      Sven
    • Genau: die Bakterien setzen das Futter in Biomasse um. Es werden also immer mehr Bakterien. Deshalb ist eine interne Umwälzung in kleinen Filtern sehr sinnvoll (hast Du ja) um überschüssige Bakterien aus dem Filtermaterial heraus zu spülen und in Schwebe zu halten bis sie mit dem Kreislaufwasser ausgetragen werden.
      Je dünner der Auslaufschlauch ist und je langsamer der Durchfluss, desto schneller bleiben die Vertriebenen aber dadrin hängen und machen den mittelfristig (oder auch viel schneller ;) ) dicht.

      ... schnell verbringt man dann mit dem Filter täglich mehr und mehr Zeit, die vielleicht besser in einen einfachen WW investiert wären. Umso mehr bin ich von diesem Schwebebettfilter begeistert.
      Aber das ist auch ein Unterschied von Job und Hobby. :)

      .. jetzt reicht's für heute.
      Sven
    • Nabend Sven,

      vielen Dank für die ausführliche Antwort!

      Dass sich der Auslauf (bei mir ein 4/6er Schlauch mit Reduzierhahn) schnell zusetzt, habe ich auch schon festgestellt ... Eigentlich dachte ich, dass so ein Nitratfilter nahezu wartungsfrei läuft :/

      Im Moment kommen nur noch Nitrat und Nitrit aus dem Filter, obwohl ich den Auslauf nochmal extrem gedrosselt habe (ca. 1 Tropfen pro Minute) und wieder minimal Wodka dosiere. Vielleicht liegt es wirklich an den niedrigen Temperaturen, denn die letzten Wochen waren ja tatsächlich die kältesten des Winters. Im Becken waren's vielleicht noch 8°C, wobei es im Filtertopf aber sicherlich wärmer ist, bei etwa 13°C im Zimmer.

      Was bedeutet das denn mit der Nitrat- bzw. Schwefelveratmung? Sollte ich mich jetzt dazwischen befinden, also zwischen -150 und -250mV oder wie?

      Ich habe einen Ozonisator mit integriertem Redox-Regler, den könnte ich womöglich dafür zweckentfremden. Allerdings kann der glaube ich nur positive Redoxpotentiale messen?!

      Ich wollte jetzt aber auch ungern noch mehr Technik aufrüsten, bevor der Nitratfilter nicht einmal richtig funktioniert hat. Mit konstanter Dosierung müsste es doch eigentlich auch erst mal gehen?! Oder wäre die Redoxregelung tatsächlich die Lösung?
      Gruß, Robert
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      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Nachtrag: Mir ist gerade aufgefallen, dass es gar nicht mehr am Auslass tropfte, vermutlich schon den ganzen Tag nicht mehr. Nun kommt tatsächlich Nitrat/Nitritfreies Wasser aus dem Filter :)

      Prinzipiell funktioniert es also noch. Nur scheinbar seeeeehr langsam :sleeping:
      Gruß, Robert
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    • efyzz schrieb:


      Was bedeutet das denn mit der Nitrat- bzw. Schwefelveratmung? Sollte ich mich jetzt dazwischen befinden, also zwischen -150 und -250mV oder wie?

      Ich habe einen Ozonisator mit integriertem Redox-Regler, den könnte ich womöglich dafür zweckentfremden. Allerdings kann der glaube ich nur positive Redoxpotentiale messen?!

      Ich wollte jetzt aber auch ungern noch mehr Technik aufrüsten, bevor der Nitratfilter nicht einmal richtig funktioniert hat. Mit konstanter Dosierung müsste es doch eigentlich auch erst mal gehen?! Oder wäre die Redoxregelung tatsächlich die Lösung?
      Moin,
      a) ja. :) Im mittleren Bereich, -180 - -210 mV läuft das am sichersten.
      b) Wenn Du ihn ohne die Regel-Funktion einsetzen kannst hast Du zumindest eine Kontrolle. Die Frage ist ob das Gerät negatives Redoxpotential anzeigen kann. Das sollte aber im Datenblatt stehen.
      c) eine wartungsarme Regelung hast Du erst mit einem Gerät, daß bei sinkendem RX Aquarienwasser und bei steigendem Futter zuführt. Alternativ ein Langzeitfutter (z.B. aquamedic DeniBalls) und lediglich den Durchfluss regeln (Dosierpumpe).
      Sven