Gorgonie

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Hallo Verena,

      ich hab zwar ganz sicher nicht Harald's Expertise, aber ich mag Gorgonien auch sehr und versuche auch, eine schöne Sammlung zusammenzustellen. Die zweite, die Pinnigorgia, da kann ich mich Harald nur anschließen. Falls jemand sie Dir als etwas anderes verkauft hat, dann hat derjenige sich sicherlich geirrt.

      Die erste sieht für mich rein vom Anschauen des ersten Bildes auch wie eine Plexaura aus. Ich habe selbst eine Plexaura homomalla und kürzlich in Friedrichshafen auf der Messe eine erstanden, die von der Wuchsform her genauso aussieht wie die homomalla, aber eine viel hellere, fast creme-beige Farbe hat. Ich muss mal von der ein Foto machen und hier einstellen, wollte auch Harald schon längst mal fragen, was das wohl ist. Der Händler wusste nur, dass sie ursprünglich mal aus der Karibik kam und sich bei ihm so gut vermehrt, dass er regelmäßig Ableger davon verkauft.

      Dein erstes Bild hat mich sehr an diese, die ich auf der Messe gekauft habe, erinnert.
      LG, Pat
    • Hallo Harald, hallo Verena,

      Dann hier mal ein schnelles Handy Foto der unbekannten Gorgonie (1. Foto), die von der Wuchsform her meiner P. homomalla ähnelt (2. Foto). Die homomalla hatte ich kurz nach dem Kauf im MWL eingestellt, für mich super zu sehen, wie sehr sie gewachsen ist.

      Im Hintergrund auf dem 2. Bild sieht man noch das weiße Zweiglein von dem ich denke, dass es eine Isis hippuris sein könnte. Dem geht's auch gut, die Polypen sind fast immer draußen und eine kleine veralgte stelle ist inzwischen zugewachsen. Und natürlich auch die pinnigorgia, die sich stark vermehrt, die ich aber super schön finde.

      Verena, Harald, könnte das auf meinem ersten Foto die gleiche sein wie Verenas erste?

      Harald, weißt du übrigens, ob die pinnigorgia auch so entzündungshemmende Inhaltsstoffe hat? Ich meine mich zu erinnern, dass im "blauen Planeten" gezeigt wurde, dass irgendwelche Fische durch Gorgonien Büsche geschwommen sind, um sich zu "desinfizieren" und jetzt schläft ein neuer Fisch von mir immer in dem Gorgonien Busch. Könnte ja vielleicht gut für ihn sein...?
      Bilder
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      LG, Pat
    • Verena schrieb:

      Ich habe Unkraut
      Ist doch liebevoll gemeint Verena. ;) Aber diese Gorgonie hat nun mal ein sehr hohes Vermehrungspotential.

      Pat_2015 schrieb:

      Harald, weißt du übrigens, ob die pinnigorgia auch so entzündungshemmende Inhaltsstoffe hat?
      Nein Pat das ist mir nicht bekannt. Im blauen Planeten wurden auch Gorgonien aus der Karibik gezeigt. Mir sind diese Stoffe nur von der Pseudopterogorgia und Plexaura homomalla bekannt. Deine gezeigte Gorgonie dürfte eine Plexaurella vermutlich nutans sein. Die Wuchsform erinnert sehr stark daran.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Danke, Harald, ja, das kommt gut hin. Ich hoffe sie wächst schön, meine Gorgonien Ecke im Becken mag ich sehr - auch wenn ich mit den azooxanthellaten nicht so viel Glück hatte zuletzt. Meine Guaiagorgia gibt leider gerade auf und ich weiß nicht warum.

      Jedenfalls, liebe Verena, finde ich dieses Unkraut kann sich wirklich sehen lassen :rolleyes:
      LG, Pat
    • Ja, Harald, wäre schön, wenn man da irgendwann dahinter kommt. Ich finde es rätselhaft, dass manche Tiere monatelang nicht nur durchhalten, sondern sogar wachsen, und dann gehen sie plötzlich ein - obwohl man nichts bewusst anders macht.

      Zurück zum Anfang dieses Threads, die wunderschöne blaue Gorgonie, deren Namen ich mir nie merken kann... Du und andere berichten von rund einem Jahr Erfolg! Das kann sie doch nicht nur mit Reserven überdauern. Da muss sie doch Nahrung aufgenommen haben. Was kann es nur sein, was dann plötzlich fehlt? Es müsste mal jemand versuchen, der Zugang zu Meerwasser zum Wasserwechsel hat... Wir sind ja alle auf das Salz zum anmischen angewiesen.
      LG, Pat
    • Hallo Pat

      Pat_2015 schrieb:

      Das kann sie doch nicht nur mit Reserven überdauern. Da muss sie doch Nahrung aufgenommen haben.
      Nahrung aufnehmen ist die eine Sache, verwerten die andere. ;)

      Pat_2015 schrieb:

      Wir sind ja alle auf das Salz zum anmischen angewiesen.
      Das natürliche Meerwasser wird ja schon länger direkt zum Verkauf angeboten. Klick.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Harald schrieb:

      Hallo Pat

      Pat_2015 schrieb:

      Meine Guaiagorgia gibt leider gerade auf und ich weiß nicht warum.
      Das ist sehr schade zu lesen. Aber irgend etwas fehlt den azooxanthellaten Gorgonien. Vielleicht kommt ja die Wissenschaft noch dahinter. : nicken :
      moin,

      der wissenschaft wird das relativ wurst sein, wenn man so den werdegang der riffaquaristik betrachtet.

      das meiste wurde durch die aquarianer selbst entdeckt/erkannt/getestet etc.

      die wissenschaft lieferte höchstens im nachhinein erklärungen.

      wobei in den letzten jahren die wissenschaft tatsächlich stärker ihren beitrag geleistet hat.

      entweder aus umweltschutzpolitischen impulsen oder wirtschaftlichen überlegungen.
      ansonsten schönen gruß
      joe
    • Hallo Harald,

      stimmt schon, man kann das Meerwasser kaufen, aber in größeren Mengen ist das doch irgendwie nicht realistisch, wegen Preis und auch wegen des Transportaufwands. Könnte man in einem kleinen Becken mal probieren... Im Ernst, Harald, glaubst du, dass da irgendwas drin ist, was man über die salzmischungen nicht kriegt? Wäre das einen Versuch wert? Oder nur Quatsch?

      Joe, schon klar, dass sich nicht die hardcore Wissenschaft mit der Fütterung azooxanthellater Gorgonien beschäftigt. Aber ich denke, was Harald meint, so wie ich es zumindest verstanden hab, ist genau die Mischung: interessierte Aquarianer, unterstützt mit irgendwelchen Forschungsergebnissen, die vielleicht am Rande was beitragen. Immerhin ist von manchen Gorgonien bereits bekannt, dass sie für die Medizin interessante Stoffe enthalten könnten. Vielleicht fällt da ja doch mal was an nützlichem Wissen ab.

      Ich meine mich zu erinnern, dass in der Koralle mal was war, dass irgendwelche SPS besser wachsen, wenn irgendwelche Schwämme im selben Becken sind, weil die irgendwelche Zellen abstoßen, die dann wiederum den SPS als Nahrung dienen könnten. Das fand ich sehr spannend damals. Wer findet wie sowas raus??? Muss ich glatt nochmal nach suchen...
      LG, Pat
    • Hallo Pat, Hallo Joe

      Pat_2015 schrieb:

      Im Ernst, Harald, glaubst du, dass da irgendwas drin ist, was man über die salzmischungen nicht kriegt? Wäre das einen Versuch wert? Oder nur Quatsch?
      Ich drücke mich mal vorsichtig aus, in Bezug auf azooxanthellate Gorgonien ist darin auch nicht der Stein der Weisen enthalten.

      korallenfarm joe schrieb:

      der wissenschaft wird das relativ wurst sein, wenn man so den werdegang der riffaquaristik betrachtet.
      Wenn man die Riffaquaristik im allgemeinen betrachtet gebe ich dir Recht, aber nicht in der Haltung azooxanthellater Gorgonien.

      Vielleicht noch zur Erklärung nachfolgendes mit einer kurzen Erklärung was Gorgonien überhaupt sind.

      Gorgonien werden in drei Unterordnungen innerhalb der Alcyonacea-Ordnung klassifiziert; die Calcaxonia, Scleraxonia und Holaxonia. Obwohl sie mit Weichkorallen verwandt sind, ist ihr Körperbau sehr unterschiedlich. Im inneren Kern ihres Skeletts befindet sich ein proteinartiger Strang aus Gorgonin und Kollagenfasern, der der Kolonie Stabilität verleiht (Fabricius und Alderslade 2001). Mitglieder der Calcoxonia haben Stäbe, die mit Aragonit, einer Form von Kalziumkarbonat oder Kalkstein, die das Skelett der Scleractinischen Korallen bildet, verstärkt sind. Die Scleraxonia-Unterordnung enthält Arten, die Sklerite produzieren - winzige Nadeln aus Calcit, einer anderen Form von Calciumcarbonat, die für Festigkeit sorgen. Die Holaxonia zeichnen sich durch einen hohlen inneren Kern aus.

      Azooxanthellate Gorgonien ernähren sich von einer Vielzahl von Partikeln, darunter Zooplankton (zB Copepoden, Rädertierchen), Phytoplankton (zB Diatomeen wie Kieselalgen und Dinoflagellaten), Protisten (verschiedene Mikroorganismen), Protozoen (Flagellaten, Ciliaten) und Detritus (partikulärer organischer Substanz) . Diese Partikel haben eine Größe von etwa 1 bis 2.000 μm, was die Bedeutung von Pico, Nano-, Mikro- und Mesoplankton in der Ernährung von Azooxanthellaten Korallen unterstreicht. Fütterungspräferenzen können zwischen den Arten stark variieren, wobei die Größe des Polypen (Durchmesser) kein guter Indikator für die Nahrungsaufnahme ist, obwohl sie die maximale Beutegröße bestimmt, die eine bestimmte Art aufnehmen kann. Azooxanthellate Gorgonien benötigen eine intensive Fütterung mit einer Vielzahl von Partikeln, um ihren Futterbedarf zu decken, einschließlich Bakterien, Protozoen, Phyto- und Zooplankton. Am wichtigsten erscheinen mir aber siehe oben Diatomeen wie Kieselalgen und Dinoflagellaten. Übrigens ohne Kieselalgen würde es kein Nano-, Mikro- und Mesoplankton geben.

      In der freien Natur ist die Nahrungsaufnahme aufgrund der geringen Häufigkeit von Zooplankton oft sehr begrenzt (Palardy et al. 2006; Sebens et al. 1996, 1998). Experimente haben jedoch gezeigt, dass Fütterungsraten durch Bereitstellen hoher Konzentrationen von Zooplankton im Aquarium mit einer ungefähr linearen Beziehung zwischen Planktonkonzentration und Fütterungsrate verbessert werden können (Clayton und Lasker 1982; Lasker 1982; Lewis 1992; Ferrier-Pagès et al. 1998, 2003; Houlbrèque et al. 2004; Wijgerde et al. 2011). Obwohl die Zooplanktonkonzentrationen an Riffen ziemlich niedrig sind, ist die Beute ständig verfügbar. Darüber hinaus führt die dämmerungsfähige Zooplanktonwanderung nachts zu erhöhten Zooplanktonkonzentrationen, die sich um das Fünffache erhöhen können (Yahel et al. 2005). Daraus wird deutlich, dass kleine Mengen an "Lebensmitteln" während des Tages und der Nacht verfügbar sein müssen.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Danke Harald, für die Erläuterung.

      Das mit den Kieselalgen lässt mich aufhorchen, da ich ja kein Osmosewasser benutze, sondern unser gutes Bodenseewasser direkt aus der Leitung. Das ist super, was alle wichtigen Werte angeht, nur Silikat ist eigentlich etwas hoch. So lange ich aber kein sichtbares Problem mit Kieselalgen habe, ändere ich auch nichts daran. Und wer weiß, vielleicht sind dadurch (wenn auch für's Auge nicht sichtbar und daher kein Problem) doch mehr Kieselalgen in meinen Becken als in üblichen Osmosewasser-Becken und deshalb funktioniert das grundsätzlich mit den Gorgonien erst mal gut.

      Aber insgesamt gehört dann doch mehr dazu.... :( Wenn ich mal wieder mehr Zeit habe (haha), beschäftige ich mich mal näher damit und mach vielleicht wirklich doch nochmal ein auf azoos ausgerichtetes Becken...
      LG, Pat
    • Hallo Pat

      Pat_2015 schrieb:

      und mach vielleicht wirklich doch nochmal ein auf azoos ausgerichtetes Becken...
      Das ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit diese Tiere längerfristig zu halten. ;)

      Pat_2015 schrieb:

      So lange ich aber kein sichtbares Problem mit Kieselalgen habe, ändere ich auch nichts daran.
      Dann scheinen sie ja verwertet zu werden.
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald