Frostfutter- und Granulat-Automat

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Frostfutter- und Granulat-Automat

      Ich möchte euch heute meine automatische Trockenfütterung (Granulat) und meinen selbst gebauten Frostfutterautomaten vorstellen.

      Da ich beruflich bedingt, wie wohl die meisten von uns, nicht die Möglichkeit habe über den Tag verteilt viele kleine Fütterungen manuell durchzuführen, habe ich mir Lösungen für Trockenfutter und auch Frostfutter überlegt. Beides ist nun bereits seit längerem bei mir in Betrieb und funktioniert tadellos.

      Trockenfutter (Granulat)
      Ich nutze hierzu zwei Eheim Futterautomaten, von denen jeder 4 mal eine kleine Portion Granulat (also insgesamt 8 Portionen) im Abstand von einer Stunde dosiert. Dies verteilt sich also über insgesamt 8 Stunden während der Beleuchtungsphase.
      Die Eheim Futterautomaten entleeren Ihre Portionen in einen Trichter an dessen Ende ein PVC-Rohr befestigt ist. Das andere Ende dieses Rohrs endet am Ansaug meiner Pumpe des Closed-Loop. Hierdurch werden die einzelnen Potionen durch die Pumpe über drei Auslässe ins Becken geschossen und verteilt.
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      Frostfutter
      Zunächst erstelle ich eine individuelle Mischung aus unterschiedlichsten Staubfuttersorten, Flüssigfutter (Zoo- und Phytoplankton), verschiedene aufgetaute und gespülte Frostfuttersorten. Die Konsistenz sollte hierbei eher flüssig sein. Übrigens kann hier natürlich die tatsächliche Futtermenge durch hinzufügen von Osmosewasser problemlos verringert werden.
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      Diese individuelle Futtermischung wird dann mit Hilfe eines kleinen Trichters in 16 mm PVC-Rohre von etwa 45 cm Länge gefüllt. Vorher muss natürlich ein Ende de Rohrs mit einer Kappe verschlossen werden. Das Rohr sollte nicht komplett gefüllte werden, da sich die Füllung beim einfrieren ausdehnt. Etwa 5cm sollten frei bleiben. Anschließend auch das zweite Ende des Rohrs mit einer Kappe verschließen und einfrieren. Ich bereite mir so immer etwa 10-15 Rohr-Patronen vor.
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      Als Halterung bzw. Führung benötigt man noch ein 20 mm PVC-Rohr, welches 1 cm kürzer als die 16 mm Rohre sein sollte. An einem Ende kommt eine 20 Muffe und darin eine Reduzierung 20/10mm zum Einsatz. In die Reduzierung kommt dann ein Stück 10 mm PVC-Rohr (alternativ geht auch eine 2ml Spritze) als Stutzen für den Silikonschlauch, welcher dann zum Auslass meiner Rückförderpumpe führt, um die langsam auftauende Frostfuttermischung im Becken zu verteilen.
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      Das 20 mm PVC-Halterungsrohr wird in eine kleine längliche Styropurbox installiert. Hierzu bohrt man einfach ein passendes Loch in die Box, so dass das Rohr schräg nach unter innerhalb der Box verläuft und etwa 5 cm aus der Box unten heraus ragt. An dieser Stelle taut das Frostfutter auf. In die Box werden nun herkömmliche Kühlakkus bzw. Kühlpads gepackt, die das Rohr kühl halten. Ich habe zur Füllung der Freiräume in der Box zwischen den Kühlakkus Styropur-Verpackungs-Chips gepapackt, um etwas länger die Kälte zu halten. Zum Schluss natürlich nach Deckel auf die Box und fertig.
      Mit dieser Konstruktion wird meine Frostfuttermischung über etwa 6 Stunden stetig in ganz kleinen Portionen ins Becken dosiert.
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      Hier ein Video, in dem man sieht, wieviel Spaß die Fische daran haben:
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      Viel Spaß beim nachbauen
    • Hallo Rudi,

      einen Futterautomaten für Granulat verwende ich auch, das es bei dir gleich 2 sind ist wohl deiner Beckengröße geschuldet.

      Den Bauplan für einen Lebendfutterautomaten gibt es hier auch, aber an einem funktionierendem Frostfutterautomaten ist bis heute jeder gescheitert, der Handel inklusive.

      Hast du deinen Automaten schon getestet oder geht der jetzt erst in betrieb?

      Ich vermute das die gesamte Futterpatrone da rausrutscht sobald diese angetaut ist, ist das so vorgesehen?

      Gruß Guido
    • Hallo Guido,

      Tja, dann hab ich wohl etwas geschafft, was bisher noch nicht gelungen ist :yahoo:

      Der Frostfutterautomat ist bei mir nun seit gut zwei Wochen in Betrieb und ich jage jeder zweiten Tag eine meiner Patronen hindurch. Deine Vermutung, dass die Füllung beim Auftauen durch rutscht bestätigt sich nicht. Die gefrorene Füllung hat ja einen Durchmesser von ca. 14 mm (Innendurchmesser des 16 mm PVC-Rohrs) und durch die Reduzierung und das darin befindliche 10 mm Rohr beträgt die Öffnung gerademal 7-8 mm, was ein Durchrutschen verhindert. Das Auftauen finden tatsächlich auch fast ausschließlich in dem ungekühlten Stück (5 cm) statt, welches aus der Styrobox heraus ragt. Es sind wirklich nur ganz geringe Mengen, die stetig ins Becken gelangen und es dauert tatsächlich rund 6 Stunden bis eine Patrone leer ist.

      Einfach, aber es funktioniert :phat:

      Wer es nicht glauben kann, der kann sich dann am 10.09. beim Treffen hier bei mir davon überzeugen und die sechs Stunden Wache halten :morning1:
    • Hallo Rudi

      Freut mich das es so gut Funktioniert.
      Hierfür braucht man aber auch wieder eine Person die es jeden Tag oder Zeiten, dritten neu auffüllt.

      Kannst du hier nochmals den Futterverlauf in diesen 6 Stunden beschreiben.
      Ich stelle mir hier gegen den Schluss einen Sturzbach vor. Glaube kaum dass dies Konstant auftauen wird.

      Nehme aber an das du hier auch schon nach 14 Tagen deine Erfahrungen gemacht hast.
      ><((((º> <º)))) ><

      Salzige Grüsse
      Henning
    • Hallo Rudi,

      das mit der reduzierung am Patronenende hatte ich wohl überlesen...

      Du benutzt handelsübliches Frofo, taust das ganze auf, stellst deine Mischung her, verdünnst das ganze bei bedarf mit Osmosewasser und füllst damit deine Frofupatronen?

      Ehrlich gesagt glaube ich das hier schon eine Unmenge an Nährstoffen verloren geht, da das einfrieren die Zellwände der Futtertiere schädigt, daher "blutet" aufgetautes Frofu auch so aus. Wenn jetzt noch Osmosewasser ins spiel kommt und die Flüssigkeiten versuchen ihren Salzgehalt anzugleichen, :scratch_one-s_head:

      Aber ansehen werde ich mir das Teil bestimmt.

      Gruß Guido
    • Hallo Rudi

      Ist schon interessant mit dem "Frostfutterautomat". Ich hatte das mal mit einer Thermokanne gemacht, so eine wo man den Knopf rein drücken muss. Verkehrt rum aufgehangen, und da ist dann langsam die aufgetaute Flüssigkeit rausgetropft. War aber nicht für die Fische gedacht sondern für die Korallen die gefüttert werden mussten.

      Vielen Dank fürs vorstellen. : danke :
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Hallo Henning,

      das auftauen geht tatsächlich recht konstatiert von statten. Auch ist am Ende kein Schwall oder Sturzbach zu beobachten. Das liegt wohl daran, dass wie beschrieben das hauptsächliche Auftauen in dem Teilstück außerhalb der Styrobx stattfindet und die Temperatur innerhalb der Box durch die Kühlakkus gering genug gehalten wird.
    • Harald schrieb:

      Und hier bekommt Rudi jetzt Konkurrenz.
      Na von Konkurrenz würde ich bei dem Preis nicht wirklich sprechen, da probiere ich jedenfalls lieber den Automaten vom Rudi.

      Rein optisch sieht das käufliche Teil zwar etwas ansprechender aus, aber daran kann man ja immer noch arbeiten, wenn es erfolgreich getestet wurde.

      Ich habe schon mal Kühlakkus und eine kleine Box besorgt, den Rest hol ich im laufe der Woche.

      Gruß Guido
    • Hallo zusammen,

      ich hoffe Rudi hat nicht dagegen wenn ich seine Thread hier mal etwas erweitere, da das Thema ja passt.

      Grundsätzlich finde ich den Frofu von Rudi gut und er erprobt ihn ja nun auch schon seit einiger zeit erfolgreich, wie ich letzten Samstag gesehen habe.

      Der größte Vorteil an diesem Teil ist der minimalistische Aufwand und das fehlen jeglicher Technik. Zum Einfrieren muss halt der Gefrierschrank herhalten.

      Was mich etwas stört ist das auftauen und wieder einfrieren der Futtertiere, diese bluten ja schon beim ersten auftauen aus, das kann beim wieder einfrieren ja nicht mehr sehr nahrhaft sein.

      Nun stellen sich mir einige Fragen:

      Wenn man mal die Phosphatbelastung aussen vor lässt, könnte man die Futterpatronen nicht direkt mit den gefrorenen Würfeln aus dem Frofusortiment füllen?

      Hierbei könnte man sogar kleine Eiswürfel zur Verzögerung einsetzen, indem man diese zuerst in die Patronen füllt.

      Wie oft lassen sich PVC-Rohre einfrieren ohne zu platzen, reicht es dabei dem Wasser Spielraum in der Länge zu geben?

      Was mich aber noch mehr interessiert ist, was ist aus dem Versuch mit dem Frofuautomaten geworden der mit einem Peltierelement und einer Luftpumpe gearbeitet hat.

      Auf Korallenriffe.de war Robert ja ganz angetan von dem Automaten.

      Denn so ganz ohne Technik ist das doch nichts für uns Jungs, oder?

      Gruß Guido
    • Hallo Guido,

      finde es sogar gut, wenn das Thema entsprechend diskutiert wird und ggfs. noch weiter Ideen und Vorschläge hinzu kommen.

      Vielleicht könnte man ja das unaufgetaute Frostfutter zusammen mit Eiswürfeln in einen Mixer oder Eiskracher zerkleinern und dann in die Patronen füllen. Werde das mal ausprobieren und berichten.

      Habe die PVC-Rohre bisher dreimal eingefroren.... mal sehen wie oft es noch unbeschadet geht.

      Den von Dir angesprochenen Frostfutterautomaten von ZC habe ich im im Keller liegen. Hatte ihn vor Jahren eine Weile in Betrieb. Grundsätzlich funktioniert das Teil, aber das Futter fängt relativ schnell an zu stinken, wird also gammelig. Am meisten hat mich gestört, dass man das Gerät vor der erneuten Befüllung um es zu reinigen komplett abbauen und zerlegen muss.
      Bei meiner Variante spüle ich die Röhre mit heißem Wasser durch und fertig.

      Soweit ich weiß, wird der Automat seit längerem auch nicht mehr hergestellt/verkauft.
    • Hallo Rudi,

      wer sonst sollte so ein Teil auch im Keller liegen haben. :wink:


      Das das Teil nicht wirklich in Serie gegangen ist konnte ich mir schon denken, Robert hatte bei seinem Versuch damals ja einige Schwächen aufgedeckt, die teilweise aber auch schnell behoben wurden.

      Ein großer Nachteil mit dem Peltiereelement ist die Abhängigkeit von der Raumtemperatur, je höher die ist desto höher ist halt auch die Temperatur in der Box.

      Wenn das Futter konstant bei 1-3 Grad gehalten werden könnte würde dort auch nichts gammeln und stinken.

      Eine Kompressorkühlung würde dieses zwar lösen ist aber leider recht kostspielig.

      Das Frofu zu schreddern halte ich für keine gute Idee, es dürfte die Qualität des Futters ehr verschlechtern, auch wenn es vielleicht im Zuchtbereich angewendet wird.

      Aber so ein Sohal wie deiner wird davon bestimmt nicht satt.

      Gruß Guido
    • Ich dachte beim Mixer oder Eiskracher eher daran die Würfel nur in etwas kleinere Stücke zu zerkleinern, damit es dann in die PVC-Rohre passt. Also nicht in ganz kleine Stücke, so wie grob gekrachtes Eis eben. Dann dürften die meisten Futtertiere heil bleiben.

      Ich werde das in den nächsten Tagen mal ausprobieren und Fotos machen - berichte dann hier.