Haltungsbedingungen für (Bagger) Grundeln

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Haltungsbedingungen für (Bagger) Grundeln

      Hallo Helmut, hallo zusammen,

      nachdem Helmut mich neugierig gemacht hat, möchte ich hier Informationen und Erfahrungen zusammentragen zur die Haltung von (Bagger) Grundeln.

      Ich selbst habe zwei von diesen hier meerwasser-lexikon.de/tiere/417_Amblygobius_phalaena.htm
      Mein Händler hat sie mir verkauft, als ich Ca 4 - 6 Wochen nach Übernahme unseres Beckens mit Cyanos zu kämpfen hatte. Beide waren sehr dunkel gefärbt und schon beim Kauf unterschiedlich groß. Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass die Grosse die kleine jagt, wenn sie ihr zu nahe kommt. Ein Paar scheinen sie nicht zu sein, sie gehen sich meistens aus dem Weg. Inzwischen ist die Grosse von der Färbung her ganz hell geworden - tun sie das, wenn sie älter werden? Und ich hab den Eindruck, dass zumindest eine friedliche Koexistenz zwischen den beiden herrscht. Ich hab schon lange nicht mehr beobachtet, dass die kleine gejagt wird, wenn sie der großen zu nahe kommt. Und Cyanos hab ich auch keine mehr, seit die beiden (zusammen mit ein paar andren Maßnahmen) aufgeräumt haben. Der Sand ist wunderbar weiß, wenn er auch an vielen Stellen aufgehäuft wird, wo ich ihn nicht unbedingt haben will... Aber alles in allem eigentlich alles gut.

      Nun hat Helmut an anderer Stelle erwähnt, dass die meisten Baggergrundeln im Aquarium nicht älter als ein oder Max. Zwei Jahre werden, weil man die richtigen Haltungsbedingungen nicht hinbekommt - obwohl sie einem als "problemlos" verkauft werden.

      Daher bitte ich hier nun um "Aufklärung" ?( was ist bei der Haltung dieser und anderer Grundeln zu beachten?

      Liebe Grüße, Patricia
      LG, Pat
    • Hallo Pat,
      Du hast ja noch relativ genügsame Grundeln gekauft. Die Amblygobius phalaena sind nicht so empfindlich wie viele andere Arten. Die Valenciennea spec. sind die Kandidaten, welche regelmäßig Probleme bereiten. Man hat ein Pärchen und die beiden verstehen sich prächtig. Vielleicht laichen sie auch ab und zu mal, aber nach ca. einem Jahr ist Schluß mit der Zweisamkeit. Der Mann jagt seine Partnerin bis sie verendet. Immer wieder kann man lesen, daß die Grundeln eine zwangsweis Umwandlung vom Männchen zum Weibchen durchmachen. Warum aber sollte sich die Natur einen solchen Schwachsinn ausdenken? Die Grundeln leben auf ausgedehnten Sandflächen und keineswegs im Riff. Der umgewandelte Fisch müßte sich ein neues Revier suchen und dürfte schnell Opfer eines Räubers werden. Und wie soll der alte Herr zu einer neuen Partnerin kommen? Warum kommt man nicht auf die einfachste Erklärung? Hunger! Die Fische werden meist in viel zu kleien Aquarien gehalten mit ungenügend großer Sandfläche. Die Fische kauen den Sand durch und irgendwann ist nix mehr da. Ich glaube nämlich, daß die Fische auf den Biofilm am Boden angewiesen sind. Frostfutter scheint auf Dauer nicht zu reichen. Deshalb müßte gelten: nur sehr große Aquarien sind für die Fische geeignet, mit entsprechend großer Sandfläche. Bei einem Händler habe ich letztlich einige Tabs Futter bekommen, das wohl dem Biofilm nachempfunden wurde. Ich weiß nicht wie das heist, aber Doktoren sind ganz wild darauf. Die fressen meiner Meinung nach auch den Biofilm von ihren Revieren auf dem Riffdach.
      Vielleicht hat jemand andere Erkenntnisse? Nur zu, ich lerne gern noch dazu!
      LG Helmut
    • Hallo,
      Ich bin überzeugt davon, dass sich viele Tiere von Biofilmen und Kleinstlebewesen ernähren. So wie auch in der Natur beim Tauchen zu beobachten. Ich fange aus diesem Grund gerade mit Sangokai Basic an, da Jörg Kokott mit seinen Produkten genau diese weitestgehend natürlich Ernährung erreichen will. Ich will hier aber keine Werbung für Sangokai machen, es gibt auch von anderen Anbietern ähnliche Ansätze: NYOS, Fauna Marin usw.
    • Hallo Helmut,

      Dann ist deine Überlegung, dass die Fische anfangen sich zu jagen, wenn die Nahrung knapp wird? Ja, das ist einleuchtend. Und wie gut die Tiere Ersatzfutter vertragen, kann von Art zu Art unterschiedlich sein...

      Auch wenn ich dann anscheinend mit meinen amblyogobius Glück hatte, das mit dem Futter, das ihr beide erwähnt habt, Helmut und Rudi, interessiert mich sehr. Ich hab nämlich mal explizit bei meinem Händler nach rein pflanzlichem Futter geschaut. Rein pflanzlich sind nur Nori Blätter! Alles andere, Flocken, Granulat, was auch immer, hat bei näherem hinsehen auch "tierische nebenerzeugnisse" enthalten, sogar die Spirulina-Flocken!

      Wobei ja Biofilm mit Kleinst-Lebewesen auch nicht gleichzusetzen ist mit "rein pflanzlich"...also, worauf kommts an?

      Viele Grüße, Patricia
      LG, Pat
    • Hallo Rudi,
      ich kenne Jörg Kokott ja seit vielen Jahren und sene Firma ist nicht weit weg von mir. Allerdings habe ich im letzten Jahr keinen Kontakt zu ihm gehabt und werde demnächst mal hinfahren und mir das von ihm erklären lassen. Interessant ist das schon. Berichte doch mal über Deine Erfahrungen.

      Hallo Pat,
      richtig! ich denke schon, daß der Auslöser für die plötzliche Unverträglichkeit fehlende Nahrung ist. Biofilme sind übrigens vorwiegend Bakterienrasen und die lassen sich nicht so einfach produzieren. Mit "pflanzlicher" Nahrung hat das eben nicht viel zu tun. Aber um ehrlich zu sein, wir wissen einfach zu wenig über unsere Tiere und deren Ansprüche. Deshalb überleben ja auch die Lebewesen länger im Aquarium, die die Nahrung einigermaßen verwerten könne, die da durch die Wasseroberfläche ins Aquarium fällt.
      Anbei mal ein Foto aus dem Riff (Rotes Meer). So sollten die Fische auch im Aquarium aussehen, mal ausgenommen die Seenadeln und einige andere!
      LG Helmut
    • Harald schrieb:

      Rudi schrieb:

      Ich fange aus diesem Grund gerade mit Sangokai Basic an

      Hallo Rudi

      Wenn ich es überlesen habe, was nutzt du im Moment oder hattest du als Versorgungssystem? Gerne auch im in deinem Becken Thread.


      Habe ne ganze Weile mit Zeolith und verschiedenem Korallenfütter herum probiert, allerdings nie den erhofften Effekt erzielt. Da ich auch tauche hat es mich schon immer gereizt, die wahnsinnige Artendichte und Vielfalt von Klein- und Kleinslebewesen auch in meinem Aquarium zu erreichen oder zumindest dieser näher zu kommen. Auf dem Foto erkennt man dies und ich hoffe ihr versteht was ich meine.
      ig-meeresaquaristik.de/index.p…a52ed31f1ae53fc07e1e1508d

      @Helmut
      Nachdem ich den Vortrag von Jörg Kokott gesehen habe, hat mir seine Argumentation absolut eingeleuchtet und ich habe mich entschieden es mit seinem System zu probieren.
      meerwasserlive.de/fuer-euch-in…-vortrag-von-joerg-kokott
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