Sand wechseln - Phosphatdepots - ja/nein/wann

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Sand wechseln - Phosphatdepots - ja/nein/wann

      Hallo liebe Forengemeinde,

      immer wieder höre ich Horrorgeschichten, dass in einem Becken nach einer längeren Zeit, bspw 5 Jahren , Becken fast "über Nacht" sterben,
      Vermutung: Phosphatdepots im Sand, die plötzlich massiv Phosphat freisetzen.
      Die oft gehörte Empfehlung ist, den Sand regelmäßig vollständig auszutauschen, spätestens alle zwei Jahre

      So weit so ... ?(

      Wie ist das: sollte der Sand regelmäßig ausgetauscht werden?
      Wenn ja, in welchen Intervallen?

      welche Erfahrungen/ Meinungen habt Ihr denn dazu?
      Ich bin sehr gespannt, wie ihr mit dem Thema umgeht, weil ich außerhalb der IG- M schon viel dazu gehört habe, einiges auch nachvollziehbar klingt, aber manches sich doch sehr wiederspricht.

      Liebe Grüße
      Sven
      Salzige Grüße
      Sven. ><((((((*>

      ( Eheim,270l, 65x65x65, + Technikbecken, ATI Sirius X2, Maxspect 150, Nyos Quantum 120, Red Dragon Mini Speedy 3, UV JBL 36W, Ozon, Coral Box Mini Reactor 80 Pellets, ATI Essentials, Nopox)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von wasserlöwe ()

    • Guten Morgen,

      Zum einen kommt es darauf an wie hoch der Bodengrund ist. In der modernen Aquaristik geht man weg von einem hohen Bodengrund da dieser Nachteile haben kann. Auch deep sand beds werden zur Nährstoffreduzierung heute nicht mehr verfolgt.

      Stimmt, Jörg Kokott hat erst letztens in einer Präsentation davon gesprochen, dass durch eine übermäßige Fütterung Futter zu Boden sinkt das durch Mikroorganismen verarbeitet werden kann. Fehlen diese durch eine Biologische Schräglage können diese nicht abgebaut werden und verbleiben im Boden. Wenn die Zeiten für die Mikroorganismen besser werden finden diese viele eingelagerte Nahrungsreste wider und produzieren binnen Stunden hohe Phosphatwerte im Becken. Auch können durch ein aufwühlen des Sandes Gammelstellen freigesetzt werden und Giftstoffe ins Becken abgeben.

      Aber überlegen wir mal wofür der Bodengrund überhaupt benötigt wird. Zum einen zur ph-stabilisierung und zum anderen zur Nährstoffreduzierung. Das letztere funktioniert nur bei einer gewissen Stärke des Bodengrundes ab etwa 5-7 cm. Dann jedoch sollte auch der Boden in Ruhe gelassen werden damit die Bakterien im unteren Bereich auch wirken können. Beides wird in der modernen Aquaristik mit den modernen Methoden nicht mehr benötigt. Daher wird heutzutage nur noch ein Boder mit geringer Stärke empfohlen. In den USA kommt derzeit der Trend auf keinen Bodengrund mehr einzubringen.

      Meiner Meinung nach sollte man ehr einen dünnen Bodengrund bevorzugen um so, ein Risiko zu minimieren oder Bodenwühler verwenden um ständig den Bodengrund umzuwälsen.

      Ich persönlich benutze die TRITON-Methode und habe eine Sandstärke von 0-2 cm. Meine Nährstoffe sind no3=0 (hplc) und po4=0,013 (icp-oes). Mein ph schwankt zwischen 8,1 und 8,3 morgens und abends.

      Ein Austausch kannst du gerne machen. Hier solltest du jedoch den Austausch staffeln und in mehreren Phasen durchführen. Zugleich würde ich mit Aktivkohle filtern um mögliche Giftstoffe zu entziehen.

      Gruß Sven
    • Hallo Sven,
      danke für Deine sehr ausführliche Antwort.
      Bodengrund ist etwa 3-5 cm; Höhe schwankt, weil ein Bellulus-Pärchen unter Anleitung einer Grundel brav laufend das Becken nahezu vollständig umgräbt.
      Zudem habe ich diverse Schnecken im Bodengrund wandern.
      Ich habe - ehrlich gesagt - auch gar kein Interesse, den Sand auszutauschen.
      Ich hatte much nur gefragt, ob man irgendwann grundsätzlich muss...
      Gammelstellen habe ich seit der neuen Strömungspumpe quasi nicht mehr
      Liebe Grüße
      Sven
      Salzige Grüße
      Sven. ><((((((*>

      ( Eheim,270l, 65x65x65, + Technikbecken, ATI Sirius X2, Maxspect 150, Nyos Quantum 120, Red Dragon Mini Speedy 3, UV JBL 36W, Ozon, Coral Box Mini Reactor 80 Pellets, ATI Essentials, Nopox)
    • Hallo,
      Höher würde ich den Sand in der heutigen Zeit nicht mehr machen. Nur so, dass sich die Tire wie Lippfische usw wohl fühlen. Grundsätzlich sehe ich keinen Grund für einen Sandwechsel wenn man durch eine gute Strömung, grabende Tiere und eine passende und gezielte Fütterung dafür sorgt das der Bodengrund sauber bleibt. Er wird sich mit der Zeit auch zersetzen und weniger werden.

      Du kannst jedoch die Mikroorganismen unterstützen sich zu vermeren die dann allmählich Futterreste im Bodengrund zersetzen. Ati soll demnächst solche Mittel heraus bringen die kompatibel für ihre essentials sind. Sangokai zielt mit ihren produkten genau auf sowas ab. Vielleicht kann die Jörg kokott dabei behilflich sein dich zu beraten.
    • hi,

      po4 kann sich nur aus dem sand lösen, wenn durch bakterielle tätigkeit säure dort produsiert wird.

      plötzliches beckenkippen, weil schlagartig po4 aus dem sand frei wird wäre zu hinterfragen.

      bleibt der ph-wert bei zu altem, vergammelten bodengrund recht niedrig, lässt sich durch das sandwechseln dieser wieder anheben, da
      mit dem sand auch die bakterienpopulation reduziert wird.

      gleichzeitig wird po4 aus dem wasser wieder herausgeholt und eingelagert.

      so ist halt der kreislauf.
      ansonsten schönen gruß
      joe
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