Ozonisator Grundlagen

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Ozonisator Grundlagen

      Nabend,

      wie einige vielleicht gelesen haben, plane ich die Anschaffung eines Ozonisators. Ich erhoffe mir eine Heilung meiner kranken Seenadeln (bzw. Eindämmung der Infektion), außerdem habe ich auch ganz schön gelbes Wasser durch absterbende Pflanzen (Seegras, Tang ...).
      Aber nun habe ich viele offene Fragen. Eine wirklich gute Zusammenfassung konnte ich bisher nicht finden, außer ein paar Sätze in der Meerwasser-FAQ auf mathgame und viel "bla bla" in irgendwelchen Foren.

      Qualität und Preis
      Man kann einen Sander für 200€ kaufen, eine Aqualight für 120€ oder einen Weipro, der offensichtlich absolut baugleich zum Aqualight ist, für etwa 40€ beim Chinesen.
      Was bitte macht den Sander 5x so teuer wie das China-Produkt?

      Luftfeuchtigkeit
      AquaMedic z. B. verkauft passend zu ihren Ozonisatoren einen "Lufttrockner" mit Silica-Gel. Ist das notwendig? Zumal ich das Teil im Keller bei recht hoher Luftfeuchtigkeit installieren werde ...
      In der Anleitung des Sander Ozonisators steht z. B., dass Luftfeuchtigkeit die Ozonleistung etwa 50% reduziert.
      Dann frage ich mich, sind die Dosiermengen, die Leute so in den Foren angeben, mit oder ohne Lufttrockner eingestellt? :rolleyes:

      Bauart
      Ich habe nun schon an einigen Stellen gelesen, dass es die "alte" Bauart mit Röhre gibt, inzwischen aber auch etwas Besseres (wozu ich leider nirgends eine Beschreibung gefunden habe. Kann es jemand erklären?).
      Bei den neuartigen Geräten sei z. B. auch keine Lufttrocknung mehr notwendig ?(
      Für den Fall, dass es tatsächlich diese Unterschiede gibt, woran erkenne ich, welches Gerät welche Technik enthält?

      Anwendung
      Ich würde den Ozonisator vor meinen Dispergator-Abschäumer hängen. Stimmt es, dass das Ozon nur im Abschäumer reagieren und auf keinen Fall ins Becken gelangen darf?
      Ich habe ja 2 miteinander verbundene Becken (Wasseraustausch würde ich mal auf 200 l/h schätzen). Der Abschäumer ist aber leider nicht an dem Becken angeschlossen, in dem das Ozon gebraucht wird, sondern an dem anderen. Muss ich das nun umbauen?

      Aktivkohle und andere Filtermaterialien
      Einige sagen, Aktivkohle sei zwingend notwendig, andere meinen, es sei überflüssig. Also was denn nun?
      Ist sonst noch etwas bei der Filterung zu beachten? Gibt es Filtermedien, die das Ozon positiv oder negativ beeinflussen?
      Zur Zeit habe ich noch einen Eheim-Topf mit Zeolith und Diakat (PO-Adsorber) an den Becken. Kann das so bleiben?

      Puh, nun bin ich gespannt auf eure Antworten!
      Gruß, Robert
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      I) 460l Miniriff
      Algenrefugium, 180W LED (DIY), Mondphasen- und Strömungssimulation, DIY-Wavebox, Balling, DIY-Aquariencomputer
      II) 240l Nord-/ Ostsee / Mittelmeer - Anemonenaquarium
      35g/l Salz, je nach Jahreszeit 10...20°C, gekühlt über Erdleitung, 30W LED
      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Hallo Robert,
      es gibt drei technische Verfahren um Ozon herzustellen. Die erste ist die mittels ionisierender Strahlung, also UV mit 185 nm Wellenlänge. Das reicht für sehr kleine Mengen aus. Ein weiteres und effektiveres Verfahren ist das der stillen Entladung, bei der durch ein Hochspannungs-Wechselfeld eine Ionisation erzeugt wird. Die Geräte sind für höhere Ozon Gewinnung > 100g Ozon/h ausgelegt.
      Die dritte Variante ist die der Membranreaktoren im Wasserfluss. Das erfolgt mittels Elektrolyse. Die Bedingung ist, dass das Wasser, welches die Membran umspült einen Leitwert < 20µS/cm^2 voraussetzt. Also für unser Aquarium nicht geeignet. Die ersten beiden Verfahren benötigen eine recht trockene Luft, da sonst die Ionisation nicht funktioniert. SikaGel oder andere Trocknungsverfahren (Membrantrockner, Heizung o.ä.) sind Pflicht! Du könntest zum Beispiel die Luft über die Abwärme der Beleuchtung "vorheizen" um die relative Luftfeuchtigkeit abzusenken.
      Ozon darf nur im Abschäumer verwendet werden, da sonst die biologischen Organismen "verbrennen". Die Anlagen werden daher im Wasserablauf mit nachgeschalteter Aktivkohle betrieben.
      Die Dosierungen des Ozons kann man mittels Redoxmessung ermitteln. Aus meiner Erfahrung genügt die unterste Stufe eines Ozongerätes durchaus, vorausgesetzt die relative Luftfeuchtigkeit ist sehr niedrig. Was mir noch einfällt ist, dass Ozon Nitrate zu Stickoxiden reduzieren kann. Also sparsamer Einsatz ist angeraten.
      Erfahrungen mit dem Zusammenspiel der Absorber habe ich nicht- aber vielleicht die Chemiker hier im Forum?
      Heilen kannst Du Deine Nadeln nicht mit Ozon. Solange die Krankheit nicht richtig beschrieben ist, ist der Einsatz von Medikamenten Raterei. Noch was, Medikamenteneinsatz, Ozon und / oder Aktivkohle gleichzeitig ist sinnlos oder sogar schädlich.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar,

      vielen Dank für die ausführliche Antwort!

      Ich denke mal, dass alle in der Heimaquaristik üblichen Geräte nach dem Prinzip der stillen Entladung funktionieren oder? Also ist das mit "alter" und "neuer" Technik doch Humbug?! Oder gibt es tatsächlich Unterschiede bei den Geräten für den Heimanwender?

      Wenn die Reaktion mit dem Ozon nur im Abschäumer stattfindet und das Ozon niemals ins Becken gelangt, wo ist dann der Unterschied zu UVC? Beide Systeme desinfizieren das Wasser in einem externen Behälter.
      Klar, Ozon spaltet noch Gelbstoffe auf usw. Aber in Bezug auf die Beseitigung von Krankheitserregern sollte es dann doch dasselbe sein?!
      Dass man dann die Fische mit Ozon nicht heilen kann ist ja logisch, da das Ozon niemals den Fisch erreicht. Man kann also nur die weitere Ausbreitung der Erreger unterdrücken - genau wie bei UVC. Korrekt?

      Ich möchte übrigens nicht Medikamente und Ozon gleichzeitig einsetzen, das hast Du falsch verstanden. Mein Plan ist eigentlich, zunächst Ektomor einzusetzen, in der Hoffnung, die Tiere damit heilen zu können. Eine genaue Diagnose ist für mich leider schwierig bis unmöglich (kein Tierarzt im Umkreis von 100 km möchte sich damit befassen). Auf lange Sicht glaube ich aber, dass Ozon genau das Richtige für meine Kaltwasserbecken sein könnte, da ja durch Wildfänge immer wieder Krankheitserreger eingebracht werden könnten und durch meine Misserfolge mit Seegras+Co auch immer viele Gelbstoffe im Wasser sein werden.

      Update zum Thema Aktivkohle:
      Gerade eben habe ich mit jemandem telefoniert, der Seepferdchen züchtet und selbst Ozon einsetzt. Zitat: " Das haben die Leute falsch verstanden. Die Aktivkohle entfernt das Ozon aus der Abluft des Abschäumers, in den Wasserauslass gehört natürlich keine Aktivkohle!"
      Man man, was soll ich denn nun noch glauben ;(
      Gruß, Robert
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    • Moin,

      ich hatte gestern Abend noch eine revolutionäre Idee: Ich lese in einem Buch nach 8)
      Armin Glaser schreibt in seinem Buch über Meerwasserchemie, dass er auch dringend Aktivkohle am Wasserauslass empfiehlt. Die Zusammenhänge sind natürlich wieder viel komplexer, als man es sich vorstellen kann :D Zusammenfassend kann man sagen, dass Ozon und Aktivkohle sich sehr gut gegenseitig ergänzen.

      Bleibt für mich dann trotzdem noch die Frage, warum Ozon im Vergleich zu UVC in Bezug auf Entkeimung besser sein sollte.
      Bisher hatte ich ein Bild vor Augen, dass das Ozon auch die Bakterien "ärgern" soll, die sich bereits auf dem Fisch befinden. Das geht natürlich nicht, wenn das Ozon niemals im Aquarium ankommt.

      Trotzdem werde ich mir einen Ozonisator anschaffen, denn für die Gelbstoffe in meinem Becken ist das sicherlich optimal.
      Wie ich das mit der Aktivkohle realisiere, weiß ich allerdings noch nicht. Das stellt mein bisheriges Filterkonzept leider völlig auf den Kopf :S
      Gruß, Robert
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    • Hallo Robert,

      ich setze schon sehr lange Ozon ein. Ich hatte ja dieses Wochenende ein Stromausfall und habe dann bemerkt das die Fische weisse Punkte hatten. Das kam durch den Stress. Habe das Ozon das ganze Wochenende laufen lassen und die Pünktchen sind weg :) Was man machen muss beim Ozon ist es beim Auslauf ein bisschen Kohle nach-schalten damit es neutralisiert wird und kein Ozon ins Becken fliessen kann. Ich benutze für das Ozonreaktoren. Diese sind genau für das ausgelegt. Man kann natürlich Ozon auch in den Abschäumer zuführen. Dabei muss man aber achten das kein Ozon an die Umgebung abgegeben wird da es ja krebserregend ist.

      Ich setze den Atomic reactor ein. Hier ein Produktvideo:

      [video]http://www.youtube.com/watch?v=omh6VVpbAEQ[/video]

      Webseite des Hersteller.
      Grüsse

      Javi
    • Wie schon gesagt: Kohle nachgeschaltet bringt keine weitere Filterwirkung. Dafür ist sie an der Stelle auch nicht gedacht. Durch die Kohle wird aber das Ozon abgebaut. Es reicht dafür schon eine ziemlich kleine Menge. Auch sollte der abschäumer mit Kohle bedeckt sein, so das keine ozonhaltige Luft in der Raum gelangt.

      Soweit die Theorie. Ich habe das Ozon Gerät auf kleinster Stufe ohne Trockner. Nach ca.10 Tagen war das Wasser deutlich klarer. Mittlerweile ohne Verfärbung. Kohle setze ich keine mehr ein am abschäumer. Es riecht nie nach Ozon und den Tieren geht es gut. Ozon läuft schon etwa 1 Jahr

      Also auf jeden Fall mit der niedrigsten Dosierung beginnen und wenn nach 14 Tagen keine Besserung vorhanden ist, dann vorsichtig erhöhen. In der findungsphase lohnt sich zur Sicherheit die Kohle am Auslass
    • So langsam kommt Licht ins Dunkle :D
      Da sind wir also wieder bei Theorie und Praxis. Theoretisch muss Kohle dahinter, praktisch scheinen die meisten so minimal Ozon zu dosieren, dass es auch ohne geht.

      Ich liebäugle inzwischen mit diesem Gerät:
      myaquastore.com/de/weipro-et-100-ozonisator-100mg.html

      Wer jetzt meint, das ist China-Schrott, der werfe einen Blick hier hin:
      shop-meeresaquaristik.de/Ozoni…or-ET-100mg-h::15837.html

      ... und erkläre mir den Unterschied ;)

      Außerdem überlege ich, ob ich gleich einen Controller mit dazu kaufe:
      de.aliexpress.com/item/AQUARIU…1830805&shopNumber=605895

      Da ich zur Zeit sehr viele Gelbstoffe im Becken habe, werde ich anfangs auch viel Ozon benötigen. Klärt sich das Wasser, so muss das Ozon entsprechend mit runtergefahren werden. Ich fürchte, ohne Redox-Messgerät kriegt man das nicht sicher hin.
      Oder was meint ihr?

      Allerdings ist der Wartungsaufwand für so einen Controller sicher auch nicht gering. Sonde regelmäßig reinigen und kalibrieren und womöglich ist sie auch noch regelmäßig verschlissen.
      Hat da jemand Erfahrungswerte?
      Gruß, Robert
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      35g/l Salz, je nach Jahreszeit 10...20°C, gekühlt über Erdleitung, 30W LED
      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Das ist mal ne Ansage, vor allem zu dem Preis!
      Mit China-Ware + MwSt. komme ich nicht günstiger bei raus.
      Sogar ein Lufttrockner ist gleich mit dabei.

      Super Tipp, danke!

      Hat denn auch jemand Erfahrungen mit dem Gerät?
      Gruß, Robert
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      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Hallo Dietmar,

      Dietmar schrieb:

      Die Anlagen werden daher im Wasserablauf mit nachgeschalteter Aktivkohle betrieben.


      muß dann zwangsweise das gesamte Wasser welches den Abschäumer verläßt durch einen Kohlefilter?

      Wie will man so etwas im Unterschrank reallisieren?

      Bei mir steht der Abschäumer im Technikbecken, der Filter mit der Aktivkohle aber ausserhalb und wird über einen Bypass der Rückförderpumpe versorgt.

      Gruß Guido
    • Hallo Javi,
      Toller Tipp!
      Kommt für mich zu spät, schaut aber gut aus!
      Für kleine Becken unterhalb 300l geeignet?
      Salzige Grüße
      Sven. ><((((((*>

      ( Eheim,270l, 65x65x65, + Technikbecken, ATI Sirius X2, Maxspect 150, Nyos Quantum 120, Red Dragon Mini Speedy 3, UV JBL 36W, Ozon, Coral Box Mini Reactor 80 Pellets, ATI Essentials, Nopox)
    • Guido schrieb:

      Hallo Dietmar,

      Dietmar schrieb:

      Die Anlagen werden daher im Wasserablauf mit nachgeschalteter Aktivkohle betrieben.


      muß dann zwangsweise das gesamte Wasser welches den Abschäumer verläßt durch einen Kohlefilter?

      Wie will man so etwas im Unterschrank reallisieren?

      Bei mir steht der Abschäumer im Technikbecken, der Filter mit der Aktivkohle aber ausserhalb und wird über einen Bypass der Rückförderpumpe versorgt.

      Gruß Guido


      Hallo Guido,

      darum setze ich einen separaten Ozonreaktor den kann ich dann mit Kohle versehen.
      Grüsse

      Javi
    • wasserlöwe schrieb:


      Für kleine Becken unterhalb 300l geeignet?

      Mit dem Redox-Controller sollte das kein Problem sein, da der Ozonisator ja automatisch ab und wieder eingeschaltet wird.

      Guido schrieb:


      muß dann zwangsweise das gesamte Wasser welches den Abschäumer verläßt durch einen Kohlefilter?

      Wie will man so etwas im Unterschrank reallisieren?


      Vor dem Problem stehe ich auch gerade...
      Aber ja, nach meinen aktuellen Recherchen muss das Wasser vollständig durch die Kohle.
      Gruß, Robert
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    • Hier kann man übrigens sehen, wie das Gerät den Redox in einem Wasserglas regelt:
      youtube.com/watch?v=FvD2vYGr2Sw
      Gruß, Robert
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    • Ich habe das Gerät jetzt bestellt.

      Nun kommen weitere Fragen auf:
      Ich lese überall, dass der Redox-Wert vom pH-Wert anhängig ist, ich finde aber nirgends genaue Angaben (z. B. eine Tabelle oder sowas). Aber die Abhängigkeit scheint gering zu sein, soweit ich das interpretieren konnte. Also kann man das bei der Redox-Messung vernachlässigen?

      Dieses Gerät misst nämlich den pH scheinbar nicht mit, andere Geräte tun das aber teilweise schon.

      Und wenn ich nun auf die (gleich mitbestellte) Kalibrierlösung mit 220 mV / pH 7 kalibriere, zeigt das Gerät dann einen ausreichend genauen Redox-Wert an, wenn ich es im Aquarium anwende?

      Ich könnte mir vorstellen, dass die Abweichungen vom "echten" Redox-Wert so gering sind, dass es für die Aquaristik sowieso keine Rolle spielt. Aber gelesen habe ich das so nirgends ... :pillepalle:
      Gruß, Robert
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    • Hallo Robert

      Vielleicht hilft dir ja was ich in meinem Lexikon stehen habe.

      Das Redoxpotenzial

      Das Redoxpotential ist ein Messwert, der Auskunft gibt über das Oxidations- bzw. Reduktionsverhalten von Wässern. Reduzierende Stoffe sind sauerstoffzehrende Stoffe. Hierzu gehören alle organischen Substanzen, Eiweißverbindungen, Kot, Futter, Blut. Diese Stoffe führen sehr schnell zu giftigen Verbindungen wie Ammoniak und Nitrit und neigen zur Fäulnisbildung. Reduzierende Stoffe lassen das Redoxpotential absinken. Die Wasserqualität wird schlechter. Oxidierende Stoffe sind z.B. Sauerstoff oder noch intensiver Ozon. Sie sind für jedes Wasser lebenswichtig, weil sie in der Lage sind, die negative Wirkung der reduzierenden Stoffe aufzuheben oder zu mildern. Da bei allen Oxidations- bzw. Reduktionsvorgängen Elektronen aufgenommen bzw. abgegeben werden, wird das Redoxpotential in mV gemessen.

      Redoxpotential und Entkeimung

      Wie weiter oben bereits aufgeführt, ist Ozon ein hervorragendes Entkeimungsmittel, wobei nun das Redoxpotential als Entkeimungsindikator angesehen werden kann. Während bei einem Redoxpotential von 200 mV 100% Keimbelastung besteht, vermindert sich die Verkeimung bei Anheben des Redoxpotentials von 200 auf 300 mV um 90% auf 10% der Ausgangsverkeimung. Wird ein Redoxpotential von ca. 400 mV erreicht, so ist nur noch ca. 1% der Anfangsverkeimung vorhanden. Absolute Sterilität ist erst bei einem Redoxpotential von 700 mV erreicht. Ein solcher extrem hoher Wert ist aber mit den Aquarienozonisatoren nicht zu erzielen. Aus diesen Betrachtungen ergibt sich eindeutig, das für die Aquarientechnik ein Redoxpotential von max. 400 mV nicht überschritten zu werden braucht. Insbesondere für niedere Tiere kann eventuell ein niedrigeres Redoxpotential um 300 mV vorteilhaft sein.



      Redoxpotential und Algen

      Zu diesem Thema liegen noch keine ausreichenden Untersuchungen vor, doch kann gesagt werden, das ein erhöhtes Redoxpotential niedere Algen zurückdrängt und Grünalgenwuchs fördert. Bei weiterem Redoxpotentialanstieg wachsen bevorzugt höhere Algen wie Blattalgen, Blasenlagen, Halimeda-Arten.

      Wie wird das Redoxpotential gemessen?

      Alle Reduktions- bzw. Oxidationsvorgänge bewirken Elektronenaufnahme oder -abgabe. Aufgrund dieser chemischen Reaktion wird im Wasser eine Spannung erzeugt, die mit der Elektrode praktisch stromlos aufgenommen wird. Während der Bildung der Redoxspannung fließen Elektronen von der Elektrode zum Redoxsystem (z.B. Ozon-organische Substanz). Als Folge dieser Ladungstrennung baut sich an der Metalloberfläche eine Spannung auf, die dem weiteren Elektronentransport entgegen wirkt. Es entsteht ein Gleichgewichtszustand, bei dem sich die elektrochemische Kraft (Spannung) und die chemische Kraft (Oxidationskraft oder Reduktionskraft) aufheben. Die Bezugselektrode hat die Aufgabe, ein konstantes Vergleichs- oder Ableitpotential zur Metallelektrode herzustellen. Die Trennung an der Kontaktstelle Elektrolyt/Messlösung geschieht über eine Kapillarverbindung, das sogenannte Diaphragma.

      Die Redoxpotentialelektrode

      Die Messelektrode besteht aus einem Glas- oder Kunststoffschaft, an dessen unterem Ende ein Platin- oder Goldsensor und seitlich ein Keramik- Diaphragma eingelassen ist. Durch das Diaphragma vollzieht sich entsprechend dem im Wasser vorliegenden Redoxpotential eine Elektronenwanderung aus dem Wasser in die Messkette hinein. Die Elektrode sollte grundsätzlich im Wasser verbleiben. Beim Ersteinsatz kann es ca. 30 Min. dauern, bis der tatsächliche Messwert angezeigt wird.



      Wie wird die Redoxelektrode installiert?

      1. In fließendem Wasser einbauen

      Die Elektrode in fließendes Wasser hängen oder in einer Durchflußarmatur installieren. In stehendem Wasser besteht die Gefahr, daß es aufgrund mangelnder Elektrodenumströmung zu Fehlmessungen kommen kann.

      2. Direkte Lichteinwirkung vermeiden

      Die Elektrode sollte an einer abgedunkelten Stelle angebracht sein. Starke Lichteinwirkung auf den Elektrodenfuß kann zu Algenbildung und zur Bildung eines Bakterienfilmes führen. Beides verhindert den Wasseraustausch unmittelbar im Sensorbereich. Desweiteren wird die Ionenwanderung vermindert oder unterbrochen.

      3.Verschmutzung vermeiden

      Verschmutzungen können zu verschiedenartigen Beeinträchtigungen führen. Verschmutzungen der Glaswandung haben in der Regel reduzierende Wirkung, so daß ein zu niedriges Redoxpotential vorgetäuscht werden kann. Verschmutzung des Edelmetallfühlers oder des Diaphragmas können den Ionenaustausch verhindern und dadurch zu Fehlmessungen führen.

      Mit freundlicher Genehmigung, sage ich vielen Dank an Sander Aquarientechnik
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Ich wäre allerdings an deiner Stelle vorsichtig mit

      efyzz schrieb:

      Da ich zur Zeit sehr viele Gelbstoffe im Becken habe, werde ich anfangs auch viel Ozon benötigen. Klärt sich das Wasser, so muss das Ozon entsprechend mit runtergefahren werden. Ich fürchte, ohne Redox-Messgerät kriegt man das nicht sicher hin.
      Oder was meint ihr?


      Lieber wenig und dann gucken, ob es weniger wird. Wenn nicht, dann höher drehen. In jedem Fall wird ja die Neuproduktion ausgebremst. Und das Ergebnis sieht man schon nach wenigen Tagen.

      Es gibt ja zwei Probleme:
      1. Das Redoxpotenzial steigt zu sehr und es kommt zu Verätzungen bei den Tieren. Dies kannst Du mit dem Controller lösen.
      2. Die Ozonmenge im Abschäumer ist so hoch, dass Ozon aus dem Abschäumer austritt. Sowohl oben über das Reaktorrohr, als auch aus dem Auslauf. Ozon ist krebserregend(soll krebserregend sein) und das wollen wir natürlich nicht in der Luft haben. Gerade der Teil, der über das Reaktorrohr austritt, in Form von Luftblasen, ist nur schwer zu neutralisieren. Das Ausgangswasser kann man durch Kohle leiten, um weiter Ozon abzubauen. Aber bei der Luft müsste man einen Kohlefilter oben auf den Abschäumer bauen.

      Eine Lösung könnte sein, das Ausgangswasser aus dem Abschäumer zu messen, bevor es mit dem Aquariumwasser in Berührung kommt.

      Zum Redoxwert vielleicht: Messe bevor Du startest Redox und PH. Dann hast Du einen Anhaltspunkt.
    • Danke Harald,
      da waren noch ein paar neue Informationen für mich dabei. Insbesondere die Abhängigkeit Redox <> Keimzahl habe ich so noch nirgends gesehen.

      Julian,
      keine Angst, ich werde schon vorsichtig anfangen ;)
      Aktivkohlefilter für Wasser- und Luftauslass des Abschäumers sind in Planung und werden zum Start einsatzbereit sein.

      Julian schrieb:

      Messe bevor Du startest Redox und PH. Dann hast Du einen Anhaltspunkt.

      Ähm, welchen denn?

      Die Frage, wie sich der pH auf den Redox auswirkt, ist leider noch nicht geklärt.
      Armin Glaser gibt in seinem Buch nur ein Beispiel, nämlich dass bei pH 0 auch der Redox 0 ist (hoffe ich hab das richtig im Gedächtnis).

      Aber meine Frage ist: Wenn die Sonde auf pH 7 kalibriert ist, funktioniert sie dann in Meerwasser mit pH 8,2 (ausreichend) genau?
      Gruß, Robert
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