Wieviel UVC darf/sollte es sein?

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Wieviel UVC darf/sollte es sein?

      Hallo zusammen,

      seit einigen Wochen läuft mein Becken nun ohne UVC-Anlage, ich konnte keine negativen Auswirkungen feststellen.

      Da ich das Teil ohnehin mal reinigen wollte
      ig-meeresaquaristik.de/index.p…bcb1bea9f2c8c22bfc38e11ed
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      und, falls die Anlage noch mal in Betrieb gehen sollte, ohnehin ein Leuchtmittelwechsel fällig gewesen wäre habe ich gestern mal wieder den heiligen Sonntag genutzt und am Becken gearbeitet.

      Heute war ich rein zufällig in der Ecke von Zoo Zajac in Duisburg und dachte mir ich besorge mal eben eine neue Röhre, diese fand ich dann in der Gartenteichabteilung. Wo auch sonst...

      Nach einen Gespräch mit dem dort arbeitenden Dipl. Biologen blieb die neue UVC-Röhre erst einmal im Regal liegen, da dieser mir meine Vermutung bestätigte das diese 55Watt Lampe für ein 1000L Becken um einiges überzogen ist.

      Mit Röhren dieser Leistung werden mehrere 100 Kubikmeter große Teichanlagen oder auch Pools geklärt und bei meinem 1000 Liter Pott ist der Nutzen geringer als die negativen Auswirkungen durch die starke UVC-Bestrahlung.

      Durch den Einsatz der UVC-Strahlen werden wohl einige wichtige Bestandteile, wie Spurenelemente oder natürlich Plankton, des Wassers zerstört oder umgewandelt.

      Da ich keine mega empfindlichen Fische pflege und auch so alles gut gedeiht, steht mein Entschluss eigentlich fest die Lampe nicht wieder in Betreib zu nehmen.

      Gegebenenfalls werde ich aber die Lampe mit neuer Röhre wieder im Unterschrank einbauen um bei einem evtl. Bedarfsfall schnell reagieren zu können.

      So nun mal die Frage:

      Wer von euch benutzt eine UVC-Lampe, bei welcher Beckengröße und welchem Besatz und wie denkt ihr generell über den Einsatz dieser Lampen bei unserem Hobby?

      Gruß Guido
    • Oh weh Guido, das ist ein Thema... da können wir auch drüber philosophieren, ob es einen Gott gibt oder nicht.
      Zu diesem Thema gibts so viele Meinungen wie Ar.... lassen wir das :D

      Und wie beim Thema Abnehmen, hat jeder einen "fundierten und belegten" Tatsachenbericht, was denn nun zu tun ist.
      Mal darfst du nach 17 Uhr essen, mal nicht, mal alles nur keine Kohlenhydrate.

      Die einen schreiben, die meisten UV Geräte sind viel zu unterdimensioniert und haben einen zu hohen Durchfluss, andere meinen wäre so oder so komplett Quatsch.

      Ich kann dir nur sagen, ich habe eine 15w Debary auf 160l und ab dem Tag keine Probleme mit Brown Jelly, was ich zuvor regelmäßig hatte.
      Zufall!? Mag sein, ich schwöre auf viel Watt/Liter.
      Schöne Grüße
      Karin
    • Hi Karin,

      da hast du wohl Recht das es da 2 getrennte Lager geben wird, aber ich kann auch bei beiden die Standpunkte nachvollziehen, das macht die Sache ja so kompliziert.

      Bei meinem Ablegerbecken haben die Cyanos schnell die unbesiedelten und schutzlosen Flächen für sich entdeckt, hier würde ich jetzt gerne wieder die UVC einschalten da beim Reinigen immer etwas im Hauptbecken landet da die Becken einen Kreislauf haben.

      Aber Cyanos hatte ich auch mit UVC...

      Gruß Guido
    • Harald schrieb:

      Hatte früher mal eine UV Lampe, aber jetzt schon Jahre nicht mehr. Ich denke auch eine UV Lampe wenn man nicht gerade super empfindliche Fische hat braucht man nicht.

      Anders mag das in der Zucht aussehen.


      Genau so ist es wenn man ein stabiles System hat ,braucht man keine

      Bei Zucht und reinen Fischbecken sieht es ganz anders aus.

      MfG Sylvio
      Dem Tatendrang immer eine Spur voraus
    • Hallo Guido,
      in einem reinen Steinkorallenbecken, würde ich es noch verstehen wenn man ohne UV arbeitet. In einem Becken mit hohen Fischbesatz, in Zuchtbecken oder Becken mit empfindlichen Tieren, wie Seepferdchen ist es leichtsinnig auf UVC zu verzichten. In solchen Becken fallen viele Stoffwechselprodukte und Futterreste an und damit auch viele Bakterien u. ähnliches. 55 Watt UVC klären gewiss keine 100 Kubikmeter großen Teichanlagen, wenn dem so wäre würden sich alle Fischwirte der Erwerbsfischzucht freuen. Selbst mit 55 Watt auf 1000 Liter wirst Du außerdem nur eine Keimreduzierung erreichen. UVC sollte auch nicht am Ende Deines Filters eingesetzt werden sondern im Bypass, mit langsamer Durchflussgeschwindigkeit laufen. So kann es die unerwünschten Bakterien und Microalgen in Zaum halten. Eins meiner Becken, 200 Liter mit 18 Watt UVC, hat ein sehr reiches Planktonleben. UVC ist kein Allheilmittel, aber zusammen mit Abschäumer, dosiertem Ozon und so, ein wirksames Mittel um das Beckenwasser zu konditionieren.

      LG
      Ralf
    • Hallo Ralf,

      tenrek schrieb:

      UVC sollte auch nicht am Ende Deines Filters eingesetzt werden sondern im Bypass, mit langsamer Durchflussgeschwindigkeit laufen.
      bei mir lief die UVC-Lampe an einem Bypass der zuerst durch die Filtersäule mit Phosphatabsorber und ggf. Aktivkohle ging und anschließen durch die Lampe. Die langsame Durchlaufgeschwindigkeit ist schon klar, aber ich denke das es in der Reihenfolge auch nicht optimal ist weil sich die Schaumstoffmatten der Filtersäule zusetzt und somit die Durchflussmenge schwankt.

      Würdest Du die UVC evtl. schon über den Rücklauf einspeisen?
      Das würde ja Sinn machen, da hier wohl die Höchste Belastung vorliegen dürfte.

      tenrek schrieb:

      UVC ist kein Allheilmittel, aber zusammen mit Abschäumer, dosiertem Ozon und so, ein wirksames Mittel um das Beckenwasser zu konditionieren.
      Ozon habe ich während meiner gesamten aquaristischen Laufzeit noch nie verwendet, aber ich denke auch hier gehen die Meinungen genau so auseinander wie beim UVC.

      Gruß Guido
    • Hallo !

      Das verwendete UVC ist ein EVO 55 Watt, geeignet für Koi Teiche bis 13000 Liter, also
      starker Fischbesatz. Auch sollte man das EVO nicht mit einem Billig-UVC aus schwarzem
      Kunststoff vergleichen, da es durch den verwendeten weißen PE weitaus effizienter arbeitet
      als ein solches. Es gibt auch irgendwo eine Tabelle, die angibt, ab welcher Bestrahlungsdauer
      welcher Organismus komplett abstirbt oder nur eine Schädigung der Erbanlagen erfolgt, so
      daß er sich nicht mehr vermehrt. Das fängt bei einigen Milli-Sekunden an und hört, wenn ich
      mich recht entsinne, bei größeren Organismen bei 3-4 Sekunden bis zum vollständigen Absterben auf.
      Und wer die Dimensionen des Gerätes kennt, das für eine Durchflussrate von max. 22500 l/h
      ausgelegt ist, kann davon ausgehen, daß bei geringer Durchflussrate die Verweildauer des Wassers
      an der Strahlung relativ lang sein muß und die Wirkungsweise auf alle Organismen somit relativ hoch
      ist.

      Und die tote Biomasse sollte halt aus dem Nährstoffkreislauf über das Nachschalten eines Filters oder
      AS entfernt werden und nicht wieder dem Becken zugeführt werden.

      Gruß Frank
      Blau Cubic 20l, 90l, Long Reef Optiwhite 110x35x35
    • Hallo Frank,

      Frank 147 schrieb:

      Und die tote Biomasse sollte halt aus dem Nährstoffkreislauf über das Nachschalten eines Filters oder
      AS entfernt werden und nicht wieder dem Becken zugeführt werden.
      das würde ja meine Frage ob es Sinn macht den UVC direkt durch den Rücklauf zum TB einzuspeisen bejahen.

      Aber hälst du das Gerät, angesichts der Leistung, nicht auch für übertrieben und damit für ggf. contraproduktiv?

      Gruß Guido
    • Ich habe mich vor einiger Zeit auch mal etwas belesen, da die Frage im Raume stand, ob eine Anschaffung sinnvoll ist.

      Mein Ergebnis:
      Wenn man eine UVC hat, schadet es nicht. Sollte es zu Problemen im Becken kommen (Pünktchen, etc) dann kann man die in Betrieb nehmen. Wichtig (so wohl weitverbreitete Meinung) ist, dass die UVC möglichst langsam durchflossen wird, um eine Wirkung auf die Keime zu ermöglichen. Dazu sollte das Wasser, welches die Anlage durchläuft nicht nur an der Wasseroberfläche (Überlauf) entnommen werden, sondern es soll sehr wichtig sein auch Wasser aus tieferen Bereichen zu entnehmen. Am Besten sogar an verschiedenen Stellen. Das wird für uns normale Aquarianer wohl kaum sinnvoll machbar sein.

      Daher gab es bei uns keine Anschaffung :)

      Ich an deiner Stelle würde mir eine kleine Überlaufkonstruktion in aller Ruhe basteln. 2-3 Stück mit Entnahme aus verschiedenen Stellen im Becken. Eine kleine Pumpe besorgen. Die UVC fest installieren mit einem Schraubanschluss für die Entnahmekonstruktion. Die Entnahmekonstruktion in Keller und wenns Probleme gibt, dann kurz ins Becken hängen, anschrauben, Pumpe und UVC einschalten.
    • Hallo Julian,

      Julian schrieb:

      Sollte es zu Problemen im Becken kommen (Pünktchen, etc) dann kann man die in Betrieb nehmen.
      so sehe ich es zurzeit auch. Ich werde die Anlage mit einer neuen Röhre bestücken und im Standby lassen.

      Julian schrieb:

      Dazu sollte das Wasser, welches die Anlage durchläuft nicht nur an der Wasseroberfläche (Überlauf) entnommen werden, sondern es soll sehr wichtig sein auch Wasser aus tieferen Bereichen zu entnehmen.
      Das kann ich mir bei Gartenteichen durchaus vorstellen aber in unseren Riffbecken? Sollte da nicht die Strömung dafür sorgen das das Wasser gut durchgemischt ist?

      Gruß Guido
    • tenrek schrieb:

      in einem reinen Steinkorallenbecken, würde ich es noch verstehen wenn man ohne UV arbeitet. In einem Becken mit hohen Fischbesatz, in Zuchtbecken oder Becken mit empfindlichen Tieren, wie Seepferdchen ist es leichtsinnig auf UVC zu verzichten. In solchen Becken fallen viele Stoffwechselprodukte und Futterreste an und damit auch viele Bakterien u. ähnliches. 55 Watt UVC klären gewiss keine 100 Kubikmeter großen Teichanlagen, wenn dem so wäre würden sich alle Fischwirte der Erwerbsfischzucht freuen. Selbst mit 55 Watt auf 1000 Liter wirst Du außerdem nur eine Keimreduzierung erreichen. UVC sollte auch nicht am Ende Deines Filters eingesetzt werden sondern im Bypass, mit langsamer Durchflussgeschwindigkeit laufen. So kann es die unerwünschten Bakterien und Microalgen in Zaum halten. Eins meiner Becken, 200 Liter mit 18 Watt UVC, hat ein sehr reiches Planktonleben. UVC ist kein Allheilmittel, aber zusammen mit Abschäumer, dosiertem Ozon und so, ein wirksames Mittel um das Beckenwasser zu konditionieren.



      Dem kann ich so nicht viel hinzufügen. Ganz meine Meinung.

      Ich habe im meinem Becken einen hohen Futtereintrag, gerade Frostfutter. Als ich an den Tagen, als es so super heiß war, das UV Gerät stundenweise ausschaltete, kam es stellenweise direkt zu Kahmhautbildung.
      Der Keimdruck ist immens bei mir.

      Hier wurde ja jetzt schon oft der Durchfluss erwähnt, dieser sollte niedrig gewählt werden... allerdings hat auch das seine Grenzen nach unten. Es darf nicht vergessen werden, dass die Lampe ausreichende Kühlung benötigt und eine kleine Pumpe von 200l/h verliert schnell an Leistung durch Verdreckung und ggf Höhenüberwindung. Das muß einkalkuliert werden.
      Außerdem ist es auch nicht so sinnvoll, wenn die UV Lampe Stunden benötigt um den Aquarieninhalt 1x umzuwälzen. Hier gilt also nicht zu viel (was die meisten imho machen), aber auch nicht viel zu wenig. Daher muß die Lampe schon gewisse "Dimensionen" aufweisen.
      Allerdings gibt es leider auch hier Grenzen... die Aufheizung des Beckens durch die Lampe, ist nicht zu unterschätzen.

      Wie schon geschrieben, ich merke den Unterschied seit Installation, ohne "aufwendige" Ansaugvorrichtung an verschiedenen Stellen.
      Keine Kahmhaut und wo ich vorher alle paar Monate einen RTN Vorfall hatte an SPS oder LPS, keinen einzigen mehr, obwohl einige SPS von meinen Gonioporas ständig "verletzt" werden.
      Das wären klassische Stellen, an denen damals die RTN begonnen hätte.
      Schöne Grüße
      Karin
    • Hallo,
      nochmal zu UVC,

      Die UVC-Röhre muss man regelmäßig wechseln, da die Leistung
      mit der Zeit rapide abnimmt. Lebensdauer ca. 1Jahr.
      Häufiges ein und ausschalten verkürzt auch die Lebensdauer der Lampe.


      Die Bezeichnung auf der Lampe gibt die Gesamtleistung der
      Lampe an, die Leistung des UV-Anteils der UVC-Röhre ist sehr viel geringer.


      Aus welchem Kunststoff das Gehäuse ist, spielt für die Wirkung der UVC-Strahlung auf die vorbeiströmenden Organismen
      wohl nur eine untergeordnete Rolle.
      Wesentlicher ist hier wohl die Wirkung der Strahlen auf die Haltbarkeit des Gehäuses.
      Vor einiger Zeit hatte ein Hersteller wohl ungeeignetes Plastik eingesetzt und die Geräte wurden ziemlich schnell undicht.


      UVC, ist Strahlung im Bereich von 100 bis 280nm. Strahlen im Bereich von 260nm haben stark keimabtötende Eigenschaften.
      Wie bei alle anderen Lichtstrahlen, nimmt die Stärke mit steigender Entfernung von der Lichtquelle ab.
      Deshalb ist zwischen Quarzglaskolben und Wandung nur ein kleiner Spalt.

      Die UVC-Strahlung schädigt die DNS der Zelle, so dass diese bei ausreichender Einwirkzeit abstirbt.
      Entscheidend für die Wirkung ist die Länge der Einwirkzeit und die Stärke der Strahlung.
      Soll heißen, eine kleinere Leistung benötigt eine längere Einwirkzeit und eine größere Leistung benötigt eine kleinere Einwirkzeit.
      Einfach aufgebaute Organismen wie Bakterien, Vieren und Mikroalgen lassen sich leichter inaktivieren als Komplexe Organismen.
      Wobei, vorbei am UVC müssen sie dazu schon. Deshalb erreicht man auch mit überdimensionierten UVC-Anlagen kein keimfreies
      Becken.
      Erstens gibt es in jedem, noch so gut durchströmten Aqua, strömungsfreie Zonen, in denen sich Reste
      aller Art sammeln können, die dann ein hervorragendes Mikrouniversum für Bakterien (Vibrio u.ä.) bilden.
      Zweitens gibt es viele Kleinorganismen, die sich im Bodengrund, an den Scheiben sowie in und am Gestein aufhalten
      und somit erst vom UVC erwischt werden wenn sie schwärmen oder aufgewirbelt werden.

      LG
      Ralf