Filtrierer / Azoo / Mischbecken

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • MarcoBO schrieb:

      Karin schrieb:

      MarcoBO schrieb:

      Ich arbeite grade an einem neuen Algenfilter


      Algaescrubber?

      Yep ! Hast du damit Erfahrungen?

      Lg Marco

      Hallo Marco,

      habe einmal nach Algae Scrubber gegoogelt. Hört sich prinzipiell sehr gut an, hatte aber keine Zeit mich weiter einzulesen. Bevor ich mich in das Thema vertiefe: Welchen Vorteil hat der Algae Scrubber gegenüber "normalen" Algenrefugien? Ich könnte mir vorstellen, dass das ein ziemliches gepütscher ist, das Plastikgitter jedes Mal raus zu nehmen und zu reinigen. Im Algenrefugium muss ich nur von oben herraus ernten. Kannst Du mir den Vorteil in kürze darstellen? Danke schon einmal...

      Gruß Oliver
    • Hi Oliver

      Die Vorteile kann ich dir nicht aus eigener Erfahrung wiedergeben. Einfach mal was ich gelesen habe:
      Vorteile:
      • Enorm hohe Leistungsfähigkeit bei geringem Platzbedarf
      • Einfache Reinigung alle 7 Tage (bei entsprechendem Aufbau)
      • Keine unerwünschten Nebeneffekte wie ausblühende Caulerpa etc.
      • Keine von Algen produzierten Wachstumshemmer (Caulerpin etc.)
      • Grosse Produktion an Copepoden die ausgespühlt werden
      • Einfach an sich verändernde Futterbedingungen anpassbar
      • Grundsätzlich einfacher zu regulieren (über die Fläche des Gitters bzw. die Beleuchtungsdauer)
      Nachteile:
      • Geplätscher (kann durch bauliche Massnahmen reduziert werden)
      • Energieverbrauch (Lichtleistung und Pumpenleistung) vergleichbar mit einem Leistungsstarken AS oder sogar mehr
      • Potentielle Abgabe von Gelbstoffen (abhängig vom Algenbewuchs)
      Das Thema wird auch in den Ami-Foren sehr kontrovers besprochen. In den deutschsprachigen Foren gibt es, wenn überhaupt, nur abschätzige Bemerkungen ohne aber dass die Schreiber je eigene Erfahrungen gemacht hätten. Oft beziehen sich die Bedenken auf das ursprünglich Konzept aus den 80iger Jahren, welches sich für Riffaquarien als nicht tauglich erwiesen hat. Die neu entwickelten Methoden haben aber mit den Nachteilen der alten Methoden mehrheitlich aufgeräumt. Mehr findest du hier:
      algaescrubber.net/forums/forum.php
      oder hier
      reefcentral.com/forums/showthread.php?t=1977420

      Ich habe aktuell ein Algenrefugium mit 150l (gegenüber Hauptbecken mit 110l) und selbst das kommt mit den anfallenden Nährstoffen nicht klar. Im refugium habe ich diverse Caulerpa Arten, Halymenia und Halimeda. Die Chaetomorpha hab ich rausgeschmissen, da sie primär Detrius eingefangen hat
      Mein Algaescrubber soll initial zu allen bestehenden Systemen parallel betrieben werden. Wenn ich aber sehe, dass es funzt, dann werde ich nach und nach einige Systeme aus dem Betrieb nehmen. Als Erstes würde ich das Algenrefugium im ein Korallenbecken mit SPS, allen voran Acropora tumida umwandeln. Warum A. tumida? Diese Art ist dafür bekannt viel Korallenschleim zu produzieren und dieser dient in der Natur vielen Filtrierern als Nahrung. Nicht direkt aber als Träger von einer diversen Bakterien und Mikrofauna die diesen abbaut. Korallenschleim scheint eine der wichtigsten Kohlenstoffquellen im Riff zu sein. Mittelfristig würde ich sogar versuchen den AS zu reduzieren oder gar ganz abzuschalten bzw. nur noch als Ozonreaktor zu verwenden. Es gibt einige Besipiele, grade von Azoo-Becken, die jahrelang ohne AS und nur mit dem Algaescrubber funktionieren!

      Lg Marco
    • Hallo Marco,

      vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das hört sich alles sehr spannend an.Du musst unbedingt berichten ob es was gebracht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel mehr Nährstoffe aus dem Wasser zieht als ein Algenrefugium, aber ich wäre da offen für neues und will das nicht zerreden. Hätte auch Lust das auszuprobieren, allerdings für ein Kaltwasserbecken.

      Gruß Oliver

      PS: Die Links werde ich mal durchackern...
    • Hallo Harald

      Nee, Corynactis sind es meiner Meinung nach definitiv nicht. Es fehlen die typischen kugelförmigen Verdickungen am Ende der Tentakel. Corynactis hab ich Massen im Becken. Die Dinger sind mir auch zu agil für Corynactis. Die wandern nicht so rum. Ich bin der Meinung dass es sich tatsächlich um eine Anemonenart handelt, die ich zumindest bisher noch nicht gesehen habe.

      Hab allerdings auf dem Stein der Eugorgia die letzten Tage noch was neues entdeckt. Leider komm ich da kameratechnisch nicht ran. Die Tiere sehen aber den grünlichen Corynactis aus dem Atlantik ähnlich.

      Ist schon der Hammer was bei reichlicher Fütterung so alles aus den Steinen wächst.

      Lg Marco
    • Hallo Dietmar

      Ja, ich hab das schon überlegt auf den Bodengrund zu verzichten. Aber ehrlich, das Becken soll ja irgendwie auch noch nach was aussehen. Zusätzlich bin ich davon überzeugt, dass der Bodengrund auch seine positiven Seiten hat. Da gibt es zwar mehr Meinungen dagegen, was ein Azoo-Becken betrifft. Du solltest mal sehen wie hoch meine Population an Spaghetti-Würmern ist. Wo sollen die denn hin ohne Bodengrund.
      Die Steine aus dem Refugium hab ich mittlerweile alle draussen. Die Steine im Hauptbecken will ich behalten. Da wächst mittlerweile eine derart vielfältige Fauna drauf, dass ich da fast eher auf die Korallen verzichten würde ;-). Ein Azoo-Mischbecken mit zusätzlichen Filtrierern ist halt schon die Quadratur des Kreises. Licht brauchen die Azoos nicht dafür brauchen sie starke Strömung, was dagegen die Filtrierer nicht so schätzen. Mittlerweile weiss ich aber wo ich Schwämme zum Wachsen bringen kann und wo nicht oder wo ich einen Sabellastarte magnifica patzieren kann und wo nicht. Die hohen PO4 Werte scheinen die Korallen übrigens nicht so zu stressen. Sie reagieren eher empfindlich, wenn ich den Wert mit Diakat B senke. Meine Montipora digitata wächst auch noch bei 0.5mg/l PO4 !

      Was mich aktuell eher stresst sind die Glasrosen und Bakterienbeläge XD

      Lg Marco
    • Hallo Marco,
      das mit den Bakterien kann ich gut nachvollziehen. Da hilft wohl nur Biofilme abzusaugen und von der Deko und dem Gestein wegzupusten. Und dabei niemals nachlässig zu sein... Die richtigen Aufwuchsfresser sind in dem kleinen Volumen wohl eher Wunsch als Wirklichkeit.
      Mit welcher Temperatur betreibst Du das Aquarium?
      LG Dietmar
      PS was mir gerade einfällt, ein Mischaquarium. Mir war das gar nicht bewusst, dass man da noch Abstufungen machen muss in den Haltungsansprüchen. Das mit den Sabellastarte würde mich noch interessieren, was genau die benötigen und wie man sie platzieren muss.
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar

      Mein Becken ist eigentlich in vier Zonen eingeteilt:
      Lichtzone mit kräftiger Strömun. Dort sind die zooxanthellaten Korallen und einige Azoos sowie der Protula bispiralis
      Dunkelzone mit sehr starker Strömung: Azoo Gorgonie, Tubastreas und Dendrophyllias
      Dunkelzone mit kräftiger laminarer Strömung: Nephthyigorgia, Alcyonium
      Dunkelzone mit schwacher laminarer Strömung: Schwämme, Röhrenwürmer und Seescheide

      Temperatur liegt aktuell bei 23.5 C°, schwankt aber schon mal. Im Sommer muss ich aktiv mit einem Kompressorkühler einschreiten. Was meinst du mit richtigen Aufwuchsfressern? Für Becken in der Grösse wie meines sind dies wohl Schnecken, Gammariden und Copepoden. Davon hab ich jede Menege.

      Ich habe im gesamten Becken sowohl Schwämme als auch Röhrenwürmer. Wirklich gut wachsen sie aber nur in der Zone 4. Dabei ist es vor allem die starke Strömung in den anderen Zonen, die ihnen zu schaffen macht. Die schwache laminare Strömung hab ich im Ansaugbereich der Strömungspumpe. Dort steht auch mein Sabellastarte magnifica, der mittlerweile einen Kronendurchmesser von 13cm hat. Ich denke Licht macht denen nichts aus. Viel wichtiger ist die passende Strömung und das passende Futter. Bei letzterem bin ich davon überzeugt, dass dies vor allem Detritus ist.

      Hier mal ein paar Bilder aus Zone 4 mit den grossen, aquariengewachsenen Schwämmen. Auf dem 2. Bild sieht man den Schwamm, der aktuell meine Caulastrea bedrängt

      Lg Marco
    • MarcoBO schrieb:

      Mein Becken ist eigentlich in vier Zonen eingeteilt:
      Lichtzone mit kräftiger Strömun. Dort sind die zooxanthellaten Korallen und einige Azoos sowie der Protula bispiralis
      Dunkelzone mit sehr starker Strömung: Azoo Gorgonie, Tubastreas und Dendrophyllias
      Dunkelzone mit kräftiger laminarer Strömung: Nephthyigorgia, Alcyonium
      Dunkelzone mit schwacher laminarer Strömung: Schwämme, Röhrenwürmer und Seescheide

      Hallo Marco

      Das stelle ich mir gerade bei einem Mischbecken sehr schwierig vor. Gerade auch weil die Strömungsverhältnisse sich stetig durch das Wachstum der Korallen verändern.

      Wenn der Schwamm die Caulastrea so stark bedrängt, greifst du aktiv ein, oder lässt du die Natur gewinnen?
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Ach komm, sei ehrlich...auch wenn der Schwamm eine von dir lange gesuchte und deshalb sehr geschätzte Koralle zudecken würde...? :blackeye:

      Eine Frage zum Azoo-Licht.
      Vertragen Azoos Vollspektrumlicht? Oder sind sie biologisch notwendigerweise besser mit bläulichen Spektren bedient ?
      Frage mich gerade, ob die schönen Farben der Gorgonien und ganz besonders auch der Schwämme nicht die Farbenreinheit der Vollspektrumröhren
      verdient hätten ? Fluoreszenz wird ja nicht benötigt...

      bye
      Edwin
    • Hast mich mal wieder durchschaut :miffy:

      Bezüglich Licht: Das ist ein kontroverses Thema. Linda hat ja in ihrem Gorgonienbecken durchaus negative Effekte auf Gorgonien zum Beispiel von Sonnelicht feststellen können. Inwiefern das auch auf Schwämme zutrifft wess ich nicht. Der Grund weshalb die meisten Schwämme eher in der Dunkelzone wachsen liegt vermutlich eher in der Konkurrenzvermeidung gegenüber zooxanthelaten Arten als in einer effektiven "Lichtflucht". Allerdings kann es schon sein, dass über die Jahrmillionen der Evolution dadurch auch eine Lichtempfindlichkeit entstanden ist.

      Lg Marco
    • Hi Marco,

      vielleicht auch eine Habitatfrage ?
      Wenn ich mir ein Karibikbecken anlege mit lokalen Gorgis und Schwämmen...dann müsste Vollspektrum doch passend sein, oder ?
      (natürlich jetzt keine karibischen 40m Tiefgorgis etc., eher die Flipper-Zone ;) )

      Bin gerade wegen eines neuen Röhrenkaufs für mein Nordseebecken etwas eingetaucht in die Farbenfrage.
      bye
      Edwin
    • Hoi Marco

      Danke für die Info.

      Mit hoher Futterdichte bekommt man die tentakeligen Freunde ja recht schnell zur Vermehrung.

      War vor einigen Monaten an Überlegen ob ich mir eine dofleinia armata in die Anemonenkiste setze, vielleicht sollte ich es mal wagen.

      Sven