Ankündigung 53. Ostsee Exkursion der FG Meeresbiologie Berlin, 5.-7.09.2014

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • 53. Ostsee Exkursion der FG Meeresbiologie Berlin, 5.-7.09.2014

      Die Ostsee Exkursionen der Fachgruppe Meeresbiologie Berlin

      Ein fester Bestandteil unserer Aktivitäten sind die seit 1962 stattfindenden Fahrten zur Insel Poel. Ursprünglich dazu gedacht, das dürftige Angebot an Seewassertieren aufzubessern, entwickelte sich im Laufe der Jahre daraus eine beliebte Veranstaltung für viele Meerwasseraquarianer. Die gemeinsamen Aktivitäten, der Erfahrungsaustausch, die Futterbeschaffung und Tierbeobachtungen sowie ein paar Tage der Entspannung mit Gleichgesinnten sind immer noch Motivation an diesen Traditionen festzuhalten. Ab 1975 wurden Fauna und Flora durch regelmäßige Beobachtungen dokumentiert um Vergleiche mit vorangegangenen Fangergebnissen zu ermöglichen. Durch eine Vielzahl an Faktoren, die diese Art der Statistik beeinflussen, ist eine Aussage zu gesicherten quantitativen und qualitativen Angaben allerdings nicht möglich. Sie erlauben lediglich Rückschlüsse über das Vorkommen von Arten, die beim Schnorcheln und Tauchen in unmittelbarer Strandnähe anzutreffen sind. Einen besonderen Einfluss haben die gelegentlichen Einbrüche an Salzwasser in den westlichen Teil der Ostsee auf das Vorkommen von bestimmten Arten. Die Insel Poel wurde aus diesem Grund als ein vielversprechendes Fanggebiet ausgewählt. Man darf dabei nicht vergessen, dass die für viele Jahre geschlossene Grenze ein weiter westlich liegendes Fanggebiet unerreichbar machte. Dennoch ist trotz des heute nicht mehr im Vordergrund stehenden Bedarfs an diesen Seewassertieren die Exkursion, die liebevoll OSEX genannt wird, auch nach der Wiedervereinigung interessant geblieben. In Deutschland existiert immer noch eine kleine Gemeinde an Liebhabern von Kaltwasseraquarien, die sich auf diesem Wege ihre Tiere und Pflanzen beschaffen. Einige der heimischen Tiere werden heute in tropischen Aquarien gehalten und bisweilen sogar vermehrt. Dazu zählt beispielsweise die hübsche Garnele Palaemon elegans, die sich auf Grund ihrer extremen Anpassungsfähigkeit dafür bestens eignet. Ein gelegentlich durchgeführter Wasserwechsel mit dem Naturwasser aus der Ostsee für das heimische tropischen Aquarium wirkt sich positiv aus; diese Methode wird seit vielen Jahren von uns mit Erfolg praktiziert. Interessant sind die heimischen Gewässer durch ihr großes Angebot an Zooplankton, welches sich bestens für eine Futterzucht eignet und für die Züchter von Seewassertieren eine echte Alternative zu vielen Futtermitteln sind.
      In den vergangenen Jahren wurden daher sechs verschiedene Tiergruppen besonderer Aufmerksamkeit unterzogen, da sie oftmals die Basis der Seewasseraquaristik auf Grund der beschränkten Verfügbarkeit von Meerestieren bildeten. Sie waren relativ leicht in den Seegraswiesen in hoher Zahl zu erbeuten und ihr Merkmal ist eine relativ gute Anpassungsfähigkeit an Aquarienbedingungen. Viele Tiere sind zudem sehr tolerant gegenüber Temperatur- und Salzdichteschwankungen- ein wichtiges Kriterium der Haltbarkeit unter den damaligen Bedingungen und technischen Möglichkeiten. Zehnfußkrebse, Schlangen- und Seenadeln, Grundeln, Stichlinge, Plattfische und weitere diverse Fischarten (dazu zählten Aalmutter, Seeskorpion, Seehasen) waren die Tiergruppen, denen man diese Aufmerksamkeit widmete; also überwiegend aquaristisch nutzbare Tiere.
      Während wir in den Jahren seit 1975 regelmäßig diese sechs verschiedenen Tiergruppen beobachteten, fehlten uns Belege zum Vorkommen an Plankton und dessen Zusammensetzung. Die Dokumentation der Sandlückenfauna aus den Seegraswiesen, dem Spülsaum und weiteren besonderen Bereichen in Hafennähe sowie den Festsubstraten der Hafenmole sind für eine umfassende Beschreibung erforderlich, da diese Populationen erheblichen Einfluss auf das Vorkommen von Fischen und Wirbellosen haben. Dafür werden wir über eine längerfristige Periode gemeinsam mit der Berliner Mikroskopischen Gesellschaft e.V. diese Habitate in eine Dokumentation aufnehmen. Sicherlich ergeben sich aus diesen Beobachtungen im Laufe der Zeit Möglichkeiten der Anwendung in der privaten Aquaristik, Futterzucht oder bei der Einrichtung eines Heimataquariums mit der gezielten Nachbildung eines bestimmten Abschnitts aus diesen Lebensräumen.
      Betrachtet man die heutigen technischen Möglichkeiten, das Basiswissen und die Formen der Kommunikation, über die wir verfügen, so ist die Voraussetzung solch ein Heimataquarium zu betreiben auf eine ganz andere Basis gestellt, wovon man vor vielen Jahren nur träumen konnte. Es gibt zwar immer noch erhebliche Einschränkungen wie ein umfassendes und aktuelles Literaturangebot, mangelnde Vorbildwirkung durch öffentliche Aquarien aber auch gute Ansätze um diese Form der Aquaristik zu betreiben. Ich kann Ihnen versichern, dass es dennoch durchaus eine Herausforderung sein kann ein Habitat über eine längere Zeit nachzubilden. Attraktiv sind Tier- und Pflanzenwelt jedenfalls, sie können sich selbst beim Schnorcheln durch die Seegraswiesen oder beim Tauchen an der Mole am Hafen überzeugen.
      Auf der Insel Poel sind nicht nur die Tiere und Pflanzen der Gewässer interessant sondern auch die Landpflanzen im Übergangsbereich zwischen Land und Meer, einem Überschwemmungsgebiet. Sie bilden besondere Zonen und eine außergewöhnliche Flora aus, die eine Besonderheit in der Wismarbucht darstellt. Sie ist sehr artenreich und farbenprächtig und verdankt ihre Entstehung und Erhalt der extensiven Bewirtschaftung durch den Menschen; hier sind ökologisch besonders wertvolle Vegetationsformen zu finden. Eine Führung durch einen Abschnitt der Seegraswiesen ist daher sehr empfehlenswert und eine Bereicherung für den Naturfreund. Vielleicht gelingt es ja solch ein Ausschnitt einmal in Teilen nachzubilden, eine sicherlich sehr anspruchsvolle und spannende Aufgabe für
      einen Spezialisten.
      Um Ihnen Gelegenheit zu geben mit uns gemeinsam an solch einer Expedition teilzunehmen, laden wir Sie ein gemeinsam mit uns, in der Zeit vom 05.09. bis 07.09.2014 auf dem Zeltplatz „Am Leuchtturm“ in Timmendorf Insel Poel, ein paar Tage zu verbringen.
      Unsere Aktivitäten sind der Tierfang mit Dredsche und Ringwade, Planktonfang und Untersuchung, Erfassung bestimmter Bereiche der Sandlückenfauna; gemeinsam mit unseren Rostocker Freunden werden Führungen und Vorträge organisiert. Um nicht zu sehr von der Witterung abhängig zu sein, bauen wir ein großes Zelt auf oder nutzen das Kino des Zeltplatzes für Vorträge. Wanderungen am Steilkliff und durch die Seegraswiesen sind weitere Aktivitäten an denen Sie sicher Gefallen finden werden.

      Mit freundlichen Grüßen
      D. Schönfelder
      FG-Meeresbiologie Berlin
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • DIe OSEX 2014 - Höhepunkte

      Besondere Aktivitäten bei der Ostsee Exkursion:
      Nachdem hier im Forum die Diskussion zu Naturwasser und dessen Auswirkung auf das Aquarium diskutiert wurde, werden wir dieses Thema aufgreifen und über unsere Erfahrungen mit Ostseewasser im Aquarium berichten. Weiterhin werden verschiedene Methoden zum Fang von Plankton vorgestellt; unter anderem zwei automatische Planktonsammler, die völlig verschiedene Konstruktionsprinzipien haben. Welches Gerät ist am besten geeignet, wie hoch ist die Ausbeute und welche Arten werden bevorzugt erbeutet? Ist Planktonfang selektiv möglich? Mikroskopische Untersuchungen und vorläufige Bestimmung von Plankton werden möglich sein, so dass man für das Aquarium zu Hause die Vorzüge von Naturfutter bezüglich Zusammensetzung, Größe, Vielfalt und Ernährungszustand betrachten kann. Hier kann man sich den Grundstock der Futterkultur für zu Hause schaffen- die Basis einer erfolgreichen Haltung von "schwierig" zu ernährenden Tieren.
      Für die Ernährung unserer Fische sind viele Pflanzen der Ostsee besonders gut geeignet. Auch hier lohnt sich immer das Sammeln verschiedenster Algen und Tange die man sich sehr gut als Wintervorrat einfrosten kann.
      In einem Vortrag werden wir auf unsere Exkursion zum Züchtertreffen bei Sylvio berichten, die Erfolge und Probleme der Zucht von Meerestieren diskutieren.
      Ein Fang und Bestandserfassung der Tiere in den Seegraswiesen der Insel Poel hat eine lange Tradition unserer Unternehmungen. Besonders hervorzuheben sind die Tiere, die sich sehr gut für das tropische Seewasseraquarium geeignet sind, sie werden gern mitgenommen und erfolgreich gepflegt.
      Ein Ausflug an das Steilkliff ist ebenfalls geplant und wer botanische Besonderheiten kennen lernen möchte, der sollte sich unbedingt die Seegraswiesen der Insel Poel betrachten. Sie sind in ihrer Vielgestaltigkeit eine Besonderheit der Insel Poel und es lohnt sich sich damit zu befassen. Ob uns eine Führung möglich ist, kann ich im Moment noch nicht sagen, bemühe mich aber nach Kräften.
      Kurzbeiträge in Bild und Ton werden gern gesehen und unsere Gäste dürfen sich hier durchaus einbringen. Die Vortragstechnik wird von uns zur Verfügung gestellt.
      Natürlich wird gegrillt und frischer Fisch gegessen und Abends in geselliger Runde noch lange diskutiert. Beste Gelegenheit zum Kennenlernen, Kontakte zu knüpfen und Pläne zu schmieden. Über Gäste freuen wir uns sehr, die Veranstaltung ist selbstverständlich kostenlos.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar,

      das hört sich sehr interessant an! Wie sieht die Organisation von An- und Abfahrt aus? Fahren alle getrennt zum Zielort oder gibt es Fahrgemeinschaften und Treffpunkte oder wird dies kurzfristig entschieden, wenn die Teilnehmer feststehen?
      Was sollte man an Ausstattung mitnehmen?

      Gruß
      Sandy
    • Hallo Sandy,
      die Anfahrt und Übernachtung muss man selbst organisieren. Du kannst ganz normal zelten, einen Wohnwagen benutzen oder eine Ferienwohnung buchen. Ansonsten ist das nicht so streng gehandhabt, wir machen das eher wie ein entspanntes und zwangloses Wochenende. Ich werde nachher noch unsere Rostocker Freunde anschreiben um ein Festzelt, Grill usw. zu organisieren. Falls Du gegrillten Fisch magst, gegen Unkostenbeitrag wirst Du dann bestens bedient. Ansonsten vielleicht einen Stick mitbringen, falls Du was vortragen möchtest. Robert hatte uns voriges Jahr mit seinem Aquariumbeitrag beglückt, der war klasse. Mitnehmen würde ich einige Wasserbehälter, Kamera, Transportgefäß für Garnelen oder was immer Du mit nach Hause nehmen möchtest.
      Der Treffpunkt: Insel Poel, Zeltplatz Am Leuchtturm in Timmendorf. Da schaust Du nach unserem großen Zelt oder wenn das noch nicht aufgebaut ist, nach einer Ansammlung Berliner Autonummern. Du kannst auch an der Rezeption fragen, wo die Meeresbiologen sind; ich melde uns da an und beschreibe wo wir sind.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Foris,
      eigentlich hatte ich es nie so richtig angesprochen- wie es unter Wasser ausschaut. Nun die Seegraswiesen sind etwas faszinierendes wenn man das Leben da drin beim Schnorcheln beobachtet. Ein leicher Neoprenanzug, eine Taucherbrille und ein Schnorchel genügen um ein ganz besonderes Erlebnis zu haben. Die Sichtweite ist in der Regel mehr als ausreichend und das zu sehen ist reizvoll und so ganz anderes als die Betrachtung durch eine Aquariumscheibe. Nicht nur die Seegraswiesen sind ausgesprochen stark besiedelt sondern auch die Hafenmauern und die Mole des kleinen Hafens auf Poel. Hier ist eine ganz andere Lebenswelt zu betrachten- die der Großalgen und Tange, die ein festes Substrat benötigen. Und hier finden wir Mysis, die in rießigen Schwärmen diese Bereiche in besonders großen Anzahlen besiedeln.
      Was am Tage recht "tot" ausschaut ist das Gewässer im Hafen. Nimmt man bei Dunkelheit eine Taschenlampe und beleuchtet das Wasser, dann sieht man erst mal, wie es darin an Getier wimmelt, einfach unglaublich. Wenn man bedenkt, das Hafenbecken ist ein recht abgeschlossenes Areal und damit einem Aquarium nicht unähnlich - in welcher Dichte das Plankton da drin vorhanden ist, macht mich das für das Aquarium zu Hause immer sehr nachdenklich. So suche ich Möglichkeiten, diesen Zustand wenigstens für einige Zeit anzustreben. Freilich, die Artenvielfalt und Menge werde ich nicht erreichen aber immer etwas tun, den derzeitigen Zustand zu verbessern.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Henning,
      ja die 54. Exkursion ist auch schon fest geplant! Vom 4-6.9.2015, falls sich jemand dafür interessiert. Diese Veranstaltung hat bei uns Kultstatus.
      Harald, ich freue mich Dich wieder zu sehen.
      Und Carsten, ja wäre doch schön, wenn Du Gefallen daran finden würdest.
      Robert ist hoffentlich auch dabei?
      Hoffen wir das Wetter bleibt so gut wie die letzten Jahre dann wird es eine tolle Veranstaltung.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar,

      ich wäre total gern wieder mit dabei, aber vermutlich wird's nichts.

      Wir ziehen im August um in unser eigenes Aquarium, äh Haus :) Und dann werde ich wohl erstmal aquaristisch mehr als ausreichend beschäftigt sein, um die Verluste im Riffbecken durch den Umzug möglichst gering zu halten... Für die Eingewöhnung neuer Insassen werde ich da wohl keine Zeit haben und an die Ostsee fahren ohne etwas mitzubringen... Das geht nun wirklich nicht 8)

      Aber mal schauen, vielleicht läuft's ja doch alles besser als erwartet.
      Gruß, Robert
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      I) 460l Miniriff
      Algenrefugium, 180W LED (DIY), Mondphasen- und Strömungssimulation, DIY-Wavebox, Balling, DIY-Aquariencomputer
      II) 240l Nord-/ Ostsee / Mittelmeer - Anemonenaquarium
      35g/l Salz, je nach Jahreszeit 10...20°C, gekühlt über Erdleitung, 30W LED
      III) 200l Nord-/ Ostsee - Röhrenmäuler
      60W LED, Wasserkreislauf verbunden mit II)
    • Hallo Robert,
      es gibt noch andere Dinge, außer Häuser zu bauen. Ich drücke Dir die Daumen, dass es ohne allzugroße Probleme über die Bühne geht und kann Dir nachempfinden, was auf Dich und Deine Familie zukommt. Dreimal Holz klopf!
      Wie ich schon geschrieben habe, gibt es auch die Exkursion 54... Abgesehen davon, können wir uns ja auch Anfang Mai an der Ostsee ganz zwanglos treffen und Plankton fangen. Dann gibt es die größte Menge an Copepoden und meine Sammelmaschinen erlauben eine Entnahme ohne dass man ins Wasser gehen muss.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Harald,

      leider muss ich absagen. In meinem Becken gehen seltsame Dinge vor, da muss ich mich drum kümmern. Mein Chelmon, der seit über einem Jahr immer gut gefressen hat und zufrieden seine Bahnen kreuzt frisst nicht mehr und meine Eibli-Zwergkaiser sind heute nicht mehr sichtbar, da stimmt etwas entschieden nicht. Ehsan ist natürlich genau jetzt nicht verfügbar für eine Wasserprobe und treibt sich auf der Messe in den USA rum. :S
      Morgen kommt erst mal ein großer Wasserwechsel.

      Das wurmt mich enorm, da habe ich mich wochenlang drauf gefreut, aber das Becken hat jetzt Priorität. Sorry! :hail:

      Gruß
      Sandy