Zwergkaiserfische

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Zwergkaiserfische

      Hallo Foris,
      Zwergkaiserfische - eine Gattung, die viele Liebhaber hat und für mäßig große Aquarien empfohlen wird. Roland Kiesinger hat einen großartigen Bericht seiner Haltungserfahrungen geliefert und so war auch für mich neues und wissenswertes dabei. So zum Beispiel der Schwerpunkt einer vertikalen Gestaltung der Dekoration weil sie den Tieren enorm wichtig ist, die Vergesellschaftung, die Fütterung oder das wie man Tiere der gleichen Art nachsetzt, die Beleuchtung des Aquariums und vieles mehr… So führte Roland die bis heute als sehr schwierig geltenden Haltungsbedingungen des P. multifasciata über mehrere Jahre bis zum Bericht des regelmäßigen Ablaichens u.a. auf die grundsätzliche Problematik der Fütterung zurück. Prinzipiell gilt das für alle Zwergkaiserfische, denn sie sind Aufwuchsfresser und das führt im Aquarium bekannterweise zu Problemen dem nachzukommen. Artenentstehung, Nomenklatur und deren Problematik waren weiter ein wichtiger Punkt des Vortrages denn die Entstehung der Arten ist nicht abgeschlossen und somit auch nicht die Bestimmung der Arten, zumal deren Hybriden fortpflanzungsfähig sind. Hier sind in den nächsten Jahren sicherlich weitere Beschreibungen zu erwarten. Für Taucher sind Zwergkaiserfische sicher nicht so einfach zu fangen, wenn sie in größerer Tiefe vorkommen- ein Fahrstuhl sorgt für die allmähliche Anpassung an den Druck im Oberflächen nahen Bereich. Das erklärt die bisweilen horrenden Preise, die für Zwergkaiserfische verlangt werden- ein Mittelklassewagen kann billiger sein.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Dietmar



      Ich konnte sogar mehrmals Larven im Scheinwerferlicht beobachten. Fangversuche sind immer Fehlgeschlagen. Nach dem Ansaugen sind die Tiere sofort verendet.




      Die im Text erwähnten Larven sind bestimmt nicht von den Zwergkaisern, da diese Freilaicher sind und deren Eier sicher nicht so lange im Aquarium verbleiben konnten bis die Larven zum Schlupf kommen.

      Zudem sollte der Autor seine Bildtafeln besser studieren, sonst wäre ihm diese Fehleinschätzung nicht passiert, denn auf einer seiner Tafeln wird die Entwicklung vom Ei bis zur Metamorphose ja schön dargestellt.



      MfG Torsten
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    • Zwergkaiser

      Hallo Torsten,
      bitte etwas sachlicher in der Diskussion. Natürlich habe ich die Tafel, Kopie von Frank Baensch, gelesen. Mein Zwerkaiser-Artenbecken hatte einen Überlauf zum Filter ( ein mit 150Litern gefülltes Becken)
      Als ich erstmalig die Larven gesehen habe, waren nur mein Pc. multifasciata allein im Becken. Nach ca. 2-3 Tagen kann man auch bei Freilaichern bei guter Fütterung einzelne überlebende Larven beobachten.
      Im Filterbecken, reichlich bestückt mit höheren Algen, habe ich auch Larven der Genicanthus bellus beobachten können. Spätestens am 2.-3. Tag ist dann der Spuk vorbei. Beobachtung, nachts mit Taschenlampe. Fotos sind nicht gelungen.
      Ich kann nur schildern, was ich beobachtet habe und versichere Dir, dass ich nicht lüge.
      Leider kann ich das Experiment nicht wiederholen, da ich mich erheblich verkleinert habe. Ich habe z.Z. keine Centropyge/Paracentropyge sowie Genicanthus.
      Reizen würde mich schon, ein Nachzuchtversuch mit Freilaichern zu probieren. Centropyge argi wäre ein Versuch wert.
      Sicher kann ich da von Deinen Erfahrungen profitieren.
      Gruß
      Roland
    • Hallo Roland



      Schön das du dich hier angemeldet hast.

      Von dem 150L Abteil ist im Text leider nichts zu lesen, damit ist ein Schlupf der Larven vorstellbar.

      Ich hatte bei Freilaichern noch nie das Glück deren Larven im Filterbecken zu finden. Üblicherweise bieten Abschäumer, Gammariden, Mysis und Rückförderpumpe keinen Überlebensraum für Laich oder Larven.

      Das der Spuk nach 2-3Tagen vorbei war, deutet darauf hin, dass der Dottersack dann verbraucht war und weiter keine passende Nahrung vorhanden war.



      Die Zucht von Freilaichern ist mir leider auch noch nicht gelungen, obwohl ich mich schon an diversen Eiern und Larven versucht habe. Hier fehlen mir einfach Zeit, Platz und Geld um meine Ideen umzusetzen. Momentan beschäftige ich mich auch mehr damit eine Art Eiersammler zu basteln der über Nacht drinhängt und am Morgen bequem entnommen werden kann um die Eier bequem in ein eigenes Gefäß überführen zu können. Leider hat sich beim Prototyp der Sekundenkleber(wo wir wieder beim Thema wären mit Sekundenkleber und Wassereinsatz) nicht als dauerhaft haltbar erwiesen und die Konstruktion ist auch noch zu kompliziert um sie mal eben nachzubauen.

      Ich habe von meinem Händler aber ständig seine Erzählung im Hinterkopf wie er früher (ca.20-30 Jahre) C. argi in Einmachgläsern auf Lampenabdeckungen fortwährend gezüchtet hat und sie schließlich verfütterte weil er kein Abnehmer dafür hatte (damals hatte er noch einen Laden). Er erwähnte dabei eine Art trockenes Planktonpulver das er in die Einmachgläser gab, woraufhin sich ein paar Tage später winzig kleine Planktonwolken entwickelten, die er an die Larven verfütterte. Das Mittel gibt es heute nicht mehr und den Namen davon bekommt er auch nicht mehr zusammen. Evtl. könnt ihr das in eurer Fachgruppe ja mal diskutieren, könnte mir vorstellen das ihr noch "sehr altes Wissen" verborgen habt und sich jemand an sowas erinnert.



      MFG Torsten
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    • Zwergkaiser

      Hallo Torsten,
      mit den Einmachgläsern und dem Züchten der Argis habe ich doch so meine Zweifel. Das wäre ja in den 90ern gewesen. Dann hat er seine Erfolge aber sehr geheim gehalten. Ich kenne mich so etwa aus, was man in unserer Fachgruppe und im "Verein für Meeresaquaristik Berlin 1969" gezüchtet hat. Bei dem Verein hängen noch 6 weitere Vereine in Deutschland und Österreich im Verbund mit dran. Freilaicher nachzuzüchten ist da noch keinem geglückt. Ich weiß, dass im Moskauer Zoolabor in den 90ern Versuche unternommen wurden. Die Einrichtung habe ich gesehen und die Leute kannte ich sehr gut Zwergkaiser hat man nach meinen Recherchen nur im englisch sprachigen Raum unter quasi Laborbedingungen nachgezogen. Wie Du ja sicher weißt, ist das stressfreie Bergen der Tiere das Problem. Hat man diese einmal in einem runden abgedunkelten Behälter mehr als drei Tage, dann könnte es klappen. Natürlich ist auch die richtige Wahl des Planktons in den ersten Tagen wichtig. Auch Baensch gibt das Geheimnis nicht so ohne weiteres Preis. Ich denke, da gibt es noch viel zu tun.
      Zur Probe wollte ich mich erst mal mit Seenadeln versuchen; keine Freilaicher. Bei Zwergkaisern wäre mein Traum, ein Paar C.colini zu pflegen. In Deutschland sind diese Tiere einfach nicht beschaffbar.
      In Russland geht das; aber über 3 Ecken ist mir der Transportaufwand zu hoch.
      Mal sehen was die Zukunft so bringt.
      Nun habe ich genug geblaudert; welche Tiere pflegst Du?
      Gruß
      Roland
    • Hallo Roland



      Ich hau ihn an das er mir mal endlich die Dias zeigen soll, evtl. kann ich die ja in digitale Form bringen.

      Für ihn war die Aquaristik damals nur so ne Sache nebenbei, seine gesamte Leidenschaft galt der Zucht diverser Papageienarten. Daher hat er auch nie darüber berichtet.

      An welche Seenadeln hast denn gedacht?

      Was reizt dich an C. colini? Kann mal nachfragen ob die Art schonmal auf den Stocklisten aufgetaucht ist, interessiert mich jetzt selbst.

      Derzeit pflege ich nicht viele Tiere, da ich letzte Woche mein großes Becken und das gesamte Zuchtgedöhns abgebaut habe. Die meisten Zuchtpaare sind nun bei meinem Händler in seiner Zuchtanlage eingezogen:



      An Zwergkaisern hatte ich mich an C. loricula und C. aurantia versucht.

      Ansonsten die üblichen Verdächtigen in der Nachzucht H. barbouri, A. ocellaris black, P. fridmani, C. cinctus, E. oceanops und T. amboinensis. Über drei Jahre hat mich O. longirostris beschäftigt, wobei es zwar zum ablaichen kam aber ich die Eier nicht bekommen habe und sonst habe ich auch alle Tiere versucht paarweise zu pflegen und herauszufinden was in Sachen Zucht möglich ist. Gelegentlich bekomme ich von befreundeten Aquarianern Laich oder oder Larven die ich zumindest Fotodokumentarisch erfasse, in der Hoffnung irgendwann etwas damit anfangen zu können. Mit am ungewöhnlichsten waren bislang Larven von Wunderpus photogenicus.

      Ich habe nicht den Anspruch möglichst große Mengen zu ziehen, vielmehr suche ich Wege und Möglichkeiten wie man mit einfachen Mitteln und geringen Aufwand, sozusagen nebenbei, seinen Bestand sichern kann und ein paar Tiere noch an andere Aquarianer weitergeben kann. Wenn ich mit einer Art einmal Erfolg hatte reicht mir das fürs Erste, dann kommt die nächste Art. Letztlich kann ich mich eben immer nur um eine Art "intensiv" bemühen.



      MfG Torsten
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    • Torsten81 schrieb:

      Ich habe nicht den Anspruch möglichst große Mengen zu ziehen, vielmehr suche ich Wege und Möglichkeiten wie man mit einfachen Mitteln und geringen Aufwand, sozusagen nebenbei, seinen Bestand sichern kann und ein paar Tiere noch an andere Aquarianer weitergeben kann. Wenn ich mit einer Art einmal Erfolg hatte reicht mir das fürs Erste, dann kommt die nächste Art. Letztlich kann ich mich eben immer nur um eine Art "intensiv" bemühen.

      Hallo Torsten,

      und genau deswegen hast du meinen aller größten Respekt. :good:
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald