Diskussion Fachbericht Hilfe für den Einstieg

    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Hallo Harald,
      ein kleiner Leitfaden, prima! Eins muss uns aber auch klar sein, Erfahrungen muss jeder selber machen und aus Fehlern wird in der Regel schneller gelernt. Vor allem ist eins nicht durch lesen zu lernen: Das Beobachten der Tiere und aus deren Verhalten die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und schön ist der Hinweis auf die Beratung durch Händler, die leider nicht im Sinne der Tiere sondern der Portokasse handeln. Andererseits muss es auch gestattet sein, alte Herangehensweisen zu hinterfragen und sie dürfen niemals zum Dogma erhoben werden. Freilich, einen Doktorfisch werde ich mir nicht mehr im Aquarium einsetzen und schon gar nicht als Einzelvertreter seiner Art.
      Andererseits ist die Vergesellschaftung von Riffbarschen ein heikles Thema, soweit wie ich die Jahre über sehen konnte. Bis ich kürzlich eines besseren belehrt wurde. Wie gesagt, aus Gesetzen dürfen keine Dogmen gemacht werden. Insgesamt sind Deine Ausführungen sehr gut um ein Aquarium ohne Probleme einzurichten und mit viel Freude zu betreiben.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Harald,

      erst einmal ein dickes Lob für dieses ausführliche Arbeitsblatt und dass ihr euch so viel Mühe gegeben habt.

      Einziger Wehrmutstropfen sind die Angaben zum DSB. R. Shimek hat nie behauptet, dass das DSB aus Aragonitsand sein muss. Eher das Gegenteil (Silikatsand). Ich weiss das dies schon häufig kontovers diskutiert wurde, von wegen Silikatanreicherung im Meerwasser. Ich zitiere gern noch einmal das "Werk" von Ronald L. Shimek - den "Vater" des DSB - ansehe. Er schreibt da im Original von 2001:

      "Construction:
      Making a sand bed is almost too easy. The most important part of the sand bed is, not
      surprisingly, the sand...
      ...The organisms do not care about the sediment mineral composition, only the particle sizes
      and shapes. Most aquarists use the commonly available aragonitic sands to "provide a
      calcium reservoir." Additionally their bright white color is often aesthetically pleasing.
      However, if the system's pH and calcium concentrations get low enough to dissolve
      significant amounts of the sediment there are some very severe problems and all the sand
      in the world won't help. Very successful tanks may be set up utilizing black lava sand, or
      fine siliceous sand, as long as the grains are of the appropriate size.
      There is some
      concern that siliceous sand will fuel diatom blooms, but such blooms may be controlled by
      the appropriate grazers..."

      Ron schrieb, dass der Aragonit Sand nur aus ästhetischen Gesichtpunkten
      von den Aquarianern gewählt wurde bzw. um Pufferkapazitäten zu schaffen.
      Ich versuche jetzt noch einmal den fett hinterlegten Text zu
      übersetzen:

      "Wie auch immer, wenn der pH-Wert eines Systems und die
      Kalzium-Konzentration niedrig genug werden, dass sich signifikante
      Mengen des Sediments auflösen, dann gibt es ein paar schlimme Probleme,
      die all der Sand der Welt nicht lösen kann. Sehr erfolgreiche Aquarien
      können mit Sand aus schwarzer Lava oder feinem Silikatsand, solange die
      Körnung eine entsprechende Größe hat, aufgesetzt werden."

      Dies erscheint mir auch logisch, denn wenn sich der (Aragonit-)Sand auflöst, wird
      die Korngröße kleiner. Die kleineren Körner versickern zwischen den
      großen Körnern und das Sandbett wird immer dichter, so dass kein
      Wasseraustausch mehr zwischen den einzelnen Sandschichten stattfinden
      kann. Ron Shimek schrieb diesbezüglich in oben zitierten Artikel auch,
      dass die ideale Korngröße bei 0,125 mm Kantenlänge liegen sollte, weil
      dies die Größe ist, die den meisten Mikroorganismen die besten
      Lebensvorraussetzungen bietet und eine anaerobe Zone zur Veratmung des
      Nitrats zu schaffen.

      Also sind Aragonit oder feiner Korallensand eigentlich schlechte
      Lösungen und es sollten besser Silikatsande (=Quarzsand) verwendet
      werden, so wie es auch schon von einigen aus dem Forum gemacht wurde, da
      diese sich nicht auflösen und die Korngrößen sich verändern.

      Vielleicht erstelle ich ja noch ein Arbeitsblatt zum DSB.

      Ich will die ganze Diskussion hier nicht noch einmal führer, ich möchte nur darstellen, dass die Aussage nicht von R. Shimek stammt. Dies sollte man auf jeden Fall hervorheben.

      Gruß Oliver
    • hast du fein gemacht Harald :thumbup:

      Das "Kochrezept" für das funktionierende AQ werden wir leider aber auch nicht finden :(
      Zwei Anmerkungen hätte ich:
      Ob man den Abschäumer überdimensionieren muss/sollte: darüber scheiden sich die Geister...
      Und bei den LPS würde ich noch etwas herausstellen, dass diese nicht nur etwas höhere Werte vertragen, sondernauch brauchen und in sehr nährstoffarmen Becken i.d.R. nicht so gut gedeihen.

      Gruß
      Achim
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen! (Aristoteles)
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      Salzige Grüße
      Achim