Wie Mikroskopieren?

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Wie Mikroskopieren?

      Guten Abend

      Ich habe mich heute das erste Mal nach der Schulzeit wieder an ein Mikroskop gesetzt und wollte mal sehen, was ich da in meinen Zooplanktonkulturen ales so finde.
      Hier bei musste ich feststellen, dass dies ein schwierigeres Unterfangen ist als ich es mir gedacht habe.
      Es fing schon an mit der Kulturentnahme. Ab gesiebt mit 200/150/100 und 40 .
      Soweit so gut. Nun musste ja die Siebe wiederum in eine Flüssigkeit getaucht werden, damit man mit eine Pipette da etwas entnehmen kann. Dann auf die Trägerplatte und ab unter das Mikro.
      Ein riesen Gezappel. Wie kann man da nur einem Tier folgen. :whistling:

      Nun würde es mich sehr freuen von euch den einen oder anderen Tipp zu erhalten, hätte da ein paar Fragen ^^

      Wie gewinnt ihr die Tiere wo ihr unter dem Mikroskop untersuchen wollt
      Was für Pipetten benutzt ihr
      Wie entnehmt ihr die Probe aus dem Behälter
      Wieviel gebt ihr auf die Trägerplatte
      Betäubt ihr eure Tiere

      Entschuldigt die vielen Fragen doch es würde mich sehr freuen wen man mir da ein wenig unter die Arme greifen würde.
      ><((((º> <º)))) ><

      Salzige Grüsse
      Henning
    • Hallo Henning,

      Ich kann mich aus dem Studium noch erinnern, dass wir zum mikroskopieren von Pantoffeltierchen aus Watte so dünne Fäden rausgezogen haben und auf den Objektträger gelegt haben. Dann den Wassertropfen darauf. Dann haben sich die Pantoffeltierchen an den Wattefasern verfangen und waren immobilisiert. Ob das bei deinem zooplankton auch funktionieren würde?

      Und benutzt du deckgläschen? In dem dünnen Wasserfilm zwischen Objektträger und Deckgläschen ist auch nicht ganz so viel Bewegung möglich wie in einem Tropfen.

      Ist aber bei mir alles schon lange her... Ich hoffe unsere Züchter Fraktion hier kann dir aktuellere Tipps geben...
      LG, Pat
    • Hallo Henning,
      nur ganz kurz, nach dem aussieben gebe ich die Tiere in eine kleine Petrischale mit etwas Wasser. Dann gebe ich einige Tropfen Betaisodonnalösung dazu. Dadurch werden die Cops ziemlich ruhig.
      Mit einer guten Lupe und einer Pipette selektiere ich dann die gewünschten Tiere. Sind sie zu klein geht es nach der Versuch Irrtumsmethode.
      Auf de Objektträger kommt dann ein Tropf der wird mit dem Deckglas ausgezogen. Bei starken Vergrößerungen nutze ich Immersionsöl.

      Pat_2015 schrieb:

      In dem dünnen Wasserfilm zwischen Objektträger und Deckgläschen ist auch nicht ganz so viel Bewegung möglich wie in einem Tropfen.


      Das ist ein Irrtum, die kleinen Biester wuseln, ohne Ruhigstellung, zwischen Objektträger und Deckglas ganz schön Munter herum. Es sei denn man macht sie im wahrsten Sinne des Wortes platt.

      Marcel B. schrieb:

      Interessant wäre in meinen Augen auch noch mit welcher Vergrößerung ihr arbeitet.

      Da die Vergrößerung von der Größe des Objektes und dem was man sehen will abhängt, kann man nicht so einfach sagen. Aber normalerweise fängt man mit der kleinsten Vergrößerung an und arbeitet sich dann ran.

      Fotos lassen sich ganz gut mit dem Handy und einer kleinen Auflagevorrichtung oder einer Kamera anfertigen. Ich nutze meine Canon und ein Objektiv mit 50 mm Brennweite (von meier alten Practica)

      Sicherlich nicht in allen Punkten eine professionelle Herangehensweise aber bisher hat es, für meine Zwecke so gereicht.

      Hier kurz drei Beispiele, schnell aufgebaut und geschossen.


      ig-meeresaquaristik.de/index.p…2f50c9b936a5c969737948cd6 ig-meeresaquaristik.de/index.p…2f50c9b936a5c969737948cd6 ig-meeresaquaristik.de/index.p…2f50c9b936a5c969737948cd6 ig-meeresaquaristik.de/index.p…2f50c9b936a5c969737948cd6


      LG
      Ralf
    • Ich kenne auch nur die Betaisodona-Variante (kannst auch Lugol'sche Lösugn oder irgendwas anderes jodhaltiges nehmen).
      Hat den Nachteil, dass du mehr Licht brauchst, weil das Wasser dunkel wird.

      Was mir aus meinem Bio-Leistungskurs in Erinnerung gebleiben ist: ein Stück Löschpapier am Deckgläschen ansetzen; das saugt die Flüssigkeit unter dem Deckgläschen raus. Je weniger Wasser desto einfacher.
      Hab' ich jetzt mit Zooplankton noch nicht ausprobiert; müsste aber eigentlich auch klappen.
      Wenn man Präparate gezielt anfärben will funktioniert das auch: das Mittel zum Anfärben an eine Seite des Deckglases geben, auf der anderen Löschpapier ansetzen. Das zieht das Wasser raus und das Anfärbemittel rein.
      Natürlich immer nur tropfenweise; sonst gibt's eine ziemliche Schweinerei und Stress mit Frau Wiese :)
      Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen! (Aristoteles)
      -------------------
      Salzige Grüße
      Achim
    • Guten Abend
      @Steffi
      Danke für den Link.

      @Pat
      Auch dir mal einen Dank, muss ich mal probieren.

      Hallo Ralf
      Wie bringst du deine Ausbeute vom Sieb in eine Petrischale, die müsste ja dann so gross sein, das ich das Sieb irgendwie ausschwenken könnte. Sorry stelle mich vielleicht etwas dumm an im Moment. :whistling:

      Was für Pipetten hast du da im Einsatz?
      In welchem Verhältnis dürfen die Tropfen Betaisodonnalösung dazu?

      Super Aufnahmen Ralf. :good:

      Hier mal der erste Versuch von Gestern.








      @Achim
      Danke für dein Tipp, werde ich wen ich die Tiere dann mal soweit habe auch mal Einfärben.
      ><((((º> <º)))) ><

      Salzige Grüsse
      Henning
    • Das sieht doch schon super aus, Henning! Ich hab nochmal nach Tipps zum Immobilisieren von Leben in einem Wassertropfen nachgeschaut und noch zwei Tipps gefunden:

      Tipp 1: Tapetenkleister. Das Mikroskopierbuch meines Sohnes empfiehlt 1 Teelöffel Glutolin Pulver auf ein Glas warmes Wasser. Nach der Löschpapier-Methode von Achim unter das Deckgläschen saugen.

      Tipp 2: Tylose (Zellulose-Ether). Hab ich in ner mikroskopier Anleitung für einen Uni-Kurs gefunden. Ich meine, mich daran aus dem Studium auch zu erinnern, aber keine Ahnung, ob man das in für Privatpersonen sinnvollen Mengen überhaupt irgendwo kaufen kann. Von der Anwendung und vom Effekt her sicher ähnlich wie der Kleister: aus nem weißen Pulver stellt man ne dickflüssige Lösung her, die man dann untersagt.

      Das mit dem Jod finde ich interessant. Weiß jemand, warum das klappt? Wird wahrscheinlich einfach "giftig" für die Tierchen sein, oder?
      LG, Pat
    • Hallo Henning,

      Henning schrieb:

      Wie bringst du deine Ausbeute vom Sieb in eine Petrischale,


      Das Sieb ist nicht so groß und ist Marke Eigenbau., ich nehme so einen kleinen Dosierlöffel, von Kaffee oder ähnliches, trenne den Boden heraus und setze Siebgaze ein. Dann kurz in der Petrischale ausklopfen oder umgedreht in die Petrischale stellen und einen Tropfen Wasser in das Sieb geben und schon ist alles in der Petrischale. Jetzt kannst Du die gewünschten Objekte auswählen oder vorher noch ruhigstellen.

      Henning schrieb:

      Was für Pipetten hast du da im Einsatz?

      Ich nehme die ganz normalen Plastikpipetten, gibt es in jeder Apotheke.

      Henning schrieb:

      In welchem Verhältnis dürfen die Tropfen Betaisodonnalösung dazu?


      Ich nehme einen Tropfen Betaisodona und verdünne ihn mit Wasser so, daß das Ganze eine leichte Braunfärbung einnimmt. Da braucht man dann etwas mehr Licht sieht aber durchsichtige Sachen etwas besser.
      Oder Du nimmst Magnesiumchlorid -Hexahydart, wie in einem anderen Beitrag beschrieben, das bekommst Du
      in der Apotheke, da hab ich es jedenfalls her.

      LG
      Ralf