Asiatische Uferkrabbe (Hemigrapsus sp.)

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Die kleinen explodieren von der Größe her förmlich 8|
      Sie sind jetzt in Zoëa 5 (das ist die einzige Zoëa, die ich unfallfrei identifizieren kann, denn da haben die Larven ihre kleinen Pleopoden (Schwimmbeinchen)). Danach geht's mit der Megalopa weiter.

      ig-meeresaquaristik.de/index.p…3c7855997b8fb390a0934f941 ig-meeresaquaristik.de/index.p…3c7855997b8fb390a0934f941 ig-meeresaquaristik.de/index.p…3c7855997b8fb390a0934f941

      Die kleinen Pleopoden sind auf dem 3. Foto oben links und unten rechts bei der Larve am besten zu erkennen.
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • Hallo Steffi,
      das wird eine Pilzinfektion der Gattung Lagenidium (Oomycetes,Lagenidiales...) sein. Pilze dieser Gattung befallen die Eier und Larven von allen möglichen Krustentieren. Das sieht bei deinen Larven echt typisch für diese Pilze aus.

      Kurze Suchbegriffe : engl.larval mycosos , fungus disease ..... Lagenidium infection in the larval stage in eggs and larvae of crabs....

      Kannst ja schon mal selber in die Richtung schauen.Wenn ich Zeit habe gucke ich auch noch etwas im Inet.

      lg von Siglinde
      Erfahrung ist wie eine Laterne am Rücken,
      sie beleuchtet nur den Teil des Weges, der schon hinter uns liegt. (Konfuzius)

    • ...ich hatte mit Steffi schon mal darüber gesprochen, dass mich das ganze an Aphanomyces astaci, die Krebspest unseres Süßwasser-Edelkrebses Astacus astacus erinnert. Es handelt sich um Schlauchfadenpilze(Oomyceten), die an den weichen Gelenkhäuten der Krebse eindringen.
      Die Pathogenität liegt bei 100%. Ein ähnlicher Pilz vernichtete 1841 die gesamte Kartoffelernte in Irland. Etwa 1 Million Menschen sollen damals gestorben sein...
      So etwas kann dramatische Auswirkungen auf komplette Ökosysteme haben! : Drama : : licht aus :
    • Danke Siglinde!
      Ich werde mir die Tage noch mal ein "frisches" Hemigrapsus-Weibchen rekrutieren und probeweise so behandeln:
      Infizierte Eier mit beweglichen Sporen des Pilzes Lagenidium sp., vorkommend im Salzwasser, die in Salzgehalte von 7 bis 15 g/l überführt wurden, wurden nach 10 bis 15 min unbeweglich, was zeigt, dass die kurzfristige Überführung der Tiere in Wasser mit niedrigem Salzgehalt Potential zur Kontrolle des Angriffs beweglicher Sporen bietet. Dies könnte insbesondere für trächtige Weibchen mit von Pilzen infizierten Eiern von Bedeutung sein. Desinfizieren Sie nach einer fortgeschrittenen Infektion das Aquarium und entsorgen Sie das Wasser.

      Quelle: http://www.crustakrankheiten.de/krankheiten-bei/der-aufzucht-durch/pilzinfektionen/
      Dazu werde ich künstliches Meerwasser nehmen und das Weibchen anschließend auch in ein AQ mit künstlichem Meerwasser setzen.

      Weil... es bringt ja nix, kleine Futtertiere zu züchten und dann sterben die Krabbenlarven an dieser Pilzinfektion :dead:
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • Den verbliebenen ca. 50 Larven geht's noch gut! Stichprobenartige Kontrollen unter dem Mikroskop erwiesen auch keine Infektion.

      Ich hatte mir ja extra die "einfachen" Hemigrapsus zum Üben ausgesucht. Die gibt's sooo massig, da kann ich bißchen was ausprobieren.
      Nächtes Jahr würde ich mich dann gerne mal an die Schwimmkrabben, Strandkrabben und Navigatorkrabben wagen. Aber dafür muß ich erst herausfinden, wie ich die Pilzinfektion, die die Krabben garantiert schon beim Einzug hatten, loswerde.
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • Es sind immer noch 59 Larven.

      Ich habe jetzt 10 infizierte Larven separiert. Bei ihnen hatte ich den Salzgehalt für 10min auf 1/3 abgesenkt, anschließend habe ich sie in künstliches Meerwasser gesetzt, mal gucken, ob sie die Prozedur überleben und wie sie demnächst ausschauen.

      5 scheinbar nicht infizierte Larven habe ich ebenfalls separiert. Auffallend war, es waren mit die größten Larven. Sie bleiben weiter in natürlichem Meerwasser.

      Der Rest bleibt wie gehabt.
      Gefüttert wird weiterhin mit angereicherten Brachionus und Nauplien.


      Edit: Die 10 Larven haben die abgesenkte Dichte nicht überlebt.
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • ...interessant wäre es übrigens auch herauszufinden, ob diese Oomyceten auch andere Krustentiere im gleichen Habitat befallen. Sollten sie z.B. auch die Sandgarnele Crangon crangon infizieren können, so könnte eine Epidemie das sichere Aus für das gesamte Ökosystem Wattenmeer bedeuten! :pinch: Das finde ich sehr besorgniserregend! :S :( : Drama :
    • Hallo Steffi,
      ich würde immer versuchen, die Larven bis zum Megalopastadium im Kreisel zu halten. Der Kontakt zu Oberflächen ist oft der Grund, warum die Tiere sich infizieren. Allerdings verschieben die Tiere die einzelnen Entwicklungsstadien, wenn die Umweltbedingungen nicht passen und das führt oftmals zum Tod durch Erschöpfung oder Anfälligkeit auf Krankheiten.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Hallo Steffi,
      falls es Dich interessiert, ich habe noch einen übersetzten Zuchtbericht Das Sesshaftwerden und die Metamorphose von Larven der Sandkrabbe Emerita talpodia von Alan W. Harvey rumliegen. (Bitte nicht den Link bedienen, der funktioniert nicht!) Darauf wird auf die Problematik der Larvenphasen bis zum Sesshafteren eingegangen. Viele Krustentiere haben einen Blutkreislauf, der nicht über Eisen läuft sondern an Kupfer gebunden ist. Möglicherweise muss die Nahrung darauf abgestimmt sein aber das ist nur eine Vermutung von mir.
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • SEG schrieb:

      so könnte eine Epidemie das sichere Aus für das gesamte Ökosystem Wattenmeer bedeuten

      @Sven

      Nordsee-Wattenmeer das weltweit größte zusammenhängende Ökosystem dieser Art zerstört wäre wahrlich eine Katastrophe. ;(

      @Dietmar

      Dein Link zur FG geht nicht. Meldung: Domain erwerben, This domain is FOR SALE - Diese Domain steht ZUM VERKAUF
      - "Mein kleines azooxanthellates Aquarium" -

      Beste Grüße
      Harald
    • Moin Dietmar,
      vielen Dank für deinen Input! Ich habe da noch viel auszuprobieren ^^

      Die Labor-Aufzucht-Berichte über Hemigrapsus haben nichts von Umwandlungsschwierigkeiten berichtet (ich habe die ausführlichen Berichte, die Asiaten sind da nicht so "zickig" wie die Europäer).
      Dort wurden nur Nauplien bzw. Nauplien und Brachionus verwendet. Die Larven saßen dort zu zehnt in kleinen Gefäßen, die täglich gereinigt wurden und bei 100% Frischwasser täglich. So handhabe ich das auch.

      Ich werde aber mal einen Versuch mit dem Kreisel machen, ich habe ja mehrere :wink:

      Dafür werde ich mir aber erst mal 2-3 neue Weibchen holen, diese dann dem Bad mit der niedrigen Salzkonzentration unterziehen und einen Wurf aufteilen in Kreisel und herkömmlichen Behälter bei gleichem Futter (Nauplien plus Brachionus).
      Mal gucken, wie ich das noch kombiniere mit natürlichem Meerwasser vs. künstlichem.
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos
    • Hallo Steffi,
      100% Frischwasser Wechsel; angesetztes Wasser oder mit Naturwasser? Im Naturwasser gibt es natürlich Komponenten, die man nicht ersetzen kann und möglicherweise unterstützend sind. In den Meersalzmischungen gibts dafür eine Überkonzentration an Spurenelementen (u.a. Kupfer). Vielleicht ist eine Mischung aus beiden die ökonomischste Variante?
      LG Dietmar
      FG Meeresaquaristik Berlin-Brandenburg
    • Moin Dietmar,
      ich verwende normalerweise nur natürliches Nordseewasser.
      Aber es interessiert mich, ob die Entwicklung der Pilzinfektion eventuell durch das natürliche Meerwasser unterstützt wird. Deswegen einfach ein Test mit synthetischem Meerwasser. Das lasse ich auf jeden Fall 2 Tage stehen. Da nehme ich auch das Salz, das sich für die Zucht bewährt hat (Coral Reef), das kann man sogar frisch angesetzt für die Zucht verwenden.

      Das gäbe beim nächsten Hemigrapsus-Wurf dann folgenden "Versuchsaufbau":

      1) Natürliches Meerwasser:
      a) einmal im Kreisel,
      b) einmal im herkömmlichen, belüfteten Behälter

      2) Synthetisches Meerwasser:
      a) einmal im Kreisel,
      b) einmal im herkömmlichen, belüfteten Behälter

      Sprich, ich teile die Larven in 4 Gruppen ein. Alle Gruppen bekommen das gleiche Futter.
      Viele Grüße,
      Steffi :Krabbe:
      Steffis Nanos