Neustart SPS/LPS Becken: Nach J. Kokott

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    Aus Gründen der Höflichkeit bitten wir das Geschriebene mit seinem Vornamen zu kennzeichnen, Danke, das Team der IG.

    • Hallo Florian

      Das ist vermutlich schon richtig, dass die Stabilität bei grösserer Menge Mikroorganismen auch grösser ist. Und ja, mit der Sangokai Grundversorgung werden alle Organismen im Becken mit einem Grundstock an Nährstoffen versorgt. Entscheidend ist für mich aber das Argument der Nahrungskonkurrenz zwischen Korallen und Mikroorganismen. Ich habe in der Vergangenheit halt immer relativ viel LS im Becken gehabt und dadurch, bei gleichzeitig hohem Korallenbesatz und wenig Fisch, immer Probleme mit NO3 und PO4 gegen 0 gehabt. Natürlich kann man hier auch wieder zu dosieren, aber das muss ja nicht unbedingt sein. Ich habe viele Beckenvorstellungen in den letzten Jahren gelesen und mir ist halt einfach aufgefallen, dass es vor allem Becken bis 200l sind, die mit der Problematik der Nährstoffverknappung zu kämpfen haben und viele davon waren mit zu grossen Mengen LS eingerichtet. Es geistert ja noch immer die Empfehlung der 10% Ls (in kg) bezogen auf das Volumen des Beckens durchs Netz.

      Hier noch die originale Antwort auf meine Anfrage betreffen gemörteltem Boden: "Der gemörtelte Boden erzeugt wiederum eine sehr große Oberfläche, die mikrobiell besiedelt wird und die dann in starker Konkurrenz zur Korallenbiomasse steht. Daher wäre ich hier vorsichtig. Sand wäre da besser geeignet, weil Sand in der Regel kein gutes Siedlungssubstrat für Bakterien, weil es ist stärker bewegt und damit auch mechanisch gestört wird. Zudem kann Sand relativ leicht ausgetauscht werden. Gemörtelte Böden stehe ich daher immer sehr skeptisch gegenüber, weil ich dieses Siedlungssubstrat entsprechend auch mit Nährstoffen versorgen muss."

      Das Hauptargument für mich ist, dass sich bei einer geringeren Menge an Mikroorganismen / Biofilmen das Verhältnis Ammonium - Nitrat in Richtung Ammonium verschieben sollte. Obs funktioniert wird sich zeigen.

      Lg Marco
    • Ja, das leuchtet mir schon ein. Wobei das natürlich kein Grund dafür ist, Becken nur noch mit wenig Gestein zu betreiben. Ich behaupte immer noch, dass ein Becken mit größerer Besiedlungsfläche besser auf Schwankungen reagieren kann. Aber Jörg hat sicher insofern recht, dass das eine Problematik darstellen kann, wenn man das Ganze nicht als Variable sieht. Ich habe in meinem Becken relativ viel Oberfläche im Vergleich zum Volumen und auch eher niedrige Nährstoffwerte. Das Ganze lässt sich aber super dadurch regeln, dass der Abschäumer auch mal ausbleibt und ich einmal die Woche noch die HED-Produkte zudosiere. Dafür kann die Biologie dann einiges ab und das ist auch was wert.
      Liebe Grüße,
      Florian
    • Nun wie gesagt das Problem liegt schlicht und ergreifend darin das LPS es gerne nährstoffreich mögen und SPS nährstoffarm.

      Wie es eigentlich in jedem Fachbuch beschrieben ist.

      Einer einfachen Montis macht das sicherlich nix aus und diese wachsen auch unter nährstoffreicheren Bedingungen aber Acroporen beispielsweise werden braun und dunkeln ein.

      Das hat nun nix mit Sangokai zu tun sondern ist eine generelle Sache.

      LG Lars
    • Dann stimmt vielleicht etwas mit meinem Becken nicht. Meine Acroporae bleichen aus, wenn wenige Nährstoffe vorhanden sind. Steigen die Nährstoffwerte, bekommen sie kräftige Farben. Meine Montipora- und Seriatopora-Arten sind allesamt viel zickiger. Acroporas halten ist definitiv kein solches Hexenwerk, wie immer behauptet. Auch nicht in einem Mischbecken. Deshalb bin ich bei so generellen Sachen immer etwas skeptisch.
      Liebe Grüße,
      Florian
    • Es geht hier auch nicht um mein Becken, sondern um das von Marco. Und in diesem Zusammenhang hast Du Dich mit Deiner Aussage, dass eine Kombination aus LPS und SPS NICHT VERTRETBAR sei, schon etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Ein solches Mischbecken - wobei von Weichkorallen noch gar keine Rede ist - ist nicht generell unmöglich und in Verbindung mit Sangokai schon gar nicht, da das System genügend Mikronährstoffe liefert und eine Zufütterung jederzeit möglich ist. Der Verweis auf mein Becken war lediglich als Hinweis darauf zu lesen. Anzuraten ist hier lediglich eine Filterung mit (wenig) Aktivkohle, da LPS gerne Nesselgifte ins Wasser abgeben und auch die optimierte Mikrobiologie das Milieu oftmals verändert. Aber das sieht das System genau aus diesen Gründen sowieso vor.
      Liebe Grüße,
      Florian
    • Hi Zusammen!
      Um mal wieder auf das Ausgangsthema zurückzukommen...
      Substratgebundene Bakterien produzieren ja Nährstoffe, welche den Korallen zur Verfügung stehen. Reduziere ich nun das Substrat, reduziere ich auch Bakterien und Nährstoffe. Demnach müsste es doch viel eher zu einem Nährstoffmangel kommen?

    • Substratgebundene Bakterien produzieren ja Nährstoffe, welche den Korallen zur Verfügung stehen.


      Hi, wie meinst du das? Du denkst da vermutlich an Bakterien, die sich aus den Biofilmen lösen und dann den Korallen als Nahrung dienen können oder meinst du was anderes?
      Lg Marco


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    • Hallo Zusammen

      Hier mal die ersten Eindrücke des mit Korallen besetzten Beckens. Alle Korallen scheinen sich zu aklimatisieren. Die einen sind zwar noch ein wenig beleidigt, zeigen aber schon ihre Polypen. Auch machen sich die ersten Kieselalgen breit. Daher habe ich aus dem anderen Becken mal 6 Einsiedler und ein paar Schnecken eingesetzt. Mit der Strömung bin ich noch nicht 100% happy aber das wird schon noch. Bin gespannt wie es weitergeht und ob alle Korallen das frische Becken verkraften.


      @Dirk: Das ist schon richtig, dass Mikroorganismen im Abbau von Eiweissen und Aminosäuren Ammonium freisetzen. Ich bezweifle allerdings, dass dieses jemals in substanziellen Mengen das Freiwasser erreicht. Die gesamte Kette von Ammonium über Nitrit zu Nitrat läuft in den aeroben Biofilmen ab und daher dürfte das Ammonium bei funktionierender Nitrifikationskette direkt von den entsprechenden Bakterien in Nitrit und anschliessend in Nitrat umgewandelt werden. Dieses können die Korallen zwar nutzen, Ammonium ist energetisch aber deutlich besser, da das Nitrat zuerst unter Energieaufwand wieder in Ammonium umgewandelt werden muss.

      Lg Marco
    • Hey, bin gespannt wie es sich entwickelt.

      Für mich persönlich ist die Theorie hinter den "wenig Steine"-Becken durchaus plausibel. Ob sich in der Praxis aber wirklich ein Unterschied im Nährstoffhaushalt festellen lässt... Ich habe da meine Zweifel. Theorie und Praxis weichen im biologischen System "Aquarium" oft stark voneinander ab. Wenn du weiter berichtest wäre das toll.

      Ich persönlich würde niemals auf die Steine verzichten wollen. Mir würde die Stellfläche fehlen (was natürlich auch den Vorteil hat, das das Becken ziemlich schnell voll ist). Es gibt in diesen Becken auch kaum helle und dunklere Bereiche, lichthungrige Korallen sind also pflicht.

      Gruß,
      Christian
    • So, heute mal WW gemessen. PO4 ist von 0.2 vor dem Einsetzen der Korallen auf 0.02 gesunken (mit Milwaukee und Rowa gemessen) und Nitrat von 5mg auf < 1mg (mit TM gemessen). Alkalinität verliere ich aktuell 1° pro Tag. Calcium habe ich vor 2 Tagen gemessen, das lag bei 425mg. Werde in zwei Tagen schauen, ob da auch schon dosiert werden muss. Gegen die tiefen Nährstoffwerte werde ich etwas tun müssen. Jörg Kokott hat mir schon im Vornherein das Nutri-Complete empfohlen. Bestellt ist es aber leider noch nicht angekommen. Die Korallen sehen soweit gut aus. Die grüne Montiplatte ist aber schon deutlich heller geworden.

      Lg Marco
    • Hey Marco,

      meine Nährstoffwerte tendieren auch gegen Null. Bei dir sollte doch aber gerade das nicht passieren, das war doch die Theorie ;)

      Ich dosiere auch das Complete. Was du dabei unbedingt im Auge behalten solltest ist der Phosphatgehalt. Im Complete ist nur sehr wenig Phosphat enthalten (ich bin der Meinung zu wenig). Gerade wenn Phosphat schon sehr niedrig liegt kann das Complete zu noch geringeren Phosphatgehalten führen (bis zur Limitierung). Ich hatte in letzter Zeit Probleme mit grünen Cyanos. Seit einer Woche dosiere ich zusätzlich Natriumhydrogenphosphat und es scheint zu helfen. Phosphat und Nitrat sind nun gerade so nachweisbar und die Grünen sind auf dem Rückzug (hoffentlich bleibt das so).

      Gruß,
      Christian
    • Kalamari schrieb:

      Hey Marco,

      meine Nährstoffwerte tendieren auch gegen Null. Bei dir sollte doch aber gerade das nicht passieren, das war doch die Theorie ;)

      Ich dosiere auch das Complete. Was du dabei unbedingt im Auge behalten solltest ist der Phosphatgehalt. Im Complete ist nur sehr wenig Phosphat enthalten (ich bin der Meinung zu wenig). Gerade wenn Phosphat schon sehr niedrig liegt kann das Complete zu noch geringeren Phosphatgehalten führen (bis zur Limitierung). Ich hatte in letzter Zeit Probleme mit grünen Cyanos. Seit einer Woche dosiere ich zusätzlich Natriumhydrogenphosphat und es scheint zu helfen. Phosphat und Nitrat sind nun gerade so nachweisbar und die Grünen sind auf dem Rückzug (hoffentlich bleibt das so).

      Gruß,
      Christian
      Na ja, das muss sich ja auch noch einspielen und da sich die Mikrobiologie auf Totgestein wahrscheinlich nicht innerhalb einer Woche vollständig ausbildet - auch mit Sangokai nicht- gehe ich davon aus, dass der Rückgang auf die Kieselalgen und die Korallen zurückzuführen ist. Danke für den Tipp mit dem Phosphat. Werde das dann im Auge behalten.

      Lg Marco
    • Hi Marco!
      Gegen die tiefen Nährstoffwerte werde ich etwas tun müssen.

      War es nicht eigentlich Deine Absicht, dies nicht tun zu müssen..?
      Deinen Messungen stehe ich gerade auch etwas skeptisch gegenüber...
      Sorry, dies soll nix persönliches werden, also nicht falsch verstehen! Es ist ja bekannt, dass via Sangokai NO3 und PO4 gesenkt wird, analog dazu geht der Verbrauch an Kh in die Höhe.
      Aber so schnell, und dazu ein relativ hoher Verbrauch an Alkalinität in wenigen Tagen?
      Bin echt gespannt, wie sich das Projekt so über die Wochen/Monate entwickeln wird!!!
      BTW. Das Nutricomplete habe ich seit 5 Tagen in Gebrauch, da meine Werte auch in den Keller gingen. Heute zeigen die Korallen eine deutliche positive Reaktion, also scheint das Mittel gut zu wirken! (Ich habe noch da Mittel in der "alten" Konzentration)